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Auktionsarchiv: Los-Nr. 40 -

Agostino Galeazzi

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
60.000 € - 80.000 €
ca. 66.808 $ - 89.077 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 40 -

Agostino Galeazzi

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
60.000 € - 80.000 €
ca. 66.808 $ - 89.077 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

(Brescia 1523–1576/1579) Porträt eines militärischen Befehlshabers, vermutlich Alfonso d’Avalos, Marchese del Vasto, Öl auf Leinwand, 128 x 107,5 cm, gerahmt Wir danken Marco Tanzi, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots. Dieses eindrucksvolle Porträt stellt einen Feldherrn in eleganter Rüstung mit Arm- und Schulterschildern dar; er trägt ausgestellte und geschlitzte scharlachrote Beinkleider, komplettiert mit passenden Strümpfen. In der Rechten hält er einen Kommandostab, die Linke ruht auf einem mit einer Samtdecke bedeckten Tisch, auf dem sein Helm liegt. Die aufwendige Beschreibung der Kleidung des Dargestellten spiegelt seinen gesellschaftlichen Rang wider. Agostino Galeazzis Schaffen als Porträtist wurde in jüngster Zeit in Zusammenhang mit Forschungen zu dem Altarbild Madonna mit Kind auf einem Thron mit den Heiligen Cäcilia und Katharina und Stiftern der Familie Luzzago von 1552 näher beleuchtet. Erwähntes Bild befand sich einst in der Kirche San Pietro in Oliveto in Brescia und wird heute in der Kapelle des Palazzo Vescovile, Brescia, aufbewahrt; dargestellt sind der Stifter Ludovico Luzzago mit seiner Frau und seinem Sohn (siehe M. G. Sarti, Galeazzi, Agostino, in: Dizionario Biografico degli Italiani, 51, Rom 1998, S. 391–393; V. Guazzoni, Traccia per un profile di Agostino Galeazzi, in: Pittori intorno a Moretto, Ausstellungskatalog, Brescia 2014, S. 17–27). Tanzi vergleicht nun das vorliegende Porträt mit der Gestalt Ludovico Luzzagos des Altarbildes im Palazzo Vescovile in Brescia sowie mit dem Porträt eines adeligen Kriegers zu Pferde (Inv.-Nr. 52.9.160) und mit dem Bildnis eines Feldherrn in Rüstung aus der Sammlung Kress (Inv.-Nr. GL.60.17.46), die sich beide im North Carolina Museum of Art, Raleigh, befinden. Vergleiche lassen sich hinsichtlich der sorgfältigen, nahezu miniaturistischen Beschreibung von Ornamentik und Rüstung, der kühlen, lichterfüllten Farbigkeit und der insgesamt detailreichen, lebendigen Ausarbeitung anstellen, die so typisch für die letzte Schaffensphase von Galeazzis Lehrmeister Moretto ist. Dabei ist zu sagen, dass sich die ikonografischen Quellen des vorliegenden Porträts nicht ausschließlich auf Brescia beschränken, sondern auch aus einer auf Tizian zurückgehenden Typologie schöpfen, dessen Schaffen unter den prospanischen Adeligen Mailands durch die Malerei von Bernardino Campi aus Cremona Beliebtheit erlangte, dem um die Jahrhundertmitte führenden Porträtisten am Mailänder Hof. Ein ganz bestimmtes Vorbild für das vorliegende Werk drängt sich hier unweigerlich auf: Tizians Porträt von Alfonso d’Avalos in Rüstung mit einem Pagen von 1533, heute im J. Paul Getty Museum, Los Angeles (Inv.-Nr. 2003.486). Aus dem vorliegenden Porträt eines militärischen Befehlshabers spricht eine eigenartige stilistische Befruchtung, bei der für Mailand typische tizianeske Elementen auf ein Fundament brescianischer Malerei treffen, was speziell auf den Reifestil Morettos verweist. Diese stilistische Verbindung erklärt sich durch die reiche und vielseitige Kunstproduktion in der Lombardei und insbesondere in Mailand in den 1530er- und 1540er-Jahren, als Alfonso d’Avalos, der Marchese del Vasto, zwischen 1538 und 1546 Gouverneur von Mailand war. Auch Tizians Ansprache des Alfonso d’Avalos, Marchese del Vasto im Prado, Madrid (Inv.-Nr. P000417) bietet sich als Vergleich zum Dargestellten des vorliegenden Porträts an, ebenso das gedruckte Bildnis des Feldherrn in Ritratti et elogii di capitani illustri (Ritratti et elogii di capitani illustri Dedicati all’Altezza Seren.ma di Francesco d’Este duca di Modena, Rom 1635, S. 220). Tanzi übt jedoch Zurückhaltung bei der Identifizierung des Dargestellten des vorliegenden Gemäldes, zumal der Orden vom Goldenen Vlies, den Alfonso d’Avalos 1531 erhielt, hier fehlt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 40 -
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Brescia 1523–1576/1579) Porträt eines militärischen Befehlshabers, vermutlich Alfonso d’Avalos, Marchese del Vasto, Öl auf Leinwand, 128 x 107,5 cm, gerahmt Wir danken Marco Tanzi, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots. Dieses eindrucksvolle Porträt stellt einen Feldherrn in eleganter Rüstung mit Arm- und Schulterschildern dar; er trägt ausgestellte und geschlitzte scharlachrote Beinkleider, komplettiert mit passenden Strümpfen. In der Rechten hält er einen Kommandostab, die Linke ruht auf einem mit einer Samtdecke bedeckten Tisch, auf dem sein Helm liegt. Die aufwendige Beschreibung der Kleidung des Dargestellten spiegelt seinen gesellschaftlichen Rang wider. Agostino Galeazzis Schaffen als Porträtist wurde in jüngster Zeit in Zusammenhang mit Forschungen zu dem Altarbild Madonna mit Kind auf einem Thron mit den Heiligen Cäcilia und Katharina und Stiftern der Familie Luzzago von 1552 näher beleuchtet. Erwähntes Bild befand sich einst in der Kirche San Pietro in Oliveto in Brescia und wird heute in der Kapelle des Palazzo Vescovile, Brescia, aufbewahrt; dargestellt sind der Stifter Ludovico Luzzago mit seiner Frau und seinem Sohn (siehe M. G. Sarti, Galeazzi, Agostino, in: Dizionario Biografico degli Italiani, 51, Rom 1998, S. 391–393; V. Guazzoni, Traccia per un profile di Agostino Galeazzi, in: Pittori intorno a Moretto, Ausstellungskatalog, Brescia 2014, S. 17–27). Tanzi vergleicht nun das vorliegende Porträt mit der Gestalt Ludovico Luzzagos des Altarbildes im Palazzo Vescovile in Brescia sowie mit dem Porträt eines adeligen Kriegers zu Pferde (Inv.-Nr. 52.9.160) und mit dem Bildnis eines Feldherrn in Rüstung aus der Sammlung Kress (Inv.-Nr. GL.60.17.46), die sich beide im North Carolina Museum of Art, Raleigh, befinden. Vergleiche lassen sich hinsichtlich der sorgfältigen, nahezu miniaturistischen Beschreibung von Ornamentik und Rüstung, der kühlen, lichterfüllten Farbigkeit und der insgesamt detailreichen, lebendigen Ausarbeitung anstellen, die so typisch für die letzte Schaffensphase von Galeazzis Lehrmeister Moretto ist. Dabei ist zu sagen, dass sich die ikonografischen Quellen des vorliegenden Porträts nicht ausschließlich auf Brescia beschränken, sondern auch aus einer auf Tizian zurückgehenden Typologie schöpfen, dessen Schaffen unter den prospanischen Adeligen Mailands durch die Malerei von Bernardino Campi aus Cremona Beliebtheit erlangte, dem um die Jahrhundertmitte führenden Porträtisten am Mailänder Hof. Ein ganz bestimmtes Vorbild für das vorliegende Werk drängt sich hier unweigerlich auf: Tizians Porträt von Alfonso d’Avalos in Rüstung mit einem Pagen von 1533, heute im J. Paul Getty Museum, Los Angeles (Inv.-Nr. 2003.486). Aus dem vorliegenden Porträt eines militärischen Befehlshabers spricht eine eigenartige stilistische Befruchtung, bei der für Mailand typische tizianeske Elementen auf ein Fundament brescianischer Malerei treffen, was speziell auf den Reifestil Morettos verweist. Diese stilistische Verbindung erklärt sich durch die reiche und vielseitige Kunstproduktion in der Lombardei und insbesondere in Mailand in den 1530er- und 1540er-Jahren, als Alfonso d’Avalos, der Marchese del Vasto, zwischen 1538 und 1546 Gouverneur von Mailand war. Auch Tizians Ansprache des Alfonso d’Avalos, Marchese del Vasto im Prado, Madrid (Inv.-Nr. P000417) bietet sich als Vergleich zum Dargestellten des vorliegenden Porträts an, ebenso das gedruckte Bildnis des Feldherrn in Ritratti et elogii di capitani illustri (Ritratti et elogii di capitani illustri Dedicati all’Altezza Seren.ma di Francesco d’Este duca di Modena, Rom 1635, S. 220). Tanzi übt jedoch Zurückhaltung bei der Identifizierung des Dargestellten des vorliegenden Gemäldes, zumal der Orden vom Goldenen Vlies, den Alfonso d’Avalos 1531 erhielt, hier fehlt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 40 -
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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