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Auktionsarchiv: Los-Nr. 8228

Hubbuch, Karl Das dritte Gesicht

Schätzpreis
15.000 €
ca. 16.797 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 8228

Hubbuch, Karl Das dritte Gesicht

Schätzpreis
15.000 €
ca. 16.797 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

"Das dritte Gesicht" Kaltnadel auf Kupferdruckpapier. 1921. 35,2 x 34,9 cm (50 x 44,3 cm). Signiert "Hubbuch" und betitelt. Riester 38. Eines der Hauptblätter Hubbuchs: Das "dritte Gesicht" blickt maskenhaft, mit starr aufgerissenen Augen wie aus einem Spiegel heraus ins Leere. Um das fensterlose, bunkerartige Gebäude herum, auf dem es steht, spielen sich kryptische, symbolhafte und nur schwer zu entschlüsselnde Szenen ab, fast surrealistische Kombinationen verschiedener Motive: Sphinxhafte Mischwesen aus Raubtieren und Frauen umgarnen einen geschmückten Jüngling, ein Mann stürzt gleich von der Leiter, eine Krone liegt besitzerlos auf der Mauer vorne, rechts scheint eine menschliche Gestalt im Boden zu versinken, zentral in der Komposition spielt sich eine lesbische Liebesszene ab, allenthalben wirken die Gesetze der Räumlichkeit aufgehoben, und Insignien der modernen Technik sind um den Spiegel herum gruppiert. Mensch und Tier, Mann und Frau, Natur und Technik, Vergangenheit und Zukunft - die verschiedensten Gegensätze treffen hier aufeinander. Hubbuch stellt den Betrachter mit seiner Komposition vor Rätsel, er stellt uns Aufgaben und fordert uns zum Nachdenken auf. Die Linienführung ist im Vergleich zu seinen ganz frühen Radierungen hier vereinfacht, exakter, so dass der Künstler die Gegenstände mit klarer, strenger Linie umreißt. "Wie eng die soziale und künstlerische Krise der Zwanzigerjahre thematisch mit der heutigen wesensverwandt ist, wird vor allem an einem Bilde deutlich, das Hubbuch 'Das dritte Gesicht' nennt (...) Das 'dritte Gesicht' ist die Technik, durch die der Mensch sich selbst zum ohnmächtigen Glied einer Maschinerie gemacht hat, durch die alle menschlichen Beziehungen und traditionellen Ordnungen fragwürdig geworden sind. Die Technik bedeutet ein Offenbarwerden des Nichts. Sie hat den Menschen in tiefste Selbstentfremdung geführt." (Riester S. 12 f.) Hubbuchs Graphik der Zwanziger Jahre darf zum Besten gerechnet werden, das in Deutschland entstand. Nur selten in "Auflagen" gedruckt, sind diese bahnbrechenden Blätter vielen unbekannt. Trotz seiner künstlerischen Bedeutung bleibt nach Riesters lobenswertem Versuch eines Werkkataloges, der ohne die Unterstützung des Künstlers unvollständig bleiben musste, das komplette Oeuvreverzeichnis Hubbuchs immer noch ein Desiderat. Ganz prachtvoller, toniger und klarer Frühdruck, mit dem wohl vollen Rand. Das bedeutende Blatt ist äußerst selten .

Auktionsarchiv: Los-Nr. 8228
Auktion:
Datum:
01.06.2019
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

"Das dritte Gesicht" Kaltnadel auf Kupferdruckpapier. 1921. 35,2 x 34,9 cm (50 x 44,3 cm). Signiert "Hubbuch" und betitelt. Riester 38. Eines der Hauptblätter Hubbuchs: Das "dritte Gesicht" blickt maskenhaft, mit starr aufgerissenen Augen wie aus einem Spiegel heraus ins Leere. Um das fensterlose, bunkerartige Gebäude herum, auf dem es steht, spielen sich kryptische, symbolhafte und nur schwer zu entschlüsselnde Szenen ab, fast surrealistische Kombinationen verschiedener Motive: Sphinxhafte Mischwesen aus Raubtieren und Frauen umgarnen einen geschmückten Jüngling, ein Mann stürzt gleich von der Leiter, eine Krone liegt besitzerlos auf der Mauer vorne, rechts scheint eine menschliche Gestalt im Boden zu versinken, zentral in der Komposition spielt sich eine lesbische Liebesszene ab, allenthalben wirken die Gesetze der Räumlichkeit aufgehoben, und Insignien der modernen Technik sind um den Spiegel herum gruppiert. Mensch und Tier, Mann und Frau, Natur und Technik, Vergangenheit und Zukunft - die verschiedensten Gegensätze treffen hier aufeinander. Hubbuch stellt den Betrachter mit seiner Komposition vor Rätsel, er stellt uns Aufgaben und fordert uns zum Nachdenken auf. Die Linienführung ist im Vergleich zu seinen ganz frühen Radierungen hier vereinfacht, exakter, so dass der Künstler die Gegenstände mit klarer, strenger Linie umreißt. "Wie eng die soziale und künstlerische Krise der Zwanzigerjahre thematisch mit der heutigen wesensverwandt ist, wird vor allem an einem Bilde deutlich, das Hubbuch 'Das dritte Gesicht' nennt (...) Das 'dritte Gesicht' ist die Technik, durch die der Mensch sich selbst zum ohnmächtigen Glied einer Maschinerie gemacht hat, durch die alle menschlichen Beziehungen und traditionellen Ordnungen fragwürdig geworden sind. Die Technik bedeutet ein Offenbarwerden des Nichts. Sie hat den Menschen in tiefste Selbstentfremdung geführt." (Riester S. 12 f.) Hubbuchs Graphik der Zwanziger Jahre darf zum Besten gerechnet werden, das in Deutschland entstand. Nur selten in "Auflagen" gedruckt, sind diese bahnbrechenden Blätter vielen unbekannt. Trotz seiner künstlerischen Bedeutung bleibt nach Riesters lobenswertem Versuch eines Werkkataloges, der ohne die Unterstützung des Künstlers unvollständig bleiben musste, das komplette Oeuvreverzeichnis Hubbuchs immer noch ein Desiderat. Ganz prachtvoller, toniger und klarer Frühdruck, mit dem wohl vollen Rand. Das bedeutende Blatt ist äußerst selten .

Auktionsarchiv: Los-Nr. 8228
Auktion:
Datum:
01.06.2019
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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