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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2

Florentinische Schule, 15. Jahrhundert

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 89.077 $ - 133.616 $
Zuschlagspreis:
101.900 €
ca. 113.463 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2

Florentinische Schule, 15. Jahrhundert

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 89.077 $ - 133.616 $
Zuschlagspreis:
101.900 €
ca. 113.463 $
Beschreibung:

Madonna mit Kind und Engeln, Tempera und Öl auf Holz, 46 x 37 cm, Tabernakelrahmen Provenienz: europäische Privatsammlung Technischer Bericht von Gianluca Poldi: Die genaue Untersuchung der Maloberfläche lässt auf die Verwendung eines gemischten Bindemittels schließen, das sowohl Ei als auch Öl enthielt, was den für Sikkativextrakte typischen zarten Glanz erzeugt, wie er zum Beispiel im Inkarnat zu erkennen ist, während das Muster der Krakeluren und manche Glanzlichter auf die Anwendung von Temperafarben hinweisen. Aufnahmen mit Infrarotreflektografie weisen keine besonderen Veränderungen auf, was die Vermutung einer Übertragung mittels Karton nahelegt. Fand hingegen ein Durchgriffelungsverfahren Anwendung, wurden die Spuren wohl beseitigt, nachdem die Umrisse mit einem dünnen Pinsel nachgezogen worden waren. Eine interessante und aufwendige Unterzeichnung mit großflächigen Schraffuren wird mittels IRR unter dem Kleid Mariens sichtbar: Der Maler setzte sie ein, um die Faltenwürfe und Schatten vorzubereiten, bevor er den Bereich mit Rotlackpigment ausmalte. Die Falten sind freihändig gezeichnet. Bei manchen Details wurden die Umrisse der Unterzeichnung – vor innerhalb der Figuren – über der Malschicht nachgezogen, um den Kontrast zu verstärken – eine von Florentiner Malern gerne angewendete Vorgangsweise. Die mittels VIS-RS festgestellten Pigmente beinhalten natürliches Ultramarin (Lapislazuli) im Mantel der Madonna, ein auf Kupfer basierendes Grün im Bereich der Mantelaufschläge und der Blätter der Rosen in den durchsichtigen Vasen. Ein Rotlack auf Schildlausbasis (etwa der Kermesschildlaus) von guter Qualität wurde für das Kleid Mariens verwendet. Als weitere Pigmente wurden hellbraunes Ocker, Bleiweiß und Zinnober festgestellt. Die auf wenige Pigmente beschränkte Palette entspricht der eingeschränkten Farbigkeit des Gemäldes; bei den Kleidern der Engel und des Jesuskindes kam großflächig Grau zum Einsatz. Die zurückhaltende Farbwahl trägt dazu bei, die Figuren im Vordergrund mit ihren zarten und kostbaren Hauttönen hervorzuheben, die mittels dünner Schichten von Bleiweiß für die Glanzlichter und Zinnober für die Wangen und geröteten Hautpartien erzielt wurden; sie wurden über einen Grundton aus Bleiweiß gesetzt, dem man Erden und Ocker hinzugefügt hatte. Die fein ausgearbeiteten goldenen Verzierungen in den Heiligenscheinen und im Gewand der Maria sind größtenteils original.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

Madonna mit Kind und Engeln, Tempera und Öl auf Holz, 46 x 37 cm, Tabernakelrahmen Provenienz: europäische Privatsammlung Technischer Bericht von Gianluca Poldi: Die genaue Untersuchung der Maloberfläche lässt auf die Verwendung eines gemischten Bindemittels schließen, das sowohl Ei als auch Öl enthielt, was den für Sikkativextrakte typischen zarten Glanz erzeugt, wie er zum Beispiel im Inkarnat zu erkennen ist, während das Muster der Krakeluren und manche Glanzlichter auf die Anwendung von Temperafarben hinweisen. Aufnahmen mit Infrarotreflektografie weisen keine besonderen Veränderungen auf, was die Vermutung einer Übertragung mittels Karton nahelegt. Fand hingegen ein Durchgriffelungsverfahren Anwendung, wurden die Spuren wohl beseitigt, nachdem die Umrisse mit einem dünnen Pinsel nachgezogen worden waren. Eine interessante und aufwendige Unterzeichnung mit großflächigen Schraffuren wird mittels IRR unter dem Kleid Mariens sichtbar: Der Maler setzte sie ein, um die Faltenwürfe und Schatten vorzubereiten, bevor er den Bereich mit Rotlackpigment ausmalte. Die Falten sind freihändig gezeichnet. Bei manchen Details wurden die Umrisse der Unterzeichnung – vor innerhalb der Figuren – über der Malschicht nachgezogen, um den Kontrast zu verstärken – eine von Florentiner Malern gerne angewendete Vorgangsweise. Die mittels VIS-RS festgestellten Pigmente beinhalten natürliches Ultramarin (Lapislazuli) im Mantel der Madonna, ein auf Kupfer basierendes Grün im Bereich der Mantelaufschläge und der Blätter der Rosen in den durchsichtigen Vasen. Ein Rotlack auf Schildlausbasis (etwa der Kermesschildlaus) von guter Qualität wurde für das Kleid Mariens verwendet. Als weitere Pigmente wurden hellbraunes Ocker, Bleiweiß und Zinnober festgestellt. Die auf wenige Pigmente beschränkte Palette entspricht der eingeschränkten Farbigkeit des Gemäldes; bei den Kleidern der Engel und des Jesuskindes kam großflächig Grau zum Einsatz. Die zurückhaltende Farbwahl trägt dazu bei, die Figuren im Vordergrund mit ihren zarten und kostbaren Hauttönen hervorzuheben, die mittels dünner Schichten von Bleiweiß für die Glanzlichter und Zinnober für die Wangen und geröteten Hautpartien erzielt wurden; sie wurden über einen Grundton aus Bleiweiß gesetzt, dem man Erden und Ocker hinzugefügt hatte. Die fein ausgearbeiteten goldenen Verzierungen in den Heiligenscheinen und im Gewand der Maria sind größtenteils original.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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