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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0059

Caravaggio

Alte Meister
14.12.2021
Schätzpreis
12.000 € - 24.000 €
ca. 13.580 $ - 27.160 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0059

Caravaggio

Alte Meister
14.12.2021
Schätzpreis
12.000 € - 24.000 €
ca. 13.580 $ - 27.160 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Caravaggio Nachfolger (Caravaggio 1562 - 1609 Porto Ercole) „Tobias heilt seinen blinden Vater“ um 1620/30 Öl auf Leinwand 120 x 167 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich € 12.000 - 24.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Die Komposition des vorliegenden Gemäldes ist unter anderem durch ein Werk im Kunsthistorischen Museum Wien bekannt, welches einem niederländischen Caravaggio-Nachfolger, möglicherweise Gérard Douffet (1594-1660), zugeordnet wird (um 1620, 122 x 163,5, Öl auf Leinwand, Inv. Nr. 145). Der flämische Maler Gérard Douffet arbeitete um 1620 in Rom im Umkreis von Valentin, Manfredi und Tournier. Erich Schleier schlug 1972 einen niederländischen oder französischen Autor vor und sah im Wiener Bild eine Replik eines heute nicht bekannten Originals. Eine weitere Fassung befindet sich in der Gemäldegalerie Berlin (um 1615/20, 117 x 148 cm, Berlin, Gemäldegalerie, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Inv. Nr. 72.1.). Es wird angenommen, dass dies von anderer Hand stammt, jedoch im gleichen römischen Umfeld entstanden ist wie die Version in Wien (vgl. „Caravaggio und der internationale Caravaggismus", Sammlungskatalog des Kunsthistorischen Museums, Band 6, Wien/Milano 2010, S. 117-123). Auch für vorliegendes Gemälde nimmt Prof. Nicola Spinosa (anhand eines hochaufgelösten Fotos) an, dass es um 1620-1630 entstanden ist und ordnet es einem caravaggesken Maler europäischer Herkunft zu, welcher in Italien tätig war. Das Gemälde unterscheidet sich in einigen Details von den bekannten Darstellungen sowie den Stichen von J. Männl (1699) und J. Kovatsch (1821-28): So ist etwa das Wams des Tobias an den Rändern breiter gestaltet, die Position seines Fingers am Auge des Tobit geringfügig verändert und der Abstand der gefalteten Hände zum Kinn bei der knienden Hanna größer. Dargestellt ist eine Szene aus dem Buch Tobit des Alten Testaments: Tobias, der Sohn des Tobit, bekam auf einer Wanderung vom Erzengel Raphael den Rat, seinem erblindeten Vater Fischgalle auf die Augen zu streichen. Der Sohn befolgte die Worte des Engels und konnte so die Blindheit heilen. Im italienischen Quattrocento war die Darstellung des reisenden Tobias mit dem Engel Raphael ein beliebtes Motiv, das Bildthema der Blindenheilung durch den Sohn verbreitete sich ab dem 17. Jahrhundert. Vor allem im Einflussbereich der Caravaggisten in Rom wurden die einzelnen Szenen der Tobiasgeschichte auf der Grundlage druckgrafischer Zyklen des 16. Jahrhunderts neu entwickelt. Das Gemälde schildert den Zeitpunkt der wundersamen Heilung. Der gealterte Tobit sitzt im Zentrum, von links streicht ihm der Sohn die heilende Galle auf die Augen. Hinter ihm steht der Erzengel, ihm das Gefäß mit der Fischgalle reichend. Auf der anderen Seite treten Sara, die Frau des Tobias, und seine Mutter Hanna heran, vom rechten Bildrand aus beobachtet noch eine Magd das Geschehen. Die aus Halb- und Dreiviertelfiguren gebildete Szene vor einem diffusen dunklen Hintergrund wird von einem von links einfallenden Lichtschein beleuchtet.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0059
Auktion:
Datum:
14.12.2021
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Caravaggio Nachfolger (Caravaggio 1562 - 1609 Porto Ercole) „Tobias heilt seinen blinden Vater“ um 1620/30 Öl auf Leinwand 120 x 167 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich € 12.000 - 24.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Die Komposition des vorliegenden Gemäldes ist unter anderem durch ein Werk im Kunsthistorischen Museum Wien bekannt, welches einem niederländischen Caravaggio-Nachfolger, möglicherweise Gérard Douffet (1594-1660), zugeordnet wird (um 1620, 122 x 163,5, Öl auf Leinwand, Inv. Nr. 145). Der flämische Maler Gérard Douffet arbeitete um 1620 in Rom im Umkreis von Valentin, Manfredi und Tournier. Erich Schleier schlug 1972 einen niederländischen oder französischen Autor vor und sah im Wiener Bild eine Replik eines heute nicht bekannten Originals. Eine weitere Fassung befindet sich in der Gemäldegalerie Berlin (um 1615/20, 117 x 148 cm, Berlin, Gemäldegalerie, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Inv. Nr. 72.1.). Es wird angenommen, dass dies von anderer Hand stammt, jedoch im gleichen römischen Umfeld entstanden ist wie die Version in Wien (vgl. „Caravaggio und der internationale Caravaggismus", Sammlungskatalog des Kunsthistorischen Museums, Band 6, Wien/Milano 2010, S. 117-123). Auch für vorliegendes Gemälde nimmt Prof. Nicola Spinosa (anhand eines hochaufgelösten Fotos) an, dass es um 1620-1630 entstanden ist und ordnet es einem caravaggesken Maler europäischer Herkunft zu, welcher in Italien tätig war. Das Gemälde unterscheidet sich in einigen Details von den bekannten Darstellungen sowie den Stichen von J. Männl (1699) und J. Kovatsch (1821-28): So ist etwa das Wams des Tobias an den Rändern breiter gestaltet, die Position seines Fingers am Auge des Tobit geringfügig verändert und der Abstand der gefalteten Hände zum Kinn bei der knienden Hanna größer. Dargestellt ist eine Szene aus dem Buch Tobit des Alten Testaments: Tobias, der Sohn des Tobit, bekam auf einer Wanderung vom Erzengel Raphael den Rat, seinem erblindeten Vater Fischgalle auf die Augen zu streichen. Der Sohn befolgte die Worte des Engels und konnte so die Blindheit heilen. Im italienischen Quattrocento war die Darstellung des reisenden Tobias mit dem Engel Raphael ein beliebtes Motiv, das Bildthema der Blindenheilung durch den Sohn verbreitete sich ab dem 17. Jahrhundert. Vor allem im Einflussbereich der Caravaggisten in Rom wurden die einzelnen Szenen der Tobiasgeschichte auf der Grundlage druckgrafischer Zyklen des 16. Jahrhunderts neu entwickelt. Das Gemälde schildert den Zeitpunkt der wundersamen Heilung. Der gealterte Tobit sitzt im Zentrum, von links streicht ihm der Sohn die heilende Galle auf die Augen. Hinter ihm steht der Erzengel, ihm das Gefäß mit der Fischgalle reichend. Auf der anderen Seite treten Sara, die Frau des Tobias, und seine Mutter Hanna heran, vom rechten Bildrand aus beobachtet noch eine Magd das Geschehen. Die aus Halb- und Dreiviertelfiguren gebildete Szene vor einem diffusen dunklen Hintergrund wird von einem von links einfallenden Lichtschein beleuchtet.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0059
Auktion:
Datum:
14.12.2021
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
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