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Auktionsarchiv: Los-Nr. 134

NERI DA RIMINI

Schätzpreis
28.000 CHF - 35.000 CHF
ca. 28.791 $ - 35.989 $
Zuschlagspreis:
38.000 CHF
ca. 39.073 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 134

NERI DA RIMINI

Schätzpreis
28.000 CHF - 35.000 CHF
ca. 28.791 $ - 35.989 $
Zuschlagspreis:
38.000 CHF
ca. 39.073 $
Beschreibung:

Lot 134* - A174 Sammlung italienische Buchmalerei NERI DA RIMINI Rimini, ca. 1305 Bildinitiale A aus einem aufgelösten Antiphonar geschnitten mit Christus, flankiert von der Jungfrau und Johannes von drei Propheten angebetet. Pergament 193 x 182 mm. Provenienz: - Brüssel, Sammlung Vicomte Hyppolyte Vilain (1793-1873). - 1981 London Sotheby's, 14. Juli 1981, lot 20. - 1992 Mailand, Sammlung Nella Longari. - 2003 Hamburg, Jörn Günther. - Seit 2004 im heutigen Besitz. Ausstellung: - Rimini, Museo della Città, 2. April-28. Mai 1995, Nr. 8. Bibliographie: - Milvia Bollati, in: Filippo Todini (Hrsg.). Una collezione di Miniature Italiane, Dal Duecento al Cinquecento,Mailand 1993, S. 19-21. - Neri da Rimini, Il Trecento riminese tra pittura e scrittura, Ausstellungkatalog 1995 Rimini, Museo della Città, Mailand 1995, S. 84. - Gudrun Dauner, Neri da Rimini und die Rimineser Miniaturmalerei des frühen Trecento, München 1998, S. 87-90. - Pia Palladino, Treasures of a Lost Art. Italian Manuscript Painting of the Middle Ages and Renaissance, exh. cat. Cleveland/San Francisco/New York 2003, S.15-20. - Gaudenz Freuler, Studi recenti sulla miniatura medievale (soprattutto) emiliana. Apunti intorno ad una recente mostra americana (parte1), in Arte Cristiana XCII, 2004, S. 4-6. - Ders., Italian Miniatures from the Twelfth to the Sixteenth Centuries, Milan 2013, S. 214-227. - Friedrich G. Zeileis Più ridon le carte (3.ed.), Rauris 2014, S. 68-69. Vorliegender Bildinitiale A, welche die erste Respons zur ersten Nokturn des ersten Adventssonntags Aspiciens a longe … einleitete, figurierte auf dem Frontispiz eines aufgebrochenen Antiphonarbandes mit dem Proprium detempore, für den ich unlängst weitere 17 Einzelblätter oder Initialen nachweisen konnte (Freuler 2013, Abb.1). Weitere 28 Fragmente konnte ich dem dazugehörenden, ebenfalls aufgebrochenen Band mit dem Proprium und Commune Sanctorum zuweisen. Diese insgesamt 45 auf die bedeutendsten Sammlungen und Museen (u.a. Metropolitan Museum, New York; Boston Museum of Fine Arts, Boston; Sammlung Chester Beatty, Dublin; Fondazione Giorgio Cini, Venedig) verteilten Fragmente sind sprechende Zeugen einer kolossalen und bedeutenden Antiphonarserie, deren Bildminiaturen einem der führenden Protagonisten der italienischen frühtrecentesken Buchmalerei zuzuschreiben sind, dem aus Rimini stammenden Neri da Rimini. Seinen Namen "opus neri miniatoris de arimino mccc" setzte er auf die Bas-de-Page des Frontispizes eines weiteren 1300 datierten Antiphonars (Venedig, Fondazione Giorgio Cini, Inv. 2030). Dies könnte auch für vorliegende, in sanftem, eher blassen Kolorit gehaltene Bildminiatur zugetroffen haben, zumal diese Initiale wie die anderen signierten innerhalb der Antiphonarbände als Frontispiz eine besonders hervorgehobene Stellung eingenommen hatte. Nichts ist bekannt über den Ursprungsort der beiden aufgebrochenen Antiphonarbände, doch die wiederholte dominikanische Thematik verschiedener Fragmente ist unmissverständliches Indiz für eine dominikanische Provenienz, vielleicht aus der (heute zerstörten) dominikanischen Kirche San Cataldo in Rimini, die einst auch Fresken Giottos geborgen haben soll. Giotto, insbesondere dessen frühe riminesische Exegeten, wie Pietro da Rimini, waren grundlegende Inspirationsquellen für unseren Buchmaler, dessen Wurzeln jedoch in der bolognesisch-emilianischen Buchkunst, insbesondere des Gerona-Meisters (vgl. dazu Abbildung in G. Freuler 2013, S. 167) und des anonymen Illustratoren der grossen mehrbändigen Bibeln in der Universitätsbibliothek in Padua (Mss. 1649/I,II, vgl. Federica Toniolo, in: Splendore nella Regola, Kat. Padua Biblioteca Universitaria, 2011, S. 115 ff) liegen. Weitere ähnlich konzipierte Initialen zur korrespondierenden Liturgie - darunter die datierte aus dem Jahr 1300 der Fondazione Cini in Venedig (Inv.2030) - haben sich in Cleveland und Bologna erhalten. Jene im Cleveland Museum of Art, Wade Fund 53.365 ist auf 1308 datiert, während die etwas spätere

Auktionsarchiv: Los-Nr. 134
Auktion:
Datum:
18.09.2015
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

Lot 134* - A174 Sammlung italienische Buchmalerei NERI DA RIMINI Rimini, ca. 1305 Bildinitiale A aus einem aufgelösten Antiphonar geschnitten mit Christus, flankiert von der Jungfrau und Johannes von drei Propheten angebetet. Pergament 193 x 182 mm. Provenienz: - Brüssel, Sammlung Vicomte Hyppolyte Vilain (1793-1873). - 1981 London Sotheby's, 14. Juli 1981, lot 20. - 1992 Mailand, Sammlung Nella Longari. - 2003 Hamburg, Jörn Günther. - Seit 2004 im heutigen Besitz. Ausstellung: - Rimini, Museo della Città, 2. April-28. Mai 1995, Nr. 8. Bibliographie: - Milvia Bollati, in: Filippo Todini (Hrsg.). Una collezione di Miniature Italiane, Dal Duecento al Cinquecento,Mailand 1993, S. 19-21. - Neri da Rimini, Il Trecento riminese tra pittura e scrittura, Ausstellungkatalog 1995 Rimini, Museo della Città, Mailand 1995, S. 84. - Gudrun Dauner, Neri da Rimini und die Rimineser Miniaturmalerei des frühen Trecento, München 1998, S. 87-90. - Pia Palladino, Treasures of a Lost Art. Italian Manuscript Painting of the Middle Ages and Renaissance, exh. cat. Cleveland/San Francisco/New York 2003, S.15-20. - Gaudenz Freuler, Studi recenti sulla miniatura medievale (soprattutto) emiliana. Apunti intorno ad una recente mostra americana (parte1), in Arte Cristiana XCII, 2004, S. 4-6. - Ders., Italian Miniatures from the Twelfth to the Sixteenth Centuries, Milan 2013, S. 214-227. - Friedrich G. Zeileis Più ridon le carte (3.ed.), Rauris 2014, S. 68-69. Vorliegender Bildinitiale A, welche die erste Respons zur ersten Nokturn des ersten Adventssonntags Aspiciens a longe … einleitete, figurierte auf dem Frontispiz eines aufgebrochenen Antiphonarbandes mit dem Proprium detempore, für den ich unlängst weitere 17 Einzelblätter oder Initialen nachweisen konnte (Freuler 2013, Abb.1). Weitere 28 Fragmente konnte ich dem dazugehörenden, ebenfalls aufgebrochenen Band mit dem Proprium und Commune Sanctorum zuweisen. Diese insgesamt 45 auf die bedeutendsten Sammlungen und Museen (u.a. Metropolitan Museum, New York; Boston Museum of Fine Arts, Boston; Sammlung Chester Beatty, Dublin; Fondazione Giorgio Cini, Venedig) verteilten Fragmente sind sprechende Zeugen einer kolossalen und bedeutenden Antiphonarserie, deren Bildminiaturen einem der führenden Protagonisten der italienischen frühtrecentesken Buchmalerei zuzuschreiben sind, dem aus Rimini stammenden Neri da Rimini. Seinen Namen "opus neri miniatoris de arimino mccc" setzte er auf die Bas-de-Page des Frontispizes eines weiteren 1300 datierten Antiphonars (Venedig, Fondazione Giorgio Cini, Inv. 2030). Dies könnte auch für vorliegende, in sanftem, eher blassen Kolorit gehaltene Bildminiatur zugetroffen haben, zumal diese Initiale wie die anderen signierten innerhalb der Antiphonarbände als Frontispiz eine besonders hervorgehobene Stellung eingenommen hatte. Nichts ist bekannt über den Ursprungsort der beiden aufgebrochenen Antiphonarbände, doch die wiederholte dominikanische Thematik verschiedener Fragmente ist unmissverständliches Indiz für eine dominikanische Provenienz, vielleicht aus der (heute zerstörten) dominikanischen Kirche San Cataldo in Rimini, die einst auch Fresken Giottos geborgen haben soll. Giotto, insbesondere dessen frühe riminesische Exegeten, wie Pietro da Rimini, waren grundlegende Inspirationsquellen für unseren Buchmaler, dessen Wurzeln jedoch in der bolognesisch-emilianischen Buchkunst, insbesondere des Gerona-Meisters (vgl. dazu Abbildung in G. Freuler 2013, S. 167) und des anonymen Illustratoren der grossen mehrbändigen Bibeln in der Universitätsbibliothek in Padua (Mss. 1649/I,II, vgl. Federica Toniolo, in: Splendore nella Regola, Kat. Padua Biblioteca Universitaria, 2011, S. 115 ff) liegen. Weitere ähnlich konzipierte Initialen zur korrespondierenden Liturgie - darunter die datierte aus dem Jahr 1300 der Fondazione Cini in Venedig (Inv.2030) - haben sich in Cleveland und Bologna erhalten. Jene im Cleveland Museum of Art, Wade Fund 53.365 ist auf 1308 datiert, während die etwas spätere

Auktionsarchiv: Los-Nr. 134
Auktion:
Datum:
18.09.2015
Auktionshaus:
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