Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 19

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809-1847) – Abschrift eines als verschollen

Aufrufpreis
520 €
ca. 569 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 19

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809-1847) – Abschrift eines als verschollen

Aufrufpreis
520 €
ca. 569 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

geltenden Briefes des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdys an den Lehrer, Kantor und Dirigenten des Liederkranzes Isny, JOHANNES ESPENMÜLLER (1809-1871). Das Gegenstück, also Espenmüllers Brief an Mendelssohn, befindet sich heute in der Bodleian Library Oxford. Dieser hier angebotene Antwortbrief Mendelssohns vom 30. September 1847, wenige Wochen vor seinem Tod, wurde im Original letztmalig anlässlich eines Festkonzertes zum 90. Liederkranz-Gründungsjubiläum am 2. Oktober 1927 in Isny zur Einsicht ausgelegt. Seitdem gilt er als verschollen. Der hier angebotene, als Abschrift vorliegende Brief Mendelssohns trägt dazu bei, als Quellenfund eine Lücke innerhalb der Musikwissenschaft und Mendelssohn-Forschung zu schließen. Er stellt eine willkommene Quelle zur Diskussion über die Einführung des vierstimmigen Gemeindegesangs in Württemberg nach Schweizer Vorbild im Allgemeinen sowie zum hohen Ansehen und zur Beziehung Mendelssohns zum deutschen Südwesten im Besonderen dar. Dies bestätigt der wissenschaftliche Leiter des Forschungszentrums des Deutschen Chorwesens an der Universität Würzburg, Prof. Dr. Friedhelm Brusniak, und äußert sich weiter zu diesem nach Jahrzehnten wieder aufgetauchten und hier angebotenen Brief wie folgt: "Am 13. September 1847, wenige Wochen vor dem Tod Felix Mendelssohn Bartholdys, wandte sich der Lehrer, Kantor und Dirigent des Liederkranzes Isny, Johannes Espenmüller (1809-1871), an den Komponisten, um ihn um ein Gutachten für Choralsätze zu bitten, die er für ein Gemeinde-Choralgesangbuch angefertigt hatte. Seinem Schreiben hatte er ein Notenblatt mit einigen Beispielsätzen beigefügt. Der Antwortbrief Mendelssohns vom 30. September 1847 war 1927 noch erhalten und anlässlich eines Festkonzerts des Liederkranzes Isny am 2. Oktober 1927 auch für Interessenten zur Einsicht aufgelegt worden, wie aus einer Bemerkung im Programm zu entnehmen ist. Dort findet sich auch der Zusatz: "Der Brief gibt uns nicht nur Aufschluß über (leider verlorengegangene) Arbeiten Espenmüllers, er zeigt insbesondere auch den großen Menschen Mendelssohn in seiner feinen und vornehmen Art." Diese Information ist insofern von Bedeutung, als Mendelssohn in dem nun durch eine Abschrift aus fremder Hand wiederentdeckten Schreiben an Espenmüller direkt Bezug nimmt auf das Notenblatt, in dem er mit Bleistift satztechnische Anmerkungen eingetragen hatte. Doch auch wenn dieses wichtige Notenblatt vermutlich schon 1927 nicht mehr vorhanden war, lassen weitere Details im Brief Mendelssohns klar erkennen, dass er sich für das erbetene Gutachten viel Zeit genommen hatte, da die Beobachtungen, Hinweise und Korrekturvorschläge über Details hinausgehen und grundsätzliche Aspekte in den Blick nehmen. So etwa, wenn er sich "auf die ganze Schreibart des Choralbuchs" bezieht. Darüber hinaus kann man der zitierten Würdigung Mendelssohns als einer großen Persönlichkeit mit herausragenden menschlichen Qualitäten nur zustimmen. In seinem Brief an Espenmüller formuliert der Komponist seine Kritik stets in einer Art, die in der Tat auf eine bemerkenswerte Sensibilität selbst im Umgang mit unbekannten Lehrer-Kantoren schließen lässt. Er hatte verstanden, mit welchen Hoffnungen sich der Lehrer-Kantor aus Isny an die für ihn höchste Autorität auf diesem musikalischen Gebiet gewandt hatte. Bezeichnenderweise schickte er Johannes Espenmüller auch ein beigelegtes Päckchen mit einem Honorarangebot ungeöffnet wieder zurück. Nicht zuletzt jedoch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nur wenige Jahre nach der außerordentlichen Wertschätzung Felix Mendelssohn Bartholdys 1927 als "großen Menschen" von nationalsozialistischer Seite die vollständige Ablehnung Mendelssohns betrieben wurde, stellt der Brief des Komponisten auch in wirkungsgeschichtlicher Hinsicht ein wichtiges Zeitdokument dar." Der Brief ist mehrfach gelocht und mittig gefaltet, partiell etwas fleckig, Maße ca. 19 x 14,5 (im gefaltenen Zustand), deutliche Altersspuren und durch die Lochungen beschädi

Auktionsarchiv: Los-Nr. 19
Auktion:
Datum:
28.03.2020
Auktionshaus:
Eppli Auktionshaus
Eppli Münzauktionen, Heilbronner Straße 9-13 , DE-70771 Leinfelden-Echterdingen
Beschreibung:

geltenden Briefes des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdys an den Lehrer, Kantor und Dirigenten des Liederkranzes Isny, JOHANNES ESPENMÜLLER (1809-1871). Das Gegenstück, also Espenmüllers Brief an Mendelssohn, befindet sich heute in der Bodleian Library Oxford. Dieser hier angebotene Antwortbrief Mendelssohns vom 30. September 1847, wenige Wochen vor seinem Tod, wurde im Original letztmalig anlässlich eines Festkonzertes zum 90. Liederkranz-Gründungsjubiläum am 2. Oktober 1927 in Isny zur Einsicht ausgelegt. Seitdem gilt er als verschollen. Der hier angebotene, als Abschrift vorliegende Brief Mendelssohns trägt dazu bei, als Quellenfund eine Lücke innerhalb der Musikwissenschaft und Mendelssohn-Forschung zu schließen. Er stellt eine willkommene Quelle zur Diskussion über die Einführung des vierstimmigen Gemeindegesangs in Württemberg nach Schweizer Vorbild im Allgemeinen sowie zum hohen Ansehen und zur Beziehung Mendelssohns zum deutschen Südwesten im Besonderen dar. Dies bestätigt der wissenschaftliche Leiter des Forschungszentrums des Deutschen Chorwesens an der Universität Würzburg, Prof. Dr. Friedhelm Brusniak, und äußert sich weiter zu diesem nach Jahrzehnten wieder aufgetauchten und hier angebotenen Brief wie folgt: "Am 13. September 1847, wenige Wochen vor dem Tod Felix Mendelssohn Bartholdys, wandte sich der Lehrer, Kantor und Dirigent des Liederkranzes Isny, Johannes Espenmüller (1809-1871), an den Komponisten, um ihn um ein Gutachten für Choralsätze zu bitten, die er für ein Gemeinde-Choralgesangbuch angefertigt hatte. Seinem Schreiben hatte er ein Notenblatt mit einigen Beispielsätzen beigefügt. Der Antwortbrief Mendelssohns vom 30. September 1847 war 1927 noch erhalten und anlässlich eines Festkonzerts des Liederkranzes Isny am 2. Oktober 1927 auch für Interessenten zur Einsicht aufgelegt worden, wie aus einer Bemerkung im Programm zu entnehmen ist. Dort findet sich auch der Zusatz: "Der Brief gibt uns nicht nur Aufschluß über (leider verlorengegangene) Arbeiten Espenmüllers, er zeigt insbesondere auch den großen Menschen Mendelssohn in seiner feinen und vornehmen Art." Diese Information ist insofern von Bedeutung, als Mendelssohn in dem nun durch eine Abschrift aus fremder Hand wiederentdeckten Schreiben an Espenmüller direkt Bezug nimmt auf das Notenblatt, in dem er mit Bleistift satztechnische Anmerkungen eingetragen hatte. Doch auch wenn dieses wichtige Notenblatt vermutlich schon 1927 nicht mehr vorhanden war, lassen weitere Details im Brief Mendelssohns klar erkennen, dass er sich für das erbetene Gutachten viel Zeit genommen hatte, da die Beobachtungen, Hinweise und Korrekturvorschläge über Details hinausgehen und grundsätzliche Aspekte in den Blick nehmen. So etwa, wenn er sich "auf die ganze Schreibart des Choralbuchs" bezieht. Darüber hinaus kann man der zitierten Würdigung Mendelssohns als einer großen Persönlichkeit mit herausragenden menschlichen Qualitäten nur zustimmen. In seinem Brief an Espenmüller formuliert der Komponist seine Kritik stets in einer Art, die in der Tat auf eine bemerkenswerte Sensibilität selbst im Umgang mit unbekannten Lehrer-Kantoren schließen lässt. Er hatte verstanden, mit welchen Hoffnungen sich der Lehrer-Kantor aus Isny an die für ihn höchste Autorität auf diesem musikalischen Gebiet gewandt hatte. Bezeichnenderweise schickte er Johannes Espenmüller auch ein beigelegtes Päckchen mit einem Honorarangebot ungeöffnet wieder zurück. Nicht zuletzt jedoch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nur wenige Jahre nach der außerordentlichen Wertschätzung Felix Mendelssohn Bartholdys 1927 als "großen Menschen" von nationalsozialistischer Seite die vollständige Ablehnung Mendelssohns betrieben wurde, stellt der Brief des Komponisten auch in wirkungsgeschichtlicher Hinsicht ein wichtiges Zeitdokument dar." Der Brief ist mehrfach gelocht und mittig gefaltet, partiell etwas fleckig, Maße ca. 19 x 14,5 (im gefaltenen Zustand), deutliche Altersspuren und durch die Lochungen beschädi

Auktionsarchiv: Los-Nr. 19
Auktion:
Datum:
28.03.2020
Auktionshaus:
Eppli Auktionshaus
Eppli Münzauktionen, Heilbronner Straße 9-13 , DE-70771 Leinfelden-Echterdingen
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen