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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2002

Gneisenau, August Neithardt von Brief an Hardenberg über E. M. Arndt

Autographen
23.10.2015
Schätzpreis
1.200 €
ca. 1.348 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2002

Gneisenau, August Neithardt von Brief an Hardenberg über E. M. Arndt

Autographen
23.10.2015
Schätzpreis
1.200 €
ca. 1.348 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Über Ernst Moritz Arndt - Gneisenau, August Neithardt von, preuß. Feldmarschall und Heeresreformer mit politisch liberaler Einstellung (1760-1831). Eigh. Brief m. U. "Gneisenau". 2 S. Gr. 4to. Berlin 21.I.1815. An den Staatskanzler Fürst von Hardenberg. Höchst interessanter Brief, in dem sich Gneisenau mit großem Eifer für Ernst Moritz Arndt einsetzt und dafür plädiert, an der geplanten neuen Rheinland-Universität (für die er Köln empfiehlt) Arndt eine außerordentliche Professur für Geschichte zu verschaffen. Hierzu übersendet er Hardenberg eine Schrift Arndts (vielleicht: "Über Preußens Rheinische Mark und über Bundesfestungen" , Frankfurt a. M. 1815), die u. a. über die Bewohner der neu gewonnenen Rheinprovinz aufklärt. Gneisenau rühmt den Verfasser, "der sich eine sehr genaue Kenntniß der Länder am Rhein, in geographischer und geologischer Hinsicht sowohl als in der des Karakters der Einwohner verschafft hat. Es wird Ew. Durchlaucht nicht uninteressant seyn, was ein so viel gereißter Mann wie Arndt über die dortigen Einwohner sagt. - In seiner Meinung, Cölln zum Sitz der Civil- und Militairregierung so wie der Hauptunterrichtsanstalt zu machen, muß ich ihm beipflichten. Eine andere Stadt hiezu zu wählen, oder gar diese großen National Erziehungs Apparate (denn mit diesem Nahmen dürfen wir Civil- und Militairregierung bezeichnen) zu trennen würde mir als ein Mißgriff erscheinen ... Schon einmal habe ich Ihrem Herzen Arndts Schiksal nah gelegt, der Mann hat sich große Verdienste um Deutschland durch unabläßiges Ermuntern zum Streit für die gute Sache erworben. Preussens Verdienstlichkeit um die Rettung Deutschlands hat er hoch gepriesen. Sein Buch: Was ist Landsturm und was ist Landwehr? ist öfter wie irgend ein Buch, die Bibel ausgenommen, gedrukt und in unzähligen Auflagen vervielfältigt worden. Ein solcher Mann verdient in dem geretteten Staat eine Belohnung. Ew. Durchlaucht können ihm solche auf eine sehr nützliche Weise gewähren, wenn Sie ihn, an der neu zu errichtenden Universität zu Cölln, zum ausserordentlichen Professor der Geschichte mit einem würdigen Gehalt ernennen. Seine Wirksamkeit auf die Menschen, mit denen er umgeht, ist ungemein. Er hat das Talent der eindringlichen Rede in einem ungemeinen Grade und durch bündige Vernunftschlüsse und passende Beispiele aus der Geschichte reißt er zur Überzeugung fort. Ew. Durchlaucht fühlen, von welchem Nutzen ein solcher Mann auf die Bildung und die Neigung zum Geiste unseres preussischen Staates bei den jungen Gemüthern der Studierenden werden kann. Von religiösen Vorurtheilen frei wird er bald das Vertrauen der Katholiken gewinnen und sie mit unserer Regierung befreunden helfen ...". - Schließlich kommt Gneisenau noch auf ein gleichfalls mitgesandtes Manuskript in einer Weise zu sprechen, die seine liberale politische Gesinnung erkennen läßt: "... ein Aufsatz, dem [der preußische Zensor] Reufner den Druck verweigert hat. Ich sende Ihnen ... diesen Aufsatz zu, damit Sie sehen, wie sonderbar streng die Censur unter Ihrem Nahmen geübt wird, so streng daß die keines der übrigen Deutschen Staaten damit verglichen werden kann ...". - Etwas braunfleckig im breiten Rand.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2002
Auktion:
Datum:
23.10.2015
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Über Ernst Moritz Arndt - Gneisenau, August Neithardt von, preuß. Feldmarschall und Heeresreformer mit politisch liberaler Einstellung (1760-1831). Eigh. Brief m. U. "Gneisenau". 2 S. Gr. 4to. Berlin 21.I.1815. An den Staatskanzler Fürst von Hardenberg. Höchst interessanter Brief, in dem sich Gneisenau mit großem Eifer für Ernst Moritz Arndt einsetzt und dafür plädiert, an der geplanten neuen Rheinland-Universität (für die er Köln empfiehlt) Arndt eine außerordentliche Professur für Geschichte zu verschaffen. Hierzu übersendet er Hardenberg eine Schrift Arndts (vielleicht: "Über Preußens Rheinische Mark und über Bundesfestungen" , Frankfurt a. M. 1815), die u. a. über die Bewohner der neu gewonnenen Rheinprovinz aufklärt. Gneisenau rühmt den Verfasser, "der sich eine sehr genaue Kenntniß der Länder am Rhein, in geographischer und geologischer Hinsicht sowohl als in der des Karakters der Einwohner verschafft hat. Es wird Ew. Durchlaucht nicht uninteressant seyn, was ein so viel gereißter Mann wie Arndt über die dortigen Einwohner sagt. - In seiner Meinung, Cölln zum Sitz der Civil- und Militairregierung so wie der Hauptunterrichtsanstalt zu machen, muß ich ihm beipflichten. Eine andere Stadt hiezu zu wählen, oder gar diese großen National Erziehungs Apparate (denn mit diesem Nahmen dürfen wir Civil- und Militairregierung bezeichnen) zu trennen würde mir als ein Mißgriff erscheinen ... Schon einmal habe ich Ihrem Herzen Arndts Schiksal nah gelegt, der Mann hat sich große Verdienste um Deutschland durch unabläßiges Ermuntern zum Streit für die gute Sache erworben. Preussens Verdienstlichkeit um die Rettung Deutschlands hat er hoch gepriesen. Sein Buch: Was ist Landsturm und was ist Landwehr? ist öfter wie irgend ein Buch, die Bibel ausgenommen, gedrukt und in unzähligen Auflagen vervielfältigt worden. Ein solcher Mann verdient in dem geretteten Staat eine Belohnung. Ew. Durchlaucht können ihm solche auf eine sehr nützliche Weise gewähren, wenn Sie ihn, an der neu zu errichtenden Universität zu Cölln, zum ausserordentlichen Professor der Geschichte mit einem würdigen Gehalt ernennen. Seine Wirksamkeit auf die Menschen, mit denen er umgeht, ist ungemein. Er hat das Talent der eindringlichen Rede in einem ungemeinen Grade und durch bündige Vernunftschlüsse und passende Beispiele aus der Geschichte reißt er zur Überzeugung fort. Ew. Durchlaucht fühlen, von welchem Nutzen ein solcher Mann auf die Bildung und die Neigung zum Geiste unseres preussischen Staates bei den jungen Gemüthern der Studierenden werden kann. Von religiösen Vorurtheilen frei wird er bald das Vertrauen der Katholiken gewinnen und sie mit unserer Regierung befreunden helfen ...". - Schließlich kommt Gneisenau noch auf ein gleichfalls mitgesandtes Manuskript in einer Weise zu sprechen, die seine liberale politische Gesinnung erkennen läßt: "... ein Aufsatz, dem [der preußische Zensor] Reufner den Druck verweigert hat. Ich sende Ihnen ... diesen Aufsatz zu, damit Sie sehen, wie sonderbar streng die Censur unter Ihrem Nahmen geübt wird, so streng daß die keines der übrigen Deutschen Staaten damit verglichen werden kann ...". - Etwas braunfleckig im breiten Rand.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2002
Auktion:
Datum:
23.10.2015
Auktionshaus:
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14193 Berlin
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info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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