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Auktionsarchiv: Los-Nr. 143

ERICH SCHMID* (Wien 1908 - 1984 Paris)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
2.000 € - 4.000 €
ca. 2.163 $ - 4.326 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 143

ERICH SCHMID* (Wien 1908 - 1984 Paris)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
2.000 € - 4.000 €
ca. 2.163 $ - 4.326 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

ERICH SCHMID* (Wien 1908 - 1984 Paris) Roter Himmel, 1967 Öl/Leinwand, 60 x 73 cm signiert E. Schmid, datiert 67 abgebildet in Erich Schmid, Wien 2002, S. 75 Provenienz: Kunsthandel Widder SCHÄTZPREIS: °€ 2.000 - 4.000 Österreichischer Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Vertreter der Exilkunst. Stammte aus einer jüdischen Familie. Studierte Psychologie und Psychoanalyse beim Wilhelm Reich Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien und der Reimann Kunstschule in Berlin. In den 1930er Jahren enger Kontakt zu Oskar Kokoschka Alfred Kubin und Hans Böhler, stellte in der Wiener Secession aus. Lebenslange Freundschaft mit dem Schriftsteller Jean Améry. Floh 1938 nach Belgien und 1940 nach Paris, mit Améry in französischem Internierungslager inhaftiert. Seine Eltern und sein Bruder wurden in Auschwitz ermordet. Floh aus dem Lager und schloss sich der Résistance an, 1945 der Fremdenlegion in Italien. Ab 1946 wieder in Paris, befreundet mit der Malerin Eva Friedmann. Ab 1954 Förderung durch die Familie Mendel. 1958 lernte er seine spätere Lebensgefährtin Gail Singer kennen, die Mitglied der Künstlergruppe CoBrA war. Stellte mit den Malern des Lyoner Kreises aus. Entwickelte seinen eigenen Stil mit Einflüssen des Expressionismus der Zwischenkriegszeit, des Kubismus und des Futurismus. Zählt zum abstrakten Expressionismus, Farbtupfe- und striche vergleichbar mit den Action Paintings von Jackson Pollock Schuf v.a. Stillleben und Stadtansichten nahe an der Grenze zum Ungegenständlichen. Die Bilder Erich Schmids sind die unmittelbaren Lebenszeugnisse und das Vermächtnis einer besonders konsequenten und zugleich tragischen Künstlerexistenz. Nach seiner Flucht vor den Nazis gelingt es Erich Schmid, in Paris Fuß zu fassen, jedoch sind die Lebensumstände äußerst widrig. In seinen Arbeiten fängt der Künstler die Stimmung dieser Jahre ein. Sie dienen nicht der Realitätsflucht oder einer moralischen Überhöhung der entbehrungsreichen Nachkriegszeit, sondern sind die unverfälschten Zeugnisse seines Lebens und zugleich Ausdrucksbilder der eigenen Psyche. Er studiert zunächst in Wien Psychologie, bevor er von 1930 bis 1934 an die Wiener Kunstgewerbeschule geht. Er sucht in seinen Bildern stets den Zusammenklang von innerer und äußerer Wirklichkeit. In der Verbindung einer post-impressionistischen Bildsprache mit expressionistischen Bildaussagen stellt er sich gegen den Zeitgeschmack. Die abstrakte Malerei, die in Paris die Kunstszene der Nachkriegszeit bestimmt, entspricht ihm nicht. Erich Schmid bleibt seinem eigenen Stil und den eigenen künstlerischen Zielen auch unter entbehrungsreichen Bedingungen treu. Als Mensch wie als Künstler einzelgängerisch und intellektuell, verzichtet er lieber auf Anerkennung durch Kritiker als sich anzupassen. Jean Amery, Erich Schmids Jugendfreund, mit dem er das Schicksal der Verfolgung durch die Nazis, die Fluchterfahrung und Internierung in Frankreich teilt, schreibt über seine Bilder: „Ich kann mir mein Leben ohne diese Bilder ebenso wenig vorstellen wie (…) ohne die Gefühle, die ich erlebe.“ (…) „Ich wäre in der Tat unglücklich, wenn ich gezwungen wäre, mein Leben ohne die Bilder von Erich Schmid zu leben. Sein bevorzugtes Motiv ist Paris. Oft menschenleer, stellt Erich Schmid uns die Stadt nicht bloß als lebendigen, pulsierenden Ort dar, sondern lässt durch die diffuse Lichtsituation, die keine zeitliche Verortung zulässt, und die völlige Abwesenheit ihrer Bewohner einen entrückten, weltfremden Eindruck entstehen. Die Architektur ist aus einem flirrenden Liniennetz zusammengesetzt. Für Erich Schmid ist die Stadt Projektionsfläche und ihr Bild stets auch ein Sinnbild, dem psychologische Qualität zukommt.
ERICH SCHMID* (Vienna 1908 - 1984 Paris) Red Sky, 1967 oil/canvas, 60 x 73 cm signed E. Schmid and dated 67 depicted in Erich Schmid, Vienna 2002, p. 75 Provenance: Fine Arts Widder Vienna ESTIMATE °€ 2.000 - 4.000 Austrian painter and graphic artist of the 20th century. Representative of exile art. Came from a Jewish family. Studied psychology and psychoanalysis with Wilhelm Reich Studied at the Kunstgewerbeschule in Vienna and the Reimann Kunstschule in Berlin. In the 1930s, close contact with Oskar Kokoschka Alfred Kubin and Hans Böhler, exhibited at the Vienna Secession. Lifelong friendship with the writer Jean Améry. Fled to Belgium in 1938 and Paris in 1940, imprisoned with Améry in French internment camp. His parents and brother were murdered in Auschwitz. Flea from the camp and joined the Resistance, in 1945 the Foreign Legion in Italy. From 1946 back in Paris, friends with the painter Eva Friedmann. From 1954 promotion by the Mendel family. In 1958 he met his future partner Gail Singer, who was a member of the artist group CoBrA. Exhibited with the painters of the Lyon Circle. Developed his own style with influences of interwar expressionism, cubism and futurism. Counts to the abstract expressionism, color dabs and strokes comparable to the action paintings of Jackson Pollock Created mainly still lifes and cityscapes close to the border of the non-representational. Erich Schmid's pictures are direct testimonies and the legacy of a particularly consistent and at the same time tragic artist's existence. After fleeing the Nazis, Erich Schmid manages to gain a foothold in Paris, but the living conditions are extremely adverse. In his works, the artist captures the mood of those years. They do not serve as an escape from reality or a moral exaggeration of the post-war period of deprivation, but are the unadulterated testimonies of his life and at the same time expressions of his own psyche. He first studied psychology in Vienna before going to the Vienna School of Applied Arts from 1930 to 1934. In his pictures he always seeks the harmony of inner and outer reality. By combining a post-impressionist pictorial language with expressionist pictorial statements, he went against the taste of the times. The abstract painting that dominated the post-war art scene in Paris did not suit him. Erich Schmid remains true to his own style and his own artistic goals even under difficult conditions. Solitary and intellectual, both as a person and as an artist, he would rather refrain from critical acclaim than conform. Jean Amery, Erich Schmid's childhood friend, with whom he shares the fate of being persecuted by the Nazis, the experience of flight and internment in France, writes about his pictures: "I can't imagine my life without these pictures any more than (...) without the feelings that I experience." (...) "I would indeed be unhappy if I were forced to live my life without Erich Schmid's paintings. His favorite subject is Paris. Often deserted, Erich Schmid does not just present the city to us as a lively, pulsating place, but also creates a remote, unworldly impression through the diffuse lighting situation, which does not allow for a temporal localization, and the complete absence of its inhabitants. The architecture is composed of a shimmering network of lines. For Erich Schmid, the city is a projection surface and its image is always a symbol with psychological quality.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 143
Auktion:
Datum:
19.05.2022
Auktionshaus:
Widder Auktionen
Johannesgasse 9 - 13
1010 Wien
Österreich
office@widderauktionen.com
0043 - 676 - 555 66 10
0043 - 1 - 512 45 69
Beschreibung:

ERICH SCHMID* (Wien 1908 - 1984 Paris) Roter Himmel, 1967 Öl/Leinwand, 60 x 73 cm signiert E. Schmid, datiert 67 abgebildet in Erich Schmid, Wien 2002, S. 75 Provenienz: Kunsthandel Widder SCHÄTZPREIS: °€ 2.000 - 4.000 Österreichischer Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Vertreter der Exilkunst. Stammte aus einer jüdischen Familie. Studierte Psychologie und Psychoanalyse beim Wilhelm Reich Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien und der Reimann Kunstschule in Berlin. In den 1930er Jahren enger Kontakt zu Oskar Kokoschka Alfred Kubin und Hans Böhler, stellte in der Wiener Secession aus. Lebenslange Freundschaft mit dem Schriftsteller Jean Améry. Floh 1938 nach Belgien und 1940 nach Paris, mit Améry in französischem Internierungslager inhaftiert. Seine Eltern und sein Bruder wurden in Auschwitz ermordet. Floh aus dem Lager und schloss sich der Résistance an, 1945 der Fremdenlegion in Italien. Ab 1946 wieder in Paris, befreundet mit der Malerin Eva Friedmann. Ab 1954 Förderung durch die Familie Mendel. 1958 lernte er seine spätere Lebensgefährtin Gail Singer kennen, die Mitglied der Künstlergruppe CoBrA war. Stellte mit den Malern des Lyoner Kreises aus. Entwickelte seinen eigenen Stil mit Einflüssen des Expressionismus der Zwischenkriegszeit, des Kubismus und des Futurismus. Zählt zum abstrakten Expressionismus, Farbtupfe- und striche vergleichbar mit den Action Paintings von Jackson Pollock Schuf v.a. Stillleben und Stadtansichten nahe an der Grenze zum Ungegenständlichen. Die Bilder Erich Schmids sind die unmittelbaren Lebenszeugnisse und das Vermächtnis einer besonders konsequenten und zugleich tragischen Künstlerexistenz. Nach seiner Flucht vor den Nazis gelingt es Erich Schmid, in Paris Fuß zu fassen, jedoch sind die Lebensumstände äußerst widrig. In seinen Arbeiten fängt der Künstler die Stimmung dieser Jahre ein. Sie dienen nicht der Realitätsflucht oder einer moralischen Überhöhung der entbehrungsreichen Nachkriegszeit, sondern sind die unverfälschten Zeugnisse seines Lebens und zugleich Ausdrucksbilder der eigenen Psyche. Er studiert zunächst in Wien Psychologie, bevor er von 1930 bis 1934 an die Wiener Kunstgewerbeschule geht. Er sucht in seinen Bildern stets den Zusammenklang von innerer und äußerer Wirklichkeit. In der Verbindung einer post-impressionistischen Bildsprache mit expressionistischen Bildaussagen stellt er sich gegen den Zeitgeschmack. Die abstrakte Malerei, die in Paris die Kunstszene der Nachkriegszeit bestimmt, entspricht ihm nicht. Erich Schmid bleibt seinem eigenen Stil und den eigenen künstlerischen Zielen auch unter entbehrungsreichen Bedingungen treu. Als Mensch wie als Künstler einzelgängerisch und intellektuell, verzichtet er lieber auf Anerkennung durch Kritiker als sich anzupassen. Jean Amery, Erich Schmids Jugendfreund, mit dem er das Schicksal der Verfolgung durch die Nazis, die Fluchterfahrung und Internierung in Frankreich teilt, schreibt über seine Bilder: „Ich kann mir mein Leben ohne diese Bilder ebenso wenig vorstellen wie (…) ohne die Gefühle, die ich erlebe.“ (…) „Ich wäre in der Tat unglücklich, wenn ich gezwungen wäre, mein Leben ohne die Bilder von Erich Schmid zu leben. Sein bevorzugtes Motiv ist Paris. Oft menschenleer, stellt Erich Schmid uns die Stadt nicht bloß als lebendigen, pulsierenden Ort dar, sondern lässt durch die diffuse Lichtsituation, die keine zeitliche Verortung zulässt, und die völlige Abwesenheit ihrer Bewohner einen entrückten, weltfremden Eindruck entstehen. Die Architektur ist aus einem flirrenden Liniennetz zusammengesetzt. Für Erich Schmid ist die Stadt Projektionsfläche und ihr Bild stets auch ein Sinnbild, dem psychologische Qualität zukommt.
ERICH SCHMID* (Vienna 1908 - 1984 Paris) Red Sky, 1967 oil/canvas, 60 x 73 cm signed E. Schmid and dated 67 depicted in Erich Schmid, Vienna 2002, p. 75 Provenance: Fine Arts Widder Vienna ESTIMATE °€ 2.000 - 4.000 Austrian painter and graphic artist of the 20th century. Representative of exile art. Came from a Jewish family. Studied psychology and psychoanalysis with Wilhelm Reich Studied at the Kunstgewerbeschule in Vienna and the Reimann Kunstschule in Berlin. In the 1930s, close contact with Oskar Kokoschka Alfred Kubin and Hans Böhler, exhibited at the Vienna Secession. Lifelong friendship with the writer Jean Améry. Fled to Belgium in 1938 and Paris in 1940, imprisoned with Améry in French internment camp. His parents and brother were murdered in Auschwitz. Flea from the camp and joined the Resistance, in 1945 the Foreign Legion in Italy. From 1946 back in Paris, friends with the painter Eva Friedmann. From 1954 promotion by the Mendel family. In 1958 he met his future partner Gail Singer, who was a member of the artist group CoBrA. Exhibited with the painters of the Lyon Circle. Developed his own style with influences of interwar expressionism, cubism and futurism. Counts to the abstract expressionism, color dabs and strokes comparable to the action paintings of Jackson Pollock Created mainly still lifes and cityscapes close to the border of the non-representational. Erich Schmid's pictures are direct testimonies and the legacy of a particularly consistent and at the same time tragic artist's existence. After fleeing the Nazis, Erich Schmid manages to gain a foothold in Paris, but the living conditions are extremely adverse. In his works, the artist captures the mood of those years. They do not serve as an escape from reality or a moral exaggeration of the post-war period of deprivation, but are the unadulterated testimonies of his life and at the same time expressions of his own psyche. He first studied psychology in Vienna before going to the Vienna School of Applied Arts from 1930 to 1934. In his pictures he always seeks the harmony of inner and outer reality. By combining a post-impressionist pictorial language with expressionist pictorial statements, he went against the taste of the times. The abstract painting that dominated the post-war art scene in Paris did not suit him. Erich Schmid remains true to his own style and his own artistic goals even under difficult conditions. Solitary and intellectual, both as a person and as an artist, he would rather refrain from critical acclaim than conform. Jean Amery, Erich Schmid's childhood friend, with whom he shares the fate of being persecuted by the Nazis, the experience of flight and internment in France, writes about his pictures: "I can't imagine my life without these pictures any more than (...) without the feelings that I experience." (...) "I would indeed be unhappy if I were forced to live my life without Erich Schmid's paintings. His favorite subject is Paris. Often deserted, Erich Schmid does not just present the city to us as a lively, pulsating place, but also creates a remote, unworldly impression through the diffuse lighting situation, which does not allow for a temporal localization, and the complete absence of its inhabitants. The architecture is composed of a shimmering network of lines. For Erich Schmid, the city is a projection surface and its image is always a symbol with psychological quality.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 143
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Datum:
19.05.2022
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