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Auktionsarchiv: Los-Nr. 234

Antoni Tàpies

Kunst nach 1945
08.06.2013
Schätzpreis
20.000 €
ca. 26.377 $
Zuschlagspreis:
39.040 €
ca. 51.488 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 234

Antoni Tàpies

Kunst nach 1945
08.06.2013
Schätzpreis
20.000 €
ca. 26.377 $
Zuschlagspreis:
39.040 €
ca. 51.488 $
Beschreibung:

Black Scrawls
Black Scrawls. 1961/62. Gouache und Kohle auf reliefiertem Karton. Agustí 1000. Rechts unten signiert und datiert "1962". 52 x 74,5 cm (20,4 x 29,3 in), blattgroß. PROVENIENZ: Sammlung Bernhard Minetti, Berlin. Privatsammlung Norddeutschland. Antoni Tàpies beginnt nach anfänglichem Jurastudium 1946 autodidaktisch zu malen. Wesentliche Anregungen erhält er zunächst in Barcelona durch den Kreis junger Dichter, Literaten und Künstler um die unter seiner Mitwirkung 1948 gegründete avantgardistische Zeitschrift "Dau al Set". Die ersten Ausstellungserfolge in Barcelona verhelfen Tàpies 1950 zu einem Paris-Stipendium der französischen Regierung. Dort gerät er in das brodelnde intellektuelle Klima und kommt in Kontakt mit Künstlern der Art Informel wie Jean Fautrier und Jean Dubuffet die aus den Wurzeln des Surrealismus eine völlig "andere" Kunst entstehen lassen. Auch Antoni Tàpies verdichtet die Materie seiner Bilder, mischt Sand und andere Materialien in die Ölfarbe, um raue, mauerartige Strukturen zu gewinnen, in die er ein karges Repertoire von Zeichen hineinkratzt und "armselige Materialien" einarbeitet. 1959 entstehen die ersten Lithografien. Ab den sechziger Jahren ist Antoni Tàpies international anerkannt, erhält zahlreiche Preise und Auszeichnungen und seine Arbeiten werden in wichtigen Ausstellungen wie der Biennale von Venedig und auf der documenta in Kassel gezeigt. Tàpies' Werke bezeichnen den schöpferischen Prozess an sich. Jede Entscheidung, die der Künstler trifft, und jede Handlung, die er vollzieht, hinterlassen eine Spur, ein Zeichen, das gelesen werden kann und zugleich Rückschlüsse auf seinen momentanen Bewusstseinszustand zulässt. Ihn interessieren Materialien wie Sand, Karton, Leinwand etc. als Spuren eines wandelbaren Begriffs, den sich der Künstler von der Natur bildet und den er auf seine bildnerischen Eigenschaften hin untersucht. „Ich habe ständig versucht Materialien umzusetzen. Letztlich vollzog sich mit dieser quantitativen Zerstörung auch eine qualitative Verwandlung. Die Zerstörung mündete in meinen Bildern in eine statische Ruhe.“ (zit. nach: Barbara Catoir, in: Antoni Tàpies Handzeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Collagen 1944-1976, Ausst.Kat. Kunsthalle Bremen, Bremen 1977, o. S.). Antoni Tàpies setzt das Werk "Black Scrawls" mechanischen Krafteinwirkungen aus: Er bestößt, reibt und reißt den Karton und erreicht so eine lebendige Oberflächenstruktur, die zusammen mit den tachistischen Zeichen eine spannungsvolle Komposition ergibt. Eine erste große Retrospektive veranstaltet 1980 das Museo Espanol de Arte Contemporáneo in Madrid. Seitdem wurde das Werk Tàpies' in zahlreichen Ausstellungen und Retrospektiven in ganz Europa geehrt. Der späten "Arte Povera" verwandt, ist das Œuvre Tàpies' bis heute voller nicht leicht zu entschlüsselnder Zeichen und Kürzel, die auch esoterisch-magische Chiffren assoziieren lassen. Der weitgereiste und universell gebildete Künstler verwendet Elemente verschiedener Kulturkreise, doch ist er im Wesentlichen von seiner katalanischen Heimat angeregt, von den Erinnerungen an seine Kindheit, an die Graffiti der Mauern von Barcelona und die katalanische Tradition des organischen Ornaments. In seinen Schriften und Vorträgen wendet sich der politisch engagierte Tàpies gegen die einseitige Rationalität der kapitalistischen Gesellschaft wie auch gegen jede Art des Kulturdirigismus. [SM].

Auktionsarchiv: Los-Nr. 234
Auktion:
Datum:
08.06.2013
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Black Scrawls
Black Scrawls. 1961/62. Gouache und Kohle auf reliefiertem Karton. Agustí 1000. Rechts unten signiert und datiert "1962". 52 x 74,5 cm (20,4 x 29,3 in), blattgroß. PROVENIENZ: Sammlung Bernhard Minetti, Berlin. Privatsammlung Norddeutschland. Antoni Tàpies beginnt nach anfänglichem Jurastudium 1946 autodidaktisch zu malen. Wesentliche Anregungen erhält er zunächst in Barcelona durch den Kreis junger Dichter, Literaten und Künstler um die unter seiner Mitwirkung 1948 gegründete avantgardistische Zeitschrift "Dau al Set". Die ersten Ausstellungserfolge in Barcelona verhelfen Tàpies 1950 zu einem Paris-Stipendium der französischen Regierung. Dort gerät er in das brodelnde intellektuelle Klima und kommt in Kontakt mit Künstlern der Art Informel wie Jean Fautrier und Jean Dubuffet die aus den Wurzeln des Surrealismus eine völlig "andere" Kunst entstehen lassen. Auch Antoni Tàpies verdichtet die Materie seiner Bilder, mischt Sand und andere Materialien in die Ölfarbe, um raue, mauerartige Strukturen zu gewinnen, in die er ein karges Repertoire von Zeichen hineinkratzt und "armselige Materialien" einarbeitet. 1959 entstehen die ersten Lithografien. Ab den sechziger Jahren ist Antoni Tàpies international anerkannt, erhält zahlreiche Preise und Auszeichnungen und seine Arbeiten werden in wichtigen Ausstellungen wie der Biennale von Venedig und auf der documenta in Kassel gezeigt. Tàpies' Werke bezeichnen den schöpferischen Prozess an sich. Jede Entscheidung, die der Künstler trifft, und jede Handlung, die er vollzieht, hinterlassen eine Spur, ein Zeichen, das gelesen werden kann und zugleich Rückschlüsse auf seinen momentanen Bewusstseinszustand zulässt. Ihn interessieren Materialien wie Sand, Karton, Leinwand etc. als Spuren eines wandelbaren Begriffs, den sich der Künstler von der Natur bildet und den er auf seine bildnerischen Eigenschaften hin untersucht. „Ich habe ständig versucht Materialien umzusetzen. Letztlich vollzog sich mit dieser quantitativen Zerstörung auch eine qualitative Verwandlung. Die Zerstörung mündete in meinen Bildern in eine statische Ruhe.“ (zit. nach: Barbara Catoir, in: Antoni Tàpies Handzeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Collagen 1944-1976, Ausst.Kat. Kunsthalle Bremen, Bremen 1977, o. S.). Antoni Tàpies setzt das Werk "Black Scrawls" mechanischen Krafteinwirkungen aus: Er bestößt, reibt und reißt den Karton und erreicht so eine lebendige Oberflächenstruktur, die zusammen mit den tachistischen Zeichen eine spannungsvolle Komposition ergibt. Eine erste große Retrospektive veranstaltet 1980 das Museo Espanol de Arte Contemporáneo in Madrid. Seitdem wurde das Werk Tàpies' in zahlreichen Ausstellungen und Retrospektiven in ganz Europa geehrt. Der späten "Arte Povera" verwandt, ist das Œuvre Tàpies' bis heute voller nicht leicht zu entschlüsselnder Zeichen und Kürzel, die auch esoterisch-magische Chiffren assoziieren lassen. Der weitgereiste und universell gebildete Künstler verwendet Elemente verschiedener Kulturkreise, doch ist er im Wesentlichen von seiner katalanischen Heimat angeregt, von den Erinnerungen an seine Kindheit, an die Graffiti der Mauern von Barcelona und die katalanische Tradition des organischen Ornaments. In seinen Schriften und Vorträgen wendet sich der politisch engagierte Tàpies gegen die einseitige Rationalität der kapitalistischen Gesellschaft wie auch gegen jede Art des Kulturdirigismus. [SM].

Auktionsarchiv: Los-Nr. 234
Auktion:
Datum:
08.06.2013
Auktionshaus:
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Joseph-Wild-Str. 18
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