Herder, (Johann Gottfried). Abhandlung über den Ursprung der Sprache, welche den von der Königl. Academie der Wissenschaften für das Jahr 1770 gesezten Preis erhalten hat. 1 Bl., 222 S. 15,5 x 9 cm. Pappband d. Z. mit (stark beriebenem und etwas lädiertem) Buntpapierbezug. Berlin, Voß, 1772. Goedeke IV/1, 724, 30. Günther-Volgina-Seifert 405. Schulte-Strathaus 18. Borst 238. Carter-Muir 216. – Erste Ausgabe dieser grundlegenden Schrift der Sprachphilosophie des 18. Jahrhunderts, die durch die Hinweise auf die Volkspoesie großen Einfluss auf den Sturm und Drang und die Romantik hatte. Die Abhandlung entstand während der Straßburger Zeit und fiel in die Zeit des ersten Kontakts zwischen Herder und Goethe, der das Manuskript in Fortsetzungen las. "Eigentlicher Anlaß war eine 1766 erschienene Schrift des Berliner Theologen Süssmilch, der den göttlichen Ursprung der Sprache nachweisen wollte ... Herders Abhandlung machte den Weg frei für eine echte Sprachphilosophie, die den rationalistischen Begriff von 'Sprache" als 'Reflexionsform' dem einer 'organischen' opferte, wie ihn die Romantik später aufgriff" (KLL S. 719-720). "The first modern treatise on language" (PMM 216)."Entgegen der allgemein vertretenen Ansicht, daß die Sprache eine unmittelbare, eigens von Gott verliehene Gabe sei, stellte Herder zu seiner eigenen Befriedigung fest, daß es nicht Gott war, der die Sprache für den Menschen erfand, sondern daß der Mensch selber sie ersann als natürliches Mittel, seinen eigenen Verstand zu entfalten. Dies war damals, wie es auch in der Einleitung zur 'Abhandlung' gesagt wird, eine neue und erschreckend unorthodoxe Ansicht. Herder regte weiterhin an, daß die Sprachen zu den kulturellen Entwicklungsstufen in Beziehung gesetzt werden sollten - eine Idee, die von Humboldt aufgegriffen und weiterentwickelt wurde" (Carter-Muir). – Fl. Vorsatz mit mehreren Besitzvermerken von alter Hand sowie gestempelt. Gebräunt.
Herder, (Johann Gottfried). Abhandlung über den Ursprung der Sprache, welche den von der Königl. Academie der Wissenschaften für das Jahr 1770 gesezten Preis erhalten hat. 1 Bl., 222 S. 15,5 x 9 cm. Pappband d. Z. mit (stark beriebenem und etwas lädiertem) Buntpapierbezug. Berlin, Voß, 1772. Goedeke IV/1, 724, 30. Günther-Volgina-Seifert 405. Schulte-Strathaus 18. Borst 238. Carter-Muir 216. – Erste Ausgabe dieser grundlegenden Schrift der Sprachphilosophie des 18. Jahrhunderts, die durch die Hinweise auf die Volkspoesie großen Einfluss auf den Sturm und Drang und die Romantik hatte. Die Abhandlung entstand während der Straßburger Zeit und fiel in die Zeit des ersten Kontakts zwischen Herder und Goethe, der das Manuskript in Fortsetzungen las. "Eigentlicher Anlaß war eine 1766 erschienene Schrift des Berliner Theologen Süssmilch, der den göttlichen Ursprung der Sprache nachweisen wollte ... Herders Abhandlung machte den Weg frei für eine echte Sprachphilosophie, die den rationalistischen Begriff von 'Sprache" als 'Reflexionsform' dem einer 'organischen' opferte, wie ihn die Romantik später aufgriff" (KLL S. 719-720). "The first modern treatise on language" (PMM 216)."Entgegen der allgemein vertretenen Ansicht, daß die Sprache eine unmittelbare, eigens von Gott verliehene Gabe sei, stellte Herder zu seiner eigenen Befriedigung fest, daß es nicht Gott war, der die Sprache für den Menschen erfand, sondern daß der Mensch selber sie ersann als natürliches Mittel, seinen eigenen Verstand zu entfalten. Dies war damals, wie es auch in der Einleitung zur 'Abhandlung' gesagt wird, eine neue und erschreckend unorthodoxe Ansicht. Herder regte weiterhin an, daß die Sprachen zu den kulturellen Entwicklungsstufen in Beziehung gesetzt werden sollten - eine Idee, die von Humboldt aufgegriffen und weiterentwickelt wurde" (Carter-Muir). – Fl. Vorsatz mit mehreren Besitzvermerken von alter Hand sowie gestempelt. Gebräunt.
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