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Auktionsarchiv: Los-Nr. 138

August Macke

Schätzpreis
300.000 €
ca. 437.111 $
Zuschlagspreis:
483.800 €
ca. 704.914 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 138

August Macke

Schätzpreis
300.000 €
ca. 437.111 $
Zuschlagspreis:
483.800 €
ca. 704.914 $
Beschreibung:

Blondes Mädchen mit Buch
Blondes Mädchen mit Buch. 1912. Öl auf Leinwand. Vriesen 301. Verso wohl von Elisabeth Erdmann-Macke hs. bezeichnet "August Macke 1911" sowie auf Keilrahmen nochmals von ihr bezeichnet "Lesendes Mädchen auf blauem Sofa 1911". 50 x 71 cm ( 19,6 x 27,9 in). Auf dem Keilrahmen mit dem Rest eines alten Etiketts, dort hs. bezeichnet "C 323 [Ma]cke Lesende". Wir danken Frau Ursula Heiderich, Syke, für die wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde aufgenommen PROVENIENZ: Sammlung Dr. Dohse, Essen. Privatsammlung Süddeutschland. Ausstellung: August Macke Fine Arts Associate Otto M. Gerson, New York, 24.03.-17.04.1952, Kat.Nr. 7, S. 11 (mit Abb., dort unter dem Titel "Girl reading", 1911). Begeistert von der Malerei Böcklins beginnt August Macke mit 17 Jahren sein Studium an der Kunstakademie und der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf. Für das dortige Schauspielhaus entwirft er in dieser Zeit Dekorationen und Kostüme. 1907 reist Macke nach Paris, wo er die Malerei der Impressionisten sieht, die ihn fasziniert und nachhaltig beeinflusst. Zurück im Kaiserreich geht er nach Berlin und besucht für kurze Zeit die Malschule von Lovis Corinth Nachdem er 1908 für ein Jahr als Freiwilliger Militärdienst geleistet hat, heiratet der Künstler - nun in Bonn - Elisabeth Gerhardt. 1909 lernt Macke am Tegernsee Franz Marc kennen, mit dem ihn eine lebenslange Künstlerfreundschaft verbinden wird. Mit ihren farbintensiven und großzügigen, flächigen Formen zeigen August Mackes Arbeiten aus dieser Zeit deutlich den Einfluss der Malerei von Henri Matisse und Franz Marc 1911 schließt sich der Maler der Münchner Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" an. Auf einer weiteren Parisreise mit Marc lernt er Robert Delaunay kennen, der ihn seinerseits später in Bonn in Begleitung von Guillaume Apollinaire besucht. Der Künstler setzt sich mit dessen orphistischer Malweise auseinander. Diese farbenfrohe Form des Kubismus beeindruckt ihn nachhaltig. Unter den vielen Personendarstellungen im malerischen Werk von August Macke nehmen Lesende einen besonders breiten Raum ein. Meist ist es die Frau des Künstlers in ihrer häuslichen Umgebung, die Macke als Modell dient. Traumverloren, wie seine Gestalten oft wirken, sind es besonders die Lesenden, die wie in einer anderen Welt gefangen verweilen. Das kleine blonde Mädchen, hier in einer klassischen Dreieckskomposition gesehen, scheint sich seiner Rolle als Modell sehr bewusst zu sein. Die leicht souveräne Haltung deutet darauf hin. Doch der Eindruck mag täuschen, Macke ging es in seinen Personendarstellungen nicht um die psychologische Ausdeutung der Persönlichkeit, er erfasste die Personen in dem sie umgebenden Raum, dem er sie eher stilllebenhaft zuordnet. So wird das Grundkonzept der Kontemplation nicht gestört, es vermittelt sich direkt und leise. Die Tunisreise mit Paul Klee und Louis René Moilliet 1914 trägt dazu bei, dass sich Mackes eigener Stil mit leuchtender, intensiver Farbigkeit weiterentwickelt. Im Alter von nur 27 Jahren fällt der Künstler am 26. September 1914 an der Westfront in Frankreich. [KD]Kinderporträts in der modernen Malerei Die Darstellung von Kindern ist in der Malerei lange Zeit vor allem an religiöse Inhalte gebunden. Reine Porträtdarstellungen finden sich in der italienischen Malerei der Renaissance, sind jedoch vergleichsweise selten und hochrangigen Fürstenhäusern vorbehalten. Diese Tradition des repräsentativen Porträts, das die Kinder als kleine Erwachsene zeigt, wird erst im 19. Jahrhundert modifiziert und schließlich gebrochen. Vorreiter ist etwa Phillip Otto Runge, der mit seinen „Hülsenbeckschen Kindern“ 1805 alle gesellschaftliche Konvention beiseite lässt (Abb. 1). Gefangen im kindlichen Spiel, treten sie dem Betrachter auf Augenhöhe entgegen und beeindrucken ihn in ihrer monumental aufgefassten Darstellung. Runge verbindet das Porträt mit einer allegorischen Sinngebung über die Entwicklungsstadien des Menschen und weist die

Auktionsarchiv: Los-Nr. 138
Auktion:
Datum:
05.12.2007
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Blondes Mädchen mit Buch
Blondes Mädchen mit Buch. 1912. Öl auf Leinwand. Vriesen 301. Verso wohl von Elisabeth Erdmann-Macke hs. bezeichnet "August Macke 1911" sowie auf Keilrahmen nochmals von ihr bezeichnet "Lesendes Mädchen auf blauem Sofa 1911". 50 x 71 cm ( 19,6 x 27,9 in). Auf dem Keilrahmen mit dem Rest eines alten Etiketts, dort hs. bezeichnet "C 323 [Ma]cke Lesende". Wir danken Frau Ursula Heiderich, Syke, für die wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde aufgenommen PROVENIENZ: Sammlung Dr. Dohse, Essen. Privatsammlung Süddeutschland. Ausstellung: August Macke Fine Arts Associate Otto M. Gerson, New York, 24.03.-17.04.1952, Kat.Nr. 7, S. 11 (mit Abb., dort unter dem Titel "Girl reading", 1911). Begeistert von der Malerei Böcklins beginnt August Macke mit 17 Jahren sein Studium an der Kunstakademie und der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf. Für das dortige Schauspielhaus entwirft er in dieser Zeit Dekorationen und Kostüme. 1907 reist Macke nach Paris, wo er die Malerei der Impressionisten sieht, die ihn fasziniert und nachhaltig beeinflusst. Zurück im Kaiserreich geht er nach Berlin und besucht für kurze Zeit die Malschule von Lovis Corinth Nachdem er 1908 für ein Jahr als Freiwilliger Militärdienst geleistet hat, heiratet der Künstler - nun in Bonn - Elisabeth Gerhardt. 1909 lernt Macke am Tegernsee Franz Marc kennen, mit dem ihn eine lebenslange Künstlerfreundschaft verbinden wird. Mit ihren farbintensiven und großzügigen, flächigen Formen zeigen August Mackes Arbeiten aus dieser Zeit deutlich den Einfluss der Malerei von Henri Matisse und Franz Marc 1911 schließt sich der Maler der Münchner Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" an. Auf einer weiteren Parisreise mit Marc lernt er Robert Delaunay kennen, der ihn seinerseits später in Bonn in Begleitung von Guillaume Apollinaire besucht. Der Künstler setzt sich mit dessen orphistischer Malweise auseinander. Diese farbenfrohe Form des Kubismus beeindruckt ihn nachhaltig. Unter den vielen Personendarstellungen im malerischen Werk von August Macke nehmen Lesende einen besonders breiten Raum ein. Meist ist es die Frau des Künstlers in ihrer häuslichen Umgebung, die Macke als Modell dient. Traumverloren, wie seine Gestalten oft wirken, sind es besonders die Lesenden, die wie in einer anderen Welt gefangen verweilen. Das kleine blonde Mädchen, hier in einer klassischen Dreieckskomposition gesehen, scheint sich seiner Rolle als Modell sehr bewusst zu sein. Die leicht souveräne Haltung deutet darauf hin. Doch der Eindruck mag täuschen, Macke ging es in seinen Personendarstellungen nicht um die psychologische Ausdeutung der Persönlichkeit, er erfasste die Personen in dem sie umgebenden Raum, dem er sie eher stilllebenhaft zuordnet. So wird das Grundkonzept der Kontemplation nicht gestört, es vermittelt sich direkt und leise. Die Tunisreise mit Paul Klee und Louis René Moilliet 1914 trägt dazu bei, dass sich Mackes eigener Stil mit leuchtender, intensiver Farbigkeit weiterentwickelt. Im Alter von nur 27 Jahren fällt der Künstler am 26. September 1914 an der Westfront in Frankreich. [KD]Kinderporträts in der modernen Malerei Die Darstellung von Kindern ist in der Malerei lange Zeit vor allem an religiöse Inhalte gebunden. Reine Porträtdarstellungen finden sich in der italienischen Malerei der Renaissance, sind jedoch vergleichsweise selten und hochrangigen Fürstenhäusern vorbehalten. Diese Tradition des repräsentativen Porträts, das die Kinder als kleine Erwachsene zeigt, wird erst im 19. Jahrhundert modifiziert und schließlich gebrochen. Vorreiter ist etwa Phillip Otto Runge, der mit seinen „Hülsenbeckschen Kindern“ 1805 alle gesellschaftliche Konvention beiseite lässt (Abb. 1). Gefangen im kindlichen Spiel, treten sie dem Betrachter auf Augenhöhe entgegen und beeindrucken ihn in ihrer monumental aufgefassten Darstellung. Runge verbindet das Porträt mit einer allegorischen Sinngebung über die Entwicklungsstadien des Menschen und weist die

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Datum:
05.12.2007
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