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Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 46

August Macke

Schätzpreis
220.000 € - 250.000 €
ca. 247.549 $ - 281.306 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 46

August Macke

Schätzpreis
220.000 € - 250.000 €
ca. 247.549 $ - 281.306 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

August Macke Blumenkasten mit Kaktus 1912 Öl auf Leinwand 71,5 x 70,5 cm Gerahmt. Rückseitig auf dem Keilrahmen mit schwarzer Kreide bezeichnet "Blumenkasten mit Kaktus 1912" und auf der Leinwand mit schwarzem Pinsel "18" [im Kreis] A. Macke Stilleben (Kaktus)" sowie mit schwarzer Kreide "1912" datiert. - Mit einzelnen kleinen Retuschen und feinem unauffälligen Craquelé.So lapidar das Motiv blühender Pflanzen in einem Blumenkasten erscheint, so hat August Macke ein fast lebensgroßes Format für seine Darstellung gewählt und damit ihre Bedeutung unterstrichen. Die diagonale Ausrichtung des Blumenkastens eröffnet dynamisch den Bildraum. Dem dramatisch anmutenden Gemenge von raumgreifenden Blättern und üppiger Blütenpracht ist gleichsam eine Bühne bereitet. Das Rot-Orange der Blüten und das Grün der Blätter stehen im Komplementärkontrast zueinander und evozieren eine Bewegung, die durch Schattenstreifen und Gardinenfalten zu einer Rhythmisierung des gesamten Bildmotivs beiträgt und die Objekte wie in zartem Klang schwingen lässt. Im Vergleich zu dem ein Jahr zuvor, 1911, entstandenen Gemälde „Blumen im Garten: Clivia und Pelargonien“, heute im Münchner Lenbachhaus, ist die Entwicklung von der eher naturalistischen zu einer abstrahierenden Naturwiedergabe evident (s. Vergleichsabb.). Das Gartenbild zeigt in dem ‚All-over' einer zugewucherten Vegetation die wie zufällig abgestellten Töpfe mit wahrscheinlich denselben Pflanzen Clivia und Pelargonien, wohingegen der Bildraum unseres Werks - hier ist auch noch ein blühender Kaktus mit von der Partie - nach neuen künstlerischen Prinzipien strukturiert und dynamisiert ist. 1912 ist ein wichtiges Jahr für August Macke; der Maler engagiert sich in der Künstlergruppe ‚Blauer Reiter' - mit Franz Marc ist er mittlerweile eng befreundet -, und er juriert die Kölner Sonderbundausstellung mit. Dort findet er aktuelle Kunstströmungen seiner Zeit gebündelt, Tendenzen, die er zu den auf seinen Parisreisen erfahrenen Anregungen für die eigene Malerei nutzen kann. Bernhard Koehler, den kunstinteressierten Onkel seiner Frau Elisabeth, kann er für den Ankauf verschiedener Arbeiten u.a. von Robert Delaunay begeistern. Delaunay lernt Macke 1912 auch persönlich in Paris kennen, woraus ein künstlerischer Austausch entsteht. Im Herbst besucht Macke eine Ausstellung futuristischer Malerei in Köln und setzt sich im Winter mit den Erfahrungen der vorausgegangenen Monate auseinander. Im Frühjahr 1913 schreibt er an Koehler: „Die Natur muß in uns neu entstehen, wir erfahren sie neu von Kind an. Das Kunstwerk ist unsere Erfahrung, unser Staunen vom Maß der Dinge, das Rhythmische im Kunstwerk ist ein Gleichnis für das Rhythmische in der Natur selbst.“ (August Macke an Bernhart Koehler, 30.3.1913, zit. nach: Ausst. Kat. August Macke Münster/Bonn/München 1987, S. 168).WerklisteHeiderich 379ProvenienzSammlung Günther Wagner, Pelikan-Werke, Hannover (1936); Privatsammlung Niedersachsen; Kunsthaus Lempertz, Auktion Moderne Kunst 26.5.1993, Lot 306; Privatsammlunge Nordrhein-Westfalen; Privatsammlung HessenLiteraturhinweiseLothar Erdmann, August Macke in: Kunst der Nation, 1. Nummer Oktober 1934, II. Jg., Nr. 19, mit Abb.; Gustav Vriesen, August Macke Stuttgart 1953, Kat. Nr. 333; Gustav Vriesen, August Macke Stuttgart 1957, Kat. Nr. 333, S. 326 mit Abb., S. 343 f.; Kunstpreisjahrbuch1993, Bd. I, München 1993, S. 777 mit Abb.AusstellungDresden 1913 (Galerie Ernst Arnold , o. Kat.; Berlin/Hamburg/Stuttgart/Jena 1914 (Galerie Der Sturm/Kunstsäle Bock&Sohn/Kunstverein Stuttgart/Kunstverein Jena), o. Kat.; Krefeld 1921; (Berlin 1934 (Galerie von der Heyde), Kat. Nr. 21 (mit Keilrahmenaufkleber, Nr. "19"); Hamburg 1935 (Kunstverein); Hannover 1935 (Kestner-Gesellschaft), August Macke Kat. Nr. 26 Basel 1936 (Kunsthalle), Paula Modersohn-Becker August Macke Kat. Nr. 84, dort betitelt "Blumen am Fenster" (mit Keilrahmenaufkleber, "No. 1092")

Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 46
Auktion:
Datum:
19.06.2020
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

August Macke Blumenkasten mit Kaktus 1912 Öl auf Leinwand 71,5 x 70,5 cm Gerahmt. Rückseitig auf dem Keilrahmen mit schwarzer Kreide bezeichnet "Blumenkasten mit Kaktus 1912" und auf der Leinwand mit schwarzem Pinsel "18" [im Kreis] A. Macke Stilleben (Kaktus)" sowie mit schwarzer Kreide "1912" datiert. - Mit einzelnen kleinen Retuschen und feinem unauffälligen Craquelé.So lapidar das Motiv blühender Pflanzen in einem Blumenkasten erscheint, so hat August Macke ein fast lebensgroßes Format für seine Darstellung gewählt und damit ihre Bedeutung unterstrichen. Die diagonale Ausrichtung des Blumenkastens eröffnet dynamisch den Bildraum. Dem dramatisch anmutenden Gemenge von raumgreifenden Blättern und üppiger Blütenpracht ist gleichsam eine Bühne bereitet. Das Rot-Orange der Blüten und das Grün der Blätter stehen im Komplementärkontrast zueinander und evozieren eine Bewegung, die durch Schattenstreifen und Gardinenfalten zu einer Rhythmisierung des gesamten Bildmotivs beiträgt und die Objekte wie in zartem Klang schwingen lässt. Im Vergleich zu dem ein Jahr zuvor, 1911, entstandenen Gemälde „Blumen im Garten: Clivia und Pelargonien“, heute im Münchner Lenbachhaus, ist die Entwicklung von der eher naturalistischen zu einer abstrahierenden Naturwiedergabe evident (s. Vergleichsabb.). Das Gartenbild zeigt in dem ‚All-over' einer zugewucherten Vegetation die wie zufällig abgestellten Töpfe mit wahrscheinlich denselben Pflanzen Clivia und Pelargonien, wohingegen der Bildraum unseres Werks - hier ist auch noch ein blühender Kaktus mit von der Partie - nach neuen künstlerischen Prinzipien strukturiert und dynamisiert ist. 1912 ist ein wichtiges Jahr für August Macke; der Maler engagiert sich in der Künstlergruppe ‚Blauer Reiter' - mit Franz Marc ist er mittlerweile eng befreundet -, und er juriert die Kölner Sonderbundausstellung mit. Dort findet er aktuelle Kunstströmungen seiner Zeit gebündelt, Tendenzen, die er zu den auf seinen Parisreisen erfahrenen Anregungen für die eigene Malerei nutzen kann. Bernhard Koehler, den kunstinteressierten Onkel seiner Frau Elisabeth, kann er für den Ankauf verschiedener Arbeiten u.a. von Robert Delaunay begeistern. Delaunay lernt Macke 1912 auch persönlich in Paris kennen, woraus ein künstlerischer Austausch entsteht. Im Herbst besucht Macke eine Ausstellung futuristischer Malerei in Köln und setzt sich im Winter mit den Erfahrungen der vorausgegangenen Monate auseinander. Im Frühjahr 1913 schreibt er an Koehler: „Die Natur muß in uns neu entstehen, wir erfahren sie neu von Kind an. Das Kunstwerk ist unsere Erfahrung, unser Staunen vom Maß der Dinge, das Rhythmische im Kunstwerk ist ein Gleichnis für das Rhythmische in der Natur selbst.“ (August Macke an Bernhart Koehler, 30.3.1913, zit. nach: Ausst. Kat. August Macke Münster/Bonn/München 1987, S. 168).WerklisteHeiderich 379ProvenienzSammlung Günther Wagner, Pelikan-Werke, Hannover (1936); Privatsammlung Niedersachsen; Kunsthaus Lempertz, Auktion Moderne Kunst 26.5.1993, Lot 306; Privatsammlunge Nordrhein-Westfalen; Privatsammlung HessenLiteraturhinweiseLothar Erdmann, August Macke in: Kunst der Nation, 1. Nummer Oktober 1934, II. Jg., Nr. 19, mit Abb.; Gustav Vriesen, August Macke Stuttgart 1953, Kat. Nr. 333; Gustav Vriesen, August Macke Stuttgart 1957, Kat. Nr. 333, S. 326 mit Abb., S. 343 f.; Kunstpreisjahrbuch1993, Bd. I, München 1993, S. 777 mit Abb.AusstellungDresden 1913 (Galerie Ernst Arnold , o. Kat.; Berlin/Hamburg/Stuttgart/Jena 1914 (Galerie Der Sturm/Kunstsäle Bock&Sohn/Kunstverein Stuttgart/Kunstverein Jena), o. Kat.; Krefeld 1921; (Berlin 1934 (Galerie von der Heyde), Kat. Nr. 21 (mit Keilrahmenaufkleber, Nr. "19"); Hamburg 1935 (Kunstverein); Hannover 1935 (Kestner-Gesellschaft), August Macke Kat. Nr. 26 Basel 1936 (Kunsthalle), Paula Modersohn-Becker August Macke Kat. Nr. 84, dort betitelt "Blumen am Fenster" (mit Keilrahmenaufkleber, "No. 1092")

Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 46
Auktion:
Datum:
19.06.2020
Auktionshaus:
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Neumarkt 3
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