Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1690

Ernst Fuchs*

Schätzpreis
60.000 € - 120.000 €
ca. 71.782 $ - 143.565 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1690

Ernst Fuchs*

Schätzpreis
60.000 € - 120.000 €
ca. 71.782 $ - 143.565 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Ernst Fuchs* (Wien 1930-2015 Wien) Versuchung des Heiligen Antonius, 1949 Mischtechnik auf Karton; gerahmt; 75 x 107 cm Ausstellungsetiketten rückseitig Provenienz Vom Künstler an Manfred von Mautner-Markhof; Privatbesitz, Wien Ausstellungen 1960 London, The Arts Council of Great Britain "Austrian Painting and Sculpture 1900-60", Kat. Nr. 39 (Etikett verso); 1979 Dortmund, Museum am Ostwall, "Wiener Schule", 7.10. - 2. 12. 1979, Kat.-Nr. 65 (Etikett verso); Literatur Ausstellungskatalog, Ernst Fuchs Monaco 2001, Abb. S. 95. Im Jahr 1949 besucht Ernst Fuchs Mitbegründer der Schule des Phantastischen Realismus, noch die Malerklasse von Albert Paris Gütersloh an der Wiener Akademie. Im selben Jahr beteiligt er sich an der ersten internationalen Ausstellung des Wiener Art Club in Turin und hat seine erste Einzelausstellung in Paris.1950 wird er dorthin ins Zentrum des Surrealismus ziehen und Jean Paul Sartre, Jean Cocteau und Salvador Dali kennenlernen, Bewunderer seines außerordentlichen Zeichentalents. In seinem Frühwerk bedient Fuchs sich thematisch der jahrhundertealten christlichen Ikonografie, die ihm dazu dient „einen kollektiven Bezug zur Bildwelt“ (Agnes Husslein-Arco (Hg.), Phantastischer Realismus, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2008, S. 21) mittels tief im Unterbewussten verankerter „Urbilder“ zu schaffen. „Zehn Jahre lang lebte ich in wahnsinnsähnlichen Zuständen, hatte unbeschreibliche Angstträume, und oftmals ergriff mich der Wunsch, im Abgrund des Unbegreiflichen das ich fürchtete, zu vergehen“ (Agnes Husslein-Arco (Hg.), Phantastischer Realismus, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2008, S. 22), schreibt Ernst Fuchs über seine frühen Jahre. Wie ein Nachtmahr wirkt auch jene 1949 entstandene Darstellung der „Versuchung des Hl. Antonius“, dessen Ängste uns heute ebenso beschäftigen, wie sie Künstler seit dem späten Mittelalter zu phantastischen Bildkompositionen inspiriert haben. Zu den bekanntesten frühen Versionen des Themas zählen jene von Matthias Grünewald Lucas Cranach und Hieronymus Bosch an die vor allem auch die Künstler des Surrealismus wie Max Ernst und Salvador Dali anknüpfen. Die Darstellung der „Versuchung des Heiligen Antonius“ bietet sich an, um zwei der Hauptthemen der Phantastischen Realisten Eros und Thanatos, die Liebe und den Tod, zu verbinden. Der Eremit Antonius wird von lasziven Schönheiten in Versuchung gebracht und von Dämonen gequält und verfolgt. Es sind die Erscheinungen einer kranken Seele, die hier in einer apokalyptischen Landschaft auf die ausgemergelte Gestalt des Heiligen treffen. Vom schwarzen Bildgrund heben sich die geisterhaften Wesen wie Traumbilder versatzstückhaft ab. Es sind einzelne gehörnte Tierköpfe, die als Sinnbild des Satans stehen, der die Menschen auf seine Seite ziehen und sie ihrer Seelen berauben will, sowie Totenköpfe und andere gehörnte Wesen der Unterwelt, die Antonius bedrängen. Dazwischen finden sich spinnwebenartig fein gemalte Partien in zartem Weiß mit feingliedrigen Wesen und Traumsymbolen. Von links drängt ein Schwarm solcher Symbole auf den Kopf des Gequälten zu. Man erkennt ein Kreuz und engelähnliche Wesen, wohl die Heerscharen des Himmels, die dem heiligen Mann zu Hilfe eilen. Rechts im Bild erhebt sich eine prägnante turmartige Architektur, die an den Turmbau zu Babel erinnert, Zeichen der menschlichen Überheblichkeit und des Sündenfalls. Davor hat der Künstler eine Kreuzigungsszene positioniert, die als Sinnbild für einen festen Glauben und die Auferstehung steht. Durch die Verwendung weniger Farbtöne, vorwiegend Schwarz, Weiß und Rotbraun erzielt Ernst Fuchs eine grisailleähnliche Wirkung, die den Kontrast von lichten und dunklen Zonen noch verstärkt und den apokalyptischen Charakter betont. (Sophie Cieslar)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1690
Auktion:
Datum:
03.12.2020
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Ernst Fuchs* (Wien 1930-2015 Wien) Versuchung des Heiligen Antonius, 1949 Mischtechnik auf Karton; gerahmt; 75 x 107 cm Ausstellungsetiketten rückseitig Provenienz Vom Künstler an Manfred von Mautner-Markhof; Privatbesitz, Wien Ausstellungen 1960 London, The Arts Council of Great Britain "Austrian Painting and Sculpture 1900-60", Kat. Nr. 39 (Etikett verso); 1979 Dortmund, Museum am Ostwall, "Wiener Schule", 7.10. - 2. 12. 1979, Kat.-Nr. 65 (Etikett verso); Literatur Ausstellungskatalog, Ernst Fuchs Monaco 2001, Abb. S. 95. Im Jahr 1949 besucht Ernst Fuchs Mitbegründer der Schule des Phantastischen Realismus, noch die Malerklasse von Albert Paris Gütersloh an der Wiener Akademie. Im selben Jahr beteiligt er sich an der ersten internationalen Ausstellung des Wiener Art Club in Turin und hat seine erste Einzelausstellung in Paris.1950 wird er dorthin ins Zentrum des Surrealismus ziehen und Jean Paul Sartre, Jean Cocteau und Salvador Dali kennenlernen, Bewunderer seines außerordentlichen Zeichentalents. In seinem Frühwerk bedient Fuchs sich thematisch der jahrhundertealten christlichen Ikonografie, die ihm dazu dient „einen kollektiven Bezug zur Bildwelt“ (Agnes Husslein-Arco (Hg.), Phantastischer Realismus, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2008, S. 21) mittels tief im Unterbewussten verankerter „Urbilder“ zu schaffen. „Zehn Jahre lang lebte ich in wahnsinnsähnlichen Zuständen, hatte unbeschreibliche Angstträume, und oftmals ergriff mich der Wunsch, im Abgrund des Unbegreiflichen das ich fürchtete, zu vergehen“ (Agnes Husslein-Arco (Hg.), Phantastischer Realismus, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2008, S. 22), schreibt Ernst Fuchs über seine frühen Jahre. Wie ein Nachtmahr wirkt auch jene 1949 entstandene Darstellung der „Versuchung des Hl. Antonius“, dessen Ängste uns heute ebenso beschäftigen, wie sie Künstler seit dem späten Mittelalter zu phantastischen Bildkompositionen inspiriert haben. Zu den bekanntesten frühen Versionen des Themas zählen jene von Matthias Grünewald Lucas Cranach und Hieronymus Bosch an die vor allem auch die Künstler des Surrealismus wie Max Ernst und Salvador Dali anknüpfen. Die Darstellung der „Versuchung des Heiligen Antonius“ bietet sich an, um zwei der Hauptthemen der Phantastischen Realisten Eros und Thanatos, die Liebe und den Tod, zu verbinden. Der Eremit Antonius wird von lasziven Schönheiten in Versuchung gebracht und von Dämonen gequält und verfolgt. Es sind die Erscheinungen einer kranken Seele, die hier in einer apokalyptischen Landschaft auf die ausgemergelte Gestalt des Heiligen treffen. Vom schwarzen Bildgrund heben sich die geisterhaften Wesen wie Traumbilder versatzstückhaft ab. Es sind einzelne gehörnte Tierköpfe, die als Sinnbild des Satans stehen, der die Menschen auf seine Seite ziehen und sie ihrer Seelen berauben will, sowie Totenköpfe und andere gehörnte Wesen der Unterwelt, die Antonius bedrängen. Dazwischen finden sich spinnwebenartig fein gemalte Partien in zartem Weiß mit feingliedrigen Wesen und Traumsymbolen. Von links drängt ein Schwarm solcher Symbole auf den Kopf des Gequälten zu. Man erkennt ein Kreuz und engelähnliche Wesen, wohl die Heerscharen des Himmels, die dem heiligen Mann zu Hilfe eilen. Rechts im Bild erhebt sich eine prägnante turmartige Architektur, die an den Turmbau zu Babel erinnert, Zeichen der menschlichen Überheblichkeit und des Sündenfalls. Davor hat der Künstler eine Kreuzigungsszene positioniert, die als Sinnbild für einen festen Glauben und die Auferstehung steht. Durch die Verwendung weniger Farbtöne, vorwiegend Schwarz, Weiß und Rotbraun erzielt Ernst Fuchs eine grisailleähnliche Wirkung, die den Kontrast von lichten und dunklen Zonen noch verstärkt und den apokalyptischen Charakter betont. (Sophie Cieslar)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1690
Auktion:
Datum:
03.12.2020
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen