EIN PAAR KERZENSTÖCKE Retour d'Egypte, Empire, Paris um 1805. Bronze fein ziseliert sowie teilvergoldet und braun patiniert. Eingezogener Dreieckfuss, reliefiert mit Blattfries. Sich nach oben verjüngender, eingezogener dreieckiger Schaft, an der Basis von drei geflügelten Löwenbüsten getragen. Reliefierter Dekor in Form von Sternzeichen, Lyra, Eule, Äskulapstab, Palmetten und Blattgirlanden. Kugelige, von drei Sphingen getragene Kerzentülle mit Tropftellern. H 33,5 cm. Die Ägyptomanie und die damit einhergehende Wiederentdeckung ägyptischer Dekorelemente in Europa wird durch den napoleonischen Ägyptenfeldzug von 1789 begründet. Zahlreiche Illustrationen dieser Expedition, wie sie beispielsweise in der bekannten "Description de l’Egypte", einem Standartwerk der französischen "Commission des Sciences et des Arts", vorzufinden sind, verbreiten auf dem Kontinent ein idealisiertes Bild des "Pharaonenlandes". Als unerschöpfliche Inspirationsquelle für die europäische Produktion dekorativer Kunst, beflügeln die wiederentdeckten ägyptischen Motive die Fantasie der heimischen Kunsthandwerker. Ebenso tragen die beiden berühmten Bände des Maler-Architekten Dominique Vivant Denon (1747-1825), in denen er akribisch die grandiosen ägyptischen Monumente während des napoleonischen Feldzugs dokumentiert, zur Integration neuer Stilelemente bei. Obwohl die Kunsthandwerker vom neuen Themenfundus reichlich Gebrauch machen, setzten sie jene Motive gefiltert und dem vorherrschenden neoklassischen Stil unterordnend ein. Zwar die Traditionen der Greco-romanischen Grundformen respektierend, sind es allem voran die Bronzegiesser die ägyptische Dekorelemente in ihren Werken integrieren. So bereichern Sphinxe, Pyramiden, Nubierinnen, Sonnenscheiben, Hieroglyphen, usw., das Formenvokabular bekannter Bronzekünstler wie Thomire (1751-1843), Galle (1759-1815), Ravrio (1759-1814) und Feuchère (1807-1852). Diese Ägyptomanie blieb schon anfangs des 19. Jahrhundert nicht ohne Kritik, weshalb der Trend nur wenige Jahre (1798-1808) andauerte. Das vorliegende Kerzenstockpaar ist ein elegantes und schmuckvolles Zeitzeugnis des "Retour en Egypte"-Stils. (Anne Dion-Tenenbaum, " L’Egyptomanie et les arts décoratifs français de la première moitié du 19e siècle " in " Dossier de l’Art " n°17, février-mars 1994, Edition Faton SA, Dijon, 1994, S. 22-35.)
EIN PAAR KERZENSTÖCKE Retour d'Egypte, Empire, Paris um 1805. Bronze fein ziseliert sowie teilvergoldet und braun patiniert. Eingezogener Dreieckfuss, reliefiert mit Blattfries. Sich nach oben verjüngender, eingezogener dreieckiger Schaft, an der Basis von drei geflügelten Löwenbüsten getragen. Reliefierter Dekor in Form von Sternzeichen, Lyra, Eule, Äskulapstab, Palmetten und Blattgirlanden. Kugelige, von drei Sphingen getragene Kerzentülle mit Tropftellern. H 33,5 cm. Die Ägyptomanie und die damit einhergehende Wiederentdeckung ägyptischer Dekorelemente in Europa wird durch den napoleonischen Ägyptenfeldzug von 1789 begründet. Zahlreiche Illustrationen dieser Expedition, wie sie beispielsweise in der bekannten "Description de l’Egypte", einem Standartwerk der französischen "Commission des Sciences et des Arts", vorzufinden sind, verbreiten auf dem Kontinent ein idealisiertes Bild des "Pharaonenlandes". Als unerschöpfliche Inspirationsquelle für die europäische Produktion dekorativer Kunst, beflügeln die wiederentdeckten ägyptischen Motive die Fantasie der heimischen Kunsthandwerker. Ebenso tragen die beiden berühmten Bände des Maler-Architekten Dominique Vivant Denon (1747-1825), in denen er akribisch die grandiosen ägyptischen Monumente während des napoleonischen Feldzugs dokumentiert, zur Integration neuer Stilelemente bei. Obwohl die Kunsthandwerker vom neuen Themenfundus reichlich Gebrauch machen, setzten sie jene Motive gefiltert und dem vorherrschenden neoklassischen Stil unterordnend ein. Zwar die Traditionen der Greco-romanischen Grundformen respektierend, sind es allem voran die Bronzegiesser die ägyptische Dekorelemente in ihren Werken integrieren. So bereichern Sphinxe, Pyramiden, Nubierinnen, Sonnenscheiben, Hieroglyphen, usw., das Formenvokabular bekannter Bronzekünstler wie Thomire (1751-1843), Galle (1759-1815), Ravrio (1759-1814) und Feuchère (1807-1852). Diese Ägyptomanie blieb schon anfangs des 19. Jahrhundert nicht ohne Kritik, weshalb der Trend nur wenige Jahre (1798-1808) andauerte. Das vorliegende Kerzenstockpaar ist ein elegantes und schmuckvolles Zeitzeugnis des "Retour en Egypte"-Stils. (Anne Dion-Tenenbaum, " L’Egyptomanie et les arts décoratifs français de la première moitié du 19e siècle " in " Dossier de l’Art " n°17, février-mars 1994, Edition Faton SA, Dijon, 1994, S. 22-35.)
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