Auktionsarchiv: Los-Nr. 303

Bedeutender Berliner Pokal aus dem Hause Hossauer

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 303

Bedeutender Berliner Pokal aus dem Hause Hossauer

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Höhe: ca. 54 cm. Gewicht: ca. 3150 g. Im Stand punziert: Hossauer/ Berlin; 15 Löth.; Ältermannbuchstabe "K" (1819 - 54) und zweite Wardenmarke (1819 - 42). Berlin, um 1841. Silber, getrieben, gegossen, graviert, geätzt punziert.
Über drei Löwentatzenfüßen akanthusdekorierter Trompetenfuß mit spulenförmigem, lorbeergerahmtem Schaft. Kuppa mehrfach durch schmale Zungenfriese gegliedert. Ein Feld mit der Darstellung eines umlaufenden Personen- und Güterzuges. Das mittlere und größte Feld mit der Darstellung zweier Bahnhöfe. Darüber in dem schmalsten Feld folgender gravierter Schriftzug: DEM OBER=BÜRGERMEISTER GEHEIMEN = REGIERUNGSRATH FRANCKE - DIE GESELLSCHAFT DER MAGDEBURG CHÖTEN, HALLE, LEIPZIGER = EISENBAHN MDCCCXLI. Leicht ausgestellter Mündungsbereich mit profilierter Lippe. Die geteilten Akanthushenkel setzen mittels eines Maskarons am unteren Korpusbereich an. Der Steckdeckel mit Zungen- und Kugelfries mit radialer Punktgravur und bekröntem preussischem Adler als Handhabe. Besch. rest. Anmerkung I: Johann George Hossauer wird am 5. Oktober 1794 in Berlin als Sohn des Nagelschmiedemeisters Johann Christoph Hossauer geboren. Nach einem Paris-Aufenthalt gründet er 1819 in Berlin eine Fabrik für Waren aus Platin, Gold, Silber, Bronze und gold- bzw. silberplatiertem Kupfer nach englischer Art. Nach seiner Heirat 1824 wird er im April 1826 Hofgoldschmied seiner Majestät des Königs Friedrich Wilhelm III und darf das königliche Wappen verwenden. Am 14. Januar 1874 stirbt Hossauer als Geheimer Commissionsrath. Anmerkung II: August Wilhelm Francke (14. März 1785 in Karow - 23. Mai 1851 in Magdeburg) setzte sich sehr für die Förderung der Dampfschifffahrt auf der Elbe ein. Er veranlasste den Bau neuer großer Speicheranlagen und engagierte sich für den Ausbau der Eisenbahnverbindungen, insbesondere der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn, deren Einweihung 1840 erfolgte und auf die dieser schöne Pokal Bezug nimmt. Er sagte: "Es scheint als eine für die Stadt Magdeburg und ihren Handelsstand unerlässliche Notwendigkeit, sich durch eine schleunige Anlegung einer Eisenbahn nach Leipzig sowohl ihre Teilnahme am Eisenbahnverkehr, der sich zweifelsohne bald über das nördliche Deutschland erstrecken wird, als auch überhaupt ihre Teilnahme an dem Großhandel sicher zu stellen, welcher bald nicht mehr durch ihre Lage an der Elbe gesichert sein möchte". Anmerkung III: Zwei ähnliche, jedoch kleinere, undekorierte und 12-lötige Deckelpokale werden von Melitta Jonas unter Nummer "70" erwähnt und abgebildet. Sie befinden sich im Berliner Kunstgewerbemuseum bzw. in Privatbesitz. Anmerkung IV: Die Form des Pokals geht auf eine Zeichnung von Friedrich Schinkel (13. März 1781 - 9. Oktober 1841) von 1830 zurück, welche Jonas unter Nummer "67" erwähnt und abbildet. Literatur: Vgl: Wolfgang Scheffler, Berliner Goldschmiede, S. 432f und 434 ff. Vgl: Melitta Jonas, Gold und Silber für den König, S. 188 ff. (891302)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 303
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Höhe: ca. 54 cm. Gewicht: ca. 3150 g. Im Stand punziert: Hossauer/ Berlin; 15 Löth.; Ältermannbuchstabe "K" (1819 - 54) und zweite Wardenmarke (1819 - 42). Berlin, um 1841. Silber, getrieben, gegossen, graviert, geätzt punziert.
Über drei Löwentatzenfüßen akanthusdekorierter Trompetenfuß mit spulenförmigem, lorbeergerahmtem Schaft. Kuppa mehrfach durch schmale Zungenfriese gegliedert. Ein Feld mit der Darstellung eines umlaufenden Personen- und Güterzuges. Das mittlere und größte Feld mit der Darstellung zweier Bahnhöfe. Darüber in dem schmalsten Feld folgender gravierter Schriftzug: DEM OBER=BÜRGERMEISTER GEHEIMEN = REGIERUNGSRATH FRANCKE - DIE GESELLSCHAFT DER MAGDEBURG CHÖTEN, HALLE, LEIPZIGER = EISENBAHN MDCCCXLI. Leicht ausgestellter Mündungsbereich mit profilierter Lippe. Die geteilten Akanthushenkel setzen mittels eines Maskarons am unteren Korpusbereich an. Der Steckdeckel mit Zungen- und Kugelfries mit radialer Punktgravur und bekröntem preussischem Adler als Handhabe. Besch. rest. Anmerkung I: Johann George Hossauer wird am 5. Oktober 1794 in Berlin als Sohn des Nagelschmiedemeisters Johann Christoph Hossauer geboren. Nach einem Paris-Aufenthalt gründet er 1819 in Berlin eine Fabrik für Waren aus Platin, Gold, Silber, Bronze und gold- bzw. silberplatiertem Kupfer nach englischer Art. Nach seiner Heirat 1824 wird er im April 1826 Hofgoldschmied seiner Majestät des Königs Friedrich Wilhelm III und darf das königliche Wappen verwenden. Am 14. Januar 1874 stirbt Hossauer als Geheimer Commissionsrath. Anmerkung II: August Wilhelm Francke (14. März 1785 in Karow - 23. Mai 1851 in Magdeburg) setzte sich sehr für die Förderung der Dampfschifffahrt auf der Elbe ein. Er veranlasste den Bau neuer großer Speicheranlagen und engagierte sich für den Ausbau der Eisenbahnverbindungen, insbesondere der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn, deren Einweihung 1840 erfolgte und auf die dieser schöne Pokal Bezug nimmt. Er sagte: "Es scheint als eine für die Stadt Magdeburg und ihren Handelsstand unerlässliche Notwendigkeit, sich durch eine schleunige Anlegung einer Eisenbahn nach Leipzig sowohl ihre Teilnahme am Eisenbahnverkehr, der sich zweifelsohne bald über das nördliche Deutschland erstrecken wird, als auch überhaupt ihre Teilnahme an dem Großhandel sicher zu stellen, welcher bald nicht mehr durch ihre Lage an der Elbe gesichert sein möchte". Anmerkung III: Zwei ähnliche, jedoch kleinere, undekorierte und 12-lötige Deckelpokale werden von Melitta Jonas unter Nummer "70" erwähnt und abgebildet. Sie befinden sich im Berliner Kunstgewerbemuseum bzw. in Privatbesitz. Anmerkung IV: Die Form des Pokals geht auf eine Zeichnung von Friedrich Schinkel (13. März 1781 - 9. Oktober 1841) von 1830 zurück, welche Jonas unter Nummer "67" erwähnt und abbildet. Literatur: Vgl: Wolfgang Scheffler, Berliner Goldschmiede, S. 432f und 434 ff. Vgl: Melitta Jonas, Gold und Silber für den König, S. 188 ff. (891302)

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