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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3480

ANSELM KIEFER

Schätzpreis
300.000 CHF - 400.000 CHF
ca. 309.249 $ - 412.333 $
Zuschlagspreis:
300.000 CHF
ca. 309.249 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3480

ANSELM KIEFER

Schätzpreis
300.000 CHF - 400.000 CHF
ca. 309.249 $ - 412.333 $
Zuschlagspreis:
300.000 CHF
ca. 309.249 $
Beschreibung:

Lot 3480* - Z40 PostWar & Contemporary ANSELM KIEFER (Donaueschingen 1945 - lebt und arbeitet u.a. in Paris) Nigredo-Albedo-Rubedo. 2006. Öl, Emulsion, Blei, Holz, Terrakottaerde, Stoff und Draht sowie 5 getrocknete Sonnenblumen. Gebunden als Buch mit 9 Seiten, jede Seite mit Karton und Hartfaserplatte. Je 196 x 140 cm. Sonnenblumen maximal 430 cm. Provenienz: - 2007/2008 vom heutigen Besitzer bei Galerie Thaddaeus Ropac, Paris, erworben. - Seitdem Privatbesitz. Anselm Kiefer wird zwei Monate vor Kriegsende in Donaueschingen geboren. Seine Kindheit im zerbombten Nachkriegsdeutschland wird seine Kunst massgeblich beeinflussen. Schon als Kind wird sein künstlerisches Interesse und Talent sichtbar. Nach dem Abbruch eines Studiums für Rechtswissenschaften und Romanistik, schreibt er sich für ein Kunststudium in Karlsruhe bei Horst Antes ein. Mit dem Wechsel nach Düsseldorf wird Joseph Beuys sein Mentor. Mit ihm teilt er seine Faszination und Vorliebe für ungewohnte Materialien wie Blei, Asche, Erde, Sand, Blumen und Stroh. Seine Werke sind geprägt von der Geschichte, und er wird oft als moderner Historienmaler beschrieben. Die deutsche Geschichte, die Ruinen und Landschaften sowie später auch Mythologie und Kabbala, sind nur einige der Themen, die sein Gesamtwerk prägen; doch seine Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte ist das Thema, das sein Oeuvre einzigartig macht. Er hält den Menschen in seinen Werken den Spiegel vor und lässt uns alte Geschichtswunden betrachten und drängt zur Aufarbeitung. In seinen frühen Werken stellt Kiefer sich die Frage, ob es nach dem Holocaust und der Beschlagnahmung der Kultur und Kunst durch die Nationalsozialisten noch möglich ist „deutscher Künstler“ zu sein. Seine Werke setzen sich daher unerschrocken mit der Geschichte auseinander, versuchen diese auszugraben, ins Bewusstsein zu rufen und zu überwinden. In riesigen Formaten mit vielen verschiedenen Materialien und Techniken verarbeitet Kiefer diese Themen. Durch expressiven, starken Farbauftrag, verschiedene Malschichten, Emulsionen, Brenner, collagierte Applikationen, Fotos, Inschriften und Bilder werden diese Arbeiten zu vielschichtigen Akten, in denen der Prozess und die Technik des Malens zum Thema werden und die übergeordnete Intention der Arbeit unterstützen und verdeutlichen. Seine Karriere beginnt 1969 mit einem Skandal: In der Serie „Besetzungen“ übt er in verschiedenen deutschen Städten den Hitlergruss aus. Die öffentliche Empörung ist gross, doch ist es für ihn ein Weg gewesen, sich mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen, Kritik zu üben und sich mit der eigenen Geschichte und dem „Deutsch sein“ zu identifizieren. 1973 folgt eine Ausstellung mit einer Werkreihe mit biblischen und deutschen mythologischen Themen. Den Werken sind, wie für sein Schaffen üblich, Namen, Zitate und Bezeichnungen eingeschrieben. Es folgen auch monumentale Landschaften wie “Märkische Heide”, ein Motiv, das er öfter als Symbol des Preussentums aufgreift. Kiefer wird oft als Landschaftsmaler bezeichnet - auch wenn er sich selbst nicht als solcher sieht -, denn Landschaften sind ein Leitmotiv seines Oeuvres. Das Land wird von menschlichen Ereignissen und ihrer Geschichte geprägt und auf ewig dadurch markiert. Diese Wunden, Spuren und Zeichen sind die Faszination, aber auch Tiefgründigkeit seines Schaffens. Seine erste Installation “Die Frauen der Revolution” findet um 1984 statt. 13 Bleibetten sind mit zerknitterten Bleilaken überzogen und in ihrer Mitte befindet sich eine wassergefüllte Delle. Jedes Bett trägt ein Papierschild mit 22 Namen von Frauen, die während der Französischen Revolution eine wichtige Rolle gespielt haben. Es entstehen weitere grosse Arbeiten aus Blei, wie seine berühmten Flugzeuge, Raketen und Bücher. Bei unserem grossformatigen Buch lassen sich etliche Details, Muster, Materialien und Techniken entdecken: Öl, Emulsion, Blei, Holz, Terrakottaerde, Stoff und Draht sowie 5 getrocknete Sonnenblumen. Auf einigen Seiten wachsen riesig

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3480
Auktion:
Datum:
25.06.2016
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

Lot 3480* - Z40 PostWar & Contemporary ANSELM KIEFER (Donaueschingen 1945 - lebt und arbeitet u.a. in Paris) Nigredo-Albedo-Rubedo. 2006. Öl, Emulsion, Blei, Holz, Terrakottaerde, Stoff und Draht sowie 5 getrocknete Sonnenblumen. Gebunden als Buch mit 9 Seiten, jede Seite mit Karton und Hartfaserplatte. Je 196 x 140 cm. Sonnenblumen maximal 430 cm. Provenienz: - 2007/2008 vom heutigen Besitzer bei Galerie Thaddaeus Ropac, Paris, erworben. - Seitdem Privatbesitz. Anselm Kiefer wird zwei Monate vor Kriegsende in Donaueschingen geboren. Seine Kindheit im zerbombten Nachkriegsdeutschland wird seine Kunst massgeblich beeinflussen. Schon als Kind wird sein künstlerisches Interesse und Talent sichtbar. Nach dem Abbruch eines Studiums für Rechtswissenschaften und Romanistik, schreibt er sich für ein Kunststudium in Karlsruhe bei Horst Antes ein. Mit dem Wechsel nach Düsseldorf wird Joseph Beuys sein Mentor. Mit ihm teilt er seine Faszination und Vorliebe für ungewohnte Materialien wie Blei, Asche, Erde, Sand, Blumen und Stroh. Seine Werke sind geprägt von der Geschichte, und er wird oft als moderner Historienmaler beschrieben. Die deutsche Geschichte, die Ruinen und Landschaften sowie später auch Mythologie und Kabbala, sind nur einige der Themen, die sein Gesamtwerk prägen; doch seine Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte ist das Thema, das sein Oeuvre einzigartig macht. Er hält den Menschen in seinen Werken den Spiegel vor und lässt uns alte Geschichtswunden betrachten und drängt zur Aufarbeitung. In seinen frühen Werken stellt Kiefer sich die Frage, ob es nach dem Holocaust und der Beschlagnahmung der Kultur und Kunst durch die Nationalsozialisten noch möglich ist „deutscher Künstler“ zu sein. Seine Werke setzen sich daher unerschrocken mit der Geschichte auseinander, versuchen diese auszugraben, ins Bewusstsein zu rufen und zu überwinden. In riesigen Formaten mit vielen verschiedenen Materialien und Techniken verarbeitet Kiefer diese Themen. Durch expressiven, starken Farbauftrag, verschiedene Malschichten, Emulsionen, Brenner, collagierte Applikationen, Fotos, Inschriften und Bilder werden diese Arbeiten zu vielschichtigen Akten, in denen der Prozess und die Technik des Malens zum Thema werden und die übergeordnete Intention der Arbeit unterstützen und verdeutlichen. Seine Karriere beginnt 1969 mit einem Skandal: In der Serie „Besetzungen“ übt er in verschiedenen deutschen Städten den Hitlergruss aus. Die öffentliche Empörung ist gross, doch ist es für ihn ein Weg gewesen, sich mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen, Kritik zu üben und sich mit der eigenen Geschichte und dem „Deutsch sein“ zu identifizieren. 1973 folgt eine Ausstellung mit einer Werkreihe mit biblischen und deutschen mythologischen Themen. Den Werken sind, wie für sein Schaffen üblich, Namen, Zitate und Bezeichnungen eingeschrieben. Es folgen auch monumentale Landschaften wie “Märkische Heide”, ein Motiv, das er öfter als Symbol des Preussentums aufgreift. Kiefer wird oft als Landschaftsmaler bezeichnet - auch wenn er sich selbst nicht als solcher sieht -, denn Landschaften sind ein Leitmotiv seines Oeuvres. Das Land wird von menschlichen Ereignissen und ihrer Geschichte geprägt und auf ewig dadurch markiert. Diese Wunden, Spuren und Zeichen sind die Faszination, aber auch Tiefgründigkeit seines Schaffens. Seine erste Installation “Die Frauen der Revolution” findet um 1984 statt. 13 Bleibetten sind mit zerknitterten Bleilaken überzogen und in ihrer Mitte befindet sich eine wassergefüllte Delle. Jedes Bett trägt ein Papierschild mit 22 Namen von Frauen, die während der Französischen Revolution eine wichtige Rolle gespielt haben. Es entstehen weitere grosse Arbeiten aus Blei, wie seine berühmten Flugzeuge, Raketen und Bücher. Bei unserem grossformatigen Buch lassen sich etliche Details, Muster, Materialien und Techniken entdecken: Öl, Emulsion, Blei, Holz, Terrakottaerde, Stoff und Draht sowie 5 getrocknete Sonnenblumen. Auf einigen Seiten wachsen riesig

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3480
Auktion:
Datum:
25.06.2016
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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