Beschreibung:

Horn deß Heyls menschlicher Blödigkeit, oder Groß Kräuter Buch deß Bartholomaei Carrichters ... Darinn die Kräuter deß Teutschlands, auß dem Liecht der Natur, nach rechter Arth der himmlischen Einfliessung beschrieben. Hier ist zu Ende beygefügt das Menschliche Kräuter-Bild. Zusammen getragen auß obgedachten Auctoris Schrifften von Theophilo Krafften. Frankfurt, Götzens Erben, 1673. 4º. Mit Druckermarke auf dem Titel, mehrf. gefalt. Tabelle und 58 Pflanzenholzschnitten nach Leonhart Fuchs im Text. 18 Bl., 374 S., 8 Bl. Mod. Pp. (67)
Unter Carrichter: Pritzel 1542. Nissen 332 (in den Nachträgen). Bircher B 14275. STC C 294. Brüning 2256a. – Unter Pegie: VD 17 1:000065Z. – Unter Philomusus Anonymus: Brüning 2269. – Letzte Ausgabe des erstmals 1576 unter dem Pseudonym Philomusus Anonymus erschienenen, seit 1619 unter dem Namen von Bartholomaeus Carrichter herausgegebenen Kräuterbuches. Daß diese Gleichsetzung irrtümlich erfolgte oder, wahrscheinlicher, sogar absichtlich der besseren Verkäuflichkeit wegen, die sich der Verleger von einem von Carrichter verfaßten Werk erwartete – denn Carrichter war kein Unbekannter und wurde seinerzeit geschätzt – , ist in den letzten Jahrzehnten verschiedentlich festgestellt worden; zu berichtigen ist die falsche Zuschreibung durch eine alte, kurz vor dem Jahr 1600 entstandene Notiz, die der Orientalist Fritz Hommel in einem Exemplar der Erstausgabe des "Horns des Heyls" im Besitz der Bayrischen Staatsbibliothek entdeckt und dankenswerterweise im Wortlaut mitgeteilt hat im Beitrag "Philomusus anonymus" in der Festschrift für Georg Leidinger zum 60. Geburtstag , München 1930, S. (119)-121. Philomusus Anonymus ist nicht das Pseudonym des 1576 übrigens bereits toten Hofgesindearztes Bartholomaeus Carrichter (um 1510-1567), der fälschlich meist als Leibarzt von Ferdinand I. und Maximilian II. bezeichnet wird und dessen sämtliche Schriften postum herausgegeben worden sind, sondern des aus Krain stammenden Rechtsgelehrten und Syndikus des Salzburger Domstiftes, Martin Pegie (Pegius; um 1525-1592). Pegies Geburtsstundenbuch aus dem Jahr 1570 zählt zu den Klassikern der astrologischen Literatur von damals und ist wenige Jahre vor dem "Horn des Heils" erschienen. In diesem neuen Werk nun, das ebenfalls allenthalben die intensive Beschäftigung des Verfassers mit der Sternkunde widerspiegelt, werden die heilkräftigen Pflanzen nach den Tierkreiszeichen geordnet und wird die Bedeutung der Planetenstellungen für das Sammeln und Anwenden der Medizinalkräuter angegeben, weil diese Stellungen für die Wirksamkeit der Pflanzen von wesentlichem Einfluß seien. – "Das Horn des Heils" ist nicht die einzige Schrift, die Carrichter schon früh zugeschrieben wurde und ihm zum Teil bis heute zugeschrieben wird; vgl. dazu die ausführlichen Notata et Notanda von Joachim Telle: Bartolomäus Carrichter. Zu Leben und Werk eines deutschen Fachschriftstellers des 16. Jahrhunderts. Mit einem Werkverzeichnis von Julian Paulus. In: Daphnis 26 (1997), S. (715)-751. Titelseite mit altem Besitzvermerk, Titel und folgendes Blatt mit Fraßspuren und fachmännisch hinterlegt (minimale Berührung einzelner Buchstaben, kein echter Textverlust), die Falttabelle alt vom Buchbinder zerschnitten und in drei Teilen eingebunden; gebräunt, fleckig. Last edition of the herbal book first published under the pseudonym Philomusus Anonymus, since 1619 under the name of Bartholomaeus Carrichter. In the last decades it was observed repeatedly that this equation could have been made mistakenly, but even more probably deliberately for a better selling expected by the publisher of a work written by Carrichter – for Carrichter was no nameless author and was highly appreciated at that time; the wrong attribution can be rectified by an old note made shortly before the year 1600 which the orientalist Fritz Hommel has discovered in a copy of the first edition of the "Horn des Heyls", in possession of the Bavarian State Library. – After that Martin Pegie (Pegius; around 1525-1592) is the author. Pegie comes from Krain, was legal scholar and snydic of the Salzburg cathedral chapter, has published in 1570 a book on hours of birth, which belongs to the classics of astrological literature of that time. In this new work, which also reflects the intense preoccupation of the author with astrology, the curative plants are arranged after the signs of the zodiac and the importance of the position of the planets is quoted for collecting and using medicinal herbs, these positions being crucial for the the