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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0071

Jan Brueghel der Jüngere und Nachfolge Hendrik van Balen

Schätzpreis
80.000 € - 150.000 €
ca. 95.710 $ - 179.456 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0071

Jan Brueghel der Jüngere und Nachfolge Hendrik van Balen

Schätzpreis
80.000 € - 150.000 €
ca. 95.710 $ - 179.456 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601-1678 Antwerpen) und Nachfolge van-balen-i" title="Hendrik van Balen I">Hendrik van Balen (Antwerpen 1575-1632 Antwerpen) Allegorie der Vier Elemente, 1630-35 Öl auf Leinwand; 62 x 106 cm Provenienz österreichische Privatsammlung Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 19. April 2018, liegt bei. In üppiger Pracht und mit zahllosen Details präsentiert dieses Gemälde die „Allegorie der Elemente“. Das Zentrum bildet dabei die sitzende Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus, Ceres, kenntlich durch das Abundantia-Attribut des überquellenden Füllhorns. Ihr zur Seite gestellt verkörpert eine Meeresgöttin oder Nymphe, wohl Amphitrite oder Galatea, das Element des Wassers. Ceres zu Füßen reicht ihr eine nackte Gestalt, wahrscheinlich Flora, eine Weinrebe. Von den beiden fliegend umschlungenen Gestalten in der linken oberen Ecke hält die eine Frauenfigur eine Fackel. Es handelt sich um die Symbole für Feuer und Luft, Vesta und Juno. Um die Personifikationen herum wird der ganze Artenreichtum des Meeres, Landes und der Luft in unzähligen Fischen, Vögeln und anderen Tieren demonstriert, ebenso wie die Fruchtbarkeit der Erde in Form von Gemüse, Früchten und Blüten (vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Ältere (1568-1625). Lingen 2008, Bd. III, S. 1080). Ihren besonderen Reiz und eine weitere Bedeutungsebene erhält die Komposition durch die Darstellung einer Szene aus dem flämischen Alltag im Hintergrund. „Götter und Menschen befinden sich in ein- und demselben Landschaftsraum. Die Menschen stehen den Göttern nicht fern, sondern sie empfangen ihre Gaben und nehmen sie auch an. Vor den Bauern, die in ihrer Existenz ja ganz besonders von der ‚Magna Mater‘ Natur (Ceres) abhängig sind, liegen ebenso Früchte ausgestreut wie vor den Göttinnen. Die Menschen haben sich die Götter geschaffen. Diese können sich nicht verselbständigen, sie werden nicht um ihrer selbst willen abgebildet (wie so oft in der Kunst), sondern wieder in Beziehung zu ihren geistigen Schöpfern, eben den Menschen, gebracht. Die gedankliche Tat des Künstlers ist von großer Tragweite, weil die Götter damit nicht mehr ‚im luftleeren Raum‘ hausen, sondern unter den Menschen selbst.“ (Ertz 2008, S. 1084) Im Jahre 1625 hatte Jan Brueghel der Jüngere nach dem Tod seines Vaters, dessen florierende Werkstatt übernommen und erfolgreich weitergeführt. Er griff immer wieder die Themen des Vaters auf und interpretierte diese neu in seiner eigenen Handschrift. Jan Brueghel der Ältere hatte bereits 1604 die Grund-Komposition für die „Allegorie der Elemente“ geschaffen, ein Gemälde das sich heute im Kunsthistorischen Museum, Wien, befindet. Er hatte jedoch schon um 1615 selbst das Thema in einem weiteren Gemälde, heute im Prado, Madrid, variiert (vgl. Ertz 2008, WVZ 518 & 520). Vorliegendes Werk orientiert sich an der Prado-Version und ist zu Beginn der 1630er Jahre entstanden. Wie Dr. Klaus Ertz feststellt sind gerade die stark farbigen, für Jan Brueghel den Jüngeren typischen Farben bezeichnend für diese Zeit des Malers, in der er sich handwerklich vom Vorbild des Vaters zu lösen beginnt. „Das weitumspannende Thema der Allegorie beschäftigt nicht nur Jan Brueghel d.J. während seiner gesamten Schaffenszeit bis weit in die 1650er-Jahre. Es war dies neben den mythologischen und christlichen Darstellungen ein Thema, das die Künstler und ihre gebildeten Kunden (hier vor allem der Adel und der Klerus, die sich diese Bilder leisten konnte) in höchstem Maße interessierte. Nachdem der Vater Jan Brueghel d.Ä. gestorben war, arbeitete auch der Sohn Jan Brueghel d.J. oftmals mit dem Figurenmaler Hendrick van Balen zusammen und natürlich, nach dessen Tod, mit zahlreichen anderen Figurenmalern, deren Werk in der Nachfolge van Balens stand.“ (Gutachten Dr. Klaus Ertz, 19. April 2018)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0071
Auktion:
Datum:
01.12.2020
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601-1678 Antwerpen) und Nachfolge van-balen-i" title="Hendrik van Balen I">Hendrik van Balen (Antwerpen 1575-1632 Antwerpen) Allegorie der Vier Elemente, 1630-35 Öl auf Leinwand; 62 x 106 cm Provenienz österreichische Privatsammlung Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 19. April 2018, liegt bei. In üppiger Pracht und mit zahllosen Details präsentiert dieses Gemälde die „Allegorie der Elemente“. Das Zentrum bildet dabei die sitzende Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus, Ceres, kenntlich durch das Abundantia-Attribut des überquellenden Füllhorns. Ihr zur Seite gestellt verkörpert eine Meeresgöttin oder Nymphe, wohl Amphitrite oder Galatea, das Element des Wassers. Ceres zu Füßen reicht ihr eine nackte Gestalt, wahrscheinlich Flora, eine Weinrebe. Von den beiden fliegend umschlungenen Gestalten in der linken oberen Ecke hält die eine Frauenfigur eine Fackel. Es handelt sich um die Symbole für Feuer und Luft, Vesta und Juno. Um die Personifikationen herum wird der ganze Artenreichtum des Meeres, Landes und der Luft in unzähligen Fischen, Vögeln und anderen Tieren demonstriert, ebenso wie die Fruchtbarkeit der Erde in Form von Gemüse, Früchten und Blüten (vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Ältere (1568-1625). Lingen 2008, Bd. III, S. 1080). Ihren besonderen Reiz und eine weitere Bedeutungsebene erhält die Komposition durch die Darstellung einer Szene aus dem flämischen Alltag im Hintergrund. „Götter und Menschen befinden sich in ein- und demselben Landschaftsraum. Die Menschen stehen den Göttern nicht fern, sondern sie empfangen ihre Gaben und nehmen sie auch an. Vor den Bauern, die in ihrer Existenz ja ganz besonders von der ‚Magna Mater‘ Natur (Ceres) abhängig sind, liegen ebenso Früchte ausgestreut wie vor den Göttinnen. Die Menschen haben sich die Götter geschaffen. Diese können sich nicht verselbständigen, sie werden nicht um ihrer selbst willen abgebildet (wie so oft in der Kunst), sondern wieder in Beziehung zu ihren geistigen Schöpfern, eben den Menschen, gebracht. Die gedankliche Tat des Künstlers ist von großer Tragweite, weil die Götter damit nicht mehr ‚im luftleeren Raum‘ hausen, sondern unter den Menschen selbst.“ (Ertz 2008, S. 1084) Im Jahre 1625 hatte Jan Brueghel der Jüngere nach dem Tod seines Vaters, dessen florierende Werkstatt übernommen und erfolgreich weitergeführt. Er griff immer wieder die Themen des Vaters auf und interpretierte diese neu in seiner eigenen Handschrift. Jan Brueghel der Ältere hatte bereits 1604 die Grund-Komposition für die „Allegorie der Elemente“ geschaffen, ein Gemälde das sich heute im Kunsthistorischen Museum, Wien, befindet. Er hatte jedoch schon um 1615 selbst das Thema in einem weiteren Gemälde, heute im Prado, Madrid, variiert (vgl. Ertz 2008, WVZ 518 & 520). Vorliegendes Werk orientiert sich an der Prado-Version und ist zu Beginn der 1630er Jahre entstanden. Wie Dr. Klaus Ertz feststellt sind gerade die stark farbigen, für Jan Brueghel den Jüngeren typischen Farben bezeichnend für diese Zeit des Malers, in der er sich handwerklich vom Vorbild des Vaters zu lösen beginnt. „Das weitumspannende Thema der Allegorie beschäftigt nicht nur Jan Brueghel d.J. während seiner gesamten Schaffenszeit bis weit in die 1650er-Jahre. Es war dies neben den mythologischen und christlichen Darstellungen ein Thema, das die Künstler und ihre gebildeten Kunden (hier vor allem der Adel und der Klerus, die sich diese Bilder leisten konnte) in höchstem Maße interessierte. Nachdem der Vater Jan Brueghel d.Ä. gestorben war, arbeitete auch der Sohn Jan Brueghel d.J. oftmals mit dem Figurenmaler Hendrick van Balen zusammen und natürlich, nach dessen Tod, mit zahlreichen anderen Figurenmalern, deren Werk in der Nachfolge van Balens stand.“ (Gutachten Dr. Klaus Ertz, 19. April 2018)

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Datum:
01.12.2020
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