Beschreibung:

HANS JOSEPHSOHN (Königsberg 1920–2012 Zürich) Ohne Titel. 1972. Englisch Zement. Abguss 2. Höhe 43 cm. Sockel 34.5 × 22 × 7 cm. Wir danken Ulrich Meinherz, Kesselhaus Josephsohn, St. Gallen, für seine wissenschaftliche Unterstützung. Dieses Werk ist dort unter der Nummer: 6002, registriert. Provenienz: - Atelier des Künstlers. - In den 1980ern direkt beim Künstler erworben, Sammlung Uchtenhagen. - Biblion Antiquariat, Zürich. - Bei Obigem vom heutigen Besitzer 2020 erworben, seitdem Besitz Schweiz. Hans Josephsohn gehört heute zu den bekanntesten Schweizer Bildhauern der Zeitgenössischen Kunst. Plastiken aus Gips und Zement nehmen in Josephsohns Œuvre einen bedeutenden Stellenwert ein. Zum einen dienen sie ihm als Vorlagen für seine Bronzeskulpturen, die im Wachsschmelzverfahren gegossen werden. Zum anderen aber bietet das weiche, schnelltrocknende Material dem Bildhauer die Möglichkeit der sehr direkten Bearbeitung mit den Händen und dem Spachtel. Diese sehr raue und intensive Verarbeitung, bestimmt auch die Oberfläche der hier angebotenen Plastik. Auf den ersten Blick ist es nicht ersichtlich, ob der untere Teil der Arbeit zum Körper gehört oder ob es sich um eine Halbfigur handelt. Die fast gewaltsame Bearbeitung ist charakteristisch, bedrückend und gleichzeitig faszinierend. Thematisch widmet sich Josephsohn sowohl in seinen monumentalen als auch in seinen kleinformatigen Werken ausnahmslos dem Menschen. Geprägt durch seine Vergangenheit, stellt er immer wieder die Frage nach dem Bestehen als Mensch und den damit verbundenen Bedingungen. Auch wenn er keine endgültige Antwort auf diese Frage findet, so sucht er sie doch immer in der körperlichen Gegenwart des Menschen.