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Auktionsarchiv: Los-Nr. 5

GEMONA – IMBREVIATURBUCH DES NOTARS BARTOLOMEO.

71. Auktion
07.11.2018 - 09.11.2018
Schätzpreis
6.000 €
ca. 6.890 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 5

GEMONA – IMBREVIATURBUCH DES NOTARS BARTOLOMEO.

71. Auktion
07.11.2018 - 09.11.2018
Schätzpreis
6.000 €
ca. 6.890 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Lateinische Handschrift auf Papier. Dat. Gemona (Provinz Udine), 5. 2. 1298 – 31. 1. 1299. Ca. 21,5 x 16,5 cm. 94 Bl. (darunter wenige weiße). Flex. Pgt. d. Zt. mit Umschlagklappe und Lederverschlußband (Vorderdeckel mit Ausschnitt im Bezug, Rücken etw. läd., einzelne kleine Wurmspuren und Einrisse, knitterig). (133)
Notarsregister mit nahezu 500 Imbreviaturen, verzeichnet in stark gekürzter Urkundenminuskel. – Eindeutig dem in Gemona del Friuli tätigen Notar Bartolomeo zuzuordnen, füllt es eine Lücke im Bestand der zehn Imbreviaturbücher von Bartolomeo da Gemona im Staatsarchiv Udine aus der Zeit von 1294 bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts (aufgeführt bei Blancato, S. 377, Anm. 157 und 158; zu den Merkmalen der Aufzeichnungen von Bartolomeo siehe besonders S. 82, Anm. 31). Auf dem Pergamentumschlag findet sich neben einigen kaum noch lesbaren Vermerken von zeitgenössischer Hand der Eintrag "Note Bartholomei". Am Beginn des Buches stehen eine Invokation "In Chr(ist)i no(m)i(n)e am(en)" und die Jahresangabe "Anno ei(us)dem nat(ivitate) mill(esim)o duce(n)tesimo nonagesimo octavo. Ind(i)ct(ion)e undecima". Die Blätter sind von alter, aber wohl etwas späterer Hand paginiert (nach Blatt 84 irrig). Die Seiten 69v und 70r blieben wohl versehentlich unbeschrieben und sind jeweils mit einem großen Schrägkreuz durchgestrichen. Eine weiße Seite findet sich auch vor dem Beginn der Einträge zum Jahr 1299 (Seite 79v). Nach der letzten Imbreviatur folgen zwei weiße Blätter (danach wurden zwei Blätter entfernt) und am Ende noch ein zweiseitiges Verzeichnis. Imbreviaturen sind Aufzeichnungen eines Notars zu privaten oder feudalen Rechtsakten wie Kaufverträgen, Schenkungen, Testamenten oder Lehensverleihungen. In unserem Buch sind die einzelnen Einträge durch kleine Abstände deutlich voneinander getrennt. Über jeder "ca(usa)" ist rechtsbündig der Name des Auftraggebers notiert. Am Beginn steht jeweils das Tagesdatum. Der Vermerk "Act(um)" am Ende, jeweils durch eine Leerzeile abgesetzt, ist immer mit einer genauen Ortsangabe versehen; beim ersten Eintrag lautet diese etwa "Glemone p(ro)pe domu(m) Jacobi Nibisii not(arii)". Zahlreiche Imbreviaturen sind durch parallele Linien oder Kreuze gestrichen und damit wohl als solche gekennzeichnet, für die der Notar tatsächlich eine Urkunde ausgestellt hat. Als verbindliches Beweismittel galt aber bereits die Imbreviatur. Das früheste Imbreviaturbuch ist aus Genua um Mitte des 12. Jahrhunderts überliefert. Im Patriarchat von Aquileia setzte sich der Gebrauch von solchen Notarsregistern ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch. Neben Cividale und Udine war Gemona (friulisch Glemona) in dieser Zeit eines der führenden Zentren des Notariatswesens in Friaul. Die kleine Stadt etwa 20 Kilometer nördlich von Udine erlebte als Umladestation an dem Fernhandelsweg nach Venedig eine wirtschaftliche Blütezeit. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts sind hier bereits 33 Notare bezeugt. In Oberitalien wurde in dieser Zeit der Gebrauch von Papier für Rechtsakte zunehmend üblich. Meist weist das Papier, wie auch in unserem Fall, kein Wasserzeichen auf. Oft wurde die Verwendung von Papier arabischer Herkunft vermutet, doch ist ab 1293 eine Papiermühle in Cividale bezeugt (Blancato, S. 210). Aufbewahrt wurden die Imbreviaturen im 13. Jahrhundert meist vom Notar selbst, der sie auch weitervererbte. Erst um die Wende zum 14. Jahrhundert wurde die zentrale Archivierung der rechtskräftigen Dokumente allmählich zur gängigen Praxis. Die entscheidenden Hinweise zur Einordnung der Handschrift verdanken wir Frau Dr. des. Magdalena Weileder. – Literatur: S. Blancato, I notai del patriarcato d’Aquileia. Uomini delle istituzioni patriarchine (seconda metà del XIII secolo). Tesi di dottorato. Università degli Studi di Udine. Anno academico 2015/16. – A. Meyer Felix et inclitus notarius. Studien zum italienischen Notariat vom 7. bis zum 13. Jahrhundert. Tübingen 2000. Block gebrochen, vorderer Innendeckel mit etw. späteren Notizen, stellenw. fleckig. Notarial register (imbreviatura) of the notary Bartolomeo. Latin manuscript on paper. Dated Gemona (province of Udine), 5. 2. 1298 – 31. 1. 1299. Ca. 21,5 x 16,5 cm. 94 leaves (among them a few blank ones). Contemporary limp vellum with cover flap and leather band (front cover with

Auktionsarchiv: Los-Nr. 5
Auktion:
Datum:
07.11.2018 - 09.11.2018
Auktionshaus:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Deutschland
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

Lateinische Handschrift auf Papier. Dat. Gemona (Provinz Udine), 5. 2. 1298 – 31. 1. 1299. Ca. 21,5 x 16,5 cm. 94 Bl. (darunter wenige weiße). Flex. Pgt. d. Zt. mit Umschlagklappe und Lederverschlußband (Vorderdeckel mit Ausschnitt im Bezug, Rücken etw. läd., einzelne kleine Wurmspuren und Einrisse, knitterig). (133)
Notarsregister mit nahezu 500 Imbreviaturen, verzeichnet in stark gekürzter Urkundenminuskel. – Eindeutig dem in Gemona del Friuli tätigen Notar Bartolomeo zuzuordnen, füllt es eine Lücke im Bestand der zehn Imbreviaturbücher von Bartolomeo da Gemona im Staatsarchiv Udine aus der Zeit von 1294 bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts (aufgeführt bei Blancato, S. 377, Anm. 157 und 158; zu den Merkmalen der Aufzeichnungen von Bartolomeo siehe besonders S. 82, Anm. 31). Auf dem Pergamentumschlag findet sich neben einigen kaum noch lesbaren Vermerken von zeitgenössischer Hand der Eintrag "Note Bartholomei". Am Beginn des Buches stehen eine Invokation "In Chr(ist)i no(m)i(n)e am(en)" und die Jahresangabe "Anno ei(us)dem nat(ivitate) mill(esim)o duce(n)tesimo nonagesimo octavo. Ind(i)ct(ion)e undecima". Die Blätter sind von alter, aber wohl etwas späterer Hand paginiert (nach Blatt 84 irrig). Die Seiten 69v und 70r blieben wohl versehentlich unbeschrieben und sind jeweils mit einem großen Schrägkreuz durchgestrichen. Eine weiße Seite findet sich auch vor dem Beginn der Einträge zum Jahr 1299 (Seite 79v). Nach der letzten Imbreviatur folgen zwei weiße Blätter (danach wurden zwei Blätter entfernt) und am Ende noch ein zweiseitiges Verzeichnis. Imbreviaturen sind Aufzeichnungen eines Notars zu privaten oder feudalen Rechtsakten wie Kaufverträgen, Schenkungen, Testamenten oder Lehensverleihungen. In unserem Buch sind die einzelnen Einträge durch kleine Abstände deutlich voneinander getrennt. Über jeder "ca(usa)" ist rechtsbündig der Name des Auftraggebers notiert. Am Beginn steht jeweils das Tagesdatum. Der Vermerk "Act(um)" am Ende, jeweils durch eine Leerzeile abgesetzt, ist immer mit einer genauen Ortsangabe versehen; beim ersten Eintrag lautet diese etwa "Glemone p(ro)pe domu(m) Jacobi Nibisii not(arii)". Zahlreiche Imbreviaturen sind durch parallele Linien oder Kreuze gestrichen und damit wohl als solche gekennzeichnet, für die der Notar tatsächlich eine Urkunde ausgestellt hat. Als verbindliches Beweismittel galt aber bereits die Imbreviatur. Das früheste Imbreviaturbuch ist aus Genua um Mitte des 12. Jahrhunderts überliefert. Im Patriarchat von Aquileia setzte sich der Gebrauch von solchen Notarsregistern ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch. Neben Cividale und Udine war Gemona (friulisch Glemona) in dieser Zeit eines der führenden Zentren des Notariatswesens in Friaul. Die kleine Stadt etwa 20 Kilometer nördlich von Udine erlebte als Umladestation an dem Fernhandelsweg nach Venedig eine wirtschaftliche Blütezeit. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts sind hier bereits 33 Notare bezeugt. In Oberitalien wurde in dieser Zeit der Gebrauch von Papier für Rechtsakte zunehmend üblich. Meist weist das Papier, wie auch in unserem Fall, kein Wasserzeichen auf. Oft wurde die Verwendung von Papier arabischer Herkunft vermutet, doch ist ab 1293 eine Papiermühle in Cividale bezeugt (Blancato, S. 210). Aufbewahrt wurden die Imbreviaturen im 13. Jahrhundert meist vom Notar selbst, der sie auch weitervererbte. Erst um die Wende zum 14. Jahrhundert wurde die zentrale Archivierung der rechtskräftigen Dokumente allmählich zur gängigen Praxis. Die entscheidenden Hinweise zur Einordnung der Handschrift verdanken wir Frau Dr. des. Magdalena Weileder. – Literatur: S. Blancato, I notai del patriarcato d’Aquileia. Uomini delle istituzioni patriarchine (seconda metà del XIII secolo). Tesi di dottorato. Università degli Studi di Udine. Anno academico 2015/16. – A. Meyer Felix et inclitus notarius. Studien zum italienischen Notariat vom 7. bis zum 13. Jahrhundert. Tübingen 2000. Block gebrochen, vorderer Innendeckel mit etw. späteren Notizen, stellenw. fleckig. Notarial register (imbreviatura) of the notary Bartolomeo. Latin manuscript on paper. Dated Gemona (province of Udine), 5. 2. 1298 – 31. 1. 1299. Ca. 21,5 x 16,5 cm. 94 leaves (among them a few blank ones). Contemporary limp vellum with cover flap and leather band (front cover with

Auktionsarchiv: Los-Nr. 5
Auktion:
Datum:
07.11.2018 - 09.11.2018
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