Beschreibung: Nolde, Emil 1867 Nolde/Kreis Tondern - 1956 Seebüll Winterlandschaft im Engadin. 1936 Aquarell auf Japanpapier 35,5 x 46 cm Rechts unten signiert "Nolde". Stellenweise kaum merklich braunfleckig. Rahmen. Echtheitsbestätigung: Mit einer schriftlichen Bestätigung von Prof. Dr. Manfred Reuther, Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde vom 31. Januar 2013 Ausstellung: Galerie Franke, München Das Aquarell ist im Frühjahr 1936 in Sils-Baselgia im Engadin entstanden. Emil Nolde der mit leuchtend farbigen Bildern den Expressionismus geprägt hat, überrascht mit seinem Wintertag in Sils Maria in zweierlei Hinsicht: Einmal, weil wir von ihm als dem nordischen Künstler par excellence, dessen Hauptmotiv die Marschlandschaft in Nordschleswig ist, kaum jene Begeisterung für "Schneeberge, Wolkenschönheit, Wettertannen" erwartet hätten. Zum anderen weil er, den die Brücke-Künstler für seine "Farbenstürme" bewunderten, sich in der Impression von den Schweizer Bergen ganz auf den Kontrast von Blau und Weiß beschränkt. Der als Sohn eines Bauern in Nolde/Nordschleswig geborene Emil Hansen übernahm nach seiner Ausbildung zum Holzbildhauer eine Stelle als Zeichenlehrer am Gewerbemuseum in St. Gallen/Schweiz, wo er von 1882 bis 1897 tätig war. In jenen Jahren gab er sich nicht nur der Leidenschaft für das hochalpine Bergsteigen hin und bezwang u. a. das Matterhorn, sondern fand - über erste Landschaftsaquarelle, die kommerziell erfolgreichen "Bergpostkarten" und das Gemälde "Bergriesen" - zu seiner eigentlichen Bestimmung als Maler. Mit der Umbenennung in Emil Nolde verband sich für ihn ein Bekenntnis zur Heimat im äußersten Norden Deutschlands, wo er mit seiner Frau Ada seit 1903 vorwiegend lebte. Trotzdem kehrte er später auf der Suche nach dem einstigen "erhabenen Glück" auf zahlreichen Reisen in die Schweiz zurück und hielt die Naturschönheit der Alpen in Aquarellen fest. Vielfach gibt Nolde die Impressionen von Seen und Sonnenuntergängen in den Schweizer Bergen, ähnlich wie die nordischen Landschaftsmotive, im leuchtenden Ineinander von Blau und Gelborange wieder. Doch finden sich andererseits auch Aquarelle wie "Sils Maria", welche die großen weiß-grauen Flächen eines Schneefeldes, eines zugefrorenen Sees oder des Wolkenhimmels in Kontrast zum Blau der Felsen und Wälder stellen. Durch ihre zurückhaltende Farbigkeit und die Auflösung der konkreten Formen erreichen diese Bilder einen hohen Grad an Abstraktion. Die Leere und Stille des Weiß und die Kühle des Blau gehen einher mit einer emotional bewegten Pinselführung - Stilelementen, in denen sich jene viel gerühmte Gabe Emil Noldes zeigt, Geistiges durch Farbe auszudrücken und dem Schauer des Menschen vor dem Erhabenen Ausdruck zu verleihen. Vgl. Literatur: Reuther, Manfred/Schick, Karin (Hrsg.). Emil Nolde und die Schweiz. Ein Lesebuch. Zur Ausstellung "Schneeberge, Wolkenschönheit, Wettertannen. Emil Nolde in der Schweiz". Kirchner Museum Davos 2010/11. Rahmen: 1 .schlagwort { color: #999; } .schlagwort:hover { text-decoration: none
Beschreibung: Nolde, Emil 1867 Nolde/Kreis Tondern - 1956 Seebüll Winterlandschaft im Engadin. 1936 Aquarell auf Japanpapier 35,5 x 46 cm Rechts unten signiert "Nolde". Stellenweise kaum merklich braunfleckig. Rahmen. Echtheitsbestätigung: Mit einer schriftlichen Bestätigung von Prof. Dr. Manfred Reuther, Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde vom 31. Januar 2013 Ausstellung: Galerie Franke, München Das Aquarell ist im Frühjahr 1936 in Sils-Baselgia im Engadin entstanden. Emil Nolde der mit leuchtend farbigen Bildern den Expressionismus geprägt hat, überrascht mit seinem Wintertag in Sils Maria in zweierlei Hinsicht: Einmal, weil wir von ihm als dem nordischen Künstler par excellence, dessen Hauptmotiv die Marschlandschaft in Nordschleswig ist, kaum jene Begeisterung für "Schneeberge, Wolkenschönheit, Wettertannen" erwartet hätten. Zum anderen weil er, den die Brücke-Künstler für seine "Farbenstürme" bewunderten, sich in der Impression von den Schweizer Bergen ganz auf den Kontrast von Blau und Weiß beschränkt. Der als Sohn eines Bauern in Nolde/Nordschleswig geborene Emil Hansen übernahm nach seiner Ausbildung zum Holzbildhauer eine Stelle als Zeichenlehrer am Gewerbemuseum in St. Gallen/Schweiz, wo er von 1882 bis 1897 tätig war. In jenen Jahren gab er sich nicht nur der Leidenschaft für das hochalpine Bergsteigen hin und bezwang u. a. das Matterhorn, sondern fand - über erste Landschaftsaquarelle, die kommerziell erfolgreichen "Bergpostkarten" und das Gemälde "Bergriesen" - zu seiner eigentlichen Bestimmung als Maler. Mit der Umbenennung in Emil Nolde verband sich für ihn ein Bekenntnis zur Heimat im äußersten Norden Deutschlands, wo er mit seiner Frau Ada seit 1903 vorwiegend lebte. Trotzdem kehrte er später auf der Suche nach dem einstigen "erhabenen Glück" auf zahlreichen Reisen in die Schweiz zurück und hielt die Naturschönheit der Alpen in Aquarellen fest. Vielfach gibt Nolde die Impressionen von Seen und Sonnenuntergängen in den Schweizer Bergen, ähnlich wie die nordischen Landschaftsmotive, im leuchtenden Ineinander von Blau und Gelborange wieder. Doch finden sich andererseits auch Aquarelle wie "Sils Maria", welche die großen weiß-grauen Flächen eines Schneefeldes, eines zugefrorenen Sees oder des Wolkenhimmels in Kontrast zum Blau der Felsen und Wälder stellen. Durch ihre zurückhaltende Farbigkeit und die Auflösung der konkreten Formen erreichen diese Bilder einen hohen Grad an Abstraktion. Die Leere und Stille des Weiß und die Kühle des Blau gehen einher mit einer emotional bewegten Pinselführung - Stilelementen, in denen sich jene viel gerühmte Gabe Emil Noldes zeigt, Geistiges durch Farbe auszudrücken und dem Schauer des Menschen vor dem Erhabenen Ausdruck zu verleihen. Vgl. Literatur: Reuther, Manfred/Schick, Karin (Hrsg.). Emil Nolde und die Schweiz. Ein Lesebuch. Zur Ausstellung "Schneeberge, Wolkenschönheit, Wettertannen. Emil Nolde in der Schweiz". Kirchner Museum Davos 2010/11. Rahmen: 1 .schlagwort { color: #999; } .schlagwort:hover { text-decoration: none
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