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Auktionsarchiv: Los-Nr. 14

Giulio Campi

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.538 $ - 66.808 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 14

Giulio Campi

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.538 $ - 66.808 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

(Cremona 1502–1573) Porträt eines vornehmen Herrn als Dreiviertelfigur, Öl auf Leinwand, 143,5 x 102 cm, gerahmt Provenienz: Sammlung Robert Stayner Holford London, 1852; im Erbgang an Robert und Evelyn Benson, London und Buckhurst Park, Sussex, bis 1927; vermutlich erworben durch Joseph Duveen, 1927 Sammlung Detlev von Hadeln, Florenz; Auktion, Sotheby’s, London, 24. Juni 1970, Lot 55; europäische Privatsammlung Literatur: G. F. Waagen, Treasures of Art in Great Britain: being an account of the chief collections of paintings, drawings, sculptures, illuminated mss., &c. &c., Bd. II, London 1854, S. 197 (als Sebastiano del Piombo); B. Berenson, North Italian Painters of the Renaissance, New York 1907, S. 186 (als Giulio Campi Das vorliegende Porträt zeigt den Dargestellten als Dreiviertelfigur in vornehmer, seine soziale Stellung ausweisender Kleidung. In seiner Rechten hält er einen Handschuh, während er mit der Linken nach dem Griff seines Schwerts greift, was auf seine Zugehörigkeit zum Militäradel verweist. Das Porträt steht beispielhaft für die Bildnismalerei, wie sie sich in den 1520er-Jahren im Tal des Po ausbildete und in welcher der Einfluss Moretto und Girolamo da Carpis mit einem Bewusstsein für die Entwicklungen in der Porträtkunst nördlich der Alpen verschmolz. Merkmale wie diese verweisen allesamt auf Cremona, das „kleine Antwerpen“ der Lombardei des Cinquecento, wie Roberto Longhi es nannte (R. Longhi, Quesiti caravaggeschi. II: I precedenti, in: Pinacoteca, 5-6, 1929; neu aufgelegt in: op. cit., „Me pinxit“ e Quesiti caravaggeschi, Opere complete, IV, Florenz 1968, S. 123). Im 19. Jahrhundert gehörte dieses Gemälde der berühmten Sammlung von Robert Stayner Holford (1808–1892) an, die in seiner Londoner Residenz Dorchester House, einem Herrschaftshaus in der Park Lane (dem heutigen Dorchester Hotel), untergebracht war. Der Kunsthistoriker G. F. Waagen katalogisierte das Bildnis unter dem Namen Sebastiano del Piombos. Robert Henry Benson ehelichte Robert Holfords Tochter Evelyn, und das Paar erwarb in der Folge nahezu 100 Gemälde der Renaissance, insbesondere venezianische Werke. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Porträt eines Mannes, das in der Publikation North Italian Painters von 1907 unter Giulio Campi als „Mr. Robert Benson“ geführt wird, sich auf das vorliegende Werk bezieht (B. Berenson, North Italian Painters of the Renaissance, New York 1907, S. 186). Federico Zeri siedelt das Bild jedoch im Besitz von Robert Holfords Sohn George Lindsay Evelyns Bruder, an. Die Sammlung Benson wechselte im Juli 1927 den Besitzer, also sie für den erklecklichen Betrag von zweieinhalb Millionen Dollar von Joseph Duveen, einer Schlüsselfigur des modernen Kunsthandels, erworben wurde. Viele Werke aus der Sammlung Benson werden heute in führenden Museen aufbewahrt, darunter Giorgiones Heilige Familie und Antonello da Messinas Madonna mit Kind, beide in der National Gallery of Art, Washington; ebenso die Tafeln mit der Heiligen Katharina und dem Heiligen Hieronymus des Griffoni-Altars von San Petronio, Bologna, die sich heute in der Fondazione Cini, Venedig, befinden, oder Correggios Abschied Christi von Maria in der National Gallery, London, gleichermaßen Lorenzo Lottos Susanna und die beiden Alten in den Uffizien, Florenz. Wir danken Beatrice Tanzi für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 14
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Cremona 1502–1573) Porträt eines vornehmen Herrn als Dreiviertelfigur, Öl auf Leinwand, 143,5 x 102 cm, gerahmt Provenienz: Sammlung Robert Stayner Holford London, 1852; im Erbgang an Robert und Evelyn Benson, London und Buckhurst Park, Sussex, bis 1927; vermutlich erworben durch Joseph Duveen, 1927 Sammlung Detlev von Hadeln, Florenz; Auktion, Sotheby’s, London, 24. Juni 1970, Lot 55; europäische Privatsammlung Literatur: G. F. Waagen, Treasures of Art in Great Britain: being an account of the chief collections of paintings, drawings, sculptures, illuminated mss., &c. &c., Bd. II, London 1854, S. 197 (als Sebastiano del Piombo); B. Berenson, North Italian Painters of the Renaissance, New York 1907, S. 186 (als Giulio Campi Das vorliegende Porträt zeigt den Dargestellten als Dreiviertelfigur in vornehmer, seine soziale Stellung ausweisender Kleidung. In seiner Rechten hält er einen Handschuh, während er mit der Linken nach dem Griff seines Schwerts greift, was auf seine Zugehörigkeit zum Militäradel verweist. Das Porträt steht beispielhaft für die Bildnismalerei, wie sie sich in den 1520er-Jahren im Tal des Po ausbildete und in welcher der Einfluss Moretto und Girolamo da Carpis mit einem Bewusstsein für die Entwicklungen in der Porträtkunst nördlich der Alpen verschmolz. Merkmale wie diese verweisen allesamt auf Cremona, das „kleine Antwerpen“ der Lombardei des Cinquecento, wie Roberto Longhi es nannte (R. Longhi, Quesiti caravaggeschi. II: I precedenti, in: Pinacoteca, 5-6, 1929; neu aufgelegt in: op. cit., „Me pinxit“ e Quesiti caravaggeschi, Opere complete, IV, Florenz 1968, S. 123). Im 19. Jahrhundert gehörte dieses Gemälde der berühmten Sammlung von Robert Stayner Holford (1808–1892) an, die in seiner Londoner Residenz Dorchester House, einem Herrschaftshaus in der Park Lane (dem heutigen Dorchester Hotel), untergebracht war. Der Kunsthistoriker G. F. Waagen katalogisierte das Bildnis unter dem Namen Sebastiano del Piombos. Robert Henry Benson ehelichte Robert Holfords Tochter Evelyn, und das Paar erwarb in der Folge nahezu 100 Gemälde der Renaissance, insbesondere venezianische Werke. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Porträt eines Mannes, das in der Publikation North Italian Painters von 1907 unter Giulio Campi als „Mr. Robert Benson“ geführt wird, sich auf das vorliegende Werk bezieht (B. Berenson, North Italian Painters of the Renaissance, New York 1907, S. 186). Federico Zeri siedelt das Bild jedoch im Besitz von Robert Holfords Sohn George Lindsay Evelyns Bruder, an. Die Sammlung Benson wechselte im Juli 1927 den Besitzer, also sie für den erklecklichen Betrag von zweieinhalb Millionen Dollar von Joseph Duveen, einer Schlüsselfigur des modernen Kunsthandels, erworben wurde. Viele Werke aus der Sammlung Benson werden heute in führenden Museen aufbewahrt, darunter Giorgiones Heilige Familie und Antonello da Messinas Madonna mit Kind, beide in der National Gallery of Art, Washington; ebenso die Tafeln mit der Heiligen Katharina und dem Heiligen Hieronymus des Griffoni-Altars von San Petronio, Bologna, die sich heute in der Fondazione Cini, Venedig, befinden, oder Correggios Abschied Christi von Maria in der National Gallery, London, gleichermaßen Lorenzo Lottos Susanna und die beiden Alten in den Uffizien, Florenz. Wir danken Beatrice Tanzi für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 14
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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