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Auktionsarchiv: Los-Nr. 7

Jan Provoost zugeschrieben

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
50.000 € - 70.000 €
ca. 55.673 $ - 77.943 $
Zuschlagspreis:
94.050 €
ca. 104.722 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 7

Jan Provoost zugeschrieben

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
50.000 € - 70.000 €
ca. 55.673 $ - 77.943 $
Zuschlagspreis:
94.050 €
ca. 104.722 $
Beschreibung:

(Bergen um 1465–1529 Brügge) Lot mit seinen Töchtern, Öl auf Holz, 61 x 43 cm, ungerahmt Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland; Auktion, Dorotheum, Wien, 17. Oktober 2012, Lot 507; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Till-Holger Borchert für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Die vorliegende Jan Provoost zugeschriebene Tafel zeigt die Episode der Verführung Lots durch seine Töchter nach der Zerstörung Sodoms (zu sehen im Hintergrund), wie im Buch Genesis beschrieben. Der in kühlen Farben gestaltete Hintergrund ist charakteristisch für den auf bildnerische Ausgewogenheit bedachten Brügger Meister. Dies gilt ebenso für die architektonische Formgebung der Bauwerke und die zarten weißen Glanzlichter der Blätter der die Komposition rahmenden Bäume. Die Gesichtszüge der im linken Vordergrund Wein einschenkenden Tochter finden sich häufig in Provoost zugeschriebenen Gemälden. Auch die mit einem Turban bekleidete Gestalt Lots selbst und die Art und Weise des Faltenwurfs seiner Kleidung weisen stilistische Gemeinsamkeiten mit anderen Werken Provoosts auf. Das Türkis von Lots Kopfbedeckung und das Blauviolett des Gewandes der anderen Tochter sind hingegen Markenzeichen des Meisters des Heiligen Blutes, der in Antwerpen ausgebildet wurde, sich dann aber in Brügge niederließ, wobei sich sein Einfluss unverkennbar auf die Maler seines Umkreises niederschlug. Die das Inkarnat der Töchter aufhellenden Pinselstriche und die breit gemalten Hände unterscheiden sich hingegen von den Werken des Meisters. Borchert vermerkt umsichtig stilistische Gegensätzlichkeiten zwischen den beiden Proovost zugeschriebenen Kreuzigungen, von denen sich die eine im Groeningemuseum in Brügge und die andere im Museum der schönen Künste in Gent befindet. Er vergleicht die vorliegende Tafel in ihrer Ausführung mit den Seitenflügeln mit Tod und Geizhals von Provoosts zerlegten Triptychon, die sich ebenfalls im Groeningemuseum in Brügge befinden. Wie das vorliegende Gemälde lassen diese Seitenflügel Provoosts späte Übernahme manieristischer Stilelemente erkennen, wie sie zum Zeitpunkt der Ausführung unseres Gemäldes Mode waren.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 7
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Bergen um 1465–1529 Brügge) Lot mit seinen Töchtern, Öl auf Holz, 61 x 43 cm, ungerahmt Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland; Auktion, Dorotheum, Wien, 17. Oktober 2012, Lot 507; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Till-Holger Borchert für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Die vorliegende Jan Provoost zugeschriebene Tafel zeigt die Episode der Verführung Lots durch seine Töchter nach der Zerstörung Sodoms (zu sehen im Hintergrund), wie im Buch Genesis beschrieben. Der in kühlen Farben gestaltete Hintergrund ist charakteristisch für den auf bildnerische Ausgewogenheit bedachten Brügger Meister. Dies gilt ebenso für die architektonische Formgebung der Bauwerke und die zarten weißen Glanzlichter der Blätter der die Komposition rahmenden Bäume. Die Gesichtszüge der im linken Vordergrund Wein einschenkenden Tochter finden sich häufig in Provoost zugeschriebenen Gemälden. Auch die mit einem Turban bekleidete Gestalt Lots selbst und die Art und Weise des Faltenwurfs seiner Kleidung weisen stilistische Gemeinsamkeiten mit anderen Werken Provoosts auf. Das Türkis von Lots Kopfbedeckung und das Blauviolett des Gewandes der anderen Tochter sind hingegen Markenzeichen des Meisters des Heiligen Blutes, der in Antwerpen ausgebildet wurde, sich dann aber in Brügge niederließ, wobei sich sein Einfluss unverkennbar auf die Maler seines Umkreises niederschlug. Die das Inkarnat der Töchter aufhellenden Pinselstriche und die breit gemalten Hände unterscheiden sich hingegen von den Werken des Meisters. Borchert vermerkt umsichtig stilistische Gegensätzlichkeiten zwischen den beiden Proovost zugeschriebenen Kreuzigungen, von denen sich die eine im Groeningemuseum in Brügge und die andere im Museum der schönen Künste in Gent befindet. Er vergleicht die vorliegende Tafel in ihrer Ausführung mit den Seitenflügeln mit Tod und Geizhals von Provoosts zerlegten Triptychon, die sich ebenfalls im Groeningemuseum in Brügge befinden. Wie das vorliegende Gemälde lassen diese Seitenflügel Provoosts späte Übernahme manieristischer Stilelemente erkennen, wie sie zum Zeitpunkt der Ausführung unseres Gemäldes Mode waren.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 7
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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