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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3009

FREDI, BARTOLO DI

Schätzpreis
70.000 CHF - 90.000 CHF
ca. 71.518 $ - 91.952 $
Zuschlagspreis:
50.000 CHF
ca. 51.084 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3009

FREDI, BARTOLO DI

Schätzpreis
70.000 CHF - 90.000 CHF
ca. 71.518 $ - 91.952 $
Zuschlagspreis:
50.000 CHF
ca. 51.084 $
Beschreibung:

Lot 3009* - A172 Gemälde Alter Meister FREDI, BARTOLO DI (um 1330 Siena um 1409) Verkündigung. Um 1388-90. Tempera und Goldgrund auf Holz. 49 x 49 cm. Provenienz: Europäische Privatsammlung. Diese Darstellung der freudigen Botschaft der künftigen Mutterschaft Marias von Bartolo di Fredi, die kürzlich in einer Privatsammlung entdeckt wurde, ist der Kunstgeschichtsforschung bisher verborgen geblieben und kann hier erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Madonna lauscht andächtig den Worten des ins Profil gesetzten Engels, der seine rechte Hand zum Gestus der Ansprache erhoben hat. Die heutige Erscheinung als geeinte Tafel ist eine spätere Kreation, die einst als Giebelspitzen die Seitentafeln eines grösseren Altarwerks bekrönten. Die letztlich von Simone Martini abgeleiteten fein gezeichneten Gesichter entspringen in ihrer linearen Abstrahierung dem charakteristischen Typenrepertoire des sienesischen Malers Bartolo di Fredi, dem die beiden Tafeln zweifelsfrei zugewiesen werden können. Die fein gemalten, schönen Gesichter vermitteln einen eindrücklichen Einblick in die bemerkenswerte künstlerische Qualität dieser Tafeln. Gerade das weitestgehend unversehrte Antlitz der Madonna erlaubt uns eine zweifelsfreie Zuweisung dieser Tafeln an Bartolo di Fredi. Das äusserst fein gezeichnete, aus den Typen des Simone Martini entwickelte Gesicht der Madonna verbindet sich stilistisch mit jenen der Jungfrauen in Bartolo di Fredis grandiosem 1388 vollendeten Altarwerk für die Annunziata-Kapelle in San Francesco in Montalcino (heute Montalcino, Museo Civico, vgl. Freuler, Gaudenz: Bartolo di Fredi Cini, Disentis 1994, S. 188 ff.). So erscheint das Madonnengesicht hiernach gerade als Zwillingschwester der Annunziata ebendieses Altarwerks (heute Los Angeles County Museum, vgl. Freuler 1994, S. 193, Abb. 178) und auch der Verkündigungsengel findet eine enge Verwandtschaft mit anderen Engeln unseres Künstlers, so mit dem Gabriel der freskierten Verkündigung in San Pietro a Ovile in Siena (Freuler 1994, S. 300, Abb. 270) und anderen Himmelswesen des genannten Altarwerks in Montalcino, namentlich mit jenen der Assunta des zentralen Giebelabschlusses. Wie dies an Andrea di Bartolos Verkündigung (ehemals New York, Costa Green collection [Gabriel] und Moskau Pushkin Museum [Annunziata]), leicht zu erkennen ist, bot sich Bartolo di Fredis hier besprochene Verkündigung als Modell für die späteren Verkündigungsdarstellungen seines Sohnes Andrea di Bartolo an, der zum hier postulierten Entstehungsdatum (ca. 1388) in der väterlichen Werkstatt mitgewirkt hatte. Wir danken Prof. Dr. Gaudenz Freuler für die Unterstützung bei diesem Katalogeintrag.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3009
Auktion:
Datum:
27.03.2015
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

Lot 3009* - A172 Gemälde Alter Meister FREDI, BARTOLO DI (um 1330 Siena um 1409) Verkündigung. Um 1388-90. Tempera und Goldgrund auf Holz. 49 x 49 cm. Provenienz: Europäische Privatsammlung. Diese Darstellung der freudigen Botschaft der künftigen Mutterschaft Marias von Bartolo di Fredi, die kürzlich in einer Privatsammlung entdeckt wurde, ist der Kunstgeschichtsforschung bisher verborgen geblieben und kann hier erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Madonna lauscht andächtig den Worten des ins Profil gesetzten Engels, der seine rechte Hand zum Gestus der Ansprache erhoben hat. Die heutige Erscheinung als geeinte Tafel ist eine spätere Kreation, die einst als Giebelspitzen die Seitentafeln eines grösseren Altarwerks bekrönten. Die letztlich von Simone Martini abgeleiteten fein gezeichneten Gesichter entspringen in ihrer linearen Abstrahierung dem charakteristischen Typenrepertoire des sienesischen Malers Bartolo di Fredi, dem die beiden Tafeln zweifelsfrei zugewiesen werden können. Die fein gemalten, schönen Gesichter vermitteln einen eindrücklichen Einblick in die bemerkenswerte künstlerische Qualität dieser Tafeln. Gerade das weitestgehend unversehrte Antlitz der Madonna erlaubt uns eine zweifelsfreie Zuweisung dieser Tafeln an Bartolo di Fredi. Das äusserst fein gezeichnete, aus den Typen des Simone Martini entwickelte Gesicht der Madonna verbindet sich stilistisch mit jenen der Jungfrauen in Bartolo di Fredis grandiosem 1388 vollendeten Altarwerk für die Annunziata-Kapelle in San Francesco in Montalcino (heute Montalcino, Museo Civico, vgl. Freuler, Gaudenz: Bartolo di Fredi Cini, Disentis 1994, S. 188 ff.). So erscheint das Madonnengesicht hiernach gerade als Zwillingschwester der Annunziata ebendieses Altarwerks (heute Los Angeles County Museum, vgl. Freuler 1994, S. 193, Abb. 178) und auch der Verkündigungsengel findet eine enge Verwandtschaft mit anderen Engeln unseres Künstlers, so mit dem Gabriel der freskierten Verkündigung in San Pietro a Ovile in Siena (Freuler 1994, S. 300, Abb. 270) und anderen Himmelswesen des genannten Altarwerks in Montalcino, namentlich mit jenen der Assunta des zentralen Giebelabschlusses. Wie dies an Andrea di Bartolos Verkündigung (ehemals New York, Costa Green collection [Gabriel] und Moskau Pushkin Museum [Annunziata]), leicht zu erkennen ist, bot sich Bartolo di Fredis hier besprochene Verkündigung als Modell für die späteren Verkündigungsdarstellungen seines Sohnes Andrea di Bartolo an, der zum hier postulierten Entstehungsdatum (ca. 1388) in der väterlichen Werkstatt mitgewirkt hatte. Wir danken Prof. Dr. Gaudenz Freuler für die Unterstützung bei diesem Katalogeintrag.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3009
Auktion:
Datum:
27.03.2015
Auktionshaus:
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8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
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