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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3051

CLAESZ., PIETER

Schätzpreis
50.000 CHF - 70.000 CHF
ca. 51.084 $ - 71.518 $
Zuschlagspreis:
52.000 CHF
ca. 53.128 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3051

CLAESZ., PIETER

Schätzpreis
50.000 CHF - 70.000 CHF
ca. 51.084 $ - 71.518 $
Zuschlagspreis:
52.000 CHF
ca. 53.128 $
Beschreibung:

Lot 3051* - A172 Gemälde Alter Meister CLAESZ., PIETER (Berchem um 1597 - um 1660 Haarlem) Stillleben mit Römerglas, Weinglas, Krabbe und Brot auf einer Platte mit einer Violine und einer Flöte auf einem Tisch. 1644. Öl auf Leinwand. Rechts auf dem Buch monogrammiert und schwer leserlich datiert: PC 1644. 77,2 x 109,5 cm. Provenienz: - Auktion Sotheby's, London, 9.7.1998, Los 38. - Europäische Privatsammlung. Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, unter der Nummer 17937 als ein eigenhändiges Werk von Pieter Claesz. archiviert. Dieses signierte und 1644 datierte Gemälde mit einem reich gedeckten Tisch, auf dem Köstlichkeiten und Musikinstrumente präsentiert werden, ist ein charakteristisches Beispiel aus der reifen Schaffensphase des Haarlemer Stilllebenmalers Pieter Claesz. Während seine frühen Arbeiten in den 1620er Jahren noch von einer vielschichtigen Farbpalette geprägt sind, ist die monochrome Farbigkeit, wie bei dem hier gezeigten Stillleben, charakteristisch für sein Oeuvre ab den 1640er Jahren. Die Darstellung zeigt in virtuoser Manier die unterschiedliche Stofflichkeit der einzelnen Gegenstände, wie das Silber- und Zinngeschirr, die chinesische Porzellanschale, die Holzinstrumente, die unterschiedlichen gläsernen Trinkgefässe, das Brot, die Nüsse und die Krabbe. Während der heutige Betrachter in der Darstellung primär eine festliche Mahlzeit vermutet, wird der zeitgenössische Betrachter neben der Zurschaustellung des bürgerlichen Wohlstands auch die moralische Anspielungen verstanden haben, wie beispielsweise der Wein und das Brot mit dem Hinweis auf das Sakrament und die Ermahnung, sich der Vergänglichkeit des irdischen Lebens und der Besitztümer zu vergegenwärtigen. Die geöffnete Walnuss, die häufig als Vanitassymbol eingesetzt wurde, mag diese Bedeutung noch unterstreichen. Dieses Motiv ist mehrmals im Oeuvre von Pieter Claesz. zu finden, so beispielsweise in der 1643 datierten Mahlzeit in der Narodni Galerie in Prag (Inv. Nr. 0-9970, Öl auf Holz, 66 x 70,8 cm, siehe Brunner-Bulst, Martina: Pieter Claesz. Der Hauptmeister des Haarlemer Stilllebens im 17. Jahrhundert, Lingen 2004, Kat. Nr. 122, S. 276). Eine stilistisch ähnliche Komposition zeigt das Gemälde von 1648, welches sich heute in einer italienischen Privatsammlung befindet (siehe ebd., Kat. Nr. 168, S. 301). Auch bei dieser finden sich vergleichbare Prunkgegenstände auf einem Tisch, die ebenfalls so arrangiert sind, dass sie zur rechten oberen Bildkante diagonal ansteigen. Auch die Tischplatte links wird von einer weissen Tischdecke bedeckt und eine weitere ist in der Mitte der Tafel wie zufällig mit mehreren Falten drapiert. Der stehende Zinnkrug in unserem Gemälde ist bei der späteren Version umgefallen, mit der Öffnung zum Betrachter, um wohl darauf hinzuweisen, dass dessen Inhalt bereits konsumiert wurde. Beide Stillleben zeichnen sich durch eine ausgewählte Licht- und Schattenwahl aus, wodurch die Szene noch verstärkt an Lebendigkeit gewinnt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3051
Auktion:
Datum:
27.03.2015
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

Lot 3051* - A172 Gemälde Alter Meister CLAESZ., PIETER (Berchem um 1597 - um 1660 Haarlem) Stillleben mit Römerglas, Weinglas, Krabbe und Brot auf einer Platte mit einer Violine und einer Flöte auf einem Tisch. 1644. Öl auf Leinwand. Rechts auf dem Buch monogrammiert und schwer leserlich datiert: PC 1644. 77,2 x 109,5 cm. Provenienz: - Auktion Sotheby's, London, 9.7.1998, Los 38. - Europäische Privatsammlung. Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, unter der Nummer 17937 als ein eigenhändiges Werk von Pieter Claesz. archiviert. Dieses signierte und 1644 datierte Gemälde mit einem reich gedeckten Tisch, auf dem Köstlichkeiten und Musikinstrumente präsentiert werden, ist ein charakteristisches Beispiel aus der reifen Schaffensphase des Haarlemer Stilllebenmalers Pieter Claesz. Während seine frühen Arbeiten in den 1620er Jahren noch von einer vielschichtigen Farbpalette geprägt sind, ist die monochrome Farbigkeit, wie bei dem hier gezeigten Stillleben, charakteristisch für sein Oeuvre ab den 1640er Jahren. Die Darstellung zeigt in virtuoser Manier die unterschiedliche Stofflichkeit der einzelnen Gegenstände, wie das Silber- und Zinngeschirr, die chinesische Porzellanschale, die Holzinstrumente, die unterschiedlichen gläsernen Trinkgefässe, das Brot, die Nüsse und die Krabbe. Während der heutige Betrachter in der Darstellung primär eine festliche Mahlzeit vermutet, wird der zeitgenössische Betrachter neben der Zurschaustellung des bürgerlichen Wohlstands auch die moralische Anspielungen verstanden haben, wie beispielsweise der Wein und das Brot mit dem Hinweis auf das Sakrament und die Ermahnung, sich der Vergänglichkeit des irdischen Lebens und der Besitztümer zu vergegenwärtigen. Die geöffnete Walnuss, die häufig als Vanitassymbol eingesetzt wurde, mag diese Bedeutung noch unterstreichen. Dieses Motiv ist mehrmals im Oeuvre von Pieter Claesz. zu finden, so beispielsweise in der 1643 datierten Mahlzeit in der Narodni Galerie in Prag (Inv. Nr. 0-9970, Öl auf Holz, 66 x 70,8 cm, siehe Brunner-Bulst, Martina: Pieter Claesz. Der Hauptmeister des Haarlemer Stilllebens im 17. Jahrhundert, Lingen 2004, Kat. Nr. 122, S. 276). Eine stilistisch ähnliche Komposition zeigt das Gemälde von 1648, welches sich heute in einer italienischen Privatsammlung befindet (siehe ebd., Kat. Nr. 168, S. 301). Auch bei dieser finden sich vergleichbare Prunkgegenstände auf einem Tisch, die ebenfalls so arrangiert sind, dass sie zur rechten oberen Bildkante diagonal ansteigen. Auch die Tischplatte links wird von einer weissen Tischdecke bedeckt und eine weitere ist in der Mitte der Tafel wie zufällig mit mehreren Falten drapiert. Der stehende Zinnkrug in unserem Gemälde ist bei der späteren Version umgefallen, mit der Öffnung zum Betrachter, um wohl darauf hinzuweisen, dass dessen Inhalt bereits konsumiert wurde. Beide Stillleben zeichnen sich durch eine ausgewählte Licht- und Schattenwahl aus, wodurch die Szene noch verstärkt an Lebendigkeit gewinnt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3051
Auktion:
Datum:
27.03.2015
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
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