Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1081

Geiler von Kaisersberg, Johannes Nauicula sive speculum fatuorum, 1511

Wertvolle Bücher
11.04.2017
Schätzpreis
10.000 €
ca. 10.722 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1081

Geiler von Kaisersberg, Johannes Nauicula sive speculum fatuorum, 1511

Wertvolle Bücher
11.04.2017
Schätzpreis
10.000 €
ca. 10.722 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

In höchst interessantem zeitgenössischen Einband Geiler von Kaisersberg, Johannes. Navicula sive speculum fatuorum ... a Jacobo Othero diligenter collecta. 280 nn. Bl. Mit Titelholzschnitt und 112 fast blattgroßen Textholzschnitten nach Albrecht Dürer mit jeweils 2 Flankenbordüren. 21 x 15,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (gedunkelt, kaum abgegriffen oder beschabt, VDeckel mit kleiner Welle und winzigem Löchlein) über schweren, abgefasten Holzdeckeln mit 2 Messingschließen (Schließbänder minimal schwächer, aber alles bestens intakt). (Straßburg, Johann Prüss, 1511). VD16 G 778. STC 335. Adams G 316. Ritter 959. Muller 21, 89. Kristeller 623. Meder 274. Proctor 9995. Dacheux 50. Panzer VI, 54, 232. Goedeke I, 400, 16. – Erste vollständig illustrierte, zugleich zweite lateinische Ausgabe und die erste Ausgabe, die mit den Dürer-Holzschnitten aus Sebastian Brants Narrenschiff von 1494 ausgestattet wurde. "Neben der Lübecker Bibel der gewichtigste Zyklus in Holzschnitt, der vor der Apokalypse erschienen ist ... Die ersten wahren Sittenbilder von vollendeter Schönheit" (Winkler, Dürer und die Illustrationen zum Narrenschiff, Berlin 1951). Die "Navicula", das "Schiffchen oder der Spiegel der Narren" des Schaffhauser Theologen, Freiburger Universitätsprofessors und eines der bedeutendsten Prediger des Spätmittelalters Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510) besteht aus einer Sammlung von 110 Predigten, die er im Anschluss und mit Bezug auf Sebastian Brants "Narrenschiff" von 1494 in deutscher Sprache in Münster gehalten hatte. Die vorliegende lateinische Fassung hatte der Freund Geilers, der reformierte Theologe Jakob Otther (1485-1547) herausgegeben. Als "familiarius" lebte Otther in Geilers Haushalt und war mit dessen Schriften vertraut. Die lateinische Erstausgabe war 1510 bei Schürer in Straburg erschienen; ihr waren aber lediglich zwei Holzschnitte beigegeben. Erst 1520 sollte das Werk dann in deutscher Sprache veröffentlicht werden. "Geiler greift die von Brant angeprangerten Laster der Menschen auf und behandelt sie unter dem Aspekt christlicher Lebens- und Weltanschauung. Dabei übt er an weltlichen Institutionen und an kirchlichen Mißständen freimütigen Tadel, verurteilt die Fürsten, die ihre irdische Macht mißbrauchen, genauso wie die Geistlichen, die nur nach Reichtum streben. Im Gegensatz zu Brant, der als Satiriker knapp und scharf pointiert formuliert, führt Geiler, dem Zweck seiner Predigt angemessen, die sich an das Volk wendet, seine Gedanken breiter aus. Aus dem volkstümlichen Alltagsleben gegriffene Anekdoten und Predigtmären sollen der Anschaulichkeit dienen und geben dem späteren Leser interessante kulturgeschichtliche Einblicke in die Zeit des ausgehenden Mittelalters" (KLL VII, 6649). Von den ebenso stilistisch wie ikonographisch bedeutenden Holzschnitten zum "Narrenschiff" gelten heute 75 für Albrechts Dürer als gesichert, die weiteren stammen vom Meister des "Haintz Narr" vom Meister des "Gnad Her" und von zwei weiteren namentlich nicht bekannten Künstlern. Drei der Holzschnitte (Schramm 1120, 1176, 1178) wurden durch die schon in Basel entstandenen Neuschnitte ersetzt. Alle Holzschnitte wurden vom Drucker mit jeweils zwei Zierleisten flankiert. – Vorsatz mit älteren und neueren Besitzvermerken in Sepiatinte (darunter einer vom 6. bzw. 8. Dezember 1593; teils abgerissen, Vorsatz mit Montagespuren), Titel mit alt überlegter Durchrasur und stärker fleckig, mehrere Finger- und Braunflecke, vereinzelte Marginalien, Unterstreichungen und Tintenflecke in Schwarz und Sepia, mit zahlreichen Papierläsuren (kleinen Ein- und Ausrissen, einige mit Faserpapier stabilisiert, mit Knicken, Anfalzungen etc.) und wenigen meist älter ausgebesserten Ausrissen und Fehlstellen im Papier (3 1-2 jeweils mit geringem Textverlust). Die Holzschnitte sind wie üblich teils im Abdruck schwächer, oft aber auch in sehr guter, gratiger Kontraststärke und festem Abdruck, diejenigen auf D 2 v, R 8 r, b 4 r und c8v sind

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1081
Auktion:
Datum:
11.04.2017
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

In höchst interessantem zeitgenössischen Einband Geiler von Kaisersberg, Johannes. Navicula sive speculum fatuorum ... a Jacobo Othero diligenter collecta. 280 nn. Bl. Mit Titelholzschnitt und 112 fast blattgroßen Textholzschnitten nach Albrecht Dürer mit jeweils 2 Flankenbordüren. 21 x 15,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (gedunkelt, kaum abgegriffen oder beschabt, VDeckel mit kleiner Welle und winzigem Löchlein) über schweren, abgefasten Holzdeckeln mit 2 Messingschließen (Schließbänder minimal schwächer, aber alles bestens intakt). (Straßburg, Johann Prüss, 1511). VD16 G 778. STC 335. Adams G 316. Ritter 959. Muller 21, 89. Kristeller 623. Meder 274. Proctor 9995. Dacheux 50. Panzer VI, 54, 232. Goedeke I, 400, 16. – Erste vollständig illustrierte, zugleich zweite lateinische Ausgabe und die erste Ausgabe, die mit den Dürer-Holzschnitten aus Sebastian Brants Narrenschiff von 1494 ausgestattet wurde. "Neben der Lübecker Bibel der gewichtigste Zyklus in Holzschnitt, der vor der Apokalypse erschienen ist ... Die ersten wahren Sittenbilder von vollendeter Schönheit" (Winkler, Dürer und die Illustrationen zum Narrenschiff, Berlin 1951). Die "Navicula", das "Schiffchen oder der Spiegel der Narren" des Schaffhauser Theologen, Freiburger Universitätsprofessors und eines der bedeutendsten Prediger des Spätmittelalters Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510) besteht aus einer Sammlung von 110 Predigten, die er im Anschluss und mit Bezug auf Sebastian Brants "Narrenschiff" von 1494 in deutscher Sprache in Münster gehalten hatte. Die vorliegende lateinische Fassung hatte der Freund Geilers, der reformierte Theologe Jakob Otther (1485-1547) herausgegeben. Als "familiarius" lebte Otther in Geilers Haushalt und war mit dessen Schriften vertraut. Die lateinische Erstausgabe war 1510 bei Schürer in Straburg erschienen; ihr waren aber lediglich zwei Holzschnitte beigegeben. Erst 1520 sollte das Werk dann in deutscher Sprache veröffentlicht werden. "Geiler greift die von Brant angeprangerten Laster der Menschen auf und behandelt sie unter dem Aspekt christlicher Lebens- und Weltanschauung. Dabei übt er an weltlichen Institutionen und an kirchlichen Mißständen freimütigen Tadel, verurteilt die Fürsten, die ihre irdische Macht mißbrauchen, genauso wie die Geistlichen, die nur nach Reichtum streben. Im Gegensatz zu Brant, der als Satiriker knapp und scharf pointiert formuliert, führt Geiler, dem Zweck seiner Predigt angemessen, die sich an das Volk wendet, seine Gedanken breiter aus. Aus dem volkstümlichen Alltagsleben gegriffene Anekdoten und Predigtmären sollen der Anschaulichkeit dienen und geben dem späteren Leser interessante kulturgeschichtliche Einblicke in die Zeit des ausgehenden Mittelalters" (KLL VII, 6649). Von den ebenso stilistisch wie ikonographisch bedeutenden Holzschnitten zum "Narrenschiff" gelten heute 75 für Albrechts Dürer als gesichert, die weiteren stammen vom Meister des "Haintz Narr" vom Meister des "Gnad Her" und von zwei weiteren namentlich nicht bekannten Künstlern. Drei der Holzschnitte (Schramm 1120, 1176, 1178) wurden durch die schon in Basel entstandenen Neuschnitte ersetzt. Alle Holzschnitte wurden vom Drucker mit jeweils zwei Zierleisten flankiert. – Vorsatz mit älteren und neueren Besitzvermerken in Sepiatinte (darunter einer vom 6. bzw. 8. Dezember 1593; teils abgerissen, Vorsatz mit Montagespuren), Titel mit alt überlegter Durchrasur und stärker fleckig, mehrere Finger- und Braunflecke, vereinzelte Marginalien, Unterstreichungen und Tintenflecke in Schwarz und Sepia, mit zahlreichen Papierläsuren (kleinen Ein- und Ausrissen, einige mit Faserpapier stabilisiert, mit Knicken, Anfalzungen etc.) und wenigen meist älter ausgebesserten Ausrissen und Fehlstellen im Papier (3 1-2 jeweils mit geringem Textverlust). Die Holzschnitte sind wie üblich teils im Abdruck schwächer, oft aber auch in sehr guter, gratiger Kontraststärke und festem Abdruck, diejenigen auf D 2 v, R 8 r, b 4 r und c8v sind

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1081
Auktion:
Datum:
11.04.2017
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen