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Auktionsarchiv: Los-Nr. 30

Jacob Jordaens und Werkstatt

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
70.000 € - 100.000 €
ca. 77.943 $ - 111.347 $
Zuschlagspreis:
87.800 €
ca. 97.763 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 30

Jacob Jordaens und Werkstatt

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
70.000 € - 100.000 €
ca. 77.943 $ - 111.347 $
Zuschlagspreis:
87.800 €
ca. 97.763 $
Beschreibung:

(Antwerpen 1593–1678) Anbetung der Könige, Öl auf Leinwand, 122,2 x 92,1 cm, gerahmt Provenienz: Auktion, Brüssel, Palais des Beaux-Arts, 30. November 1936, Lot 179 (als Jacob Jordaens ; Auktion, Sotheby's, London, 4. Dezember 2014, Lot 187; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Bei dem vorliegenden Gemälde mit der Darstellung einer Anbetung der Könige handelt es sich um ein typisches Werk innerhalb des Schaffens von Jacob Jordaens Jordaens’ malerischer Elan zeigt sich deutlich in der bewegten Gestalt des im Vordergrund knienden Caspar. Der Kontrapost von Caspars Beinen und Rumpf zeichnet sich unterhalb des reichen Faltenwurfs des Gewandes ab, während die Glanzlichter auf dem kahl werdenden Haupt und dem pendelnden Weihrauchfass mit der für den Meister üblichen Lebendigkeit wiedergegeben sind. Jordaens hat besagtes Motiv des knienden Caspar für den Altar einer mittlerweile zerstörten Kirche in Diksmuide überarbeitet, der uns heute durch den in der Staatlichen Gemäldegalerie in Kassel aufbewahrten modello bekannt ist. Der Hintergrund sowie einige Figuren wurden möglicherweise von einem Mitarbeiter ausgeführt. Trotz seines protestantischen Glaubens (sein Leichnam wurde zur Beisetzung in die Republik der Vereinigten Niederlande überstellt) malte Jordaens für den Antwerpener Kunstmarkt, eine Bastion der katholischen Gegenreformation. Die vorliegende Anbetung der Könige scheint von einem 1624 entstandenen Werks desselben Bildthemas von Peter Paul Rubens beeinflusst, den Jordaens von der gemeinsamen Ausbildung unter Adam van Noort her kannte. Die ihre Häupter reckenden Kamele im Hintergrund, die Haltung von Maria und Josef sowie die Architekturkulisse des Stalls vor einer steinernen antiken Säule scheinen Rubens’ Komposition entlehnt, die dieser für die Abteikirche St. Michael in Antwerpen geschaffen hatte (heute im Musée des Beaux-Arts, Antwerpen, Inv.-Nr. 298.) Eine von Jordaens’ kompositorischen Neuerungen des vorliegenden Gemäldes besteht darin, dass er die muskulöse Aktfigur – vermutlich ein Hirte oder ein Gefolgsmann der Weisen – vom Hintergrund in den Vordergrund transferiert hat, wo der Mann in Hockstellung neben Caspar platziert wurde, was den Gegensatz zwischen Ländlichem und Höfischem unterstreicht. Derselbe Männertypus erscheint auch im rechten Vordergrund von Jordaens’ Anbetung der Hirten (Raleigh, North Carolina Museum of Art, Inv.-Nr. G.55.7.1), die mit 1657 datiert ist. Das mag darauf hinweisen, dass das vorliegende Werk im selben Zeitraum entstanden ist, als Jordaens nach dem Tod Rubens’ und Anthonis van Dycks zum führenden Künstler des flämischen Barocks avanciert war.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 30
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Antwerpen 1593–1678) Anbetung der Könige, Öl auf Leinwand, 122,2 x 92,1 cm, gerahmt Provenienz: Auktion, Brüssel, Palais des Beaux-Arts, 30. November 1936, Lot 179 (als Jacob Jordaens ; Auktion, Sotheby's, London, 4. Dezember 2014, Lot 187; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Bei dem vorliegenden Gemälde mit der Darstellung einer Anbetung der Könige handelt es sich um ein typisches Werk innerhalb des Schaffens von Jacob Jordaens Jordaens’ malerischer Elan zeigt sich deutlich in der bewegten Gestalt des im Vordergrund knienden Caspar. Der Kontrapost von Caspars Beinen und Rumpf zeichnet sich unterhalb des reichen Faltenwurfs des Gewandes ab, während die Glanzlichter auf dem kahl werdenden Haupt und dem pendelnden Weihrauchfass mit der für den Meister üblichen Lebendigkeit wiedergegeben sind. Jordaens hat besagtes Motiv des knienden Caspar für den Altar einer mittlerweile zerstörten Kirche in Diksmuide überarbeitet, der uns heute durch den in der Staatlichen Gemäldegalerie in Kassel aufbewahrten modello bekannt ist. Der Hintergrund sowie einige Figuren wurden möglicherweise von einem Mitarbeiter ausgeführt. Trotz seines protestantischen Glaubens (sein Leichnam wurde zur Beisetzung in die Republik der Vereinigten Niederlande überstellt) malte Jordaens für den Antwerpener Kunstmarkt, eine Bastion der katholischen Gegenreformation. Die vorliegende Anbetung der Könige scheint von einem 1624 entstandenen Werks desselben Bildthemas von Peter Paul Rubens beeinflusst, den Jordaens von der gemeinsamen Ausbildung unter Adam van Noort her kannte. Die ihre Häupter reckenden Kamele im Hintergrund, die Haltung von Maria und Josef sowie die Architekturkulisse des Stalls vor einer steinernen antiken Säule scheinen Rubens’ Komposition entlehnt, die dieser für die Abteikirche St. Michael in Antwerpen geschaffen hatte (heute im Musée des Beaux-Arts, Antwerpen, Inv.-Nr. 298.) Eine von Jordaens’ kompositorischen Neuerungen des vorliegenden Gemäldes besteht darin, dass er die muskulöse Aktfigur – vermutlich ein Hirte oder ein Gefolgsmann der Weisen – vom Hintergrund in den Vordergrund transferiert hat, wo der Mann in Hockstellung neben Caspar platziert wurde, was den Gegensatz zwischen Ländlichem und Höfischem unterstreicht. Derselbe Männertypus erscheint auch im rechten Vordergrund von Jordaens’ Anbetung der Hirten (Raleigh, North Carolina Museum of Art, Inv.-Nr. G.55.7.1), die mit 1657 datiert ist. Das mag darauf hinweisen, dass das vorliegende Werk im selben Zeitraum entstanden ist, als Jordaens nach dem Tod Rubens’ und Anthonis van Dycks zum führenden Künstler des flämischen Barocks avanciert war.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 30
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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