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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2088

Leibniz, Gottfried Wilhelm

Schätzpreis
120.000 €
ca. 138.904 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2088

Leibniz, Gottfried Wilhelm

Schätzpreis
120.000 €
ca. 138.904 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

"si nous abandonnons Strasbourg, j'apprehende pour le reste du Rhin" Leibniz, Gottfried Wilhelm, Philosoph, Mathematiker, Jurist, Historiker und politischer Berater, einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit und Vordenker der Aufklärung (1646-1716). Sammlung von 6 eigenhändigen Briefen m. U. "Leibniz". In franz. Sprache. Zus. 20 S. Folio und kl. 4to. Wien, Modena, Venedig, Hannover und Braunschweig 1689-1696. Wichtige, umfang- und inhaltsreiche Briefe an den hannoverschen Minister Albrecht Philipp von dem Bussche (1639-1698). Dieser hatte die Hohe Schule in Hannover, dann die Universitäten Helmstedt, Rinteln, Rostock und Heidelberg besucht, bevor er gemeinsam mit seinem Bruder die übliche Kavaliersreise nach Italien und Frankreich angetreten hatte. Auf sein heimatliches Gut im Bistum Osnabrück zurückgekehrt, besuchte er regelmäßig die Landtage, so dass ihn die Ritterschaft öfter zum Delegierten an den Hof des "weltlichen" Fürstbischofs Ernst August entsandte. Dort gelangte er schnell zu hohem Ansehen, so dass er zum Hofmeister der Prinzen Georg Ludwig und August Friedrich ernannt wurde. Aufgrund seiner offensichtlichen politischen Talente schickte ihn der Bischof 1676 als Gesandten Osnabrücks nach Wien, und als 1680 nach dem Tode des Herzogs Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg der bisherige Bischof Ernst August den Thron in Hannover bestieg, beförderte er A. Ph. von dem Bussche zum Geh. Kammerrat und 1682 zum Wirklichen Minister. In dieser Funktion trat er mit Leibniz in nähere Verbindung. Der Herzog Johann Friedrich hatte es 1676 geschafft, den zögernden Gelehrten als Bibliothekar nach Hannover zu verpflichten, wo er mit dem großen Projekt einer Geschichte des Welfenhauses betraut wurde. Zu diesem Zweck trat Leibniz 1687 eine längere Reise durch Deutschland, Österreich und Italien an, um die lokalen Archive nach Quellen für sein Werk zu durchforschen. 1688 in Wien eingetroffen, war Leibniz nicht nur mit wissenschaftlicher Arbeit betraut, sondern sollte auch ausführlich über die dortigen politischen Verhältnisse an den Minister v. d. Bussche berichten und Erkundigungen über Gesinnung und Absichten Habsburgs einziehen. Von dieser politischen Tätigkeit des Gelehrten zeugt bereits der erste, äußerst umfangreiche Brief der hier vorliegenden Reihe. Am 26. Januar 1689 berichtet Leibniz aus Wien eingehend über seine Unterredung mit dem Minister Graf Windischgrätz. Dieser habe sich über das Verhalten Hannovers ("silence et reserve") gegenüber der kaiserlichen Politik beklagt. Doch er, Leibniz, habe das Mißtrauen zerstreut, alle feindseligen Absichten des hannoverschen Hofes bestritten und auf die Dienste hingewiesen, die der Herzog den kaiserlichen Interessen z. B. bei Frankfurt und Koblenz geleistet habe. Leibniz erläutert auch die Umstände der sog. Konferenz zu Magdeburg (Okt. 1688), deren eigentlicher Urheber der Herzog Ernst August gewesen sei: "... Apres avoir parlé de quelques nouveaux livres d'Histoire, son Excellence fit Elle même tomber le discours sur les affaires presentes et ne pût s'empecher de dire, que la veneration qu'il avoit pour S. A. S. mon maistre et pour toute la Sme Maison le faisoit voir avec douleur l'incertitude, ou Sa Mté Imperiale estoit particulierement à l'egard d'Hanover; qu'on avoit pris de son chef des quartiers assez étendus, pour faire subsister trois ou quatre fois plus de trouppes qu'on n'avoit, et qu'avec tout cela on ne faisoit pas seulement l'honneur à Sa Mté Imperiale, de luy en écrire ce que les Electeurs de Saxe et de Brandebourg avoient pourtant fait en termes pleins de respect et de soumission. Ce qui augmente le plus les soubçons, c'est dit il, qu'on ne sçait pas seulement les intentions de vostre maistre, qui apres avoir joui de tant de quartiers, pourroit nous laisser là au printemps et prendre d'autres mesures, parce qu'au lieu que d'autres Electeurs et Princes et même des estrangers font l'honneur à Sa Mté Imperiale, de s'ouvrir sur leur intentions, pour concerter avec Elle

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2088
Auktion:
Datum:
13.10.2021
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

"si nous abandonnons Strasbourg, j'apprehende pour le reste du Rhin" Leibniz, Gottfried Wilhelm, Philosoph, Mathematiker, Jurist, Historiker und politischer Berater, einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit und Vordenker der Aufklärung (1646-1716). Sammlung von 6 eigenhändigen Briefen m. U. "Leibniz". In franz. Sprache. Zus. 20 S. Folio und kl. 4to. Wien, Modena, Venedig, Hannover und Braunschweig 1689-1696. Wichtige, umfang- und inhaltsreiche Briefe an den hannoverschen Minister Albrecht Philipp von dem Bussche (1639-1698). Dieser hatte die Hohe Schule in Hannover, dann die Universitäten Helmstedt, Rinteln, Rostock und Heidelberg besucht, bevor er gemeinsam mit seinem Bruder die übliche Kavaliersreise nach Italien und Frankreich angetreten hatte. Auf sein heimatliches Gut im Bistum Osnabrück zurückgekehrt, besuchte er regelmäßig die Landtage, so dass ihn die Ritterschaft öfter zum Delegierten an den Hof des "weltlichen" Fürstbischofs Ernst August entsandte. Dort gelangte er schnell zu hohem Ansehen, so dass er zum Hofmeister der Prinzen Georg Ludwig und August Friedrich ernannt wurde. Aufgrund seiner offensichtlichen politischen Talente schickte ihn der Bischof 1676 als Gesandten Osnabrücks nach Wien, und als 1680 nach dem Tode des Herzogs Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg der bisherige Bischof Ernst August den Thron in Hannover bestieg, beförderte er A. Ph. von dem Bussche zum Geh. Kammerrat und 1682 zum Wirklichen Minister. In dieser Funktion trat er mit Leibniz in nähere Verbindung. Der Herzog Johann Friedrich hatte es 1676 geschafft, den zögernden Gelehrten als Bibliothekar nach Hannover zu verpflichten, wo er mit dem großen Projekt einer Geschichte des Welfenhauses betraut wurde. Zu diesem Zweck trat Leibniz 1687 eine längere Reise durch Deutschland, Österreich und Italien an, um die lokalen Archive nach Quellen für sein Werk zu durchforschen. 1688 in Wien eingetroffen, war Leibniz nicht nur mit wissenschaftlicher Arbeit betraut, sondern sollte auch ausführlich über die dortigen politischen Verhältnisse an den Minister v. d. Bussche berichten und Erkundigungen über Gesinnung und Absichten Habsburgs einziehen. Von dieser politischen Tätigkeit des Gelehrten zeugt bereits der erste, äußerst umfangreiche Brief der hier vorliegenden Reihe. Am 26. Januar 1689 berichtet Leibniz aus Wien eingehend über seine Unterredung mit dem Minister Graf Windischgrätz. Dieser habe sich über das Verhalten Hannovers ("silence et reserve") gegenüber der kaiserlichen Politik beklagt. Doch er, Leibniz, habe das Mißtrauen zerstreut, alle feindseligen Absichten des hannoverschen Hofes bestritten und auf die Dienste hingewiesen, die der Herzog den kaiserlichen Interessen z. B. bei Frankfurt und Koblenz geleistet habe. Leibniz erläutert auch die Umstände der sog. Konferenz zu Magdeburg (Okt. 1688), deren eigentlicher Urheber der Herzog Ernst August gewesen sei: "... Apres avoir parlé de quelques nouveaux livres d'Histoire, son Excellence fit Elle même tomber le discours sur les affaires presentes et ne pût s'empecher de dire, que la veneration qu'il avoit pour S. A. S. mon maistre et pour toute la Sme Maison le faisoit voir avec douleur l'incertitude, ou Sa Mté Imperiale estoit particulierement à l'egard d'Hanover; qu'on avoit pris de son chef des quartiers assez étendus, pour faire subsister trois ou quatre fois plus de trouppes qu'on n'avoit, et qu'avec tout cela on ne faisoit pas seulement l'honneur à Sa Mté Imperiale, de luy en écrire ce que les Electeurs de Saxe et de Brandebourg avoient pourtant fait en termes pleins de respect et de soumission. Ce qui augmente le plus les soubçons, c'est dit il, qu'on ne sçait pas seulement les intentions de vostre maistre, qui apres avoir joui de tant de quartiers, pourroit nous laisser là au printemps et prendre d'autres mesures, parce qu'au lieu que d'autres Electeurs et Princes et même des estrangers font l'honneur à Sa Mté Imperiale, de s'ouvrir sur leur intentions, pour concerter avec Elle

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2088
Auktion:
Datum:
13.10.2021
Auktionshaus:
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Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
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