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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0305

Hermann Nitsch

Schätzpreis
25.000 € - 50.000 €
ca. 27.373 $ - 54.746 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0305

Hermann Nitsch

Schätzpreis
25.000 € - 50.000 €
ca. 27.373 $ - 54.746 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Hermann Nitsch* (Wien 1938 - 2022 Wien) „Malhemd (aus dem 3-Tage-Spiel, 80. Aktion, Schloss Prinzendorf)“ 1984 Öl auf Stoff in Holzkasten 160 x 186 cm Provenienz Privatbesitz, Luxemburg; Privatsammlung, Wien Schätzpreis: € 25.000 - 50.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Hermann Nitsch zählt zu den wichtigsten und international bekanntesten Vertretern des Wiener Aktionismus. Schon früh arbeitet er an der Idee des Orgien Mysterien Theaters, einer alle Sinne umfassenden Theaterinszenierung, konzipiert als Gesamtkunstwerk aus Musik, Darstellung und Malerei. 1971 erwirbt der Künstler Schloss Prinzendorf in Niederösterreich als zukünftigen Austragungsort für seine Aktionen. 1984 findet ebendort als 80. Aktion das 3-Tage-Spiel statt, im Rahmen dessen auch das vorliegende Malhemd von einem der Protagonisten getragen wurde. Seit 1968 sammelt Hermann Nitsch systematisch die so genannten Aktionsrelikte, die zusehends die Funktion der Malerei übernehmen. Mit Blut und Farbe bespritzte Malhemden, Messgewänder und Bahren, werden zu Trägern einer Komposition, die das Aktionsgeschehen wie das Negativ einer Fotografie abspeichern: „Die Stoffe und Gewänder, gezeichnet von den Vorgängen der Aktion, befleckt und besudelt, gelten als authentische Dokumente des Geschehens, sie konservieren die Handlungen und ihre Spuren und erhalten ihre Aktualität über die Zeit“ (https://www.nitschmuseum.at/de/hermann-nitsch/werk/werk-1, aufgerufen am 22.09.2023). Sie sind Zeugen des Dionysischen, Orgiastischen, jenes Zustands der Ekstase, der „sakralisierung aller kunst“ (Hermann Nitsch, in: Mappe zur 20. Malaktion in der Wiener Secession, Wien 1987, S. 18), die Hermann Nitsch in seinen Aktionen erreichen und in den Relikten für die Nachwelt bewahren will. Die kreuzförmige Rahmung des Malhemdes verweist auf den engen Bezug zu einer zutiefst empfundenen Religiosität des äußerst belesenen Künstlers: „es ist, als ob der unsere abgründe eröffnende maler beim malvorgang in die nähe des blutschwitzens, des austrinkens des leidenskelches, der geisselung, der kreuzigung, der zerreissung des dionysos, der blendung des ödipus gerät.“ (Hermann Nitsch, in: Mappe zur 20. Malaktion in der Wiener Secession, Wien 1987, S.18) (Sophie Cieslar)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0305
Auktion:
Datum:
27.11.2023
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Hermann Nitsch* (Wien 1938 - 2022 Wien) „Malhemd (aus dem 3-Tage-Spiel, 80. Aktion, Schloss Prinzendorf)“ 1984 Öl auf Stoff in Holzkasten 160 x 186 cm Provenienz Privatbesitz, Luxemburg; Privatsammlung, Wien Schätzpreis: € 25.000 - 50.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Hermann Nitsch zählt zu den wichtigsten und international bekanntesten Vertretern des Wiener Aktionismus. Schon früh arbeitet er an der Idee des Orgien Mysterien Theaters, einer alle Sinne umfassenden Theaterinszenierung, konzipiert als Gesamtkunstwerk aus Musik, Darstellung und Malerei. 1971 erwirbt der Künstler Schloss Prinzendorf in Niederösterreich als zukünftigen Austragungsort für seine Aktionen. 1984 findet ebendort als 80. Aktion das 3-Tage-Spiel statt, im Rahmen dessen auch das vorliegende Malhemd von einem der Protagonisten getragen wurde. Seit 1968 sammelt Hermann Nitsch systematisch die so genannten Aktionsrelikte, die zusehends die Funktion der Malerei übernehmen. Mit Blut und Farbe bespritzte Malhemden, Messgewänder und Bahren, werden zu Trägern einer Komposition, die das Aktionsgeschehen wie das Negativ einer Fotografie abspeichern: „Die Stoffe und Gewänder, gezeichnet von den Vorgängen der Aktion, befleckt und besudelt, gelten als authentische Dokumente des Geschehens, sie konservieren die Handlungen und ihre Spuren und erhalten ihre Aktualität über die Zeit“ (https://www.nitschmuseum.at/de/hermann-nitsch/werk/werk-1, aufgerufen am 22.09.2023). Sie sind Zeugen des Dionysischen, Orgiastischen, jenes Zustands der Ekstase, der „sakralisierung aller kunst“ (Hermann Nitsch, in: Mappe zur 20. Malaktion in der Wiener Secession, Wien 1987, S. 18), die Hermann Nitsch in seinen Aktionen erreichen und in den Relikten für die Nachwelt bewahren will. Die kreuzförmige Rahmung des Malhemdes verweist auf den engen Bezug zu einer zutiefst empfundenen Religiosität des äußerst belesenen Künstlers: „es ist, als ob der unsere abgründe eröffnende maler beim malvorgang in die nähe des blutschwitzens, des austrinkens des leidenskelches, der geisselung, der kreuzigung, der zerreissung des dionysos, der blendung des ödipus gerät.“ (Hermann Nitsch, in: Mappe zur 20. Malaktion in der Wiener Secession, Wien 1987, S.18) (Sophie Cieslar)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0305
Auktion:
Datum:
27.11.2023
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
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Österreich
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