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Auktionsarchiv: Los-Nr. 197 -

(Linz 1811–1872) Großes Blumenstück mit

Schätzpreis
30.000 € - 40.000 €
ca. 33.492 $ - 44.656 $
Zuschlagspreis:
41.247 €
ca. 46.048 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 197 -

(Linz 1811–1872) Großes Blumenstück mit

Schätzpreis
30.000 € - 40.000 €
ca. 33.492 $ - 44.656 $
Zuschlagspreis:
41.247 €
ca. 46.048 $
Beschreibung:

(Linz 1811–1872) Großes Blumenstück mit Vogelnest, Schmetterlingen und Weintrauben, nach einem Vorbild Sebastian Wegmayrs, signiert, datiert Leop. Zinnögger 1840, Öl auf Leinwand, 135 x 94 cm, gerahmt, (Rei) Provenienz: Sotheby’s, London, 21. November 1989, Los 12; Privatsammlung England; Privatsammlung Wien. Vergleiche: Lothar Schultes, Johann Baptist Reiter Linz 2013, S. 21, Abb. 8. Die Wiener Blumenmalerei erlebte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Höhepunkt. Ideale Arrangements kombinierten beliebte Gartenblumen wie Narzissen, Hortensien, Tulpen, Rosen und Lilien mit exotischen Gewächsen und aufregenden Neuzüchtungen. Beflügelt von einem wachsenden Interesse an Blumenzucht, Gärtnerei und Botanik nahm das Wiener Publikum diese Blumenstillleben mit Begeisterung auf, sodass sie zu einem richtigen Modephänomen wurden. Der Impuls ging von der k. k. Wiener Porzellanmanufaktur aus, die in den Jahren vor 1800 einen starken Aufschwung erlebte und sich zu einem sehr erfolgreichen Unternehmen entwickelte. Angeschlossen an die Manufaktur war eine Malschule, an der es ab 1812 eine eigene Professur für Blumenmalerei eingerichtet wurde, die Sebastian Wegmayr bis 1850 innehatte. In der Tradition der niederländischen Blumenstillleben des 17. und 18. Jahrhunderts stand die prachtvolle Zusammenstellung verschiedenster Blumen in botanisch korrekter Wiedergabe im Fokus. Im Zuge der Ausbildung eigneten sich die Blumenmaler mithilfe von Vorlagenblättern und Detailstudien ein Repertoire an, das ihnen als Grundlage zu immer neuen Kompositionen diente. In dieser Tradition steht auch Leopold Zinnögger, der ab 1830 an der Wiener Akademie studierte und sich durch Porzellanmalerei einen Nebenerwerb schuf. Ein fundiertes Wissen zu Pflanzen und Blumen brachte der Sohn eines Linzer Gärtnereibesitzers sicherlich schon von Haus aus mit. Nach ersten Erfolgen auf Ausstellungen in Linz und Wien erhoffte sich Zinnögger 1837 ein Reisestipendium in die Niederlande, um die holländische Blumenmalerei zu studieren. Als ihm dieses nicht genehmigt wurde, gab er den Plan hauptberuflich als Maler zu wirken anscheinend auf und kehrte nach Linz zurück. Dort lenkte er den Fokus seines Interesses auf die wissenschaftliche Botanik und gehörte zum Kreis um den Mediziner und Botaniker Johann Baptist Duftschmid. Tatsächlich konnte er einige Erfolge in der Orchideenforschung erzielen. In Linz verwirklichte Leopold Zinnögger seine Leidenschaft für Blumen und deren Darstellung auf verschiedensten Ebenen: Er führte den väterlichen Gärtnereibetrieb fort und unternahm selbst Versuche in der Pflanzenzucht. Auch richtete er ein Fotografie-Studio ein und wirkte ab 1849 als Zeichenlehrer an einem örtlichen Gymnasium. Die Blumenmalerei betrieb er währenddessen weiter und nahm in späteren Jahren regelmäßig an Ausstellungen des Oberösterreichischen Kunstvereins teil. Das vorliegende Werk ist mit 1840 datiert, fällt also in die Zeit nach Leopold Zinnöggers Rückkehr nach Linz. Es entstand nach einem Vorbild von Sebastian Wegmayr das sich heute in der Sammlung des Belvederes unter der Inventarnummer 2550 befindet. Sebastian Wegmayrs Bild wurde 1830 für die kaiserliche Galerie angekauft, wo es Leopold Zinnögger in den 1830er Jahren wohl sah. Im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz befindet sich ein ähnliches, 1841 datiertes Blumenstück des Künstlers, in dem er einige Motive des vorliegenden Loses wieder aufgreift und variiert.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 197 -
Auktion:
Datum:
29.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Linz 1811–1872) Großes Blumenstück mit Vogelnest, Schmetterlingen und Weintrauben, nach einem Vorbild Sebastian Wegmayrs, signiert, datiert Leop. Zinnögger 1840, Öl auf Leinwand, 135 x 94 cm, gerahmt, (Rei) Provenienz: Sotheby’s, London, 21. November 1989, Los 12; Privatsammlung England; Privatsammlung Wien. Vergleiche: Lothar Schultes, Johann Baptist Reiter Linz 2013, S. 21, Abb. 8. Die Wiener Blumenmalerei erlebte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Höhepunkt. Ideale Arrangements kombinierten beliebte Gartenblumen wie Narzissen, Hortensien, Tulpen, Rosen und Lilien mit exotischen Gewächsen und aufregenden Neuzüchtungen. Beflügelt von einem wachsenden Interesse an Blumenzucht, Gärtnerei und Botanik nahm das Wiener Publikum diese Blumenstillleben mit Begeisterung auf, sodass sie zu einem richtigen Modephänomen wurden. Der Impuls ging von der k. k. Wiener Porzellanmanufaktur aus, die in den Jahren vor 1800 einen starken Aufschwung erlebte und sich zu einem sehr erfolgreichen Unternehmen entwickelte. Angeschlossen an die Manufaktur war eine Malschule, an der es ab 1812 eine eigene Professur für Blumenmalerei eingerichtet wurde, die Sebastian Wegmayr bis 1850 innehatte. In der Tradition der niederländischen Blumenstillleben des 17. und 18. Jahrhunderts stand die prachtvolle Zusammenstellung verschiedenster Blumen in botanisch korrekter Wiedergabe im Fokus. Im Zuge der Ausbildung eigneten sich die Blumenmaler mithilfe von Vorlagenblättern und Detailstudien ein Repertoire an, das ihnen als Grundlage zu immer neuen Kompositionen diente. In dieser Tradition steht auch Leopold Zinnögger, der ab 1830 an der Wiener Akademie studierte und sich durch Porzellanmalerei einen Nebenerwerb schuf. Ein fundiertes Wissen zu Pflanzen und Blumen brachte der Sohn eines Linzer Gärtnereibesitzers sicherlich schon von Haus aus mit. Nach ersten Erfolgen auf Ausstellungen in Linz und Wien erhoffte sich Zinnögger 1837 ein Reisestipendium in die Niederlande, um die holländische Blumenmalerei zu studieren. Als ihm dieses nicht genehmigt wurde, gab er den Plan hauptberuflich als Maler zu wirken anscheinend auf und kehrte nach Linz zurück. Dort lenkte er den Fokus seines Interesses auf die wissenschaftliche Botanik und gehörte zum Kreis um den Mediziner und Botaniker Johann Baptist Duftschmid. Tatsächlich konnte er einige Erfolge in der Orchideenforschung erzielen. In Linz verwirklichte Leopold Zinnögger seine Leidenschaft für Blumen und deren Darstellung auf verschiedensten Ebenen: Er führte den väterlichen Gärtnereibetrieb fort und unternahm selbst Versuche in der Pflanzenzucht. Auch richtete er ein Fotografie-Studio ein und wirkte ab 1849 als Zeichenlehrer an einem örtlichen Gymnasium. Die Blumenmalerei betrieb er währenddessen weiter und nahm in späteren Jahren regelmäßig an Ausstellungen des Oberösterreichischen Kunstvereins teil. Das vorliegende Werk ist mit 1840 datiert, fällt also in die Zeit nach Leopold Zinnöggers Rückkehr nach Linz. Es entstand nach einem Vorbild von Sebastian Wegmayr das sich heute in der Sammlung des Belvederes unter der Inventarnummer 2550 befindet. Sebastian Wegmayrs Bild wurde 1830 für die kaiserliche Galerie angekauft, wo es Leopold Zinnögger in den 1830er Jahren wohl sah. Im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz befindet sich ein ähnliches, 1841 datiertes Blumenstück des Künstlers, in dem er einige Motive des vorliegenden Loses wieder aufgreift und variiert.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 197 -
Auktion:
Datum:
29.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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