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Auktionsarchiv: Los-Nr. 282

Josef Mangold 1884 - Köln - 1937

Schätzpreis
35.000 € - 38.000 €
ca. 39.035 $ - 42.380 $
Zuschlagspreis:
78.120 €
ca. 87.126 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 282

Josef Mangold 1884 - Köln - 1937

Schätzpreis
35.000 € - 38.000 €
ca. 39.035 $ - 42.380 $
Zuschlagspreis:
78.120 €
ca. 87.126 $
Beschreibung:

Josef Mangold 1884 - Köln - 1937 Weiblicher Akt am Fenster mit Blume Um 1928 Öl auf Holz. 54,4 x 46,3 cm. Unten links in einer gemalten Kartusche grau signiert 'Jos. Mangold' und rückseitig u.a. von fremder Hand mit dem Enstehungsjahr "1928" beschriftet. - Die äußersten Ränder rahmungsbedingt etwas berieben, teils retuschiert. Provenienz Familie Staatsrat v. Raumer (rückseitige Beschriftung); Lempertz, Auktion Moderne Kunst 1051, 29.5.2015, Lot 325; Privatsammlung Österreich Stillleben wie Josef Mangolds Bildkomposition der Neuen Sachlichkeit sind als dekoratives Sujet in der Malerei der 1920er Jahre sehr geschätzt. Mit einer gewissen Nüchternheit im Blick auf das Dargestellte schildert der Künstler eine ungewöhnliche Szene in einem statisch festgefügten Bildaufbau. Eine nahezu glatte Faktur hinterlässt keine Spuren, gibt kaum Möglichkeiten einer emotionalen Strukturierung. Im Gegenteil, der Maler umgeht weitgehend eine tiefenräumliche Entwicklung der Erzählung; allein der Ausblick in die Landschaft öffnet partiell den hermetisch geschlossenen Raum. Hier sehen wir eine surreale Landschaft in klaren Grün- und Blautönen hinter dem eigentlichen Blick auf die deutlich in Szene gesetzte Glasvase mit einer altrosafarbenen Tulpe im leicht trüben Wasser auf der Fensterlaibung. Mangold, der mit der „Rheinischen Sezession“ und mit der „Rheingruppe“ ausstellt, zitiert hier ein gängiges Bildtopos großartiger Renaissanceporträts mit detailliertem Ausblick in eine Landschaft zumeist in ikonographischem Bezug zu dem Dargestellten. In diesem Fall belebt der zum Dreivierteltorso reduzierte Akt in tugendhafter Haltung, jede auch nur zu ahnende Personalisierung vermeidend, den Innenraum. In aktuellem Kurzhaarschnitt frisiert und unbekleidet, betrachtet die junge Frau von makellosem Wuchs ‚stilgerecht' eine anemonenartige Blüte in ihrer Hand. Mit meisterhaft eingesetzter Maltechnik reduziert Mangold das Narrative zugunsten eines stilisierten Bildeindrucks. Das Zeichnerische wird unterstrichen, ohne die Details allzu sehr in den Vordergrund zu spielen, etwa durch Verdichtung der angrenzenden Farbwerte bei gleichzeitigem Verzicht auf Konturen. Mit dem Ausschnitthaften dieser Szene erhöht der Künstler den Focus auf einen methaphorisch inszenierten Raum mit symbolischer Andeutung. Und dennoch bleibt der magisch vorgetragene Ausschnitt eine reine Erfindung, eine traumhaft wirkende Illusion.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 282
Auktion:
Datum:
31.05.2019
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Josef Mangold 1884 - Köln - 1937 Weiblicher Akt am Fenster mit Blume Um 1928 Öl auf Holz. 54,4 x 46,3 cm. Unten links in einer gemalten Kartusche grau signiert 'Jos. Mangold' und rückseitig u.a. von fremder Hand mit dem Enstehungsjahr "1928" beschriftet. - Die äußersten Ränder rahmungsbedingt etwas berieben, teils retuschiert. Provenienz Familie Staatsrat v. Raumer (rückseitige Beschriftung); Lempertz, Auktion Moderne Kunst 1051, 29.5.2015, Lot 325; Privatsammlung Österreich Stillleben wie Josef Mangolds Bildkomposition der Neuen Sachlichkeit sind als dekoratives Sujet in der Malerei der 1920er Jahre sehr geschätzt. Mit einer gewissen Nüchternheit im Blick auf das Dargestellte schildert der Künstler eine ungewöhnliche Szene in einem statisch festgefügten Bildaufbau. Eine nahezu glatte Faktur hinterlässt keine Spuren, gibt kaum Möglichkeiten einer emotionalen Strukturierung. Im Gegenteil, der Maler umgeht weitgehend eine tiefenräumliche Entwicklung der Erzählung; allein der Ausblick in die Landschaft öffnet partiell den hermetisch geschlossenen Raum. Hier sehen wir eine surreale Landschaft in klaren Grün- und Blautönen hinter dem eigentlichen Blick auf die deutlich in Szene gesetzte Glasvase mit einer altrosafarbenen Tulpe im leicht trüben Wasser auf der Fensterlaibung. Mangold, der mit der „Rheinischen Sezession“ und mit der „Rheingruppe“ ausstellt, zitiert hier ein gängiges Bildtopos großartiger Renaissanceporträts mit detailliertem Ausblick in eine Landschaft zumeist in ikonographischem Bezug zu dem Dargestellten. In diesem Fall belebt der zum Dreivierteltorso reduzierte Akt in tugendhafter Haltung, jede auch nur zu ahnende Personalisierung vermeidend, den Innenraum. In aktuellem Kurzhaarschnitt frisiert und unbekleidet, betrachtet die junge Frau von makellosem Wuchs ‚stilgerecht' eine anemonenartige Blüte in ihrer Hand. Mit meisterhaft eingesetzter Maltechnik reduziert Mangold das Narrative zugunsten eines stilisierten Bildeindrucks. Das Zeichnerische wird unterstrichen, ohne die Details allzu sehr in den Vordergrund zu spielen, etwa durch Verdichtung der angrenzenden Farbwerte bei gleichzeitigem Verzicht auf Konturen. Mit dem Ausschnitthaften dieser Szene erhöht der Künstler den Focus auf einen methaphorisch inszenierten Raum mit symbolischer Andeutung. Und dennoch bleibt der magisch vorgetragene Ausschnitt eine reine Erfindung, eine traumhaft wirkende Illusion.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 282
Auktion:
Datum:
31.05.2019
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
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