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Auktionsarchiv: Los-Nr. 434

Der Venuswagen.

Auction 18.11.2017
18.11.2017
Schätzpreis
900 €
ca. 1.061 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 434

Der Venuswagen.

Auction 18.11.2017
18.11.2017
Schätzpreis
900 €
ca. 1.061 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Eine Sammlung erotischer Privatdrucke mit Original-Graphik. Herausgegeben von Alfred Richard Meyer. Erste Folge, Band I [–] IX. Berlin, Fritz Gurlitt 1919–1920. Mit 73 Originalgraphiken. Originalhalbpergamentbände mit farbig lithographierten Deckelillustrationen und vergoldeten Rückentiteln.
Vollständige Folge aller neun Bände, die von Alfred Richard Meyer 1919 in schneller Folge herausgegeben wurde. – Eins von je 700 Exemplaren (Gesamtauflage 740). – Seltene Einbandvariante mit den (von Rössner?) illustrierten Deckeln. – Alle Exemplare mit derselben Exemplarnummer, Bände I–VII im Druckvermerk mit roter Signatur (Fritz Gurlitt?), Bände VIII und IX vom jeweiligen Künstler signiert. – Von Band zu Band auf recht unterschiedlichen Papieren gedruckt. – Sämtliche Originalgraphiken wurden auf der Gurlitt-Presse gedruckt, den Buchdruck übernahm (mit zwei Ausnahmen) Otto von Holten. – Alfred Richard Meyer gewann für die Illustrationen namhafte Künstler wie Corinth, Janthur, Willy Jaeckel Willi Geiger u. a. Durch diese künstlerische Ausstattung sowie aufwändige Typographie und Buchdruck entstand eine der schönsten Buchreihen mit erotischer Literatur des frühen 20. Jahrhunderts.
I: Friedrich Schiller. Der Venuswagen. 1919. Mit acht Farblithographien von Lovis Corinth (Schwarz L 383) II: E. Jouy. Sappho oder Die Lesbierinnen. 1920. Mit sechs Radierungen von Otto Schoff (Brattskoven 15) III: Pantschatantra. Fabeln aus dem indischen Liebesleben. 1919. Mit zehn Farblithographien und Buchschmuck von Richard Janthur (Sennewald 19,3) IV: Alfred Richard Meyer. Das Aldegrever-Mädchen. 1919. Mit acht kolorierten Lithographien von Georg Walter Rössner (Sennewald 19,6) V: Henry de Kock. Der Mord im Kastanienwäldchen oder Die ereignislose Hochzeitsnacht. Mit sechs Farblithographien von Franz Christophe (Sennewald 19,1) VI: Heinrich Lautensack Erotische Votiftafeln. 1919. Mit sieben Lithographien von Willy Jaeckel (Stilijanov-Nedo 86) VII: Die Königliche Orgie oder Die Österreicherin bei Laune. 1919. Mit sechs Lithographien und drei Vignetten von Paul Scheurich (Sennewald 19,5) VIII: Wilhelm Heinse. Die Kirschen. 1920. Mit sieben Lithographien von Wilhelm Wagner (Sennewald 20,2). IX: J.-K. Huysmans. Gilles de Rais. Übersetzt von August Döppner. 1919. 15 Lithographien von Willi Geiger (Lang, Expressionismus 70).
Die Reihe wurde zu großen Teilen sofort nach Erscheinen beschlagnahmt, was Kurt Tucholsky in der »Weltbühne« zu dem Artikel »Der Zensor geht um!« veranlasste, der in der Bemerkung gipfelt: »Nun will ich mir aber nicht von Herrn Staatsanwalt Orthmann vorschreiben lassen, was ich lesen darf, und wenn das so weiter geht, dann haben wir in vier Wochen eine obrigkeitliche Bevormundung, die sich in gar nichts von Metternichs Zensur unterscheiden wird. Dass Lovis Corinth Präsident der Sezession und Akademieprofessor ist, braucht der Staatsanwalt nicht zu wissen; dass Georg Walter Rößner Lehrer an der staatlichen Kunstschule in Berlin ist, auch nicht. Aber er mag zur Kenntnis nehmen, dass die deutschen Schriftsteller, die deutschen Maler und die deutschen Verleger nicht gesonnen sind, sich den Bütteleingriff eines Mannes gefallen zu lassen, der außerstande ist, einen Nackttanz in der Motz-Straße von einer Radierung Corinths zu unterscheiden«.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 434
Auktion:
Datum:
18.11.2017
Auktionshaus:
Christian Hesse Auktionen
Osterbekstr. 86
22083 Hamburg
Deutschland
mail@hesse-auktionen.de
+49 (0)40 69454247
+49 (0)40 69454266
Beschreibung:

Eine Sammlung erotischer Privatdrucke mit Original-Graphik. Herausgegeben von Alfred Richard Meyer. Erste Folge, Band I [–] IX. Berlin, Fritz Gurlitt 1919–1920. Mit 73 Originalgraphiken. Originalhalbpergamentbände mit farbig lithographierten Deckelillustrationen und vergoldeten Rückentiteln.
Vollständige Folge aller neun Bände, die von Alfred Richard Meyer 1919 in schneller Folge herausgegeben wurde. – Eins von je 700 Exemplaren (Gesamtauflage 740). – Seltene Einbandvariante mit den (von Rössner?) illustrierten Deckeln. – Alle Exemplare mit derselben Exemplarnummer, Bände I–VII im Druckvermerk mit roter Signatur (Fritz Gurlitt?), Bände VIII und IX vom jeweiligen Künstler signiert. – Von Band zu Band auf recht unterschiedlichen Papieren gedruckt. – Sämtliche Originalgraphiken wurden auf der Gurlitt-Presse gedruckt, den Buchdruck übernahm (mit zwei Ausnahmen) Otto von Holten. – Alfred Richard Meyer gewann für die Illustrationen namhafte Künstler wie Corinth, Janthur, Willy Jaeckel Willi Geiger u. a. Durch diese künstlerische Ausstattung sowie aufwändige Typographie und Buchdruck entstand eine der schönsten Buchreihen mit erotischer Literatur des frühen 20. Jahrhunderts.
I: Friedrich Schiller. Der Venuswagen. 1919. Mit acht Farblithographien von Lovis Corinth (Schwarz L 383) II: E. Jouy. Sappho oder Die Lesbierinnen. 1920. Mit sechs Radierungen von Otto Schoff (Brattskoven 15) III: Pantschatantra. Fabeln aus dem indischen Liebesleben. 1919. Mit zehn Farblithographien und Buchschmuck von Richard Janthur (Sennewald 19,3) IV: Alfred Richard Meyer. Das Aldegrever-Mädchen. 1919. Mit acht kolorierten Lithographien von Georg Walter Rössner (Sennewald 19,6) V: Henry de Kock. Der Mord im Kastanienwäldchen oder Die ereignislose Hochzeitsnacht. Mit sechs Farblithographien von Franz Christophe (Sennewald 19,1) VI: Heinrich Lautensack Erotische Votiftafeln. 1919. Mit sieben Lithographien von Willy Jaeckel (Stilijanov-Nedo 86) VII: Die Königliche Orgie oder Die Österreicherin bei Laune. 1919. Mit sechs Lithographien und drei Vignetten von Paul Scheurich (Sennewald 19,5) VIII: Wilhelm Heinse. Die Kirschen. 1920. Mit sieben Lithographien von Wilhelm Wagner (Sennewald 20,2). IX: J.-K. Huysmans. Gilles de Rais. Übersetzt von August Döppner. 1919. 15 Lithographien von Willi Geiger (Lang, Expressionismus 70).
Die Reihe wurde zu großen Teilen sofort nach Erscheinen beschlagnahmt, was Kurt Tucholsky in der »Weltbühne« zu dem Artikel »Der Zensor geht um!« veranlasste, der in der Bemerkung gipfelt: »Nun will ich mir aber nicht von Herrn Staatsanwalt Orthmann vorschreiben lassen, was ich lesen darf, und wenn das so weiter geht, dann haben wir in vier Wochen eine obrigkeitliche Bevormundung, die sich in gar nichts von Metternichs Zensur unterscheiden wird. Dass Lovis Corinth Präsident der Sezession und Akademieprofessor ist, braucht der Staatsanwalt nicht zu wissen; dass Georg Walter Rößner Lehrer an der staatlichen Kunstschule in Berlin ist, auch nicht. Aber er mag zur Kenntnis nehmen, dass die deutschen Schriftsteller, die deutschen Maler und die deutschen Verleger nicht gesonnen sind, sich den Bütteleingriff eines Mannes gefallen zu lassen, der außerstande ist, einen Nackttanz in der Motz-Straße von einer Radierung Corinths zu unterscheiden«.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 434
Auktion:
Datum:
18.11.2017
Auktionshaus:
Christian Hesse Auktionen
Osterbekstr. 86
22083 Hamburg
Deutschland
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