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Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000049

Dorothea Maetzel-Johannsen

Klassische Moderne
11.06.2015 - 13.06.2015
Schätzpreis
60.000 €
ca. 67.279 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000049

Dorothea Maetzel-Johannsen

Klassische Moderne
11.06.2015 - 13.06.2015
Schätzpreis
60.000 €
ca. 67.279 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Überredung
Überredung. 1919. Öl auf Rupfen. Buchholz/von Zitzewitz 20. Hans/Buchholz-Maetzel 20. Rechts unten monogrammiert. 74 x 94 cm (29,1 x 37 x 37 in). Rückseitig: Porträt Emil Maetzel Öl auf Rupfen, 1910, (Buchholz/von Zitzewitz 6; Hans/Buchholz-Maetzel 6). Ausdrucksstarke Arbeit aus der wichtigsten Schaffensperiode der Künstlerin. Wir danken Herrn Jan Buchholz für die freundliche Auskunft. PROVENIENZ: Aus dem Nachlass der Künstlerin (verso auf dem Keilrahmen mit dem Nachlassstempel und der handschriftlichen Registriernummer "20" und "/6"). Privatsammlung Berlin. AUSSTELLUNG: Ausstellung der Hamburger Künstlerschaft und der Hamburger Sezession. Kunsthalle, Hamburg 1920. Galerie Herold, Hamburg/Kampen, Sylt (auf dem Keilrahmen mit dem Stempel und auf dem Rahmen mit einem typografisch bezeichneten Etikett). LITERATUR: Zinnober, Kunstszene Hamburg 1919-1933, Szene Verlag Hamburg 1983, S. 223 mit Abb. Jan Buchholz/Doris von Zitzewitz, Dorothea Maetzel-Johannsen Leben und Werk mit einem Werkverzeichnis der Ölbilder, Neumünster/Hamburg 2013, S. 44 mit Farbabb. S. 42. Als Dora Johannsen 1886 in Lensahn südlich von Oldenburg geboren und als Kind zärtlich "Dolly" genannt, erlebt die Künstlerin eine zwar von Krankheit geprägte, jedoch auch glückliche und behütete Kindheit. Früh zeigt sich ihr großes Mal- und Zeichentalent, das sie immer weiter ausbildet. An der Hamburger Gewerbeschule für Mädchen erlernt die Künstlerin - die sich später Dorothea Johannsen nennt - schließlich den Beruf der Zeichenlehrerin, nur wenig später unterrichtet sie an der Städtischen Mädchenschule in Schleswig. In dieser Zeit der selbstbestimmten Freiheit lernt die Künstlerin den Maler und Architekten Emil Maetzel kennen, den sie 1910 heiratet. In den 1910er Jahren ist Dorothea Maetzel-Johannsen häufig in Berlin, wo ihr Mann seinen Kriegsdienst leistet. Dort gehört unter anderen Lovis Corinth zu ihren Förderern. Wie nachhaltig der Expressionismus die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und auch die Nachkriegskunst beeinflusst hat, lässt sich vor allem an den Arbeiten der Künstlergeneration der zwanziger Jahre feststellen. Die Zäsur des Ersten Weltkrieges mit seinen traumatischen Erfahrungen hatte ein völliges Umdenken in künstlerischer Hinsicht zur Folge. Das Ehepaar Maetzel-Johannsen öffnet sich ganz den neuen Ideen und besonders Dorothea Maetzel-Johannsen wird in ihrer Malerei selbständig und freier, getragen von dem Bewusstsein einer weitergehenden Tradition der expressionistischen Aussage in ihren Gemälden. Das Formengut erinnert stark an Arbeiten von Erich Heckel und wird doch auf eine sehr eigene Weise der Komposition interpretiert. Besonders in dem Werk "Überredung" scheint eine dem Titel gemäße unsichere Beziehung der beiden Frauen untereinander in der verschränkten Körperhaltung der beiden weiblichen Akte ihre Entsprechung zu finden. Eine gewisse Manieriertheit in der Stellung der Figuren zueinander könnte auf eine Zweideutigkeit der Aussage anspielen, die jedoch nur verhalten vorgetragen wird. Unterstützt von einer Farbwahl, die eindeutig ihre Bezüge zum Expressionismus der Vorkriegszeit hat, ist diese Komposition zu den reifsten Leistungen im Werk der unmittelbaren Nachkriegszeit von Dorothea Maetzel-Johannsen zu zählen. Nach dem Ersten Weltkrieg ist das Künstlerpaar aktiv in der neu gegründeten "Hamburgischen Sezession" sowie im neu erblühenden künstlerischen und kulturellen Leben der Stadt aktiv und etabliert. Ab der Mitte der 1920er Jahre werden die Bilder von Dorothea Maetzel-Johannsen zunehmend duftiger und leichter, was sich durch einen langen Frankreich-Aufenthalt und die Rezeption der impressionistischen Kunst, allen voran der des Paul Cézanne erklären lässt. Landschaften, Stillleben mit Früchten und Pflanzen sowie Figurenbilder gehören stets zu den bevorzugten Sujets der Künstlerin, die im Jahr 1930, nur zwei Tage nach ihrem 44. Geburtstag, infolge eines Herzleidens verstirbt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000049
Auktion:
Datum:
11.06.2015 - 13.06.2015
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Überredung
Überredung. 1919. Öl auf Rupfen. Buchholz/von Zitzewitz 20. Hans/Buchholz-Maetzel 20. Rechts unten monogrammiert. 74 x 94 cm (29,1 x 37 x 37 in). Rückseitig: Porträt Emil Maetzel Öl auf Rupfen, 1910, (Buchholz/von Zitzewitz 6; Hans/Buchholz-Maetzel 6). Ausdrucksstarke Arbeit aus der wichtigsten Schaffensperiode der Künstlerin. Wir danken Herrn Jan Buchholz für die freundliche Auskunft. PROVENIENZ: Aus dem Nachlass der Künstlerin (verso auf dem Keilrahmen mit dem Nachlassstempel und der handschriftlichen Registriernummer "20" und "/6"). Privatsammlung Berlin. AUSSTELLUNG: Ausstellung der Hamburger Künstlerschaft und der Hamburger Sezession. Kunsthalle, Hamburg 1920. Galerie Herold, Hamburg/Kampen, Sylt (auf dem Keilrahmen mit dem Stempel und auf dem Rahmen mit einem typografisch bezeichneten Etikett). LITERATUR: Zinnober, Kunstszene Hamburg 1919-1933, Szene Verlag Hamburg 1983, S. 223 mit Abb. Jan Buchholz/Doris von Zitzewitz, Dorothea Maetzel-Johannsen Leben und Werk mit einem Werkverzeichnis der Ölbilder, Neumünster/Hamburg 2013, S. 44 mit Farbabb. S. 42. Als Dora Johannsen 1886 in Lensahn südlich von Oldenburg geboren und als Kind zärtlich "Dolly" genannt, erlebt die Künstlerin eine zwar von Krankheit geprägte, jedoch auch glückliche und behütete Kindheit. Früh zeigt sich ihr großes Mal- und Zeichentalent, das sie immer weiter ausbildet. An der Hamburger Gewerbeschule für Mädchen erlernt die Künstlerin - die sich später Dorothea Johannsen nennt - schließlich den Beruf der Zeichenlehrerin, nur wenig später unterrichtet sie an der Städtischen Mädchenschule in Schleswig. In dieser Zeit der selbstbestimmten Freiheit lernt die Künstlerin den Maler und Architekten Emil Maetzel kennen, den sie 1910 heiratet. In den 1910er Jahren ist Dorothea Maetzel-Johannsen häufig in Berlin, wo ihr Mann seinen Kriegsdienst leistet. Dort gehört unter anderen Lovis Corinth zu ihren Förderern. Wie nachhaltig der Expressionismus die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und auch die Nachkriegskunst beeinflusst hat, lässt sich vor allem an den Arbeiten der Künstlergeneration der zwanziger Jahre feststellen. Die Zäsur des Ersten Weltkrieges mit seinen traumatischen Erfahrungen hatte ein völliges Umdenken in künstlerischer Hinsicht zur Folge. Das Ehepaar Maetzel-Johannsen öffnet sich ganz den neuen Ideen und besonders Dorothea Maetzel-Johannsen wird in ihrer Malerei selbständig und freier, getragen von dem Bewusstsein einer weitergehenden Tradition der expressionistischen Aussage in ihren Gemälden. Das Formengut erinnert stark an Arbeiten von Erich Heckel und wird doch auf eine sehr eigene Weise der Komposition interpretiert. Besonders in dem Werk "Überredung" scheint eine dem Titel gemäße unsichere Beziehung der beiden Frauen untereinander in der verschränkten Körperhaltung der beiden weiblichen Akte ihre Entsprechung zu finden. Eine gewisse Manieriertheit in der Stellung der Figuren zueinander könnte auf eine Zweideutigkeit der Aussage anspielen, die jedoch nur verhalten vorgetragen wird. Unterstützt von einer Farbwahl, die eindeutig ihre Bezüge zum Expressionismus der Vorkriegszeit hat, ist diese Komposition zu den reifsten Leistungen im Werk der unmittelbaren Nachkriegszeit von Dorothea Maetzel-Johannsen zu zählen. Nach dem Ersten Weltkrieg ist das Künstlerpaar aktiv in der neu gegründeten "Hamburgischen Sezession" sowie im neu erblühenden künstlerischen und kulturellen Leben der Stadt aktiv und etabliert. Ab der Mitte der 1920er Jahre werden die Bilder von Dorothea Maetzel-Johannsen zunehmend duftiger und leichter, was sich durch einen langen Frankreich-Aufenthalt und die Rezeption der impressionistischen Kunst, allen voran der des Paul Cézanne erklären lässt. Landschaften, Stillleben mit Früchten und Pflanzen sowie Figurenbilder gehören stets zu den bevorzugten Sujets der Künstlerin, die im Jahr 1930, nur zwei Tage nach ihrem 44. Geburtstag, infolge eines Herzleidens verstirbt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000049
Auktion:
Datum:
11.06.2015 - 13.06.2015
Auktionshaus:
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Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
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+49 (0)89 552440
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