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Auktionsarchiv: Los-Nr. 156

LYONEL FEININGER* (New York 1871 - 1956 New York)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
8.000 € - 16.000 €
ca. 8.653 $ - 17.307 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 156

LYONEL FEININGER* (New York 1871 - 1956 New York)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
8.000 € - 16.000 €
ca. 8.653 $ - 17.307 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

LYONEL FEININGER* (New York 1871 - 1956 New York) Stadt mit Kirchturm, 1954 Tusche und Kohle/Papier, 22,4 x 29 cm signiert Feininger und datiert 1954 Das Werk wurde durch Achim Moeller, Leiter des Lyonel-Feininger-Projekts, authentifiziert und mit der Nummer 1668-08-31-20 registriert und ins Wkvz. Feininger aufgenommen. Provenienz: Peter Kamnitzer USA, Privatsammlung, Sothebys London 2021, Privatsammlung SCHÄTZPREIS: °€ 8.000 - 16.000 Deutsch-amerikanischer Maler, Grafiker, Karikaturist und Komponist des 20. Jahrhunderts. Hauptvertreter der Klassischen Moderne v.a. des deutschen Expressionismus. Als Kind deutscher Einwanderer in New York geboren, kam er zum Studium nach Deutschland. Ab 1909 Mitglied der Berliner Secession. 1911 in Paris Impulse von Robert Delaunay und dem französischen Kubismus. 1912 zu den Künstlern des blauen Reiters und Beginn der Freundschaft mit Alfred Kubin 1918 Mitglied der Novembergruppe um Max Pechstein und Bekanntschaft mit Walter Gropius der ihn ans Bauhaus nach Weimar und später nach Dessau und Berlin holte. Gemeinsam Paul Klee Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky Gründung der Künstlergruppe Die blaue Vier. 1937 wurden seine Werke von den Nazis als entartete Kunst eingestuft. 1937 Emigration in die USA, lebte in New York. Kontakt zu Fernand Léger und Marsden Hartley Schuf v.a. grafische Arbeiten aber auch Ölbilder mit Architekturen, Schiffen und Lokomotiven. Für den deutsch-amerikanischen Künstler und bedeutenden Bauhaus-Lehrer Lyonel Feininger der 1871 in New York geboren wurde, übten Stadtansichten zeitlebens eine besondere Faszination aus. Diese fand auch in seinem künstlerischen Gesamtwerk ihren Niederschlag: Sujets mit Häusern und Kirchturnspitzen nehmen darin nicht nur breiten Raum ein, sondern stellen als abstrakte, lichtdurchflutete Farbflächen konzipiert, eine Konstante in seinem Schaffen dar. Er fertigte üblicherweise zuerst „Notizen“, wie er seine Skizzen nannte, vor Ort an. Diese verstand er als sein „künstlerisches Kapital“ und verwendete sie dann auch wiederholt in seinen späteren Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken als Anregungen für kubistisch inspirierte Werke in seinem unverwechselbaren linear-geometrischen Stil. Aus diesen sollte er dann - ähnlich wie bei den romantischen Malern - erst im Atelier und damit ganz fern den dargestellten Landschaften seine abstrahierten Ansichten entwickeln. Schon 1907 legitimiert er diese Arbeitsweise: „Das Gesehene muss innerlich umgeformt und kristallisiert werden.“ Auch in der vorliegenden Tuschezeichnung, die mit 1954 datiert und somit als ein Spätwerk des damals bereits dreiundachtzigjährigen Künstlers zu bewerten ist, bleibt er der kristallinen Struktur und ostentativen Grundstimmung seines Reifestils treu. Noch ist er voller Tatendrang, wie er dies auch Tekla Heß in einem Brief vom 15. Juli 1951 schreibt: „Ich werde jetzt der Bedeutung, mich den 80 zu nähern bewusst, obwohl mir dies ein überschätztes Jahrzehnt erscheint. Ich fühle mich frisch (...) und voller Ideen und gar nicht so alt wie ich es mir vorstelle. Auf jeden Fall erwarte ich weiterzuarbeiten, und das noch für eine ganze Weile.“ Feininger entwickelt die kubistisch-abstrakte Landschaft noch einmal mit jenen feinen Tuschelinien, die ähnlich wie Schnittmuster für Schneider immer leicht unterbrochen scheinen und uns auch schon bei seinen Gassenstudien in Neu Brandenburg von 1925 begegnen. Auf diese Weise erzielt Feininger die größtmögliche Abstraktion, Entmaterialisierung und Transparenz. Feiningers Freund, der Kunsthistoriker Alois J. Schardt, schrieb 1921, dass die stete Rückversicherung bei den Naturerscheinungen Feininger vor einer formelhaften Erstarrung bewahre, die der ganz abstrakten Kunst drohe.
LYONEL FEININGER* (New York 1871 - 1956 New York) City with Church Tower, 1954 indian ink and chalk/paper, 22,4 x 29 cm signed Feininger and dated 1954 the work was authenticated by Achim Moeller, head of the Lyonel Feininger project, and registered with the number 1668-08-31-20 and included in the cat. raisonné Provenance: Peter Kamnitzer USA, private collection, Sothebys London 2021, private collection ESTIMATE °€ 8.000 - 16.000 German-American painter, graphic artist, caricaturist and composer of the 20th century. Main representative of Classical Modernism, especially German Expressionism. Born in New York as a child of German immigrants, he came to Germany to study. From 1909 member of the Berlin Secession. 1911 in Paris impulses from Robert Delaunay and French Cubism. 1912 to the artists of the Blue Rider and beginning of friendship with Alfred Kubin 1918 Member of the November Group around Max Pechstein and acquaintance with Walter Gropius who brought him to the Bauhaus in Weimar and later to Dessau and Berlin. Together with Paul Klee Wassily Kandinsky and Alexej Jawlensky founded the artist group Die blaue Vier. In 1937 his works were classified by the Nazis as degenerate art. 1937 Emigration to the USA, lived in New York. Contact with Fernand Léger and Marsden Hartley Created mainly graphic works but also oil paintings with architecture, ships and locomotives. For the German-American artist and important Bauhaus teacher Lyonel Feininger who was born in New York in 1871, cityscapes held a special fascination throughout his life. This was also reflected in his artistic oeuvre: Subjects with houses and church spires not only take up a lot of space, but also represent a constant in his work, conceived as abstract, light-flooded color surfaces. He usually made “notes” first, as he called his sketches, on site. He saw these as his “artistic capital” and then used them repeatedly in his later paintings, drawings and prints as inspiration for cubist-inspired works in his unmistakable linear-geometric style. From these he should then - similar to the romantic painters - only develop his abstract views in the studio and thus very far from the depicted landscapes. As early as 1907 he legitimized this way of working: “What is seen must be internally reshaped and crystallized.” In the present ink drawing, which is dated 1954 and can therefore be regarded as a late work by the then eighty-three-year-old artist, he sticks to the crystalline structure and ostentatious mood true to his mature style. He is still full of energy, as he wrote to Tekla Hess in a letter dated July 15, 1951: “I am now becoming aware of the importance of approaching 80, although this seems like an overestimated decade. I feel fresh (...) and full of ideas and not as old as I imagine. In any case, I expect to continue working, and that for quite a while.” Feininger develops this cubist-abstract landscape again with those fine ink lines, which, like tailors’ patterns, always seem slightly interrupted and remind us of his alley studies in Neu Brandenburg from 1925. In this way Feininger achieves the greatest possible abstraction, dematerialization and transparency. Feininger's friend, the art historian Alois J. Schardt, wrote in 1921 that constant reassurance about natural phenomena saved Feininger from a formulaic paralysis that threatened completely abstract art.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 156
Auktion:
Datum:
19.05.2022
Auktionshaus:
Widder Auktionen
Johannesgasse 9 - 13
1010 Wien
Österreich
office@widderauktionen.com
0043 - 676 - 555 66 10
0043 - 1 - 512 45 69
Beschreibung:

LYONEL FEININGER* (New York 1871 - 1956 New York) Stadt mit Kirchturm, 1954 Tusche und Kohle/Papier, 22,4 x 29 cm signiert Feininger und datiert 1954 Das Werk wurde durch Achim Moeller, Leiter des Lyonel-Feininger-Projekts, authentifiziert und mit der Nummer 1668-08-31-20 registriert und ins Wkvz. Feininger aufgenommen. Provenienz: Peter Kamnitzer USA, Privatsammlung, Sothebys London 2021, Privatsammlung SCHÄTZPREIS: °€ 8.000 - 16.000 Deutsch-amerikanischer Maler, Grafiker, Karikaturist und Komponist des 20. Jahrhunderts. Hauptvertreter der Klassischen Moderne v.a. des deutschen Expressionismus. Als Kind deutscher Einwanderer in New York geboren, kam er zum Studium nach Deutschland. Ab 1909 Mitglied der Berliner Secession. 1911 in Paris Impulse von Robert Delaunay und dem französischen Kubismus. 1912 zu den Künstlern des blauen Reiters und Beginn der Freundschaft mit Alfred Kubin 1918 Mitglied der Novembergruppe um Max Pechstein und Bekanntschaft mit Walter Gropius der ihn ans Bauhaus nach Weimar und später nach Dessau und Berlin holte. Gemeinsam Paul Klee Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky Gründung der Künstlergruppe Die blaue Vier. 1937 wurden seine Werke von den Nazis als entartete Kunst eingestuft. 1937 Emigration in die USA, lebte in New York. Kontakt zu Fernand Léger und Marsden Hartley Schuf v.a. grafische Arbeiten aber auch Ölbilder mit Architekturen, Schiffen und Lokomotiven. Für den deutsch-amerikanischen Künstler und bedeutenden Bauhaus-Lehrer Lyonel Feininger der 1871 in New York geboren wurde, übten Stadtansichten zeitlebens eine besondere Faszination aus. Diese fand auch in seinem künstlerischen Gesamtwerk ihren Niederschlag: Sujets mit Häusern und Kirchturnspitzen nehmen darin nicht nur breiten Raum ein, sondern stellen als abstrakte, lichtdurchflutete Farbflächen konzipiert, eine Konstante in seinem Schaffen dar. Er fertigte üblicherweise zuerst „Notizen“, wie er seine Skizzen nannte, vor Ort an. Diese verstand er als sein „künstlerisches Kapital“ und verwendete sie dann auch wiederholt in seinen späteren Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken als Anregungen für kubistisch inspirierte Werke in seinem unverwechselbaren linear-geometrischen Stil. Aus diesen sollte er dann - ähnlich wie bei den romantischen Malern - erst im Atelier und damit ganz fern den dargestellten Landschaften seine abstrahierten Ansichten entwickeln. Schon 1907 legitimiert er diese Arbeitsweise: „Das Gesehene muss innerlich umgeformt und kristallisiert werden.“ Auch in der vorliegenden Tuschezeichnung, die mit 1954 datiert und somit als ein Spätwerk des damals bereits dreiundachtzigjährigen Künstlers zu bewerten ist, bleibt er der kristallinen Struktur und ostentativen Grundstimmung seines Reifestils treu. Noch ist er voller Tatendrang, wie er dies auch Tekla Heß in einem Brief vom 15. Juli 1951 schreibt: „Ich werde jetzt der Bedeutung, mich den 80 zu nähern bewusst, obwohl mir dies ein überschätztes Jahrzehnt erscheint. Ich fühle mich frisch (...) und voller Ideen und gar nicht so alt wie ich es mir vorstelle. Auf jeden Fall erwarte ich weiterzuarbeiten, und das noch für eine ganze Weile.“ Feininger entwickelt die kubistisch-abstrakte Landschaft noch einmal mit jenen feinen Tuschelinien, die ähnlich wie Schnittmuster für Schneider immer leicht unterbrochen scheinen und uns auch schon bei seinen Gassenstudien in Neu Brandenburg von 1925 begegnen. Auf diese Weise erzielt Feininger die größtmögliche Abstraktion, Entmaterialisierung und Transparenz. Feiningers Freund, der Kunsthistoriker Alois J. Schardt, schrieb 1921, dass die stete Rückversicherung bei den Naturerscheinungen Feininger vor einer formelhaften Erstarrung bewahre, die der ganz abstrakten Kunst drohe.
LYONEL FEININGER* (New York 1871 - 1956 New York) City with Church Tower, 1954 indian ink and chalk/paper, 22,4 x 29 cm signed Feininger and dated 1954 the work was authenticated by Achim Moeller, head of the Lyonel Feininger project, and registered with the number 1668-08-31-20 and included in the cat. raisonné Provenance: Peter Kamnitzer USA, private collection, Sothebys London 2021, private collection ESTIMATE °€ 8.000 - 16.000 German-American painter, graphic artist, caricaturist and composer of the 20th century. Main representative of Classical Modernism, especially German Expressionism. Born in New York as a child of German immigrants, he came to Germany to study. From 1909 member of the Berlin Secession. 1911 in Paris impulses from Robert Delaunay and French Cubism. 1912 to the artists of the Blue Rider and beginning of friendship with Alfred Kubin 1918 Member of the November Group around Max Pechstein and acquaintance with Walter Gropius who brought him to the Bauhaus in Weimar and later to Dessau and Berlin. Together with Paul Klee Wassily Kandinsky and Alexej Jawlensky founded the artist group Die blaue Vier. In 1937 his works were classified by the Nazis as degenerate art. 1937 Emigration to the USA, lived in New York. Contact with Fernand Léger and Marsden Hartley Created mainly graphic works but also oil paintings with architecture, ships and locomotives. For the German-American artist and important Bauhaus teacher Lyonel Feininger who was born in New York in 1871, cityscapes held a special fascination throughout his life. This was also reflected in his artistic oeuvre: Subjects with houses and church spires not only take up a lot of space, but also represent a constant in his work, conceived as abstract, light-flooded color surfaces. He usually made “notes” first, as he called his sketches, on site. He saw these as his “artistic capital” and then used them repeatedly in his later paintings, drawings and prints as inspiration for cubist-inspired works in his unmistakable linear-geometric style. From these he should then - similar to the romantic painters - only develop his abstract views in the studio and thus very far from the depicted landscapes. As early as 1907 he legitimized this way of working: “What is seen must be internally reshaped and crystallized.” In the present ink drawing, which is dated 1954 and can therefore be regarded as a late work by the then eighty-three-year-old artist, he sticks to the crystalline structure and ostentatious mood true to his mature style. He is still full of energy, as he wrote to Tekla Hess in a letter dated July 15, 1951: “I am now becoming aware of the importance of approaching 80, although this seems like an overestimated decade. I feel fresh (...) and full of ideas and not as old as I imagine. In any case, I expect to continue working, and that for quite a while.” Feininger develops this cubist-abstract landscape again with those fine ink lines, which, like tailors’ patterns, always seem slightly interrupted and remind us of his alley studies in Neu Brandenburg from 1925. In this way Feininger achieves the greatest possible abstraction, dematerialization and transparency. Feininger's friend, the art historian Alois J. Schardt, wrote in 1921 that constant reassurance about natural phenomena saved Feininger from a formulaic paralysis that threatened completely abstract art.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 156
Auktion:
Datum:
19.05.2022
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