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Auktionsarchiv: Los-Nr. 375

Jan Brueghel der Jüngere, 1601 Antwerpen – 1678 ebenda

Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 87.759 $ - 131.639 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 375

Jan Brueghel der Jüngere, 1601 Antwerpen – 1678 ebenda

Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 87.759 $ - 131.639 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

GROSSER BLUMENSTRAUSS Öl auf Holz. Fragment. 90 x 59 cm.
Beigegeben Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen, März 2020. Als Sohn und erstes Kind des Jan Brueghels d. Ä. (1568-1625) hat sich der Antwerpener Maler nicht allein den landschaftlichen Bildthemen gewidmet, die auch schon vom Vater gepflegt wurden, sondern darüber hinaus und in besonderem Maße dem Blumenstillleben. Auch für diese Bildgattung konnte er die Erfahrungen des Vaters, dem sog. „Blumenbrueghel“ nutzen. Entgegen dem Einfügen von floralen Elementen in Landschaften wird nun auch der solitäre Blumenstrauß in einer Vase zum besonders kultivierten Bildthema. „Stillleben mit Blumen in einem Korb“ oder „in einer Chinavase“ bilden nun eine eigene Bildgattung. In der Regel lässt der Maler die Buntfarbigkeit der Blüten von dunklem bis schwarzem Hintergrund, aber auch neben den meist verschatteten Blättern aufleuchten. Dies ist auch in vorliegendem Gemälde der Fall. Obgleich links und unten angeschnitten, so fasziniert doch die Wirkung der ganz beliebig zusammengestellten Blumensorten. Während dies zuweilen ohne jahreszeitliche Zuordnung erfolgte, um eine barocke Idealität vorzuführen, finden sich hier ausnahmslos Frühlings- bzw. Frühsommerblumen. So etwa die weißen Lilien, die vor einer roten Päonie herausgestellt werden, daneben eine königsblaue Iris- und verschiedenfarbige Anemonenblüten. Natürlich fehlen die Tulpen nicht, die gerade in Holland in dieser Zeit eine geradezu spektakuläre Wirtschaftsbedeutung hatten. Bemerkenswert ist die im ersten Augenblick kühn erscheinende Buntheit des Blumengebindes. Bei genauerer Betrachtung jedoch lässt sich ein dem Bild immanentes System von Farbzusammenhängen erkennen: Die rötlich- bzw. rotweißen Blüten um unteren Bereich – wie Lilie, Schachbrettblume und drei Tulpen – bilden eine nur leicht angehobene Schräge, während der weiße Lilienstängel die steile Diagonale des gesamten Bildbereichs beherrscht. Die Buntheit der Blumenstillleben dieser Zeit sind als charakteristischer Ausdruck der angestrebten Lebensfülle generell des Barock zu sehen. Schon der Vater des Meisters zählte neben Peter Paul Rubens bereits zu den höchst geachteten Malern seiner Zeit. So stand die Bestimmung außer Frage, dass Jan Brueghel der Jüngere die Familientradition fortzusetzen sollte. Daraus erklärt sich, dass er bereits zehnjährig seine erste Ausbildung im Atelier des Vaters erhielt. Ab 1622 in Italien, verkehrte er im Hause des bedeutenden Kunstmäzens Kardinal Borromeo, den bereits der Vater kannte. In Genua lernte er Anthonis van Dyck kennen, zog dann über Sizilien nach Malta, um 1625, nach dem Tode seines Vaters, wieder nach Antwerpen zurückzukehren, nun als Mitglied der St. Lukasgilde. Literatur: Klaus Ertz, Christa Ertz-Nietze (Red.), Pieter Brueghel der Jüngere – Jan Brueghel der Ältere. Flämische Malerei um 1600. Tradition und Fortschritt (Kulturstiftung Ruhr), Villa Hügel Essen, Kat. Ausst. 16.8. - 16.11.1997; Ku-Hist. Museum Wien, 9.12.1997 - 14.4.1998; Kininklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen 2.5. - 26.7.1998. Lingen 1997. Klaus Ertz, Jan Brueghel d. J. Flemish Painters in the Circle of the Great Masters, Vol. I., Freren 1984. (1220493) (1) (11) Jan Brueghel the Younger, 1601 Antwerp – 1678 ibid. LARGE BOUQUET Oil on panel. Fragment. 90 x 59 cm. Accompanied by expert’s report by Dr Klaus Ertz, Lingen, March 2020. As the son and eldest child of Jan Brueghel the Elder (1568-1625) the Antwerp painter did not just paint landscapes like his father but also particularly focused on floral still lifes. Contrary to the introduction of floral elements into landscape painting the solitary bouquet in a vase now also developed into a subject in its own right. Still life with Flowers and a Basket or Floral Still life in a China Vase emerged as a separate genre. The painter typically highlighted the colourfulness of the blossoms against the dark, almost black background and the mostly shadowed leaves as is the case in the painting on offer for sale here. Literature: K. Ertz/ C. Ertz-Nietze (eds.), Pieter Brue

Auktionsarchiv: Los-Nr. 375
Auktion:
Datum:
02.04.2020
Auktionshaus:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Deutschland
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

GROSSER BLUMENSTRAUSS Öl auf Holz. Fragment. 90 x 59 cm.
Beigegeben Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen, März 2020. Als Sohn und erstes Kind des Jan Brueghels d. Ä. (1568-1625) hat sich der Antwerpener Maler nicht allein den landschaftlichen Bildthemen gewidmet, die auch schon vom Vater gepflegt wurden, sondern darüber hinaus und in besonderem Maße dem Blumenstillleben. Auch für diese Bildgattung konnte er die Erfahrungen des Vaters, dem sog. „Blumenbrueghel“ nutzen. Entgegen dem Einfügen von floralen Elementen in Landschaften wird nun auch der solitäre Blumenstrauß in einer Vase zum besonders kultivierten Bildthema. „Stillleben mit Blumen in einem Korb“ oder „in einer Chinavase“ bilden nun eine eigene Bildgattung. In der Regel lässt der Maler die Buntfarbigkeit der Blüten von dunklem bis schwarzem Hintergrund, aber auch neben den meist verschatteten Blättern aufleuchten. Dies ist auch in vorliegendem Gemälde der Fall. Obgleich links und unten angeschnitten, so fasziniert doch die Wirkung der ganz beliebig zusammengestellten Blumensorten. Während dies zuweilen ohne jahreszeitliche Zuordnung erfolgte, um eine barocke Idealität vorzuführen, finden sich hier ausnahmslos Frühlings- bzw. Frühsommerblumen. So etwa die weißen Lilien, die vor einer roten Päonie herausgestellt werden, daneben eine königsblaue Iris- und verschiedenfarbige Anemonenblüten. Natürlich fehlen die Tulpen nicht, die gerade in Holland in dieser Zeit eine geradezu spektakuläre Wirtschaftsbedeutung hatten. Bemerkenswert ist die im ersten Augenblick kühn erscheinende Buntheit des Blumengebindes. Bei genauerer Betrachtung jedoch lässt sich ein dem Bild immanentes System von Farbzusammenhängen erkennen: Die rötlich- bzw. rotweißen Blüten um unteren Bereich – wie Lilie, Schachbrettblume und drei Tulpen – bilden eine nur leicht angehobene Schräge, während der weiße Lilienstängel die steile Diagonale des gesamten Bildbereichs beherrscht. Die Buntheit der Blumenstillleben dieser Zeit sind als charakteristischer Ausdruck der angestrebten Lebensfülle generell des Barock zu sehen. Schon der Vater des Meisters zählte neben Peter Paul Rubens bereits zu den höchst geachteten Malern seiner Zeit. So stand die Bestimmung außer Frage, dass Jan Brueghel der Jüngere die Familientradition fortzusetzen sollte. Daraus erklärt sich, dass er bereits zehnjährig seine erste Ausbildung im Atelier des Vaters erhielt. Ab 1622 in Italien, verkehrte er im Hause des bedeutenden Kunstmäzens Kardinal Borromeo, den bereits der Vater kannte. In Genua lernte er Anthonis van Dyck kennen, zog dann über Sizilien nach Malta, um 1625, nach dem Tode seines Vaters, wieder nach Antwerpen zurückzukehren, nun als Mitglied der St. Lukasgilde. Literatur: Klaus Ertz, Christa Ertz-Nietze (Red.), Pieter Brueghel der Jüngere – Jan Brueghel der Ältere. Flämische Malerei um 1600. Tradition und Fortschritt (Kulturstiftung Ruhr), Villa Hügel Essen, Kat. Ausst. 16.8. - 16.11.1997; Ku-Hist. Museum Wien, 9.12.1997 - 14.4.1998; Kininklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen 2.5. - 26.7.1998. Lingen 1997. Klaus Ertz, Jan Brueghel d. J. Flemish Painters in the Circle of the Great Masters, Vol. I., Freren 1984. (1220493) (1) (11) Jan Brueghel the Younger, 1601 Antwerp – 1678 ibid. LARGE BOUQUET Oil on panel. Fragment. 90 x 59 cm. Accompanied by expert’s report by Dr Klaus Ertz, Lingen, March 2020. As the son and eldest child of Jan Brueghel the Elder (1568-1625) the Antwerp painter did not just paint landscapes like his father but also particularly focused on floral still lifes. Contrary to the introduction of floral elements into landscape painting the solitary bouquet in a vase now also developed into a subject in its own right. Still life with Flowers and a Basket or Floral Still life in a China Vase emerged as a separate genre. The painter typically highlighted the colourfulness of the blossoms against the dark, almost black background and the mostly shadowed leaves as is the case in the painting on offer for sale here. Literature: K. Ertz/ C. Ertz-Nietze (eds.), Pieter Brue

Auktionsarchiv: Los-Nr. 375
Auktion:
Datum:
02.04.2020
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