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Auktionsarchiv: Los-Nr. 312

Mangold, Josef (1884 Köln 1937).

Schätzpreis
12.000 €
ca. 14.557 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 312

Mangold, Josef (1884 Köln 1937).

Schätzpreis
12.000 €
ca. 14.557 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Anemonen in Vase.
Öl auf Holz. 30er Jahre. 400 x 350 mm. Gerahmt. Signiert. Verso mit dem Adressetikett des Kunstsalons Hermann Abels, Köln.
Josef Mangold besuchte die Kunstgewerbeschule in Köln und Berlin, war jedoch im Bereich der Malerei weitestgehend Autodidakt sowie Mitglied der "Rheinischen Sezession", die 1928 aus der Vereinigung "Das Junge Rheinland" hervorging. Zu seinen bevorzugten Motiven gehörten neben Stilleben auch Landschaften und Aktdarstellungen. - Mangolds Malerei zeichnet sich durch eine betont sachliche Annäherung an das dargestellte Sujet aus. Das Stilleben "Anemonen in Vase" wird von geometrischen Grundformen und einer scharf konturierenden Linienführung bestimmt. Ganz im Sinne der Neuen Sachlichkeit gelingt es dem Künstler mit dieser nüchternen Darstellungsweise den Bildgegenstand aus sich heraus wirken zu lassen - ohne das Zutun von gestisch expressiven Gestaltungsmitteln. So entfaltet das Stilleben "Anemonen in Vase" seine kühle, klare Strahlkraft. Durch eine ausgewogene und geordnete Bildkomposition, die den Eindruck von tiefer Ruhe und Besonnenheit vermittelt, zelebriert der Künstler das Credo seiner Malerei - die unbedingte Klarheit der Formensprache. - Die schnörkellose Klarheit der Bildsprache äußert sich ebenso in der Komposition und lässt Vorbilder aus der Renaissance und dem ausgehenden Mittelalter erkennen. Die Situation am Fenster mit einer eindeutigen Lichtquelle und einem kleinen Ausblick in die Landschaft wurde von Dürer, Veronese und Tizian gerne für Porträts genutzt. Besonders eindringlich im Werk von Piero Della Francesca, der mit seiner harmonischen Einbindung von Figuren in den Raum und farblich wirklichkeitsnahen Abstufungen der Landschaft im Hintergrund brillierte. In Mangolds Meisterwerk verlaufen die dargestellten Architekturelemente strikt parallel zur Bildebene, wodurch diese in rechteckige Felder gegliedert wird. Die Reduktion des Raumes, der Formen und Farben, steht vollkommen im Dienst der zarten Blumen und der gläsernen Vase, deren Zerbrechlichkeit hierdurch hervorgehoben wird. Mit einer scharf konturierenden Linienführung gibt Mangold präzise jedes kleinste Detail der Pflanzen wieder. Wie weitgehend dieser Einfluss der Renaissance war, zeigen auch Werke von Zeitgenossen des Künstlers wie Otto Dix und Georg Schrimpf So suchte Dix in dieser Zeit nach einem neuen Stil und arbeitete mit einer feinen Lasurtechnik nach mittelalterlichen Vorbildern. Und Schrimpfs Gegenentwurf zum Expressionismus nahm die Ideale des "Valori Plastici" in sich auf und reduzierte seine Kompositionen auf einzelne, wesentlich Elemente. Trotz ihrer altmeisterlichen Brillanz wirken Mangolds ohne Pathos oder narrative Elemente formulierten Werke geradezu modern und tragen den Keim ihrer Entstehungszeit in sich. [48031

Auktionsarchiv: Los-Nr. 312
Auktion:
Datum:
28.04.2018
Auktionshaus:
Dr. Irene Lehr Kunstauktionen GmbH
im Hotel Bristol Berlin , Kurfürstendamm 27 (Eingang: Fasanenstrasse 76) • 10719 Berlin Telefon am Auktionstag ab 12:00 Uhr: +49 30 8843 40
Beschreibung:

Anemonen in Vase.
Öl auf Holz. 30er Jahre. 400 x 350 mm. Gerahmt. Signiert. Verso mit dem Adressetikett des Kunstsalons Hermann Abels, Köln.
Josef Mangold besuchte die Kunstgewerbeschule in Köln und Berlin, war jedoch im Bereich der Malerei weitestgehend Autodidakt sowie Mitglied der "Rheinischen Sezession", die 1928 aus der Vereinigung "Das Junge Rheinland" hervorging. Zu seinen bevorzugten Motiven gehörten neben Stilleben auch Landschaften und Aktdarstellungen. - Mangolds Malerei zeichnet sich durch eine betont sachliche Annäherung an das dargestellte Sujet aus. Das Stilleben "Anemonen in Vase" wird von geometrischen Grundformen und einer scharf konturierenden Linienführung bestimmt. Ganz im Sinne der Neuen Sachlichkeit gelingt es dem Künstler mit dieser nüchternen Darstellungsweise den Bildgegenstand aus sich heraus wirken zu lassen - ohne das Zutun von gestisch expressiven Gestaltungsmitteln. So entfaltet das Stilleben "Anemonen in Vase" seine kühle, klare Strahlkraft. Durch eine ausgewogene und geordnete Bildkomposition, die den Eindruck von tiefer Ruhe und Besonnenheit vermittelt, zelebriert der Künstler das Credo seiner Malerei - die unbedingte Klarheit der Formensprache. - Die schnörkellose Klarheit der Bildsprache äußert sich ebenso in der Komposition und lässt Vorbilder aus der Renaissance und dem ausgehenden Mittelalter erkennen. Die Situation am Fenster mit einer eindeutigen Lichtquelle und einem kleinen Ausblick in die Landschaft wurde von Dürer, Veronese und Tizian gerne für Porträts genutzt. Besonders eindringlich im Werk von Piero Della Francesca, der mit seiner harmonischen Einbindung von Figuren in den Raum und farblich wirklichkeitsnahen Abstufungen der Landschaft im Hintergrund brillierte. In Mangolds Meisterwerk verlaufen die dargestellten Architekturelemente strikt parallel zur Bildebene, wodurch diese in rechteckige Felder gegliedert wird. Die Reduktion des Raumes, der Formen und Farben, steht vollkommen im Dienst der zarten Blumen und der gläsernen Vase, deren Zerbrechlichkeit hierdurch hervorgehoben wird. Mit einer scharf konturierenden Linienführung gibt Mangold präzise jedes kleinste Detail der Pflanzen wieder. Wie weitgehend dieser Einfluss der Renaissance war, zeigen auch Werke von Zeitgenossen des Künstlers wie Otto Dix und Georg Schrimpf So suchte Dix in dieser Zeit nach einem neuen Stil und arbeitete mit einer feinen Lasurtechnik nach mittelalterlichen Vorbildern. Und Schrimpfs Gegenentwurf zum Expressionismus nahm die Ideale des "Valori Plastici" in sich auf und reduzierte seine Kompositionen auf einzelne, wesentlich Elemente. Trotz ihrer altmeisterlichen Brillanz wirken Mangolds ohne Pathos oder narrative Elemente formulierten Werke geradezu modern und tragen den Keim ihrer Entstehungszeit in sich. [48031

Auktionsarchiv: Los-Nr. 312
Auktion:
Datum:
28.04.2018
Auktionshaus:
Dr. Irene Lehr Kunstauktionen GmbH
im Hotel Bristol Berlin , Kurfürstendamm 27 (Eingang: Fasanenstrasse 76) • 10719 Berlin Telefon am Auktionstag ab 12:00 Uhr: +49 30 8843 40
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