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Auktionsarchiv: Los-Nr. 60

Bartholomeus van Bassen und Esaias van de Velde

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
50.000 € - 70.000 €
ca. 55.673 $ - 77.943 $
Zuschlagspreis:
87.800 €
ca. 97.763 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 60

Bartholomeus van Bassen und Esaias van de Velde

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
50.000 € - 70.000 €
ca. 55.673 $ - 77.943 $
Zuschlagspreis:
87.800 €
ca. 97.763 $
Beschreibung:

(Antwerpen um 1590–1652 Den Haag) (Amsterdam um 1590–1630 Den Haag) Bogengang mit vornehmen Figuren und dem Blick auf eine Stadt rechts, signiert unten rechts, auf der Basis der Säule: B V Bassen, Öl auf Holz, 59 x 92,7 cm, gerahmt Provenienz: Sammlung der Großherzöge von Sachsen-Weimar, Weimar; Prinzessin von Sachsen-Weimar; Privatsammlung, Madrid, Spanien dort erworben durch den jetzigen Besitzer Ausgestellt: New York und London, Metropolitan Museum of Art und National Gallery, Vermeer and the Delft School, 2001 Das vorliegende Gemälde wurde in der National Gallery anlässlich der Ausstellung Vermeer and the Delft School im Jahr 2001 einer technischen Untersuchung unterzogen. Sie brachte eine Unterzeichnung zutage, die im Einklang mit Bassens Arbeitsweise steht, die Komposition direkt auf der Bildtafel zu entwickeln. Der vermutlich in Antwerpen geborene van Bassen revolutionierte die Darstellung architektonischer Interieurs in den Niederlanden. Während er wie die Meister seiner Heimatstadt – Hendrick van Steenwijk und Hans Vredeman de Vries – die Darstellungsweise mit nur einem Fluchtpunkt beibehielt, bediente er sich neuer Licht- und atmosphärischer Effekte, um den architektonischen Raum zu beschreiben. Im vorliegenden Bild sind Schatten im Vordergrund als Repoussoir zum Einsatz gekommen, um eine überzeugendere Tiefenwirkung zu erzielen. Van de Veldes Figuren, insbesondere der mit einem Umhang bekleidete Knabe und der Krüppel am Flussufer, werfen ihre eigenen Schatten, die perfekt mit van Bassens Komposition harmonieren. Trotz seiner hohen Stellung als Architekt sowohl des Statthalters als auch des im Exil lebenden „Winterkönigs“ von Böhmen Friedrich V. von der Pfalz, für den er ein Kloster „ganz nach italienischer Manier“ (so 1641 von John Evelyn beschrieben) in einen Palast umbaute, findet van Bassen bei den wichtigen zeitgenössischen Kunsthistoriographen keine Erwähnung. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. 1613 wurde er in die Delfter Lukasgilde aufgenommen. Spätestens 1624 war er Mitglied der Haager Gilde, zu deren Dekan er 1627 gewählt wurde. Neben seiner Funktion als Hofarchitekt wurde er 1638 in Den Haag zum Oberaufseher der städtischen Gebäude ernannt. Esaias van de Velde von dem die Figuren des vorliegenden Gemäldes stammen, wurde in Haarlem ausgebildet und malte für Van Bassen in Den Haag die Staffage – die Ausstellung des Jahres 2001 führte aus, dass ihre Gemeinschaftswerke oft in Delfter Inventarverzeichnissen auftauchen, doch die Bedeutung des Künstlers geht weit über diese Zusammenarbeit hinaus. Van de Velde reduzierte die Anzahl der Figuren und dämpfte die kräftige Farbigkeit der nördlichen Tradition der Landschaftsmalerei des 16. Jahrhunderts und erreichte so eine neue Einheit von Atmosphäre und Kolorit. Seine bedeutenden Werke, darunter Ansicht von Zierikzee (1618), und Radierungen wie Der Galgen trugen zur Begründung eines fortschrittlichen Stils in der damaligen Landschaftsmalerei bei. Sein bekanntester Schüler war Jan van Goyen dessen tonige Landschaften den Einfluss seines Lehrmeisters verraten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 60
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Antwerpen um 1590–1652 Den Haag) (Amsterdam um 1590–1630 Den Haag) Bogengang mit vornehmen Figuren und dem Blick auf eine Stadt rechts, signiert unten rechts, auf der Basis der Säule: B V Bassen, Öl auf Holz, 59 x 92,7 cm, gerahmt Provenienz: Sammlung der Großherzöge von Sachsen-Weimar, Weimar; Prinzessin von Sachsen-Weimar; Privatsammlung, Madrid, Spanien dort erworben durch den jetzigen Besitzer Ausgestellt: New York und London, Metropolitan Museum of Art und National Gallery, Vermeer and the Delft School, 2001 Das vorliegende Gemälde wurde in der National Gallery anlässlich der Ausstellung Vermeer and the Delft School im Jahr 2001 einer technischen Untersuchung unterzogen. Sie brachte eine Unterzeichnung zutage, die im Einklang mit Bassens Arbeitsweise steht, die Komposition direkt auf der Bildtafel zu entwickeln. Der vermutlich in Antwerpen geborene van Bassen revolutionierte die Darstellung architektonischer Interieurs in den Niederlanden. Während er wie die Meister seiner Heimatstadt – Hendrick van Steenwijk und Hans Vredeman de Vries – die Darstellungsweise mit nur einem Fluchtpunkt beibehielt, bediente er sich neuer Licht- und atmosphärischer Effekte, um den architektonischen Raum zu beschreiben. Im vorliegenden Bild sind Schatten im Vordergrund als Repoussoir zum Einsatz gekommen, um eine überzeugendere Tiefenwirkung zu erzielen. Van de Veldes Figuren, insbesondere der mit einem Umhang bekleidete Knabe und der Krüppel am Flussufer, werfen ihre eigenen Schatten, die perfekt mit van Bassens Komposition harmonieren. Trotz seiner hohen Stellung als Architekt sowohl des Statthalters als auch des im Exil lebenden „Winterkönigs“ von Böhmen Friedrich V. von der Pfalz, für den er ein Kloster „ganz nach italienischer Manier“ (so 1641 von John Evelyn beschrieben) in einen Palast umbaute, findet van Bassen bei den wichtigen zeitgenössischen Kunsthistoriographen keine Erwähnung. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. 1613 wurde er in die Delfter Lukasgilde aufgenommen. Spätestens 1624 war er Mitglied der Haager Gilde, zu deren Dekan er 1627 gewählt wurde. Neben seiner Funktion als Hofarchitekt wurde er 1638 in Den Haag zum Oberaufseher der städtischen Gebäude ernannt. Esaias van de Velde von dem die Figuren des vorliegenden Gemäldes stammen, wurde in Haarlem ausgebildet und malte für Van Bassen in Den Haag die Staffage – die Ausstellung des Jahres 2001 führte aus, dass ihre Gemeinschaftswerke oft in Delfter Inventarverzeichnissen auftauchen, doch die Bedeutung des Künstlers geht weit über diese Zusammenarbeit hinaus. Van de Velde reduzierte die Anzahl der Figuren und dämpfte die kräftige Farbigkeit der nördlichen Tradition der Landschaftsmalerei des 16. Jahrhunderts und erreichte so eine neue Einheit von Atmosphäre und Kolorit. Seine bedeutenden Werke, darunter Ansicht von Zierikzee (1618), und Radierungen wie Der Galgen trugen zur Begründung eines fortschrittlichen Stils in der damaligen Landschaftsmalerei bei. Sein bekanntester Schüler war Jan van Goyen dessen tonige Landschaften den Einfluss seines Lehrmeisters verraten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 60
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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