Auktionsarchiv: Los-Nr. 244*

Leo Putz

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 244*

Leo Putz

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Der Tiroler Maler Leo Putz (1869-1940) behandelte bekanntlich temperamentvoll Akte und das Licht der Pleinairmalerei, in der häufig die weibliche Akte variationsreich und anmutend dargestellt werden. Das angebotene Werk mit dem Titel ''Venusberg Tannhäuser'' von dem Tiroler Künstler legt dennoch ein für sich ungewöhnliches Sujet in außergewöhnlichem Malstil dar. Es handelt sich hierbei um die romantische Oper ''Tannhäuser'' (1845) von dem Komponist Richard Wagner (1813-1883), in der der Konflikt zwischen profaner und heiliger Liebe und die letztendliche Erlösung durch die große Liebe, ein gewöhnliches Leitmotiv des Komponisten, thematisiert wird. Dieses Gemälde Putz' kann als eine Wiedergabe der zweiten Szene des ersten Aktes betrachtet werden. Das bläuliche Mondlicht lässt die gesamte Darstellung in der Bildszene darin eingefärbt erscheinen. Die Lampions im Hintergrund erhellen das Innere der Grotte und kreieren ein karnevalsartiges Ambiente. Paradoxerweise erzeugt das ungewöhnliche Gemälde ''Venusberg Tannhäuser'' eine stark dramatisierende Melancholie, wodurch die Frauenakte von dem finsteren Männerakt abgewendet werden, während sie versuchen, ihn zu ergreifen. Die restlichen Figuren sind miteinander undefinierbar verwickelt und verworren und scheinen ihre individuelle Geschichte zu veranschaulichen. Leo Putz siedelte im Alter von 16 Jahren nach München zu seinem Stiefbruder gegen den Willen des Vaters um, um an Stiefbruders Zeichenunterricht teilzunehmen. Damit begann seine künstlerische Ausbildung. 1929 zog Putz mit seiner Familie nach Südamerika, wo er seinen malerischen Höhepunkt durch Landschaftsmalerei sowie Figurenbilder erreichte. Die dort entstandenen Arbeiten wurden in München ausgestellt und von der NSDAP massiv angegriffen, so dass Putz schließlich nach Südtirol floh. Leo Putz arbeitete zudem an dem Wochenblatt ''Jugend'' mit, das zahlreiche Werke von Leo Putz als Gemäldereproduktionen und als Titelblatt veröffentlichte. Seine Plakate wurden vom Münchner Jugendstil geprägt. So schuf er Werbeplakate für die Münchner Moderne Galerie. Mehrere seiner Arbeiten befinden sich heute in der Staatsgalerie Dresden und der Neue Königlichen Pinakothek München. Dieses außergewöhnliche Gemälde wurde im Jahr 1918 mit Öl auf Leinwand geschaffen und ist rechts unten im Bild signiert und datiert mit 1918. Auf Grund eines kleinen Loches in der Leinwand wurde das Werk fachgerecht restauriert und einige Farbfehlstellen partiell retuschiert. Auf der Rückseite auf dem Keilrahmen befindet sich ein altes Klebeetikett mit leichter Läsur, auf dem die handgeschriebene Beschriftung zu lesen ist. Öl auf Leinwand, rechts unten signiert und datiert 1918, verso Klebeetikett (leicht beschädigt) mit Beschriftung: Venusberg Tannhäuser 1918 Leo Putz. Restauriert. Einige kleine Stellen wurden retuschiert. Mit Rahmen 78 x 84 cm. Provenienz: Privatsammlung in Wien. Literatur: EGG, Erich, Putz Leo, in: Österreiches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL), Bd. 8, Wien 1983, S. 348. AK Landsberg am Lech: Leo Putz, 1869-1940. Von der Schlolle nach Südamerika, Neunzert, Hartfrid (Hrsg.), Landsberg am Lech 1999. PUTZ, Helmut, Leo Putz 1869-1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Bd. II, Wolnzach 1994, Abb. 741, WVZ-Nr. 1113.
1869 Meran, Italien - 1940 ebd.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 244*
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Der Tiroler Maler Leo Putz (1869-1940) behandelte bekanntlich temperamentvoll Akte und das Licht der Pleinairmalerei, in der häufig die weibliche Akte variationsreich und anmutend dargestellt werden. Das angebotene Werk mit dem Titel ''Venusberg Tannhäuser'' von dem Tiroler Künstler legt dennoch ein für sich ungewöhnliches Sujet in außergewöhnlichem Malstil dar. Es handelt sich hierbei um die romantische Oper ''Tannhäuser'' (1845) von dem Komponist Richard Wagner (1813-1883), in der der Konflikt zwischen profaner und heiliger Liebe und die letztendliche Erlösung durch die große Liebe, ein gewöhnliches Leitmotiv des Komponisten, thematisiert wird. Dieses Gemälde Putz' kann als eine Wiedergabe der zweiten Szene des ersten Aktes betrachtet werden. Das bläuliche Mondlicht lässt die gesamte Darstellung in der Bildszene darin eingefärbt erscheinen. Die Lampions im Hintergrund erhellen das Innere der Grotte und kreieren ein karnevalsartiges Ambiente. Paradoxerweise erzeugt das ungewöhnliche Gemälde ''Venusberg Tannhäuser'' eine stark dramatisierende Melancholie, wodurch die Frauenakte von dem finsteren Männerakt abgewendet werden, während sie versuchen, ihn zu ergreifen. Die restlichen Figuren sind miteinander undefinierbar verwickelt und verworren und scheinen ihre individuelle Geschichte zu veranschaulichen. Leo Putz siedelte im Alter von 16 Jahren nach München zu seinem Stiefbruder gegen den Willen des Vaters um, um an Stiefbruders Zeichenunterricht teilzunehmen. Damit begann seine künstlerische Ausbildung. 1929 zog Putz mit seiner Familie nach Südamerika, wo er seinen malerischen Höhepunkt durch Landschaftsmalerei sowie Figurenbilder erreichte. Die dort entstandenen Arbeiten wurden in München ausgestellt und von der NSDAP massiv angegriffen, so dass Putz schließlich nach Südtirol floh. Leo Putz arbeitete zudem an dem Wochenblatt ''Jugend'' mit, das zahlreiche Werke von Leo Putz als Gemäldereproduktionen und als Titelblatt veröffentlichte. Seine Plakate wurden vom Münchner Jugendstil geprägt. So schuf er Werbeplakate für die Münchner Moderne Galerie. Mehrere seiner Arbeiten befinden sich heute in der Staatsgalerie Dresden und der Neue Königlichen Pinakothek München. Dieses außergewöhnliche Gemälde wurde im Jahr 1918 mit Öl auf Leinwand geschaffen und ist rechts unten im Bild signiert und datiert mit 1918. Auf Grund eines kleinen Loches in der Leinwand wurde das Werk fachgerecht restauriert und einige Farbfehlstellen partiell retuschiert. Auf der Rückseite auf dem Keilrahmen befindet sich ein altes Klebeetikett mit leichter Läsur, auf dem die handgeschriebene Beschriftung zu lesen ist. Öl auf Leinwand, rechts unten signiert und datiert 1918, verso Klebeetikett (leicht beschädigt) mit Beschriftung: Venusberg Tannhäuser 1918 Leo Putz. Restauriert. Einige kleine Stellen wurden retuschiert. Mit Rahmen 78 x 84 cm. Provenienz: Privatsammlung in Wien. Literatur: EGG, Erich, Putz Leo, in: Österreiches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL), Bd. 8, Wien 1983, S. 348. AK Landsberg am Lech: Leo Putz, 1869-1940. Von der Schlolle nach Südamerika, Neunzert, Hartfrid (Hrsg.), Landsberg am Lech 1999. PUTZ, Helmut, Leo Putz 1869-1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Bd. II, Wolnzach 1994, Abb. 741, WVZ-Nr. 1113.
1869 Meran, Italien - 1940 ebd.

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