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Auktionsarchiv: Los-Nr. 241

Heinrich Vogeler Bremen 1872 - 1942

Moderne
01.06.2018
Schätzpreis
90.000 € - 100.000 €
ca. 104.992 $ - 116.658 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 241

Heinrich Vogeler Bremen 1872 - 1942

Moderne
01.06.2018
Schätzpreis
90.000 € - 100.000 €
ca. 104.992 $ - 116.658 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Heinrich Vogeler Bremen 1872 - 1942 Kasachstan Porträt Martha Vogeler Um 1907 Öl auf Leinwand, auf Karton und Holz montiert. 50,1 x 45 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz monogrammiert 'H. [Wappenzeichen] V. W.' - Partiell mit kleinen Retuschen. Noltenius 82 Provenienz Privatsammlung Berlin Literatur Bernd Stenzig, Worpswede - Moskau. Das Werk von Heinrich Vogeler Katalogbuch zur Ausstellung im Barkenhoff/Worpsweder Kunsthalle 1989, Kat. Nr. 28, Farbabb. S. 47; Brief Vogeler an Otto Modersohn November 1907, im Worpswede-Archiv In dem Bildnis seiner Frau Martha zeigt sich Vogeler nicht zuletzt als ein Maler, der auch Landschaftsräume meisterhaft darzustellen versteht. Spätnachmittäglich sind die Schneefelder im tief gelegenen Mittelgrund schon in bläulichen Schimmer gehüllt, derweil die hinter einem kleinen Tannenwald am Horizont auszumachenden hohen Bergzüge in ihren Gipfeln noch sonnig beschienen sind; ihr Licht wie reflektierend auf Martha Vogelers klaren Gesichtszügen. Zum Kuraufenthalt hatte sich Martha in Begleitung ihres Mannes 1907 nach Garmisch-Partenkirchen begeben, um dort die Wintermonate zu verbringen. Das Ehepaar erlebt eine einsame, vom gesellschaftlichen Leben zurückgezogene Zeit, und Vogeler äußert sich in einem Brief an Otto Modersohn dergestalt, dass er sich in München ein Atelier genommen habe, um der Enge und melancholischen Stimmung zu entfliehen (Worpswede Archiv op. cit.). Martha wird ihren Mann und ihr gemeinsames Zuhause, den Barkenhoff, Ende der 1910er Jahre verlassen. Vogeler selbst unter den Eindrücken des I. Weltkriegs zum überzeugten Kommunisten geworden, emigriert 1931 nach Russland. In der Worpsweder Künstlerkolonie, in seinem selbst umgebauten Barkenhoff, strebt der Maler um 1900 ganz nach dem Vorbild der englischen Arts-and-Crafts-Bewegung eine Einheit von Alltag und Kunst an. Er entwirft Möbel und Kleidung für sich und seine Familie, gestaltet auch als Typograph. Marthas Kleidung, die Pelzkappe, der bordürenhaft wirkende Schal und die blumengemusterten Handschuhe, sind jahreszeitlich angemessen, sind aber auch Ausdruck dieses jugendstilbewegten Gestaltungswillens. Die Konturierung der wie gestaffelten Vorder-, Mittel- und Hintergründe von Landschaft und der im Profil gegebenen Figur wirken ornamenthaft. Der Eindruck entsteht, Vogeler habe mit diesem Gemälde das Porträt seiner Frau Martha und die bayerische Bergwelt in seinem Streben nach gesamtkunstwerklicher Einheit miteinander in dieser ausgewogenen kraftvollen Komposition verbunden. Selten werden Werke von dieser außergewöhnlichen malerischen Qualität des Künstlers aus seiner frühen Schaffenszeit angeboten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 241
Auktion:
Datum:
01.06.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Heinrich Vogeler Bremen 1872 - 1942 Kasachstan Porträt Martha Vogeler Um 1907 Öl auf Leinwand, auf Karton und Holz montiert. 50,1 x 45 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz monogrammiert 'H. [Wappenzeichen] V. W.' - Partiell mit kleinen Retuschen. Noltenius 82 Provenienz Privatsammlung Berlin Literatur Bernd Stenzig, Worpswede - Moskau. Das Werk von Heinrich Vogeler Katalogbuch zur Ausstellung im Barkenhoff/Worpsweder Kunsthalle 1989, Kat. Nr. 28, Farbabb. S. 47; Brief Vogeler an Otto Modersohn November 1907, im Worpswede-Archiv In dem Bildnis seiner Frau Martha zeigt sich Vogeler nicht zuletzt als ein Maler, der auch Landschaftsräume meisterhaft darzustellen versteht. Spätnachmittäglich sind die Schneefelder im tief gelegenen Mittelgrund schon in bläulichen Schimmer gehüllt, derweil die hinter einem kleinen Tannenwald am Horizont auszumachenden hohen Bergzüge in ihren Gipfeln noch sonnig beschienen sind; ihr Licht wie reflektierend auf Martha Vogelers klaren Gesichtszügen. Zum Kuraufenthalt hatte sich Martha in Begleitung ihres Mannes 1907 nach Garmisch-Partenkirchen begeben, um dort die Wintermonate zu verbringen. Das Ehepaar erlebt eine einsame, vom gesellschaftlichen Leben zurückgezogene Zeit, und Vogeler äußert sich in einem Brief an Otto Modersohn dergestalt, dass er sich in München ein Atelier genommen habe, um der Enge und melancholischen Stimmung zu entfliehen (Worpswede Archiv op. cit.). Martha wird ihren Mann und ihr gemeinsames Zuhause, den Barkenhoff, Ende der 1910er Jahre verlassen. Vogeler selbst unter den Eindrücken des I. Weltkriegs zum überzeugten Kommunisten geworden, emigriert 1931 nach Russland. In der Worpsweder Künstlerkolonie, in seinem selbst umgebauten Barkenhoff, strebt der Maler um 1900 ganz nach dem Vorbild der englischen Arts-and-Crafts-Bewegung eine Einheit von Alltag und Kunst an. Er entwirft Möbel und Kleidung für sich und seine Familie, gestaltet auch als Typograph. Marthas Kleidung, die Pelzkappe, der bordürenhaft wirkende Schal und die blumengemusterten Handschuhe, sind jahreszeitlich angemessen, sind aber auch Ausdruck dieses jugendstilbewegten Gestaltungswillens. Die Konturierung der wie gestaffelten Vorder-, Mittel- und Hintergründe von Landschaft und der im Profil gegebenen Figur wirken ornamenthaft. Der Eindruck entsteht, Vogeler habe mit diesem Gemälde das Porträt seiner Frau Martha und die bayerische Bergwelt in seinem Streben nach gesamtkunstwerklicher Einheit miteinander in dieser ausgewogenen kraftvollen Komposition verbunden. Selten werden Werke von dieser außergewöhnlichen malerischen Qualität des Künstlers aus seiner frühen Schaffenszeit angeboten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 241
Auktion:
Datum:
01.06.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
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