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Auktionsarchiv: Los-Nr. 8204

Liebermann, Max Kleine Gänsehirten

Schätzpreis
28.000 €
ca. 33.325 $
Zuschlagspreis:
25.000 €
ca. 29.754 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 8204

Liebermann, Max Kleine Gänsehirten

Schätzpreis
28.000 €
ca. 33.325 $
Zuschlagspreis:
25.000 €
ca. 29.754 $
Beschreibung:

Kleine Gänsehirten Öl auf Holz, auf Holzplatte maroufliert. 1875. 36,7 x 40,4 cm. Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "M. Liebermann" und datiert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnten zahlreiche Künstler die neuen Transportmöglichkeiten nutzen und fuhren mit der Eisenbahn von der Großstadt Paris raus aufs Land, nach Barbizon, der Künstlerkolonie am Wald von Fontainebleau. Max Liebermann der sich von 1873-78 in Paris aufhielt, verbrachte den Sommer 1875 in der ländlichen Idylle. Unser mittelgroßes, ins selbe Jahr datierte Gemälde deutet sowohl thematisch als motivisch auf eine Entstehung in der Barbizoner Zeit hin, wenngleich es laut Eberle nicht eindeutig nachweisbar ist. Liebermann könnte es ebenso in Weimar oder Paris gemalt haben. Unser Gemälde zeigt eine heitere Genreszene, in der eine kleine Dreiergruppe von Kindern in der freien Natur Gänse hüten. Wir finden solche Beispiele von engen vertrauten Verbindungen von Kindern und Haustieren häufig im ausgehenden 19. Jahrhundert. Liebermann skizziert in unserem Gemälde zwei ältere Geschwister, die sich um das Jüngere kümmern. Die geschwisterliche Fürsorge thematisiert er in dem zeitgleich entstandenen Bild „Geschwister“ deutlicher: Hier hält der ältere Bruder der auf seinem Schoß sitzenden Kleinen eine Puppe zum Spielen hin. Beide Arbeiten sind unvollendete Skizzen. Klar strukturiert Liebermann in vorliegender Komposition den Raum: Im Vordergrund rechts befindet sich ein kleiner Tümpel vor dem sich die Gänse drängeln. Die Kindergruppe links sitzt vor einem Waldstück und einem im Mittelgrund angeordneten kleinen Bachlauf. Im fernen Hintergrund rechts gibt Liebermann den Blick frei auf eine weite Ackerlandschaft mit einer Bäuerin, die schemenhaft eine kleine Schubkarre mit Heu vor sich herschiebt. Auf kleiner Fläche schafft er dadurch eine weite Bildtiefe. Max Liebermann verehrte Jean-François Millet den er kurz vor dessen Tod in Barbizon sah. Anders jedoch als sein großes Vorbild stellt Liebermann in vorliegender Komposition noch nicht die ländliche Arbeit im Stil des Realismus dar, sondern schildert nahezu narrativ einen Aspekt des ländlichen Lebens: Im trauten Zusammensein der Kinder zeigt sich eine idealisierende, friedvolle Naturverbundenheit des Menschen. In der dunklen Farbpalette und der lockeren Malweise orientiert sich Liebermann an den in Düsseldorf und Paris lebenden Ungarn Mihály von Munkácsy, dem Liebermann nach Paris gefolgt war. Abweichend zu seinem ungarischen Künstlerkollegen spielt Liebermann in den Gänsen und den Kinderfiguren mit hellen Lichteffekten im Kontrast zum erdigen Boden. In unserer frühen, neu entdeckten Arbeit lassen sich bereits Liebermanns Ausdrucksformen erkennen, die den Künstler zum Hauptvertreter des deutschen Impressionismus werden lassen und Hancke so treffend charaktersiert: „Liebermann ist im Grunde doch immer wieder der Zeichner, der bei aller Nervosität in der Empfindung und aller Sensibilität in der Beobachtung sich und damit sein Bild an das Motiv, den Gegenstand bindet. Im Unterschied zu Manet […], gibt er keine großen, lichtüberströmten Flächen, sondern setzt die Lichtpunkte gliedernd, kompositorisch, raumbildend ein.“(Hancke, Erich: Max Liebermann Sein Leben und seine Werke. Berlin 1914, S. 158f). Es ist bekannt, dass Liebermann von seinen Werken mehrere Fassungen angefertigt hat, die nur geringfügig voneinander abweichen. Von unserem bisher unbeschriebenen Gemälde existiert eine weitere, undatierte Fassung, die in dem Ausst.-Kat. „Max Lieberman in seiner Zeit“ (Berlin-München 1979/80) mit der Katalognummer 13 und dem Titel „Kleine Gänsehirten“ zum ersten Mal und farbig veröffentlicht wurde. Das Gemälde kam als Leihgabe aus Schweizer Privatbesitz. Ob die Erwähnung in einem Katalog des Hôtel Drouot, Paris (Auktion 27.4. 1929, Nr. 105) sich auf jenes Stück bezieht oder auf das andere, hier vorliegende, ist laut Eberle nicht auszumachen. Nachweislich taucht unser Gemälde zum ersten Mal auf einer Auktion de

Auktionsarchiv: Los-Nr. 8204
Auktion:
Datum:
02.12.2017
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Kleine Gänsehirten Öl auf Holz, auf Holzplatte maroufliert. 1875. 36,7 x 40,4 cm. Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "M. Liebermann" und datiert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnten zahlreiche Künstler die neuen Transportmöglichkeiten nutzen und fuhren mit der Eisenbahn von der Großstadt Paris raus aufs Land, nach Barbizon, der Künstlerkolonie am Wald von Fontainebleau. Max Liebermann der sich von 1873-78 in Paris aufhielt, verbrachte den Sommer 1875 in der ländlichen Idylle. Unser mittelgroßes, ins selbe Jahr datierte Gemälde deutet sowohl thematisch als motivisch auf eine Entstehung in der Barbizoner Zeit hin, wenngleich es laut Eberle nicht eindeutig nachweisbar ist. Liebermann könnte es ebenso in Weimar oder Paris gemalt haben. Unser Gemälde zeigt eine heitere Genreszene, in der eine kleine Dreiergruppe von Kindern in der freien Natur Gänse hüten. Wir finden solche Beispiele von engen vertrauten Verbindungen von Kindern und Haustieren häufig im ausgehenden 19. Jahrhundert. Liebermann skizziert in unserem Gemälde zwei ältere Geschwister, die sich um das Jüngere kümmern. Die geschwisterliche Fürsorge thematisiert er in dem zeitgleich entstandenen Bild „Geschwister“ deutlicher: Hier hält der ältere Bruder der auf seinem Schoß sitzenden Kleinen eine Puppe zum Spielen hin. Beide Arbeiten sind unvollendete Skizzen. Klar strukturiert Liebermann in vorliegender Komposition den Raum: Im Vordergrund rechts befindet sich ein kleiner Tümpel vor dem sich die Gänse drängeln. Die Kindergruppe links sitzt vor einem Waldstück und einem im Mittelgrund angeordneten kleinen Bachlauf. Im fernen Hintergrund rechts gibt Liebermann den Blick frei auf eine weite Ackerlandschaft mit einer Bäuerin, die schemenhaft eine kleine Schubkarre mit Heu vor sich herschiebt. Auf kleiner Fläche schafft er dadurch eine weite Bildtiefe. Max Liebermann verehrte Jean-François Millet den er kurz vor dessen Tod in Barbizon sah. Anders jedoch als sein großes Vorbild stellt Liebermann in vorliegender Komposition noch nicht die ländliche Arbeit im Stil des Realismus dar, sondern schildert nahezu narrativ einen Aspekt des ländlichen Lebens: Im trauten Zusammensein der Kinder zeigt sich eine idealisierende, friedvolle Naturverbundenheit des Menschen. In der dunklen Farbpalette und der lockeren Malweise orientiert sich Liebermann an den in Düsseldorf und Paris lebenden Ungarn Mihály von Munkácsy, dem Liebermann nach Paris gefolgt war. Abweichend zu seinem ungarischen Künstlerkollegen spielt Liebermann in den Gänsen und den Kinderfiguren mit hellen Lichteffekten im Kontrast zum erdigen Boden. In unserer frühen, neu entdeckten Arbeit lassen sich bereits Liebermanns Ausdrucksformen erkennen, die den Künstler zum Hauptvertreter des deutschen Impressionismus werden lassen und Hancke so treffend charaktersiert: „Liebermann ist im Grunde doch immer wieder der Zeichner, der bei aller Nervosität in der Empfindung und aller Sensibilität in der Beobachtung sich und damit sein Bild an das Motiv, den Gegenstand bindet. Im Unterschied zu Manet […], gibt er keine großen, lichtüberströmten Flächen, sondern setzt die Lichtpunkte gliedernd, kompositorisch, raumbildend ein.“(Hancke, Erich: Max Liebermann Sein Leben und seine Werke. Berlin 1914, S. 158f). Es ist bekannt, dass Liebermann von seinen Werken mehrere Fassungen angefertigt hat, die nur geringfügig voneinander abweichen. Von unserem bisher unbeschriebenen Gemälde existiert eine weitere, undatierte Fassung, die in dem Ausst.-Kat. „Max Lieberman in seiner Zeit“ (Berlin-München 1979/80) mit der Katalognummer 13 und dem Titel „Kleine Gänsehirten“ zum ersten Mal und farbig veröffentlicht wurde. Das Gemälde kam als Leihgabe aus Schweizer Privatbesitz. Ob die Erwähnung in einem Katalog des Hôtel Drouot, Paris (Auktion 27.4. 1929, Nr. 105) sich auf jenes Stück bezieht oder auf das andere, hier vorliegende, ist laut Eberle nicht auszumachen. Nachweislich taucht unser Gemälde zum ersten Mal auf einer Auktion de

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Datum:
02.12.2017
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+49 30 89380290
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