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Auktionsarchiv: Los-Nr. 45

GERTRAUD REINBERGER-BRAUSEWETTER* (Wien 1903 - 1992)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
800 € - 1.500 €
ca. 865 $ - 1.622 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 45

GERTRAUD REINBERGER-BRAUSEWETTER* (Wien 1903 - 1992)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
800 € - 1.500 €
ca. 865 $ - 1.622 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

GERTRAUD REINBERGER-BRAUSEWETTER* (Wien 1903 - 1992) Sonnenuntergang, 1925 Holzschnitt/Papier, 79 x 44,5 cm signiert Gertraud Reinberger und datiert 1925 bezeichnet Sonnenuntergang, Handdruck SCHÄTZPREIS: °€ 800 - 1.500 Österreichische Künstlerin des 20. Jahrhunderts. Studierte an der Kunstgewerbeschule in der Jugendkunstklasse von Franz Cizek, dort Kontakt mit Kinetismus. Beschäftigt sich mit Theosophie, Antroposophie und religiösen Themen. Ab 1915 für einige Jahre mit dem Schriftsteller Gustav Meyrink liiert. 1931 kaufte die Albertina 58 Holzschnitte an, ein Jahr später Teilnahme an der Ausstellung Christliche Kunst in der Secession in Wien. Nach Cizeks Tod 1946 bis 1948 Leitung der Jugendkunstklasse. Stilistische Entwicklung zwischen Fin de siècle, Jugendstil und Art Deco, Interesse an Ornament, Linie, Rhythmus, Licht und Schatten. Weibliche Akte, Frauen, Themen rund um Liebe, Leben, Tod, Nähe, Zärtlichkeit, symbolische und ikonenhafte Darstellungen. Schuf v.a. Holzschnitte, Figurendarstellungen vergleichbar mit Carry Hauser Zu den weniger bekannten Schülerinnen Franz Čižeks an der Wiener Kunstgewerbeschule zählt die Wiener Grafikerin und Holzschnittkünstlerin Gertraud Reinberger-Brausewetter. Sie kam als zweitälteste von vier Geschwistern der Baumeisterfamilie Brausewetter, Begründer der noch bestehenden Firma Pittel & Brausewetter, zur Welt und war mit 14 Jahren bereits in der Jugendklasse von Čižek, die sie nach dessen Tod von 1946 bis 1948 selbst leiten sollte. Den ersten größeren künstlerischen Auftrag stellte für die erst Elfjährige die noch ganz dem Jugendstil verpflichtete, 1914 in Temperatechnik ausgeführte Verkündigungsszene im Vorbau der Kirche St. Othmar in Mödling dar, den ihr Vater 1904 gebaut hatte. 1916 entstanden ihre ersten Holzschnitte. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte sie zu Čižek an die Kunstgewerbeschule zurück, wo sie bis 1921 in der Abteilung moderne Kunst studierte und sich in weiterer Folge mit theosophischen und anthroposophischen Themen auseinandersetzte. In die 1920er Jahre datieren auch diese Holzschnitte, die teilweise noch in der ornamentalen Kunstübung der Secessionskunst und im Art Déco wurzeln. Das vorliegende Bild zeigt eine schlafende Frauengestalt mit geschlossenen Augen und geneigtem Haupt. Thematisiert werden Nacht, Schlaf und der Traum als andere Wirklichkeit und Spiegel des menschlichen Bewusstseins. Nach anthroposophischem Verständnis ist das „Traumbewusstsein“ ein umgewandeltes Rudiment des „Bilder-Bewusstseins“, das der Mensch auf dem „alten Mond“ hatte. Der Traum sei mit lebhaften Bildern und intensiven Gefühlen verbunden, das Ich-Bewusstsein im Traum nur undeutlich vorhanden, da im Traum ungenügend zwischen Innen und Außen unterschieden werde: „Wir schwimmen dadurch mit unserer Traumwelt zusammen und können uns nicht recht von ihr unterscheiden.“ Das surreale Moment kommt im „Sonnenuntergang“ besonders durch das Haarkleid zum Ausdruck, in das die ansonsten Nackte teilweise gehüllt ist und das die christlich inspirierte Künstlerin an die Darstellungen der Maria Magdalena, die auf die Legenda aurea zurückgehen, erinnert haben muss. Von der untergehenden Sonne, die sich im See spiegelt und die Szene erhellt, scheint eine mystische Kraft auszugehen. Dass die Sterne bereits am Himmel stehen, entrückt die Szene weiter der Sphäre der wachen Alltagswirklichkeit.
GERTRAUD REINBERGER- BRAUSEWETTER* (Vienna 1903 . 1992) Sunset, 1925 woodcut/paper, 79 x 44,5 cm signed Gertraud Reinberger, dated 1925 and inscribed Sonnenuntergang Handdruck Provenance: private property Vienna ESTIMATE °€ 800 - 1.500 Austrian artist of the 20th century. Studied at the School of Arts and Crafts in the youth art class of Franz Cizek, there contact with Kinetism. Occupied with theosophy, antroposophy and religious themes. From 1915 for several years associated with the writer Gustav Meyrink. In 1931 the Albertina purchased 58 woodcuts, a year later participation in the exhibition Christian Art in the Secession in Vienna. After Cizek's death, 1946 to 1948, head of the youth art class. Stylistic development between fin de siècle, Art Nouveau and Art Deco, interest in ornament, line, rhythm, light and shadow. Female nudes, women, themes around love, life, death, closeness, tenderness, symbolic and iconic representations. Created mainly woodcuts, figural representations comparable to Carry Hauser The Viennese graphic artist and woodcut artist Gertraud Reinberger-Brausewetter is one of Franz Čižek's lesser-known students at the Vienna School of Applied Arts. She was born as the second eldest of four siblings in the master builder family Brausewetter, founders of the still existing company Pittel & Brausewetter, and at the age of 14 she was already in the youth class of Čižek, which she was to direct after his death from 1946 to 1948. The first major artistic commission for the eleven-year-old was the Annunciation scene, which was still entirely committed to Art Nouveau and was executed in tempera technique in 1914 in the porch of the Church of St. Othmar in Mödling, which her father had built in 1904. In 1916 she made her first woodcuts. After the end of the First World War she returned to Čižek at the School of Applied Arts, where she studied in the modern art department until 1921 and subsequently dealt with theosophical and anthroposophical themes. These woodcuts also date to the 1920s, some of which are still rooted in the ornamental practice of Secession art and Art Deco. The present picture shows a sleeping female figure with closed eyes and bowed head. Night, sleep and dreams are discussed as different reality and mirrors of human consciousness. According to anthroposophical understanding, the "dream consciousness" is a transformed rudiment of the "image consciousness" that man had on the "old moon". The dream is associated with vivid images and intense feelings, the ego-consciousness in the dream is only vaguely present, since the dream does not sufficiently differentiate between inside and outside: "We swim together with our dream world and cannot really distinguish ourselves from it." The surreal moment is particularly expressed in "Sunset" through the hair, in which the otherwise naked woman is partially wrapped and which must have reminded the artist, inspired by Christian imagery, of the depictions of Mary Magdalene, which go back to the Legenda Aurea. A mystical power seems to emanate from the setting sun, which is reflected in the lake and illuminates the scene. The fact that the stars are already in the sky takes the scene further away from the sphere of waking everyday reality.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 45
Auktion:
Datum:
19.05.2022
Auktionshaus:
Widder Auktionen
Johannesgasse 9 - 13
1010 Wien
Österreich
office@widderauktionen.com
0043 - 676 - 555 66 10
0043 - 1 - 512 45 69
Beschreibung:

GERTRAUD REINBERGER-BRAUSEWETTER* (Wien 1903 - 1992) Sonnenuntergang, 1925 Holzschnitt/Papier, 79 x 44,5 cm signiert Gertraud Reinberger und datiert 1925 bezeichnet Sonnenuntergang, Handdruck SCHÄTZPREIS: °€ 800 - 1.500 Österreichische Künstlerin des 20. Jahrhunderts. Studierte an der Kunstgewerbeschule in der Jugendkunstklasse von Franz Cizek, dort Kontakt mit Kinetismus. Beschäftigt sich mit Theosophie, Antroposophie und religiösen Themen. Ab 1915 für einige Jahre mit dem Schriftsteller Gustav Meyrink liiert. 1931 kaufte die Albertina 58 Holzschnitte an, ein Jahr später Teilnahme an der Ausstellung Christliche Kunst in der Secession in Wien. Nach Cizeks Tod 1946 bis 1948 Leitung der Jugendkunstklasse. Stilistische Entwicklung zwischen Fin de siècle, Jugendstil und Art Deco, Interesse an Ornament, Linie, Rhythmus, Licht und Schatten. Weibliche Akte, Frauen, Themen rund um Liebe, Leben, Tod, Nähe, Zärtlichkeit, symbolische und ikonenhafte Darstellungen. Schuf v.a. Holzschnitte, Figurendarstellungen vergleichbar mit Carry Hauser Zu den weniger bekannten Schülerinnen Franz Čižeks an der Wiener Kunstgewerbeschule zählt die Wiener Grafikerin und Holzschnittkünstlerin Gertraud Reinberger-Brausewetter. Sie kam als zweitälteste von vier Geschwistern der Baumeisterfamilie Brausewetter, Begründer der noch bestehenden Firma Pittel & Brausewetter, zur Welt und war mit 14 Jahren bereits in der Jugendklasse von Čižek, die sie nach dessen Tod von 1946 bis 1948 selbst leiten sollte. Den ersten größeren künstlerischen Auftrag stellte für die erst Elfjährige die noch ganz dem Jugendstil verpflichtete, 1914 in Temperatechnik ausgeführte Verkündigungsszene im Vorbau der Kirche St. Othmar in Mödling dar, den ihr Vater 1904 gebaut hatte. 1916 entstanden ihre ersten Holzschnitte. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte sie zu Čižek an die Kunstgewerbeschule zurück, wo sie bis 1921 in der Abteilung moderne Kunst studierte und sich in weiterer Folge mit theosophischen und anthroposophischen Themen auseinandersetzte. In die 1920er Jahre datieren auch diese Holzschnitte, die teilweise noch in der ornamentalen Kunstübung der Secessionskunst und im Art Déco wurzeln. Das vorliegende Bild zeigt eine schlafende Frauengestalt mit geschlossenen Augen und geneigtem Haupt. Thematisiert werden Nacht, Schlaf und der Traum als andere Wirklichkeit und Spiegel des menschlichen Bewusstseins. Nach anthroposophischem Verständnis ist das „Traumbewusstsein“ ein umgewandeltes Rudiment des „Bilder-Bewusstseins“, das der Mensch auf dem „alten Mond“ hatte. Der Traum sei mit lebhaften Bildern und intensiven Gefühlen verbunden, das Ich-Bewusstsein im Traum nur undeutlich vorhanden, da im Traum ungenügend zwischen Innen und Außen unterschieden werde: „Wir schwimmen dadurch mit unserer Traumwelt zusammen und können uns nicht recht von ihr unterscheiden.“ Das surreale Moment kommt im „Sonnenuntergang“ besonders durch das Haarkleid zum Ausdruck, in das die ansonsten Nackte teilweise gehüllt ist und das die christlich inspirierte Künstlerin an die Darstellungen der Maria Magdalena, die auf die Legenda aurea zurückgehen, erinnert haben muss. Von der untergehenden Sonne, die sich im See spiegelt und die Szene erhellt, scheint eine mystische Kraft auszugehen. Dass die Sterne bereits am Himmel stehen, entrückt die Szene weiter der Sphäre der wachen Alltagswirklichkeit.
GERTRAUD REINBERGER- BRAUSEWETTER* (Vienna 1903 . 1992) Sunset, 1925 woodcut/paper, 79 x 44,5 cm signed Gertraud Reinberger, dated 1925 and inscribed Sonnenuntergang Handdruck Provenance: private property Vienna ESTIMATE °€ 800 - 1.500 Austrian artist of the 20th century. Studied at the School of Arts and Crafts in the youth art class of Franz Cizek, there contact with Kinetism. Occupied with theosophy, antroposophy and religious themes. From 1915 for several years associated with the writer Gustav Meyrink. In 1931 the Albertina purchased 58 woodcuts, a year later participation in the exhibition Christian Art in the Secession in Vienna. After Cizek's death, 1946 to 1948, head of the youth art class. Stylistic development between fin de siècle, Art Nouveau and Art Deco, interest in ornament, line, rhythm, light and shadow. Female nudes, women, themes around love, life, death, closeness, tenderness, symbolic and iconic representations. Created mainly woodcuts, figural representations comparable to Carry Hauser The Viennese graphic artist and woodcut artist Gertraud Reinberger-Brausewetter is one of Franz Čižek's lesser-known students at the Vienna School of Applied Arts. She was born as the second eldest of four siblings in the master builder family Brausewetter, founders of the still existing company Pittel & Brausewetter, and at the age of 14 she was already in the youth class of Čižek, which she was to direct after his death from 1946 to 1948. The first major artistic commission for the eleven-year-old was the Annunciation scene, which was still entirely committed to Art Nouveau and was executed in tempera technique in 1914 in the porch of the Church of St. Othmar in Mödling, which her father had built in 1904. In 1916 she made her first woodcuts. After the end of the First World War she returned to Čižek at the School of Applied Arts, where she studied in the modern art department until 1921 and subsequently dealt with theosophical and anthroposophical themes. These woodcuts also date to the 1920s, some of which are still rooted in the ornamental practice of Secession art and Art Deco. The present picture shows a sleeping female figure with closed eyes and bowed head. Night, sleep and dreams are discussed as different reality and mirrors of human consciousness. According to anthroposophical understanding, the "dream consciousness" is a transformed rudiment of the "image consciousness" that man had on the "old moon". The dream is associated with vivid images and intense feelings, the ego-consciousness in the dream is only vaguely present, since the dream does not sufficiently differentiate between inside and outside: "We swim together with our dream world and cannot really distinguish ourselves from it." The surreal moment is particularly expressed in "Sunset" through the hair, in which the otherwise naked woman is partially wrapped and which must have reminded the artist, inspired by Christian imagery, of the depictions of Mary Magdalene, which go back to the Legenda Aurea. A mystical power seems to emanate from the setting sun, which is reflected in the lake and illuminates the scene. The fact that the stars are already in the sky takes the scene further away from the sphere of waking everyday reality.

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Datum:
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