(Bisceglie 1605–1651 Barletta) Die büßende Magdalena, Öl auf Leinwand, 66 x 67 cm, gerahmt Literatur: G. Porzio, Cesare Fracanzano un Compianto sul corpo di Abele e altre restituzioni al suo catalogo, in: Ricerche sull’arte a Napoli in età moderna. Scritti in onore di Giuseppe De Vito Neapel 2014, S. 80–87, Abb. 7 (als Cesare Fracanzano Die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes haben Riccardo Lattuarda, Gianni Papi und Giuseppe Porzio unabhängig voneinander bestätigt. Trotz seiner Eigenständigkeit als Maler und seiner wichtigen Stellung innerhalb der neapolitanischen Schule ist überraschend wenig über Francesco Fracanzano bekannt. Er wurde in Monopoli als Sohn Alessandro Fracanzanos, eines Veroneser Malers, geboren, der im frühen 17. Jahrhundert in Apulien tätig war. 1622 zogen Franco und sein älterer Bruder Cesare nach Neapel, wo sie Bernardo de Dominici zufolge in der Werkstatt Jusepe de Riberas ausgebildet wurden. 1632 heiratete Franco Giovanna die einzige Schwester Salvator Rosas. Es ist anzunehmen, dass er der Pest des Jahres 1656 zum Opfer fiel. Fracanzanos Frühstil gilt als von Anregungen aus der (riberesken) neapolitanischen Malerei – ihrer naturalistischsten Phase – beeinflusst. Seine Gemälde der frühen 1630er-Jahre lassen jedoch eine größere Eigenständigkeit erkennen, eine Spannung zwischen dem Klassizismus Riberas und einem verstärkt „malerischen“ Stil. Seine Gestaltung halbfiguriger Darstellungen (die auch an das Schaffen des anonymen Meisters der Verkündigungen denken lassen) sind oft dicht vor einem insgesamt dunklen Bildgrund gemalt, wobei die Pinselführung zuweilen locker und offen ist wie im vorliegenden Bild, zuweilen aber auch lasierend. Wie auch das vorliegende Gemälde haben sie den Anschein, dass der Künstler auch mit der Eleganz, dem Idealismus und der leuchtenden Farbigkeit der Kunst van Dycks (1599–1641) vertraut war, dessen Werk im damaligen Neapel verbreitet war. Fracanzanos stilistische Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit wird auch in seinem Schaffen nach 1640 offenbar und veranlasste Kunstwissenschaftler, von einer „Involution“ – „einer Rückkehr“ zu Riberas dramatischem Tenebrismus und Klassizismus zu sprechen. Dominici (1742) vermerkt, dass Fracanzano prestigeträchtige Privataufträge von den spanischen Vizekönigen erhielt: „Selbst der Herzog von Campomele […] gab bei Francesco einige Gemälde zur Ausstattung seines Hauses in Auftrag“ (Bernardo de Dominici Vite de’ Pittori, Scultori, ed Architetti Napolietani, Bd. III, 1742).
(Bisceglie 1605–1651 Barletta) Die büßende Magdalena, Öl auf Leinwand, 66 x 67 cm, gerahmt Literatur: G. Porzio, Cesare Fracanzano un Compianto sul corpo di Abele e altre restituzioni al suo catalogo, in: Ricerche sull’arte a Napoli in età moderna. Scritti in onore di Giuseppe De Vito Neapel 2014, S. 80–87, Abb. 7 (als Cesare Fracanzano Die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes haben Riccardo Lattuarda, Gianni Papi und Giuseppe Porzio unabhängig voneinander bestätigt. Trotz seiner Eigenständigkeit als Maler und seiner wichtigen Stellung innerhalb der neapolitanischen Schule ist überraschend wenig über Francesco Fracanzano bekannt. Er wurde in Monopoli als Sohn Alessandro Fracanzanos, eines Veroneser Malers, geboren, der im frühen 17. Jahrhundert in Apulien tätig war. 1622 zogen Franco und sein älterer Bruder Cesare nach Neapel, wo sie Bernardo de Dominici zufolge in der Werkstatt Jusepe de Riberas ausgebildet wurden. 1632 heiratete Franco Giovanna die einzige Schwester Salvator Rosas. Es ist anzunehmen, dass er der Pest des Jahres 1656 zum Opfer fiel. Fracanzanos Frühstil gilt als von Anregungen aus der (riberesken) neapolitanischen Malerei – ihrer naturalistischsten Phase – beeinflusst. Seine Gemälde der frühen 1630er-Jahre lassen jedoch eine größere Eigenständigkeit erkennen, eine Spannung zwischen dem Klassizismus Riberas und einem verstärkt „malerischen“ Stil. Seine Gestaltung halbfiguriger Darstellungen (die auch an das Schaffen des anonymen Meisters der Verkündigungen denken lassen) sind oft dicht vor einem insgesamt dunklen Bildgrund gemalt, wobei die Pinselführung zuweilen locker und offen ist wie im vorliegenden Bild, zuweilen aber auch lasierend. Wie auch das vorliegende Gemälde haben sie den Anschein, dass der Künstler auch mit der Eleganz, dem Idealismus und der leuchtenden Farbigkeit der Kunst van Dycks (1599–1641) vertraut war, dessen Werk im damaligen Neapel verbreitet war. Fracanzanos stilistische Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit wird auch in seinem Schaffen nach 1640 offenbar und veranlasste Kunstwissenschaftler, von einer „Involution“ – „einer Rückkehr“ zu Riberas dramatischem Tenebrismus und Klassizismus zu sprechen. Dominici (1742) vermerkt, dass Fracanzano prestigeträchtige Privataufträge von den spanischen Vizekönigen erhielt: „Selbst der Herzog von Campomele […] gab bei Francesco einige Gemälde zur Ausstattung seines Hauses in Auftrag“ (Bernardo de Dominici Vite de’ Pittori, Scultori, ed Architetti Napolietani, Bd. III, 1742).
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