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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1057

Jan Brueghel d. J

Limitpreis
75.000 €
ca. 79.071 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1057

Jan Brueghel d. J

Limitpreis
75.000 €
ca. 79.071 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Jan Brueghel d. J 1601 Antwerpen - 1678 ebenda) Blumenkorb und Tazza auf einer Tischplatte Auf einer grau changierenden Tischplatte arrangiertes Stillleben aus einem flachen, geflochtenen Weidenkorb, der mit einer Vielzahl unterschiedlicher, naturgetreu geschilderter Blüten bzw. Blumenstängel gefüllt ist, und einer goldenen Renaissance-Tazza mit Blumen. Die auf der Fläche verteilten einzelnen Nelken- und Tulpenblüten sowie zwei Erdbeerzweige mit Blüten bzw. reifen Früchten versinnbildlichen eine ambivalente Symbolik von Vergänglichkeit und irdischer Schönheit und Sinnlichkeit. Neben der Farbenpracht dieses sehr repräsentativen Gemäldes ist vor allem die Größe der Holztafel auffällig, die Jan Brueghel d.J. als Bildträger verwandte. Als ältester, hoch begabter Sohn Jan Brueghels d.Ä. erhielt er seine Ausbildung in dessen Atelier und trat bereits um 1620 mit eigenen Werken in Erscheinung. 1622 begann Jan Brueghel eine bereits lange geplante Reise nach Italien, von der er 1625 zurückkehrte, um nach dem überraschenden Tod seines Vaters dessen Werkstatt zu übernehmen. Noch im selben Jahr wurde er in die Antwerpener St. Lukasgilde aufgenommen. Auf dem Höhepunkt seines Ansehens stehend, malte er bis zur Mitte der 1630er Jahre eine Reihe farbenfroher Blumenstillleben. Jan Brueghel d. J. zeigt in diesem sehr fein gemalten Blumenstück, dass er wie kein anderer Maler seiner Zeit an das Qualitätsniveau seines Vaters herankommt. Schon vor der Italienreise Jan Brueghels d. J. hatten Vater und Sohn bei einer Reihe von Blumenbildern kongenial zusammen gearbeitet. Ab 1625 löste sich Jan Brueghel d. J. zunehmend vom Stil seines Vaters, indem er statt einer Vielzahl kleinster Blüten weniger, gleichwertig nebeneinander stehende, größere Blumen malte, die durch kräftige Farbakzente umso wirkungsvoller und leuchtender wirken. Dieses Tafelbild ist für den Brueghel-Experten Dr. Klaus Ertz, dem das Original bekannt ist, ein "eigenhändiges Werk Jan Brueghels d. J. entstanden gegen Mitte der 1630er-Jahre." Öl/Eichenholztafel. Verso Antwerpener Brandstempel "Hände" und "Turm". 64 cvm x 86,5 cm. Rahmen. (167127) Beigefügt: Gutachten Dr. Klaus Ertz, 26.11.2015. Lit.: K. Ertz: Jan Brueghel d. J. Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984, Kat-Nr. 287, 288 und 289a (zum Vergleich). Die tiefere Symbolik des Gemäldes ist außerordentlich vielschichtig wie die Kunsthistorikerin B. v. Braun zum Bildprogramm schreibt: "Das vorliegende Stilleben ist nicht nur ein aufwendiges Dekorationsstück, das die Anmut natürlicher (Un-)Ordnung thematisiert. Zu Zeiten seiner Entstehung und später wurde auch seine tiefere, eigentliche Aussage verstanden. Das Kunstwerk preist die Schönheit des Lebens, mahnt aber auch seine Vergänglichkeit an. Dem einfachen Gartenkorb, dem Ort des irdischen Lebens mit einer Fülle erlesen schöner Blumen steht die goldene Tazza als Ort des Weiterlebens nach dem Tode gegenüber, für die eine ordnende Hand nur die einfachen Wiesenblumen ausgewählt hat - weder die luxuriöse Rose noch die kostbare Tulpe. Die Bestimmung derjenigen Blumen, die aus dem Blumenkorb herausgefallen sind, ist offen, so wie für die Seelen der Toten alles unentschieden ist, solange das Jüngste Gericht noch nicht stattgefunden hat. Die metaphorische Aussage des Bildes ist folglich Auswahl und Bestimmung: Die zurückbleiben, müssen welken. Aber die, die auserwählt sind, und dies sind, wie gesagt, die einfachen Feldblumen, werden leben. Damit ist das Thema auch eine Mahnung des Malers an die Mächtigen und Reichen, die sich ein solches Kunstwerk leisten konnten, nämlich die Vergänglichkeit von Macht und Reichtum und das Heil der Seele zu bedenken. Das Programm des Bildes ist die Verschlüsselung des Wortes Jesu: "Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher ins Reich Gottes" (Mt. 19,24). Das Janusgesicht auf der Tazza apostrophiert die Doppelgesichtigkeit des Todes, der das Ende des irdischen und der Anfang des ewigen Lebens ist. Der F

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1057
Auktion:
Datum:
03.12.2016
Auktionshaus:
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden
Große Straße 1
29693 Ahlden
Deutschland
auctions@schloss-ahlden.de
+49 (0)5164 80100
+49 (0)5164 522
Beschreibung:

Jan Brueghel d. J 1601 Antwerpen - 1678 ebenda) Blumenkorb und Tazza auf einer Tischplatte Auf einer grau changierenden Tischplatte arrangiertes Stillleben aus einem flachen, geflochtenen Weidenkorb, der mit einer Vielzahl unterschiedlicher, naturgetreu geschilderter Blüten bzw. Blumenstängel gefüllt ist, und einer goldenen Renaissance-Tazza mit Blumen. Die auf der Fläche verteilten einzelnen Nelken- und Tulpenblüten sowie zwei Erdbeerzweige mit Blüten bzw. reifen Früchten versinnbildlichen eine ambivalente Symbolik von Vergänglichkeit und irdischer Schönheit und Sinnlichkeit. Neben der Farbenpracht dieses sehr repräsentativen Gemäldes ist vor allem die Größe der Holztafel auffällig, die Jan Brueghel d.J. als Bildträger verwandte. Als ältester, hoch begabter Sohn Jan Brueghels d.Ä. erhielt er seine Ausbildung in dessen Atelier und trat bereits um 1620 mit eigenen Werken in Erscheinung. 1622 begann Jan Brueghel eine bereits lange geplante Reise nach Italien, von der er 1625 zurückkehrte, um nach dem überraschenden Tod seines Vaters dessen Werkstatt zu übernehmen. Noch im selben Jahr wurde er in die Antwerpener St. Lukasgilde aufgenommen. Auf dem Höhepunkt seines Ansehens stehend, malte er bis zur Mitte der 1630er Jahre eine Reihe farbenfroher Blumenstillleben. Jan Brueghel d. J. zeigt in diesem sehr fein gemalten Blumenstück, dass er wie kein anderer Maler seiner Zeit an das Qualitätsniveau seines Vaters herankommt. Schon vor der Italienreise Jan Brueghels d. J. hatten Vater und Sohn bei einer Reihe von Blumenbildern kongenial zusammen gearbeitet. Ab 1625 löste sich Jan Brueghel d. J. zunehmend vom Stil seines Vaters, indem er statt einer Vielzahl kleinster Blüten weniger, gleichwertig nebeneinander stehende, größere Blumen malte, die durch kräftige Farbakzente umso wirkungsvoller und leuchtender wirken. Dieses Tafelbild ist für den Brueghel-Experten Dr. Klaus Ertz, dem das Original bekannt ist, ein "eigenhändiges Werk Jan Brueghels d. J. entstanden gegen Mitte der 1630er-Jahre." Öl/Eichenholztafel. Verso Antwerpener Brandstempel "Hände" und "Turm". 64 cvm x 86,5 cm. Rahmen. (167127) Beigefügt: Gutachten Dr. Klaus Ertz, 26.11.2015. Lit.: K. Ertz: Jan Brueghel d. J. Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984, Kat-Nr. 287, 288 und 289a (zum Vergleich). Die tiefere Symbolik des Gemäldes ist außerordentlich vielschichtig wie die Kunsthistorikerin B. v. Braun zum Bildprogramm schreibt: "Das vorliegende Stilleben ist nicht nur ein aufwendiges Dekorationsstück, das die Anmut natürlicher (Un-)Ordnung thematisiert. Zu Zeiten seiner Entstehung und später wurde auch seine tiefere, eigentliche Aussage verstanden. Das Kunstwerk preist die Schönheit des Lebens, mahnt aber auch seine Vergänglichkeit an. Dem einfachen Gartenkorb, dem Ort des irdischen Lebens mit einer Fülle erlesen schöner Blumen steht die goldene Tazza als Ort des Weiterlebens nach dem Tode gegenüber, für die eine ordnende Hand nur die einfachen Wiesenblumen ausgewählt hat - weder die luxuriöse Rose noch die kostbare Tulpe. Die Bestimmung derjenigen Blumen, die aus dem Blumenkorb herausgefallen sind, ist offen, so wie für die Seelen der Toten alles unentschieden ist, solange das Jüngste Gericht noch nicht stattgefunden hat. Die metaphorische Aussage des Bildes ist folglich Auswahl und Bestimmung: Die zurückbleiben, müssen welken. Aber die, die auserwählt sind, und dies sind, wie gesagt, die einfachen Feldblumen, werden leben. Damit ist das Thema auch eine Mahnung des Malers an die Mächtigen und Reichen, die sich ein solches Kunstwerk leisten konnten, nämlich die Vergänglichkeit von Macht und Reichtum und das Heil der Seele zu bedenken. Das Programm des Bildes ist die Verschlüsselung des Wortes Jesu: "Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher ins Reich Gottes" (Mt. 19,24). Das Janusgesicht auf der Tazza apostrophiert die Doppelgesichtigkeit des Todes, der das Ende des irdischen und der Anfang des ewigen Lebens ist. Der F

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1057
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Datum:
03.12.2016
Auktionshaus:
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden
Große Straße 1
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