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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2003

Leo von Klenze 1784 Bockenem - 1864

Kunst des 19.
17.11.2018
Schätzpreis
250.000 € - 350.000 €
ca. 285.513 $ - 399.719 $
Zuschlagspreis:
372.000 €
ca. 424.844 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2003

Leo von Klenze 1784 Bockenem - 1864

Kunst des 19.
17.11.2018
Schätzpreis
250.000 € - 350.000 €
ca. 285.513 $ - 399.719 $
Zuschlagspreis:
372.000 €
ca. 424.844 $
Beschreibung:

Leo von Klenze 1784 Bockenem - 1864 München Römische Bauten mit Ansicht der Cloaca Maxima Öl auf Kupfer. 56,5 x 44,5 cm. Provenienz Ludwig Lange (1808-1868), Maler und Professor für Architektur in München. - Ernst E. Voit (1838-1921) und seine Gattin Eugenie Lange (1844-1929), die das Gemälde von ihrem Vater geerbt hat. - In der Folge im Familienbesitz Voit bis zum jetzigen Besitzer, Privatbesitz Belgien. Literatur Jahresbericht über den Bestand und das Wirken des Kunstvereins in München, München 1825, S. 17, Nr. 228. - N. Lieb. F. Hufnagl: Leo von Klenze München 1979, S. 76, Nr. G. 3. Sein bis heute noch grundlegendes Werkverzeichnis zu Leo von Klenze beginnt Norbert Lieb mit der Feststellung: „Wenn ein Architekt des Klassizismus auch als Bildkünstler, in Freihandzeichnung und Tafelmalerei, tätig ist, so will das den herkömmlichen Begriffen der Stilepochen und der Scheidung der Kunstgattungen widersprechen, also bedenklich erscheinen. So stellt die an Schinkel in Berlin und Klenze in München manifestierte Personalunion von Architekt und Maler ein Phänomen dar, das eigene Beachtung verlangt und verdient." Zwischen Friedrich Schinkel (1781-1841) und dem etwas jüngeren Leo von Klenze (1784-1864) gibt es in der Tat einige Gemeinsamkeiten. Schinkel studiert noch bei Friedrich Gilly und bei dessen Vater David, der die Berliner Bauakademie leitet. Klenze, gerade einmal 16-jährig, beginnt daselbst sein Studium und legt in atemberaubender Schnelligkeit im Frühjahr 1803, inzwischen 19-jährig, an der Bauakademie sein Examen ab. Schinkel und Klenze teilen auch die große Liebe für Italien, eine Seelenverwandtschaft, die sich in den Zeichnungen und Skizzen nach Ruinen der römischen und griechischen Antike wiederfinden lässt. Sie bilden das Fundament für die architektonischen Entwürfe und Bauten der beiden Klassizisten, die Berlin bzw. München städtebaulich prägen sollten. Was sie allerdings unterscheidet, ist Schinkels romantische Verehrung des gotischen Baustils, den Klenze entschieden ablehnt. Während Schinkel von der Strenge des Nordens eingenommen bleibt, nimmt Klenze etwas Südländisches, Italienisches in sich auf. Dies mag seinen mehr als 20 Reisen in den Süden geschuldet sein sowie der engen Verbindung zum Künstler- und Vertrauten-Kreis um seinen Auftraggeber Kronprinz Ludwig, dem späteren König Ludwig I. Die Atmosphäre jener Romraufenthalte illustriert das berühmte Gemälde von Franz Ludwig Catel (Abb. 1) über das Gelage des Kronprinzen in der Spanischen Weinschänke, eine illustre Reisegruppe, Künstler und Berater gleichermaßen, die den zukünftigen König 1823 nach Italien begleiten. Es entstand 1824 im Auftrag des Kronprinzen und befindet sich heute in der Neuen Pinakothek in München. Catel schildert in einem Brief an den Sammler und Kritiker Gottlob von Quandt die ausgelassene Situation wie folgt: "Kürzlich habe ich ein kleines Bambocciadenbild für den Kronprinzen von Bayern beendigt. Seine königliche Hoheit hatten gnädigst zum Abschied von Herrn von Klenze ein kleines Déjeuner auf Ripa Grande beim Don Raffaele veranstaltet und trug mir auf, diese Szene durch meinen Pinsel zu verewigen. [...] Dargestellt sind von links nach rechts: der Wirt, Kronprinz Ludwig, Berthel Thorvaldsen, Leo von Klenze Graf Seinsheim, Johann Martin Wagner (stehend), Philipp Veit Dr. Ringseis (stehend), Julius Schnorr von Carolsfeld Catel, Baron Gumppenberg. Durch die offene Tür sieht man den Aventin jenseits des Tiber. [...]" Seine Ausbildung als Zeichner und Maler hat Klenze in Paris während seines ersten Aufenthalts im Jahr 1805 bei Constant Bourgois, einem Schüler von Jaques Louis David erhalten. Erste Zeichnungen stellt er aber erst 1824 im Münchener Kunstverein aus und im Jahr darauf am selben Ort zwei Gemälde - darunter unser 1824/25 in Rom entstandenes Bild. In diesem Frühwerk zeigt der romerfahrene Klenze erstaunlicherweise keinen der klassischen Bauten, sondern einen ganz ungewöhnlichen Ort: die „Cloaca maxima“, die im 6. Jahrhundert v. Chr. ge

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2003
Auktion:
Datum:
17.11.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Leo von Klenze 1784 Bockenem - 1864 München Römische Bauten mit Ansicht der Cloaca Maxima Öl auf Kupfer. 56,5 x 44,5 cm. Provenienz Ludwig Lange (1808-1868), Maler und Professor für Architektur in München. - Ernst E. Voit (1838-1921) und seine Gattin Eugenie Lange (1844-1929), die das Gemälde von ihrem Vater geerbt hat. - In der Folge im Familienbesitz Voit bis zum jetzigen Besitzer, Privatbesitz Belgien. Literatur Jahresbericht über den Bestand und das Wirken des Kunstvereins in München, München 1825, S. 17, Nr. 228. - N. Lieb. F. Hufnagl: Leo von Klenze München 1979, S. 76, Nr. G. 3. Sein bis heute noch grundlegendes Werkverzeichnis zu Leo von Klenze beginnt Norbert Lieb mit der Feststellung: „Wenn ein Architekt des Klassizismus auch als Bildkünstler, in Freihandzeichnung und Tafelmalerei, tätig ist, so will das den herkömmlichen Begriffen der Stilepochen und der Scheidung der Kunstgattungen widersprechen, also bedenklich erscheinen. So stellt die an Schinkel in Berlin und Klenze in München manifestierte Personalunion von Architekt und Maler ein Phänomen dar, das eigene Beachtung verlangt und verdient." Zwischen Friedrich Schinkel (1781-1841) und dem etwas jüngeren Leo von Klenze (1784-1864) gibt es in der Tat einige Gemeinsamkeiten. Schinkel studiert noch bei Friedrich Gilly und bei dessen Vater David, der die Berliner Bauakademie leitet. Klenze, gerade einmal 16-jährig, beginnt daselbst sein Studium und legt in atemberaubender Schnelligkeit im Frühjahr 1803, inzwischen 19-jährig, an der Bauakademie sein Examen ab. Schinkel und Klenze teilen auch die große Liebe für Italien, eine Seelenverwandtschaft, die sich in den Zeichnungen und Skizzen nach Ruinen der römischen und griechischen Antike wiederfinden lässt. Sie bilden das Fundament für die architektonischen Entwürfe und Bauten der beiden Klassizisten, die Berlin bzw. München städtebaulich prägen sollten. Was sie allerdings unterscheidet, ist Schinkels romantische Verehrung des gotischen Baustils, den Klenze entschieden ablehnt. Während Schinkel von der Strenge des Nordens eingenommen bleibt, nimmt Klenze etwas Südländisches, Italienisches in sich auf. Dies mag seinen mehr als 20 Reisen in den Süden geschuldet sein sowie der engen Verbindung zum Künstler- und Vertrauten-Kreis um seinen Auftraggeber Kronprinz Ludwig, dem späteren König Ludwig I. Die Atmosphäre jener Romraufenthalte illustriert das berühmte Gemälde von Franz Ludwig Catel (Abb. 1) über das Gelage des Kronprinzen in der Spanischen Weinschänke, eine illustre Reisegruppe, Künstler und Berater gleichermaßen, die den zukünftigen König 1823 nach Italien begleiten. Es entstand 1824 im Auftrag des Kronprinzen und befindet sich heute in der Neuen Pinakothek in München. Catel schildert in einem Brief an den Sammler und Kritiker Gottlob von Quandt die ausgelassene Situation wie folgt: "Kürzlich habe ich ein kleines Bambocciadenbild für den Kronprinzen von Bayern beendigt. Seine königliche Hoheit hatten gnädigst zum Abschied von Herrn von Klenze ein kleines Déjeuner auf Ripa Grande beim Don Raffaele veranstaltet und trug mir auf, diese Szene durch meinen Pinsel zu verewigen. [...] Dargestellt sind von links nach rechts: der Wirt, Kronprinz Ludwig, Berthel Thorvaldsen, Leo von Klenze Graf Seinsheim, Johann Martin Wagner (stehend), Philipp Veit Dr. Ringseis (stehend), Julius Schnorr von Carolsfeld Catel, Baron Gumppenberg. Durch die offene Tür sieht man den Aventin jenseits des Tiber. [...]" Seine Ausbildung als Zeichner und Maler hat Klenze in Paris während seines ersten Aufenthalts im Jahr 1805 bei Constant Bourgois, einem Schüler von Jaques Louis David erhalten. Erste Zeichnungen stellt er aber erst 1824 im Münchener Kunstverein aus und im Jahr darauf am selben Ort zwei Gemälde - darunter unser 1824/25 in Rom entstandenes Bild. In diesem Frühwerk zeigt der romerfahrene Klenze erstaunlicherweise keinen der klassischen Bauten, sondern einen ganz ungewöhnlichen Ort: die „Cloaca maxima“, die im 6. Jahrhundert v. Chr. ge

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2003
Auktion:
Datum:
17.11.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
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info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
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