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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1313

Josef Hoffmann

Schätzpreis
50.000 € - 100.000 €
ca. 52.684 $ - 105.369 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1313

Josef Hoffmann

Schätzpreis
50.000 € - 100.000 €
ca. 52.684 $ - 105.369 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Josef Hoffmann (Pirnitz 1870 - 1956 Wien) „Luster aus der Villa Otto Böhler“ Wiener Werkstätte, 1918 Messing, getrieben; Holz, teilweise vergoldet; Kristallglas; 6-flammig H. 116 cm; Dm. 60,5 cm Wir danken Frau Dr. Rossberg (MAK) für Ihre Unterstützung. Literatur Wiener Werkstätte-Archiv, MAK Wien: Modellbuch der Wiener Werkstätte, Modellnr. 2859 (Entwurfszeichnung); Inv. Nr. WWF 98-92-4 (Zeitgenössisches Foto) Schätzpreis: € 50.000 - 100.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Zu den treuesten Freunden und Kunden Josef Hoffmanns zählten der Industrielle Dr. Otto Boehler und seine Familie. Diese besaß vor dem Ersten Weltkrieg Stahlwerke im gesamten damaligen Österreich und stand in engem freundschaftlichen Kontakt zu verschiedenen Größen der österreichischen Kunst- und Kulturszene. Josef Hoffmann verband eine langjährige Freundschaft mit der Familie und plante und gestaltete für Dr. Otto Boehler eine Villa neben dem Stahlwerk in Kapfenberg sowie für dessen Sohn und Maler Hans Boehler mehrere Einrichtungen von Ateliers und Wohnungen. Josef Hoffmann hat den Luster in dem um diese Zeit praktizierten neoklassizistischen Stil gehalten. Er bildete einen Teil einer vollständigen Speisezimmereinrichtung und sollte offensichtlich so hoch hängen, dass er sowohl seitlich, als auch von unten betrachtet werden kann. Hoffmanns Entwurf verbindet raffiniert das traditionelle Material Bleikristall mit modern-reduzierten Elementen. Die getriebene Messingvignette mit dem damals für Hoffmann typischen Glockenblumenmotiv verdeckt nicht nur die direkte Sicht auf die Glühbirnen, sondern wirft durch die Beleuchtung ein florales Schattenbild nach unten. Dieser Effekt, Licht nach unten strahlen zu lassen, wurde erst durch die Einführung elektrischer Beleuchtung ermöglicht. Vom heutigen Besitzer wurde der Luster vor ca. 40 Jahren direkt von der Familie Boehler erworben. Josef Hoffmann und die Familie Boehler Hans Boehler wird 1984 als Dritter von vier Söhnen der begüterten Industriellenfamilie Boehler in Wien geboren. Der Vater, Dr. Otto Boehler, ist erfolgreicher Unternehmer in der Stahlindustrie, die Famiie ist in der Wiener Gesellschaft als Kunstförderer und Musikliebhaber etabliert. Schon in der Jugend übt sich Hans unter Anleitung seines Vaters im Zeichnen. Mit 18 lässt er ihn in der Malschule Jaschke einschreiben. Später bewirbt sich Hans Boehler um die Aufnahme an der Akademie, wo es ihn aber nur ganze zwei Tage hält. Die düstere Atmosphäre und die zu geringen Anforderungen behagten ihm nicht. In der Folge bildet er sich autodidaktisch weiter. 1908 wird von Josef Hoffmann auf den Heumarkt Gründen in nur wenigen Monaten ein Gebäude für eine Kunstschau errichtet. Dieses ist jedoch an die sofortige Entfernung nach Beendigung der Ausstellung gebunden, da mit dem Bau des Konzerthauses begonnen werden soll. Präsident ist Gustav Klimt und Mitorganisator Carl Moll Auf dieser aufsehenerregenden Kunstschau tritt auch Oskar Kokoschka erstmals in Erscheinung. Hans Boehler ist mit einem Damenbildnis vertreten. Josef Hoffmann stellt eine erste Begegnung von Boehler mit Egon Schiele her. Bei einer Ausstellung in der Secession tritt Böhler mit dem Gemälde „Stehender weiblicher Akt" in Erscheinung. Modell stand ihm ein achtzehnjähriges Mädchen namens Friederike Beer. Boehler und „Frizi“ kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Die entstandene Liebesbeziehung wird in der Folge starken Einfluss auf den Lebensverlauf der Beiden ausüben. Der inzwischen befreundete Josef Hoffmann richtet nun Hans Boehlers Atelier in der Gußhausstraße 16 ein. Auf der zweiten Kunstschau, welche wieder im gleichen Ausstellungsgebäude zustande kommt, da der Baubeginn des Konzerthauses verschoben wurde, beteiligt sich Boehler mit einem weiteren Ölgemälde. Er schließt sich der „Neukunstgruppe“ um Egon Schiele Albert Paris Gütersloh, Oskar Kokoschka Franz Wiegele Josef Hoffmann und Anton Faistauer an und stellt mit ihnen im Wiener „Kunstsalon Pisko" aus. 19

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1313
Auktion:
Datum:
07.12.2022
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Josef Hoffmann (Pirnitz 1870 - 1956 Wien) „Luster aus der Villa Otto Böhler“ Wiener Werkstätte, 1918 Messing, getrieben; Holz, teilweise vergoldet; Kristallglas; 6-flammig H. 116 cm; Dm. 60,5 cm Wir danken Frau Dr. Rossberg (MAK) für Ihre Unterstützung. Literatur Wiener Werkstätte-Archiv, MAK Wien: Modellbuch der Wiener Werkstätte, Modellnr. 2859 (Entwurfszeichnung); Inv. Nr. WWF 98-92-4 (Zeitgenössisches Foto) Schätzpreis: € 50.000 - 100.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Zu den treuesten Freunden und Kunden Josef Hoffmanns zählten der Industrielle Dr. Otto Boehler und seine Familie. Diese besaß vor dem Ersten Weltkrieg Stahlwerke im gesamten damaligen Österreich und stand in engem freundschaftlichen Kontakt zu verschiedenen Größen der österreichischen Kunst- und Kulturszene. Josef Hoffmann verband eine langjährige Freundschaft mit der Familie und plante und gestaltete für Dr. Otto Boehler eine Villa neben dem Stahlwerk in Kapfenberg sowie für dessen Sohn und Maler Hans Boehler mehrere Einrichtungen von Ateliers und Wohnungen. Josef Hoffmann hat den Luster in dem um diese Zeit praktizierten neoklassizistischen Stil gehalten. Er bildete einen Teil einer vollständigen Speisezimmereinrichtung und sollte offensichtlich so hoch hängen, dass er sowohl seitlich, als auch von unten betrachtet werden kann. Hoffmanns Entwurf verbindet raffiniert das traditionelle Material Bleikristall mit modern-reduzierten Elementen. Die getriebene Messingvignette mit dem damals für Hoffmann typischen Glockenblumenmotiv verdeckt nicht nur die direkte Sicht auf die Glühbirnen, sondern wirft durch die Beleuchtung ein florales Schattenbild nach unten. Dieser Effekt, Licht nach unten strahlen zu lassen, wurde erst durch die Einführung elektrischer Beleuchtung ermöglicht. Vom heutigen Besitzer wurde der Luster vor ca. 40 Jahren direkt von der Familie Boehler erworben. Josef Hoffmann und die Familie Boehler Hans Boehler wird 1984 als Dritter von vier Söhnen der begüterten Industriellenfamilie Boehler in Wien geboren. Der Vater, Dr. Otto Boehler, ist erfolgreicher Unternehmer in der Stahlindustrie, die Famiie ist in der Wiener Gesellschaft als Kunstförderer und Musikliebhaber etabliert. Schon in der Jugend übt sich Hans unter Anleitung seines Vaters im Zeichnen. Mit 18 lässt er ihn in der Malschule Jaschke einschreiben. Später bewirbt sich Hans Boehler um die Aufnahme an der Akademie, wo es ihn aber nur ganze zwei Tage hält. Die düstere Atmosphäre und die zu geringen Anforderungen behagten ihm nicht. In der Folge bildet er sich autodidaktisch weiter. 1908 wird von Josef Hoffmann auf den Heumarkt Gründen in nur wenigen Monaten ein Gebäude für eine Kunstschau errichtet. Dieses ist jedoch an die sofortige Entfernung nach Beendigung der Ausstellung gebunden, da mit dem Bau des Konzerthauses begonnen werden soll. Präsident ist Gustav Klimt und Mitorganisator Carl Moll Auf dieser aufsehenerregenden Kunstschau tritt auch Oskar Kokoschka erstmals in Erscheinung. Hans Boehler ist mit einem Damenbildnis vertreten. Josef Hoffmann stellt eine erste Begegnung von Boehler mit Egon Schiele her. Bei einer Ausstellung in der Secession tritt Böhler mit dem Gemälde „Stehender weiblicher Akt" in Erscheinung. Modell stand ihm ein achtzehnjähriges Mädchen namens Friederike Beer. Boehler und „Frizi“ kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Die entstandene Liebesbeziehung wird in der Folge starken Einfluss auf den Lebensverlauf der Beiden ausüben. Der inzwischen befreundete Josef Hoffmann richtet nun Hans Boehlers Atelier in der Gußhausstraße 16 ein. Auf der zweiten Kunstschau, welche wieder im gleichen Ausstellungsgebäude zustande kommt, da der Baubeginn des Konzerthauses verschoben wurde, beteiligt sich Boehler mit einem weiteren Ölgemälde. Er schließt sich der „Neukunstgruppe“ um Egon Schiele Albert Paris Gütersloh, Oskar Kokoschka Franz Wiegele Josef Hoffmann und Anton Faistauer an und stellt mit ihnen im Wiener „Kunstsalon Pisko" aus. 19

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1313
Auktion:
Datum:
07.12.2022
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
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Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
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