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Auktionsarchiv: Los-Nr. 509

Jan Brueghel d. Ä., 1568 Brüssel – 1625 Antwerpen

Schätzpreis
160.000 € - 200.000 €
ca. 180.052 $ - 225.065 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 509

Jan Brueghel d. Ä., 1568 Brüssel – 1625 Antwerpen

Schätzpreis
160.000 € - 200.000 €
ca. 180.052 $ - 225.065 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Serie von sechzehn Miniaturgemälden: SZENEN AUS DEM LEBEN CHRISTI UND DER MARIA Tempera/ Gouache mit Feder auf Pergament. Jeweils ca. 7,5 x 5 cm. In breitformatigem Passepartout vertieft montiert, jedes Bild mit aufgelegter Goldbandeinfassung umzogen, verglast und gerahmt.
Beigegeben eine ausführlich dokumentierte Expertise mit Literaturangaben von Dr. Jaco Rutgers, vom Oktober 2014. Die Expertise verweist deutlich auch auf die schriftlichen Quellen: Ein Brief Brueghels an seinen Auftraggeber Cardinal Federico Borromeo, datiert 1619, wurde bereits 1868 von Giovanni Crivelli veröffentlicht. Darin entschuldigt sich Brueghel, seine Auftragsarbeiten nicht wie versprochen geliefert zu haben. Er begründete sein Versäumnis damit, er habe vom Erzherzog Albert und dessen Gattin Isabella den Auftrag für 38 Miniaturen erhalten, womit er neun Monate beschäftigt gewesen sei. Diese Miniaturen seien am 1. Dezember desselben Jahres (1619) „mit großer Befriedigung“ aufgenommen worden. Keine dieser im Schreiben Brueghels genannten Miniaturen sind je identifiziert worden. Wenngleich es sich hier möglicherweise nicht um denselben Zyklus handelt, so ist jedoch hiermit die Tätigkeit Brueghels als Miniaturmaler mehr als hinreichend nachgewiesen. Aus stilistischen Begründungen werden die hier vorliegenden Miniaturen früher angesetzt, nämlich zwischen 1590 und 1596, zweifellos nach einem ähnlichen Auftrag entstanden. In dem beiliegenden Gutachten werden an die zehn Vergleichsabbildungen von Ölbildern und Zeichnungen des Meisters vorgeführt, aus denen sich eine eindeutige Zuweisung an Brueghel ergibt. Die im Gutachten genannten und mitabgebildeten Gemälde liefern sämtlich unzweifelhafte Indizien, bis hin zu Formengleichheit etlicher Figuren. So etwa der „Kalvarienberg“ von 1594, die „Hafenszene mit Einschiffung des Paulus in Caesarea“, datiert 1596 (North Carolina Museum of Art) oder die „Bergpredigt“ (Getty-Museum Malibu), aber beispielsweise auch der „Kalvarienberg“ in der Alten Pinakothek München, 1598. Brueghel, bekannt für seine oftmals auch kleinformatigen religiösen und mythologischen Darstellungen, Landschaften, Genrebilder oder Stillleben, ist als Miniaturist nur selten behandelt worden. Dies verwundert umso mehr, als die alten schriftlichen Quellen ihn doch sehr deutlich als Schöpfer solcher kleinformatigen Werke dokumentieren. Umso erstaunlicher, dass jetzt ein Zyklus dieser 16 Miniaturen aus einer Privatsammlung aufgetaucht ist. Dieser von dem Experten Dr. Jaco Rutgers 2014 bearbeitete Zyklus zeigt nicht nur die hohe Malqualität des Künstlers, er ist darüber hinaus von großer Bedeutung und zugleich höchstem Interesse für die Brueghel-Forschung. Dies vor allem, weil bisher die Miniaturmalerei des hochrangigen Künstlers erstaunlicherweise kaum in die kunstwissenschaftliche Untersuchung eingegangen ist. Die genaue Untersuchung der kleinen Bilder ergab Gestaltungszusammenhänge mit bekannten Ölbildern der Hand Brueghels, was dem Experten das Urteil einer zweifelsfreien Autorschaft Brueghels erlaubt. Die Darstellungen zeigen im Einzelnen (obere Reihe v. l. n. r., sowie untere Reihe v. l. n. r.): 1 Joachim und Elisabeth opfern ein Lamm im Tempel 2 Elisabeth in guter Hoffnung, vor einem Torbogen 3 Geburt Mariens 4 Tempelgang der jugendlichen Maria 5 Der junge Jesus lehrt im Tempel 6 Fußwaschung Petri durch Jesus 7 Christus am Ölberg 8 Der Judaskuss bei der Gefangennahme Jesu 9 Beschneidung 10 Die Heilige Familie mit dem Kinderbett Jesu 11 Der Kindermord in Bethlehem 12 Vermählung Marias mit Joseph beim Hohepriester 13 Jesus heilt den Römer Malchus, dem Petrus das Ohr abgeschlagen hat 14 Geißelung Christi 15 Himmelfahrt Mariens 16 Christi Himmelfahrt Wobei erkennbar wird, dass die Szenen nicht in bibelchronologischer Ordnung montiert sind. Die Zusammengehörigkeit der 16 Miniaturen ist nicht allein durch die gleiche Größe, sondern auch durch die einheitliche Farbgebung gegeben, die Verteilung von bildbetonenden Farbeffekten vor allem in den textilen Bereichen wie Kleidung und Velum. Mag es in der Vergangenheit verwundert haben, dass Brueghel sich auch als Miniaturmaler betätigt hat, so sei darauf verwiesen, dass bereits sein Biograph Van Mander erwähnt, dass die Großmutter Brueghels (mütterlicherseits), Mayken Verhulst

Auktionsarchiv: Los-Nr. 509
Auktion:
Datum:
02.07.2020
Auktionshaus:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Deutschland
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

Serie von sechzehn Miniaturgemälden: SZENEN AUS DEM LEBEN CHRISTI UND DER MARIA Tempera/ Gouache mit Feder auf Pergament. Jeweils ca. 7,5 x 5 cm. In breitformatigem Passepartout vertieft montiert, jedes Bild mit aufgelegter Goldbandeinfassung umzogen, verglast und gerahmt.
Beigegeben eine ausführlich dokumentierte Expertise mit Literaturangaben von Dr. Jaco Rutgers, vom Oktober 2014. Die Expertise verweist deutlich auch auf die schriftlichen Quellen: Ein Brief Brueghels an seinen Auftraggeber Cardinal Federico Borromeo, datiert 1619, wurde bereits 1868 von Giovanni Crivelli veröffentlicht. Darin entschuldigt sich Brueghel, seine Auftragsarbeiten nicht wie versprochen geliefert zu haben. Er begründete sein Versäumnis damit, er habe vom Erzherzog Albert und dessen Gattin Isabella den Auftrag für 38 Miniaturen erhalten, womit er neun Monate beschäftigt gewesen sei. Diese Miniaturen seien am 1. Dezember desselben Jahres (1619) „mit großer Befriedigung“ aufgenommen worden. Keine dieser im Schreiben Brueghels genannten Miniaturen sind je identifiziert worden. Wenngleich es sich hier möglicherweise nicht um denselben Zyklus handelt, so ist jedoch hiermit die Tätigkeit Brueghels als Miniaturmaler mehr als hinreichend nachgewiesen. Aus stilistischen Begründungen werden die hier vorliegenden Miniaturen früher angesetzt, nämlich zwischen 1590 und 1596, zweifellos nach einem ähnlichen Auftrag entstanden. In dem beiliegenden Gutachten werden an die zehn Vergleichsabbildungen von Ölbildern und Zeichnungen des Meisters vorgeführt, aus denen sich eine eindeutige Zuweisung an Brueghel ergibt. Die im Gutachten genannten und mitabgebildeten Gemälde liefern sämtlich unzweifelhafte Indizien, bis hin zu Formengleichheit etlicher Figuren. So etwa der „Kalvarienberg“ von 1594, die „Hafenszene mit Einschiffung des Paulus in Caesarea“, datiert 1596 (North Carolina Museum of Art) oder die „Bergpredigt“ (Getty-Museum Malibu), aber beispielsweise auch der „Kalvarienberg“ in der Alten Pinakothek München, 1598. Brueghel, bekannt für seine oftmals auch kleinformatigen religiösen und mythologischen Darstellungen, Landschaften, Genrebilder oder Stillleben, ist als Miniaturist nur selten behandelt worden. Dies verwundert umso mehr, als die alten schriftlichen Quellen ihn doch sehr deutlich als Schöpfer solcher kleinformatigen Werke dokumentieren. Umso erstaunlicher, dass jetzt ein Zyklus dieser 16 Miniaturen aus einer Privatsammlung aufgetaucht ist. Dieser von dem Experten Dr. Jaco Rutgers 2014 bearbeitete Zyklus zeigt nicht nur die hohe Malqualität des Künstlers, er ist darüber hinaus von großer Bedeutung und zugleich höchstem Interesse für die Brueghel-Forschung. Dies vor allem, weil bisher die Miniaturmalerei des hochrangigen Künstlers erstaunlicherweise kaum in die kunstwissenschaftliche Untersuchung eingegangen ist. Die genaue Untersuchung der kleinen Bilder ergab Gestaltungszusammenhänge mit bekannten Ölbildern der Hand Brueghels, was dem Experten das Urteil einer zweifelsfreien Autorschaft Brueghels erlaubt. Die Darstellungen zeigen im Einzelnen (obere Reihe v. l. n. r., sowie untere Reihe v. l. n. r.): 1 Joachim und Elisabeth opfern ein Lamm im Tempel 2 Elisabeth in guter Hoffnung, vor einem Torbogen 3 Geburt Mariens 4 Tempelgang der jugendlichen Maria 5 Der junge Jesus lehrt im Tempel 6 Fußwaschung Petri durch Jesus 7 Christus am Ölberg 8 Der Judaskuss bei der Gefangennahme Jesu 9 Beschneidung 10 Die Heilige Familie mit dem Kinderbett Jesu 11 Der Kindermord in Bethlehem 12 Vermählung Marias mit Joseph beim Hohepriester 13 Jesus heilt den Römer Malchus, dem Petrus das Ohr abgeschlagen hat 14 Geißelung Christi 15 Himmelfahrt Mariens 16 Christi Himmelfahrt Wobei erkennbar wird, dass die Szenen nicht in bibelchronologischer Ordnung montiert sind. Die Zusammengehörigkeit der 16 Miniaturen ist nicht allein durch die gleiche Größe, sondern auch durch die einheitliche Farbgebung gegeben, die Verteilung von bildbetonenden Farbeffekten vor allem in den textilen Bereichen wie Kleidung und Velum. Mag es in der Vergangenheit verwundert haben, dass Brueghel sich auch als Miniaturmaler betätigt hat, so sei darauf verwiesen, dass bereits sein Biograph Van Mander erwähnt, dass die Großmutter Brueghels (mütterlicherseits), Mayken Verhulst

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Datum:
02.07.2020
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