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Auktionsarchiv: Los-Nr. 129

GIOVANNI DI PAOLO

Schätzpreis
12.000 CHF - 18.000 CHF
ca. 12.339 $ - 18.508 $
Zuschlagspreis:
15.000 CHF
ca. 15.423 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 129

GIOVANNI DI PAOLO

Schätzpreis
12.000 CHF - 18.000 CHF
ca. 12.339 $ - 18.508 $
Zuschlagspreis:
15.000 CHF
ca. 15.423 $
Beschreibung:

Lot 129* - A174 Sammlung italienische Buchmalerei GIOVANNI DI PAOLO Provenienz: - Lecceto, Eremo Agostiniano. - 1988 London, Schuster Gallery. - 1990 Schweizer Privatbesitz. - 1995 Akron (OH), Bruce Ferrini. - Seit 1996 im heutigen Besitz. Ausstellung: - Lugano, Fondazione Thyssen-Bornemisza,Villa Favorita, 7. April-30. Juni 1991, Nr. 80. Bibliographie: - Gaudenz Freuler, Manifestatori dell cose mircolose. Arte Italiana del 300 e del 400 da collezioni in Svizzera e Liechtenstein (Ausstellungskatalog Lugano, Fondazione Thyssen) Einsiedeln 1991, S. 210-211. - Milvia Bollati, in: Filippo Todini (Hrsg.) Una collezione di Miniature Italiane, Dal Duecento al Cinquecento, Mailand 1993, S. 51-55. - Diess., La Divina Commedia di Alfonso d' Aragona Re di Napoli, Modena 2006, S. 106. - Friedrich G. Zeileis, Più ridon le carte (3.ed.), Rauris 2014, S. 256-257. Die in leuchtend bunten Farben gehaltene Initiale V leitet die Sequenz für das Osterfest ein: Victime pascali laudes immolent christiani... In einem von Goldglanz mystisch verklärten Bildraum erscheint auf einem von einem goldgewirkten roten Brokattuch behangenen Altar das Lammgottes mit dem wehenden Banner der Auferstehung. Das hier vorgestellte, im englischen Handel wiederentdeckte Blatt konnte ich 1991 anlässlich seiner Präsentation in der von der Stiftung Thyssen Bornemisza in der Villa Favorita in Lugano gezeigten Ausstellung zur frühen italienischen Kunst in der Schweiz einer ersten Analyse unterziehen (Freuler 1991). Damals glaubte ich das äusserst raffiniert gemalte Blatt dem florentinischen Buchmaler Don Silvestro dei Gherarducci zuschreiben zu können. Doch schon bald war mir klar, dass es sich in Wirklichkeit um ein einige Jahrzehnte später entstandenes sienesisches Werk des Giovanni di Paolo handeln musste, was ich dem damaligen Besitzer des schönen Blattes kundtat. Basis meiner späteren Zuweisung war zunächst der direkte Bezug zu einer einst von Nella Longari in London (Sotheby's 7. Dezember 1982, lot 10) angekauften Chorbuchseite mit der Darstellung der Exequien eines Augustiners, die einwandfrei dem Sienesen Giovanni di Paolo zugewiesen werden konnte (Bollati 1993, Abb.1). Das übereinstimmende Konzept der in satten Farben - hauptsächlich blau und rot - gehaltenen Initialen mit sich lebhaft windenden Blattranken und filigranen Ausläufern sowie die einander genauestens entsprechenden Dimensionen der Blätter, liessen keinen Zweifel über ihre gemeinsame Provenienz aus einem aufgelösten Sequentiar mehr offen. Ein weiteres, sowohl konzeptionell als auch bezüglich der Dimensionen und Stil völlig passendes Blatt mit der Sequenz zu den Marienfesten und einer entsprechenden Initiale A (Abb.4) sowie zwei weitere grosse ornamentale Initialen gleichen Stils (Abb.2,3) konnte ich in englischem Besitz orten, wobei sich die Serie der Fragmente aus dem in Rede stehenden Sequentiar um drei weitere Elemente angereichert hatte. Der bereits von Milvia Bollati (1993) zum Blatt der Sammlung Longari geäusserte Verdacht einer Provenienz aus dem Haus der Augustinereremiten in Lecceto bei Siena erhärtet sich heute in Kenntnis der weiteren Bruchstücke; nicht allein wegen Giovanni di Paolos Autorschaft, die an verschiedenen Illustration zweier weiterer Bände der berühmten, bis heute 20 Bände umfassenden Chorbuchserie von Lecceto nachweisbar ist (Siena Biblioteca Comunale degli Intronati, Cod G.I.8, Cod. H.I.2). Bekräftigt wird diese These auch durch die praktisch identische Dimension unserer Blätter mit der Grösse der Leccetaner Chorbücher und in erster Linie durch eine singuläre Eigenheit der Seitenkonzeption, die auf das gleiche Skriptorium, sprich den gleichen Schreiber, hinweisen, das für die Niederschrift der besagten Chorbücher zuständig war. Seit Andrea di Bartolos (für diesen Künstler s. Kat. 128) spätem, vermutlich 1415-1420 für Lecceto illuminierten Graduale (Siena Biblioteca Comunale degli Intronati G.I.14) und dem etwa zeitgleich entstandenen Graduale des sogenannten Maestro dell' Innar

Auktionsarchiv: Los-Nr. 129
Auktion:
Datum:
18.09.2015
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

Lot 129* - A174 Sammlung italienische Buchmalerei GIOVANNI DI PAOLO Provenienz: - Lecceto, Eremo Agostiniano. - 1988 London, Schuster Gallery. - 1990 Schweizer Privatbesitz. - 1995 Akron (OH), Bruce Ferrini. - Seit 1996 im heutigen Besitz. Ausstellung: - Lugano, Fondazione Thyssen-Bornemisza,Villa Favorita, 7. April-30. Juni 1991, Nr. 80. Bibliographie: - Gaudenz Freuler, Manifestatori dell cose mircolose. Arte Italiana del 300 e del 400 da collezioni in Svizzera e Liechtenstein (Ausstellungskatalog Lugano, Fondazione Thyssen) Einsiedeln 1991, S. 210-211. - Milvia Bollati, in: Filippo Todini (Hrsg.) Una collezione di Miniature Italiane, Dal Duecento al Cinquecento, Mailand 1993, S. 51-55. - Diess., La Divina Commedia di Alfonso d' Aragona Re di Napoli, Modena 2006, S. 106. - Friedrich G. Zeileis, Più ridon le carte (3.ed.), Rauris 2014, S. 256-257. Die in leuchtend bunten Farben gehaltene Initiale V leitet die Sequenz für das Osterfest ein: Victime pascali laudes immolent christiani... In einem von Goldglanz mystisch verklärten Bildraum erscheint auf einem von einem goldgewirkten roten Brokattuch behangenen Altar das Lammgottes mit dem wehenden Banner der Auferstehung. Das hier vorgestellte, im englischen Handel wiederentdeckte Blatt konnte ich 1991 anlässlich seiner Präsentation in der von der Stiftung Thyssen Bornemisza in der Villa Favorita in Lugano gezeigten Ausstellung zur frühen italienischen Kunst in der Schweiz einer ersten Analyse unterziehen (Freuler 1991). Damals glaubte ich das äusserst raffiniert gemalte Blatt dem florentinischen Buchmaler Don Silvestro dei Gherarducci zuschreiben zu können. Doch schon bald war mir klar, dass es sich in Wirklichkeit um ein einige Jahrzehnte später entstandenes sienesisches Werk des Giovanni di Paolo handeln musste, was ich dem damaligen Besitzer des schönen Blattes kundtat. Basis meiner späteren Zuweisung war zunächst der direkte Bezug zu einer einst von Nella Longari in London (Sotheby's 7. Dezember 1982, lot 10) angekauften Chorbuchseite mit der Darstellung der Exequien eines Augustiners, die einwandfrei dem Sienesen Giovanni di Paolo zugewiesen werden konnte (Bollati 1993, Abb.1). Das übereinstimmende Konzept der in satten Farben - hauptsächlich blau und rot - gehaltenen Initialen mit sich lebhaft windenden Blattranken und filigranen Ausläufern sowie die einander genauestens entsprechenden Dimensionen der Blätter, liessen keinen Zweifel über ihre gemeinsame Provenienz aus einem aufgelösten Sequentiar mehr offen. Ein weiteres, sowohl konzeptionell als auch bezüglich der Dimensionen und Stil völlig passendes Blatt mit der Sequenz zu den Marienfesten und einer entsprechenden Initiale A (Abb.4) sowie zwei weitere grosse ornamentale Initialen gleichen Stils (Abb.2,3) konnte ich in englischem Besitz orten, wobei sich die Serie der Fragmente aus dem in Rede stehenden Sequentiar um drei weitere Elemente angereichert hatte. Der bereits von Milvia Bollati (1993) zum Blatt der Sammlung Longari geäusserte Verdacht einer Provenienz aus dem Haus der Augustinereremiten in Lecceto bei Siena erhärtet sich heute in Kenntnis der weiteren Bruchstücke; nicht allein wegen Giovanni di Paolos Autorschaft, die an verschiedenen Illustration zweier weiterer Bände der berühmten, bis heute 20 Bände umfassenden Chorbuchserie von Lecceto nachweisbar ist (Siena Biblioteca Comunale degli Intronati, Cod G.I.8, Cod. H.I.2). Bekräftigt wird diese These auch durch die praktisch identische Dimension unserer Blätter mit der Grösse der Leccetaner Chorbücher und in erster Linie durch eine singuläre Eigenheit der Seitenkonzeption, die auf das gleiche Skriptorium, sprich den gleichen Schreiber, hinweisen, das für die Niederschrift der besagten Chorbücher zuständig war. Seit Andrea di Bartolos (für diesen Künstler s. Kat. 128) spätem, vermutlich 1415-1420 für Lecceto illuminierten Graduale (Siena Biblioteca Comunale degli Intronati G.I.14) und dem etwa zeitgleich entstandenen Graduale des sogenannten Maestro dell' Innar

Auktionsarchiv: Los-Nr. 129
Auktion:
Datum:
18.09.2015
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
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8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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