Beschreibung:

BHUTAN, 18.Jh.
H. 16 cm
Guru Padmasambhava oder der "Kostbare Guru", wie der große indische Gelehrte und Magier von den Tibetern auch genannt wird, wird in der tantrischen Tradition des tibetischen Buddhismus, als der zweite Buddha unseres gegenwärtigen Zeitalters verehrt. Er gilt als eine Emanation des Buddha Amitâbha und des Bodhisattva Avalokiteshvara. Unter dem tibetischen König Tisrongdetsen (844-790) führte Padmasambhava den Buddhismus im Schneeland ein. Er gründete das erste buddhistische Kloster Samye und stiftete die erste Mönchsgemeinschaft. Da Padmasambhava in seinen Fähigkeiten und in seinem Wissen seiner Zeit weit voraus war, verwahrte er seine Lehren als geistige Schätze (gTer ma) an geheimen Orten. Diese wurden Generationen später durch die sogenannten Schatzentdecker (Tertön) aufgefunden und den Gläubigen zugänglich gemacht. Eine dieser Lehren, über den nachtodlichen Zustand, ist weit über die Grenzen Tibets hinaus, bis in den Westen, unter dem Titel: "Das Tibetische Totenbuch" bekannt geworden. In dieser sehr reizvoll plastisch gestalteten Skulptur wird Padmasambhava in seiner ikonographisch gebräuchlichsten Darstellungsweise gezeigt. Seine Gewänder bestehen aus drei Teilen: 1. Ein Umhang, als äußeres weltliches Gewand, den er von dem König von Zahor erhalten haben soll. 2. das Flickengewand und den Mönchsrock, und 3. zwei tantrische Kleidungsstücke: ein (blaues) langärmeliges und ein (weißes) Untergewand, von dem nur der Kragen sichtbar ist. Letzteres wird als das geheime Vajragewand bezeichnet. Als Hut trägt Padmasambhava den fünfblättrigen rotfarbenen Lotoshut, der durch bloßes Anschauen Erlösung verspricht, und hier, auf Grund seiner symbolhaften Bedeutung, etwas überdimensioniert wirkt. Auf dem vorderen Blatt seines Hutes über der Stirn befinden sich die Symbole von Sonne und Mond, welche die Verwirklichung von Methode und höchstem Wissen symbolisieren. Oben auf der Spitze des Hutes befindet sich der unendliche Knoten als Symbol für den erleuchteten Geist, er steht sinnbildlich für unendliche Weisheit und Erbarmen. In dem Knoten steckt eine Geierfeder, als Hinweis auf die Erlangung höchster Erkenntnis.Vor seinem Herzen hält Padmasambhava in drohender Fingerhaltung (zur Abwehr negativer Einflüsse) das Diamantszepter, und im Schoß die Kapâla (Schädelschale). Ein weiteres Attribut Padmasambhavas, ist der mythische Stab khatvanga der an seine linke Schulter gelehnt war, das hier verloren gegangen ist. Im Diamantsitz thront er auf einem Mondlotos, als Hinweis auf die Reinheit seiner Geistnatur. Bronze; Reste von ikonographischer Bemalung (Kaltvergoldung), Pigmengte; Sockel original verschlossen.
Provenienz: Aus einer südeutschen Privatsammlung, vor 1990 erworben - Etwas berieben