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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1036

Christo, d.i. Christo Javacheff

Schätzpreis
22.000 €
ca. 24.869 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1036

Christo, d.i. Christo Javacheff

Schätzpreis
22.000 €
ca. 24.869 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Gabrowo/Bulgarien, geboren 1935
28 x 35,5 cm,R.
"Wrapped Reichstag (project for Berlin)", 1992. Mischtechnik: Fotografie, Lackfarbe, Farbstift, Bleistift, roter Kugelschreiber und Klebeband auf Karton, auf Holz aufgelegt, unter Plexiglasrahmung. In Bleistift unten links signiert und datiert sowie betitelt, rückseitig in schwarzem Stift signiert, datiert und mit Copyrightzeichen.
Provenienz: Atelier des Künstlers. - Privatsammlung, Baden-Württemberg. Ausstellung: Galeria Joan Prats, Barcalona (rückseitig mit Galeriestempel). Die Verhüllung des Reichstages in Berlin sollte von der ersten Idee bis zur Verwirklichung 25 Jahre in Anspruch nehmen. Am Anfang dieses Kunstprojekts steht eine Ansichtskarte vom Reichstag, die der in Berlin ansässige Amerikaner Michael S. Cullen an Christo sendet, mit dem Vorschlag, diesen zu verhüllen. Bereits 1961 hatte der Künstler die Idee geäußert, einmal einen großen Gebäudekomplex - ein Parlament oder ein Gefängnis - einzupacken. Ihm gefiel der Gedanke und bittet Cullen, sich um die nötigen Genehmigungen zu bemühen. Da damals Berlin noch eine geteilte Stadt war, konnte noch an keine Umsetzung des Vorhabens gedacht werden. Erst als die Mauer fiel, rückte eine Realisierung der Verhüllung wieder in den Fokus. Am 25. Februar 1994 stimmte schließlich der Bundestag, nach einer leidenschaftlich geführten Debatte, dem Projekt "Wrapped Reichstag" mit 292 zu 223 Stimmen zu. Es war das erste Mal, dass ein Parlament über die zukünftige Existenz eines Kunstwerks debattierte und abstimmte. Für die Reichstagverhüllung benötigte Christo ca. 200 Tonnen Stahl für die Gerüste, um die Türme, das Dach, die Statuen und die Steinvasen, 100.000 Quadratmeter schweres, mit Aluminium bedampftes Polypropylengewebe und 15.000 Meter blaues Polypropylenseil. Da Christo von Anfang an dagegen war, Kräne, Hubsteiger und Gerüste zu verwenden, wurden 200 Arbeiter, darunter 90 professionelle Kletterer, engagiert. Der Aufwand war notwendig, da der Künstler den Betrachter während des Verhüllungsvorganges einen freien Blick auf das Projekt geben wollte. So konnte jeder Interessierte dem, vor den Planen schwebenden Fassadenkletterer dabei zuschauen, wie er die Anschlüsse fixierte und die Seiten vertäute. Die zu Beginn angebrachten Gerüstabdeckungen waren notwendig, da Christo dem, in Falten gelegten Gewebe den Anschein eines Wasserfalles geben wollte, der vom Dach auf den Boden stürzt. Am 24. Juni 1995 war es schließlich so weit. Der Reichstag ist verhüllt. In den kommenden zwei Wochen werden etwa fünf Millionen Menschen das 13 Millionen teure Kunstwerk besuchen, bis schließlich am 7. Juli 1995 wieder mit der Demontage begonnen wurde. Christo erläuterte die Wichtigkeit des temporären Charakters: "Niemand kann diese Projekte kaufen, niemand kommerzialisieren, niemand kann Einritt für Ihre Besichtigung verlangen - nicht einmal uns gehören diese Werke. Unser Werk handelt von Freiheit, und Freiheit ist der Feind allen Besitzanspruchs, und Besitz ist gleichbedeutend mit Dauer. Darum kann das Werk nicht dauern." (Jacob Baal-Teshuva, "Christo und Jeanne-Claude", Taschen, Köln 2001, S. 82).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1036
Auktion:
Datum:
08.05.2019
Auktionshaus:
Nagel Auktionen GmbH
Neckarstr. 189-191
70190 Stuttgart
Deutschland
contact@auction.de
+49 (0)711 649690
+49 (0)711 64969696
Beschreibung:

Gabrowo/Bulgarien, geboren 1935
28 x 35,5 cm,R.
"Wrapped Reichstag (project for Berlin)", 1992. Mischtechnik: Fotografie, Lackfarbe, Farbstift, Bleistift, roter Kugelschreiber und Klebeband auf Karton, auf Holz aufgelegt, unter Plexiglasrahmung. In Bleistift unten links signiert und datiert sowie betitelt, rückseitig in schwarzem Stift signiert, datiert und mit Copyrightzeichen.
Provenienz: Atelier des Künstlers. - Privatsammlung, Baden-Württemberg. Ausstellung: Galeria Joan Prats, Barcalona (rückseitig mit Galeriestempel). Die Verhüllung des Reichstages in Berlin sollte von der ersten Idee bis zur Verwirklichung 25 Jahre in Anspruch nehmen. Am Anfang dieses Kunstprojekts steht eine Ansichtskarte vom Reichstag, die der in Berlin ansässige Amerikaner Michael S. Cullen an Christo sendet, mit dem Vorschlag, diesen zu verhüllen. Bereits 1961 hatte der Künstler die Idee geäußert, einmal einen großen Gebäudekomplex - ein Parlament oder ein Gefängnis - einzupacken. Ihm gefiel der Gedanke und bittet Cullen, sich um die nötigen Genehmigungen zu bemühen. Da damals Berlin noch eine geteilte Stadt war, konnte noch an keine Umsetzung des Vorhabens gedacht werden. Erst als die Mauer fiel, rückte eine Realisierung der Verhüllung wieder in den Fokus. Am 25. Februar 1994 stimmte schließlich der Bundestag, nach einer leidenschaftlich geführten Debatte, dem Projekt "Wrapped Reichstag" mit 292 zu 223 Stimmen zu. Es war das erste Mal, dass ein Parlament über die zukünftige Existenz eines Kunstwerks debattierte und abstimmte. Für die Reichstagverhüllung benötigte Christo ca. 200 Tonnen Stahl für die Gerüste, um die Türme, das Dach, die Statuen und die Steinvasen, 100.000 Quadratmeter schweres, mit Aluminium bedampftes Polypropylengewebe und 15.000 Meter blaues Polypropylenseil. Da Christo von Anfang an dagegen war, Kräne, Hubsteiger und Gerüste zu verwenden, wurden 200 Arbeiter, darunter 90 professionelle Kletterer, engagiert. Der Aufwand war notwendig, da der Künstler den Betrachter während des Verhüllungsvorganges einen freien Blick auf das Projekt geben wollte. So konnte jeder Interessierte dem, vor den Planen schwebenden Fassadenkletterer dabei zuschauen, wie er die Anschlüsse fixierte und die Seiten vertäute. Die zu Beginn angebrachten Gerüstabdeckungen waren notwendig, da Christo dem, in Falten gelegten Gewebe den Anschein eines Wasserfalles geben wollte, der vom Dach auf den Boden stürzt. Am 24. Juni 1995 war es schließlich so weit. Der Reichstag ist verhüllt. In den kommenden zwei Wochen werden etwa fünf Millionen Menschen das 13 Millionen teure Kunstwerk besuchen, bis schließlich am 7. Juli 1995 wieder mit der Demontage begonnen wurde. Christo erläuterte die Wichtigkeit des temporären Charakters: "Niemand kann diese Projekte kaufen, niemand kommerzialisieren, niemand kann Einritt für Ihre Besichtigung verlangen - nicht einmal uns gehören diese Werke. Unser Werk handelt von Freiheit, und Freiheit ist der Feind allen Besitzanspruchs, und Besitz ist gleichbedeutend mit Dauer. Darum kann das Werk nicht dauern." (Jacob Baal-Teshuva, "Christo und Jeanne-Claude", Taschen, Köln 2001, S. 82).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1036
Auktion:
Datum:
08.05.2019
Auktionshaus:
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