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Auktionsarchiv: Los-Nr. 697

Grahle, Conrad Ein nau Schrifftenn Buch + Neudörffer, Appendix

Wertvolle Bücher
16.10.2018
Schätzpreis
2.400 €
ca. 2.776 $
Zuschlagspreis:
6.000 €
ca. 6.941 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 697

Grahle, Conrad Ein nau Schrifftenn Buch + Neudörffer, Appendix

Wertvolle Bücher
16.10.2018
Schätzpreis
2.400 €
ca. 2.776 $
Zuschlagspreis:
6.000 €
ca. 6.941 $
Beschreibung:

Ein Höhepunkt der Kalligraphie Schreibmeisterbücher. - Grahle, Conrad. Ein nau Schrifftenn Buch darinnen allerley Schrifften, jedtwedern seiner Beliebung nach, mit der Feder sich zu exerciren, zu befinden, welches zu sonderbaren Ehren denen Liebhabern der Feder verferttigett. Kupfertitel und 16 Kupfertafeln. 16 x 20,5 cm. Rotgefärbter Pergamentband d. Z. (gering fleckig und berieben; ohne die Schließbänder). (Leipzig, o. Dr., um 1610). Doede 46. Hollstein, German Engravings XII, S. 20, Nr. 17. Vgl. Bonacini 708. Thieme-Becker XIV, S. 496. – Erste Ausgabe des wohl frühesten gestochenen Leipziger Schreibmeisterbuchs, die Folge im ersten Druckzustand noch vor der Nummer (vgl. Doede und Reiss 74, Los 2353; dort ein Exemplar der zweiten Auflage mit den in der Platte numerierten Kupfern, die um 1615 unter leicht abweichendem Titel bei Balthasar Caymox erschienen; vermutlich ist die Folge mit 20 Kupfern vollständig). "Das figürliche Zugwerk - neben dem die ungegenständlichen Schreiberzüge zurücktreten - ist von im deutschen Sprachgebiet ungewöhnlich zierlicher und ungezwungener Federführung und stellt, gleich im Beginn dieses besonders in Italien seit dem Ende des 16. Jahrhunderts geübten Federspiels, einen hier in seinem künstlerischen Rang nicht wieder erreichten Höhepunkte dar" (Doede). Der Begründer der sächsischen Schreibmeistertradition Peter Stoy erwähnt Grahles Folge in der Vorrede zu seinem Schreib Formular von 1615 mit dem Hinweis, dass seines Wissens kein früheres gestochenes Schreibmeisterbuch in Leipzig herausgebracht wurde (vgl. Doede 47). Gezeigt werden in kalligraphischer Manier verschiedene Schriftarten wie Kurrent, Kanzlei, Fraktur, Unziale, Textur, lateinische Kursive etc. Der dekorative Kupfertitel zeigt den Lyra spielenden Orpheus, umringt von lauschenden Wildtieren. Die meisten der Kupfer mit sehr schönen, teils kuriosen Figuren- und Tierzeichnungen im schnörkelreichen Schreibmeisterstil, die letzten drei Blatt am Schluss auch mit plastisch-geometrisch gezeichneten Versalien in spätmanieristischer Art, die fast schon surrealistisch anmuten. Biographische Daten des um 1615 in Leipzig tätigen Stechers Conrad Grahle sind nicht nachweisbar. U. a. sind von ihm einige Flugblattdrucke zum Reformationsjubiläum 1617 bekannt, ferner verschiedene Gelehrtenportraits sowie das Exlibris der Marienbibliothek in Halle (vgl. Hollstein). Zwei Tafeln mit dem Monogramm "H.W.", eine weitere mit dem Monogramm "M.C.S.S. C.G.F." Das bei Doede autopsierte Exemplar in der Berliner Kunstbibliothek, das auch aktuell das einzige über den KVK nachweisbare darstellt, besteht aus nur sieben numerierten Blatt und dem Titel (dieser ohne Nummer), die alle ausgeschnitten und montiert sind. – Die letzte Tafel mit Siegelresten in der Darstellung, ein Kupfer breit angefalzt. Etwas finger- oder braunfleckig, stellenweise mit kleinerem Braunfleck im Seitenrand, sonst sehr schön und wohlerhalten. 13 Vakatblatt beigebunden. Innengelenke angeplatzt. - Sehr selten. – Vorgebunden: Johann Neudörffer (d. J. . Appendix oder kurtzer Begriff etlicher schönen Hand: und anderer Schriften zu der Neudörfferischen Schreibkunst gehörig. Mit gestochenem Titel in architektonischer Umrahmung auf schwarzem Grund von Johann Pfann und 34 zumeist in der Platte numerierten Kupfern auf 33 Tafeln (davon 3 gefaltet). Nürnberg, Johann Neudörffer und Johann Pfann, 1631. - VD17 75:706055U. Doede 51/3. Vgl. Bonacini 1271. Ornamentstichsammlung 4813. - Erste Ausgabe, dritter Teil zu Neudörffers (1543-1581) berühmter Schreibkunst, die 1601 in zwei Teilen erschien und mit dem 30 Jahre später folgenden Appendix seinen Abschluss fand. Johann Neudörfer d. J. (1543-1581) führte das Erbe seines berühmten Vaters Johann Neudörffer d. Ä. (1497-1563) fort, der als bedeutendster und einflussreichster Schreibmeister seiner Zeit galt und das erste Schreibmeisterbuch nördlich der Alpen verfasste (und damit entscheidenden Anteil hatte an der Entstehung der deutschen Kurrent- un

Auktionsarchiv: Los-Nr. 697
Auktion:
Datum:
16.10.2018
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Ein Höhepunkt der Kalligraphie Schreibmeisterbücher. - Grahle, Conrad. Ein nau Schrifftenn Buch darinnen allerley Schrifften, jedtwedern seiner Beliebung nach, mit der Feder sich zu exerciren, zu befinden, welches zu sonderbaren Ehren denen Liebhabern der Feder verferttigett. Kupfertitel und 16 Kupfertafeln. 16 x 20,5 cm. Rotgefärbter Pergamentband d. Z. (gering fleckig und berieben; ohne die Schließbänder). (Leipzig, o. Dr., um 1610). Doede 46. Hollstein, German Engravings XII, S. 20, Nr. 17. Vgl. Bonacini 708. Thieme-Becker XIV, S. 496. – Erste Ausgabe des wohl frühesten gestochenen Leipziger Schreibmeisterbuchs, die Folge im ersten Druckzustand noch vor der Nummer (vgl. Doede und Reiss 74, Los 2353; dort ein Exemplar der zweiten Auflage mit den in der Platte numerierten Kupfern, die um 1615 unter leicht abweichendem Titel bei Balthasar Caymox erschienen; vermutlich ist die Folge mit 20 Kupfern vollständig). "Das figürliche Zugwerk - neben dem die ungegenständlichen Schreiberzüge zurücktreten - ist von im deutschen Sprachgebiet ungewöhnlich zierlicher und ungezwungener Federführung und stellt, gleich im Beginn dieses besonders in Italien seit dem Ende des 16. Jahrhunderts geübten Federspiels, einen hier in seinem künstlerischen Rang nicht wieder erreichten Höhepunkte dar" (Doede). Der Begründer der sächsischen Schreibmeistertradition Peter Stoy erwähnt Grahles Folge in der Vorrede zu seinem Schreib Formular von 1615 mit dem Hinweis, dass seines Wissens kein früheres gestochenes Schreibmeisterbuch in Leipzig herausgebracht wurde (vgl. Doede 47). Gezeigt werden in kalligraphischer Manier verschiedene Schriftarten wie Kurrent, Kanzlei, Fraktur, Unziale, Textur, lateinische Kursive etc. Der dekorative Kupfertitel zeigt den Lyra spielenden Orpheus, umringt von lauschenden Wildtieren. Die meisten der Kupfer mit sehr schönen, teils kuriosen Figuren- und Tierzeichnungen im schnörkelreichen Schreibmeisterstil, die letzten drei Blatt am Schluss auch mit plastisch-geometrisch gezeichneten Versalien in spätmanieristischer Art, die fast schon surrealistisch anmuten. Biographische Daten des um 1615 in Leipzig tätigen Stechers Conrad Grahle sind nicht nachweisbar. U. a. sind von ihm einige Flugblattdrucke zum Reformationsjubiläum 1617 bekannt, ferner verschiedene Gelehrtenportraits sowie das Exlibris der Marienbibliothek in Halle (vgl. Hollstein). Zwei Tafeln mit dem Monogramm "H.W.", eine weitere mit dem Monogramm "M.C.S.S. C.G.F." Das bei Doede autopsierte Exemplar in der Berliner Kunstbibliothek, das auch aktuell das einzige über den KVK nachweisbare darstellt, besteht aus nur sieben numerierten Blatt und dem Titel (dieser ohne Nummer), die alle ausgeschnitten und montiert sind. – Die letzte Tafel mit Siegelresten in der Darstellung, ein Kupfer breit angefalzt. Etwas finger- oder braunfleckig, stellenweise mit kleinerem Braunfleck im Seitenrand, sonst sehr schön und wohlerhalten. 13 Vakatblatt beigebunden. Innengelenke angeplatzt. - Sehr selten. – Vorgebunden: Johann Neudörffer (d. J. . Appendix oder kurtzer Begriff etlicher schönen Hand: und anderer Schriften zu der Neudörfferischen Schreibkunst gehörig. Mit gestochenem Titel in architektonischer Umrahmung auf schwarzem Grund von Johann Pfann und 34 zumeist in der Platte numerierten Kupfern auf 33 Tafeln (davon 3 gefaltet). Nürnberg, Johann Neudörffer und Johann Pfann, 1631. - VD17 75:706055U. Doede 51/3. Vgl. Bonacini 1271. Ornamentstichsammlung 4813. - Erste Ausgabe, dritter Teil zu Neudörffers (1543-1581) berühmter Schreibkunst, die 1601 in zwei Teilen erschien und mit dem 30 Jahre später folgenden Appendix seinen Abschluss fand. Johann Neudörfer d. J. (1543-1581) führte das Erbe seines berühmten Vaters Johann Neudörffer d. Ä. (1497-1563) fort, der als bedeutendster und einflussreichster Schreibmeister seiner Zeit galt und das erste Schreibmeisterbuch nördlich der Alpen verfasste (und damit entscheidenden Anteil hatte an der Entstehung der deutschen Kurrent- un

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Datum:
16.10.2018
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